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Vom Schatten zum Licht

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    Nach Wycliffs Tod

    Die Lehren Wycliffs wurden eine gewisse Zeit verbreitet. Wycliffs Nachfolger, Wycliffiten oder Lollarden genannt, durchzogen nicht nur England, sondern brachten die Kenntnis des Evangeliums auch in ferne Länder. Nachdem ihr Lehrer von ihnen gegangen war, arbeiteten die Prediger mit noch größerem Eifer als zuvor, und große Volksmengen strömten zu ihnen und hörten ihre Lehren. Einige Angehörige des Adels und sogar die Gemahlin des Königs waren unter den Bekehrten. An vielen Orten gab es eine merkliche Verbesserung im Verhalten der Leute, und die Bilder der römischen Kirche, die zu falscher Anbetung geführt hatten, wurden aus den Kirchen entfernt. Doch bald brach ein erbarmungsloser Sturm der Verfolgung über jene Menschen herein, die es gewagt hatten, sich durch die Lehren der Bibel leiten zu lassen. Die englischen Könige, die eifrig darauf bedacht waren, mit der Unterstützung Roms ihre Macht zu sichern, zögerten nicht, die Reformatoren zu opfern. Zum ersten Mal in der Geschichte Englands wurde der Scheiterhaufen für die Jünger des Evangeliums aufgeschichtet. Der Märtyrertod zog ins Land. Verfechter der Wahrheit, geächtet und gefoltert, konnten ihre Schreie nur zu den Ohren des Herrn Zebaoth aufsteigen lassen. Obwohl sie als Kirchenfeinde und Landesverräter verfolgt wurden, predigten sie weiterhin an geheimen Orten. Sie fanden - wo immer möglich - Schutz in den bescheidenen Häusern der Armen, ja sie mussten sich sogar oft in Gruben und Höhlen verbergen.VSL 88.2

    Trotz dieser Verfolgungswut hielt ein ruhiger, gottesfürchtiger und geduldiger Protest gegen den vorherrschenden Sittenverfall auf religiösem Gebiet noch jahrhundertelang an. Die Christen dieser frühen Zeit kannten die Wahrheit nur teilweise, doch sie hatten gelernt, Gottes Wort zu lieben und ihm zu gehorchen, und sie litten geduldig um seinetwillen. Wie die Jünger in apostolischer Zeit, gaben viele ihren irdischen Besitz für die Sache Christi her. Diejenigen, die in ihren eigenen vier Wänden bleiben durften, gewährten den vertriebenen Brüdern Unterschlupf, und wenn auch sie selbst vertrieben wurden, nahmen sie gern das Los der Verstoßenen auf sich. Es ist allerdings auch wahr, dass Tausende, die durch die Wut ihrer Verfolger eingeschüchtert wurden, ihre Freiheit durch Aufgabe ihres Glaubens erkauften und in Bußkleidern die Gefängnisse verließen, um so ihren Widerruf zu bezeugen. Die Zahl derer hingegen, die als Adlige wie auch Geringe in ihren Kerkerzellen, den »Lollardtürmen”, furchtlos die Wahrheit bezeugten, war nicht gering. Inmitten von Folter und Flammen waren sie froh, dass sie würdig erachtet wurden, »die Gemeinschaft der Leiden Christi” kennen zu lernen.VSL 89.1

    Es war den Anhängern des Papsttums nicht gelungen, Wycliff bei Lebzeiten den Willen der Kirche aufzuzwingen, und ihr Hass konnte nicht befriedigt werden, solange sein Leib friedlich im Grabe ruhte. Durch einen Erlass des Konzils zu Konstanz mehr als vierzig Jahre nach seinem Tod wurden seine Gebeine ausgegraben, öffentlich verbrannt und die Asche in einen nahe gelegenen Bach gestreut. »Dieser Bach”, sagt ein alter Schriftsteller, »hat seine Asche in den Avon getragen, vom Avon in den Severn, vom Severn in die Meerengen und in den großen Ozean. Und so ist Wycliffs Asche ein Sinnbild seiner Lehre, die jetzt über die ganze Welt verbreitet ist.« (FCHB, 4, 2, 54) Von der Bedeutung ihrer arglistigen Tat begriffen seine Feinde wenig.VSL 89.2

    Die Schriften Wycliffs haben Jan Hus aus Böhmen dazu veranlasst, die vielen Irrtümer der römischen Kirche abzulegen und seinerseits ein Erneuerungswerk zu beginnen. So wurde in diesen beiden Ländern, die weit auseinander liegen, die Saat der Wahrheit ausgestreut. Von Böhmen aus verbreitete sich das Werk in andere Länder. Die Gedanken der Menschen wurden auf das lange vergessene Wort Gottes gerichtet. Eine göttliche Hand bereitete den Weg für die große Reformation vor.VSL 89.3

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