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Vom Schatten zum Licht

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    Neuer Mut

    Bald wurde er wieder vor das Konzil geladen. Seine Unterwerfung hatte seine Richter nicht befriedigt. Ihre Blutrünstigkeit, die durch den Tod von Hus entfacht worden war, verlangte nach weiteren Opfern. Hieronymus konnte sein Leben nur durch Preisgabe der Wahrheit retten. Aber er hatte sich entschlossen, seinen Glauben zu bekennen und seinem Leidensbruder in den Flammentod zu folgen.VSL 103.2

    Er nahm seinen früheren Widerruf zurück und verlangte als Sterbender eine Gelegenheit, sich zu verteidigen. Die Prälaten fürchteten die Folgen seiner Worte und bestanden auf einer einfachen Zustimmung oder Ablehnung der Anklagen, die gegen ihn erhoben wurden. Hieronymus wehrte sich gegen eine solche Grausamkeit und Ungerechtigkeit: »Ganze 340 Tage habt ihr mich in dem schwersten, schrecklichsten Gefängnis, da nichts als Unflat, Gestank, Kot und Fußfesseln neben höchstem Mangel aller notwendigsten Dinge, gehalten. Meinen Feinden gewährt ihr gnädige Audienz, mich aber wollt ihr nicht eine Stunde hören. ... Ihr werdet Lichter der Welt und verständige Männer genannt, so sehet zu, dass ihr nichts unbedachtsam wider die Gerechtigkeit tut. Ich bin zwar nur ein armer Mensch, welches Haut es gilt. Ich sage auch dies nicht, der ich sterblich bin, meinetwegen. Es verdrießt mich, dass ihr als weise, verständige Männer wider alle Billigkeit ein Urteil fällt.« (TH, 158)VSL 103.3

    Seinem Gesuch wurde schließlich stattgegeben. In Gegenwart seiner Richter kniete Hieronymus nieder und betete, dass der göttliche Geist seine Gedanken und Worte leiten möge und er nichts Unwahres oder Unwürdiges über seinen Meister sagen werde. An ihm erfüllte sich an diesem Tag das Versprechen Gottes an die ersten Jünger: »Und man wird euch vor Statthalter und Könige führen um meinetwillen. ... Wenn sie euch nun überantworten werden, so sorgt nicht, wie oder was ihr reden sollt; denn es soll euch zu der Stunde gegeben werden, was ihr reden sollt. Denn nicht ihr seid es, die da reden, sondern eures Vaters Geist ist es, der durch euch redet.« (Matthäus 10,18-20)VSL 104.1

    Hieronymus’ Worte riefen selbst bei seinen Feinden Staunen und Bewunderung hervor. Ein ganzes Jahr lang war er in einem Verlies eingemauert gewesen, weder in der Lage zu lesen noch etwas zu sehen, unter körperlichen Leiden und seelischen Ängsten. Doch trug er seine Argumente in großer Klarheit und Macht vor, als ob er ungestört Gelegenheit zu deren Formulierung gehabt hätte. Er wies auf eine Reihe heiliger Männer hin, die durch ungerechte Richter verurteilt worden waren. In fast jeder Generation hat es Männer gegeben, die das Volk ihrer Zeit aufrichten wollten, und deshalb getadelt und ausgestoßen wurden, denen man aber in späterer Zeit die notwendige Ehre erwies. Christus selbst sei von einem ungerechten Gericht als Übeltäter verdammt worden.VSL 104.2

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