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Vom Schatten zum Licht

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    Standhaft In Der Verfolgung

    Allein die Existenz dieses Volkes, das den Glauben der Urgemeinde aufrechterhielt, offenbarte beständig den Abfall Roms und erregte daher den bittersten Hass und brachte Verfolgungen. Die Weigerung der Waldenser, die Heilige Schrift aufzugeben, bedeutete eine Beleidigung, die Rom nicht tolerieren konnte. Man beschloss daher, sie auszurotten. Nun begannen die schlimmsten Kreuzzüge gegen das Volk Gottes in ihren alpinen Behausungen. Inquisitoren spürten sie auf, und der Brudermord Kains an dem unschuldigen Abel von einst wurde zigmal wiederholt.VSL 72.2

    Immer wieder wurden die fruchtbaren Äcker der Waldenser verwüstet, ihre Häuser und Kapellen niedergerissen, sodass eine Wüste übrig blieb, wo es einst blühende Felder und Behausungen von unschuldigen und fleißigen Leuten gab. Wie ausgehungerte Bestien durch den Geruch von Blut immer wilder werden, so wurde die Wut der Anhänger des Papsttums stets größer, je größer das Leiden ihrer Opfer war. Viele dieser Zeugen eines reinen Glaubens verfolgte man über die Berge und hetzte sie in die Täler, wo sie sich im Schutz von mächtigen Wäldern und Felsklippen versteckt hielten.VSL 72.3

    Es konnte keine Anklage gegen das moralische Verhalten dieser gesitteten und doch geächteten Gruppe erhoben werden. Sogar ihre Feinde bezeichneten sie als ein friedfertiges, stilles und frommes Volk. Das große Vergehen dieser Menschen bestand darin, dass sie Gott nicht im Sinne des Papstes dienen wollten. Für dieses Verbrechen wurden die schlimmsten Demütigungen, Beschimpfungen und Folter über sie gebracht, die sich Menschen oder Teufel je ersinnen konnten. Als Rom eines Tages beschloss, diese verhasste Sekte auszurotten, beschuldigte man sie durch eine päpstliche Bulle der Ketzerei und gab sie zum Abschlachten frei. 18Siehe Glossar »Waldenserdekrete und Verfolgungen«, S. 681. Sie wurden nicht als Müßiggänger verklagt oder weil sie unehrlich und liederlich seien, sondern ihnen wurde vorgeworfen, sie besäßen eine Art von Frömmigkeit und Heiligkeit, die »die Schafe der wahren Herde” verführen würde. Deshalb ordnete der Papst an, »dass diese arglistige und abscheuliche Sekte von Bösewichtern”, wenn sie »sich weigern abzuschwören, wie giftige Schlangen zertreten werden« sollten (WHP, XVI, 1; vgl. BGW, 81 u. 125; HGW, 744 ff.). Hat dieser hochmütige Machthaber etwa nicht damit gerechnet, diesen Worten nochmals zu begegnen? Wusste er denn nicht, dass sie in den Büchern des Himmels aufgezeichnet sind und ihm im Gericht vorgehalten werden? Jesus sagte: »Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.« (Matthäus 25,40)VSL 72.4

    Eine Bulle forderte alle Kirchenglieder auf, sich dem Kreuzzug gegen die Ketzer anzuschließen. Als Ansporn, an diesen grausamen Taten teilzunehmen, sprach sie »von allen kirchlichen Schmerzen und Strafen frei. Die Bulle entband alle, die an dem Kreuzzug teilnahmen, von sämtlichen geleisteten Eiden. Sie legitimierte deren Anspruch auf jedes Eigentum, das sie unrechtmäßig erworben hatten, und versprach den Erlass aller ihrer Sünden, auch die, einen Ketzer getötet zu haben. Alle Verträge wurden als nichtig erklärt, die zugunsten von Waldensern abgeschlossen worden waren, sie forderte Dienstboten auf, sie zu verlassen, verbot allen Menschen, ihnen irgendeine Hilfe zu geben, und ermächtigte jedermann, sich ihres Eigentums zu bemächtigen” (WHP, XVI, 1). Dieses Schriftstück offenbart deutlich, wer die Fäden zu diesen Taten in Händen hielt: Das Brüllen des Drachens und nicht die Stimme Christi war darin zu hören.VSL 73.1

    Die päpstlichen Führer wollten sich nicht den Richtlinien des göttlichen Gesetzes anpassen, sondern stellten Regeln auf, die ihnen behagten, und bestimmten, dass alle gezwungen werden sollten, ihnen Folge zu leisten, weil Rom es wollte. Die schrecklichsten Tragödien spielten sich ab. Charakterlose und gotteslästerliche Priester und Päpste taten das Werk, das Satan entsprach. Barmherzigkeit fand keinen Raum in ihrem Wesen. Der gleiche Geist, der Christus kreuzigte und die Apostel tötete, der den blutrünstigen Nero gegen die Gläubigen seiner Zeit aufhetzte, war auch jetzt am Werk, um die Erde von denen zu säubern, die Gott liebte.VSL 73.2

    Die Verfolgungen, die viele Jahrhunderte über das gottesfürchtige Volk hereinbrachen, wurden von diesem mit Geduld und Ausdauer ertragen. Das ehrte ihren Erlöser. Ungeachtet der Kreuzzüge und des Gemetzels, die sie ertragen mussten, sandten sie weiterhin ihre Missionare aus, um die kostbare Wahrheit zu verbreiten. Sie wurden zu Tode gehetzt, doch ihr Blut tränkte die ausgestreute Saat, und gute Frucht blieb nicht aus. So legten die Waldenser Jahrhunderte vor der Geburt Luthers von Gott Zeugnis ab. Sie waren in viele Länder zerstreut und pflanzten die Saat der Reformation, welche mit Wycliff begann, sich in den Tagen Luthers stark ausbreitete und bis zum Ende der Zeit von Menschen fortgeführt wird, die zum Leiden bereit sind »um des Wortes Gottes willen und des Zeugnisses von Jesus” (Offenbarung 1,9).VSL 73.3

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