Loading...
Larger font
Smaller font
Copy
Print
Contents

Vom Schatten zum Licht

 - Contents
  • Results
  • Related
  • Featured
No results found for: "".
  • Weighted Relevancy
  • Content Sequence
  • Relevancy
  • Earliest First
  • Latest First
    Larger font
    Smaller font
    Copy
    Print
    Contents

    Zwischen Licht Und Finsternis

    Nach seiner Rückkehr aus Rom wurde Luther von der Universität Wittenberg der Titel eines Doktors der Theologie verliehen. Damit erhielt er die Freiheit, sich wie nie zuvor dem Studium der Heiligen Schrift zu widmen, die er so liebte. Er hatte feierlich gelobt, während seines ganzen Lebens das Wort sorgfältig zu erforschen und zu predigen und nicht auf Aussagen und Lehren der Päpste zu achten. Luther war nicht mehr nur Mönch oder Professor, sondern der bevollmächtigte Verkünder der Bibel und als Hirte berufen, die Herde zu weiden, die nach Wahrheit hungerte und dürstete. Er erklärte mit Nachdruck, dass Christen keine anderen Lehren annehmen sollten als die, welche auf der Autorität der Heiligen Schrift beruhen. Diese Worte erschütterten das Fundament des päpstlichen Lehrgebäudes. Sie enthielten die wesentlichen Grundprinzipien der Reformation.VSL 119.1

    Luther erkannte die Gefahr, menschliche Theorien über das Wort Gottes zu erheben. Furchtlos griff er den spitzfindigen Unglauben der Schulgelehrten an und trat der Philosophie und Theologie entgegen, die schon so lange ihren herrschenden Einfluss auf das Volk ausgeübt hatten. Er verurteilte solche Lehren nicht nur als wertlos, sondern als verderblich. Luther bemühte sich, die Aufmerksamkeit seiner Zuhörer von den Spitzfindigkeiten der Philosophen und Theologen abzuwenden, und auf die ewigen Wahrheiten zu lenken, welche die Propheten und Apostel verkündigt hatten.VSL 119.2

    Wie kostbar war die Botschaft, die er einer erwartungsvollen Zuhörerschaft bringen durfte. Nie zuvor waren den Menschen solche Lehren zu Ohren gekommen. Die frohe Botschaft von der Liebe des Erlösers und von der Gewissheit der Vergebung durch das versöhnende Blut Christi erfreute die Herzen und erfüllte sie mit unvergänglicher Hoffnung. In Wittenberg wurde ein Licht entfacht, dessen Strahlen die hintersten Winkel der Erde erreichen und das bis zum Ende der Zeit immer heller leuchten sollte.VSL 119.3

    Doch Licht und Finsternis lassen sich nicht vereinen. Zwischen Wahrheit und Irrtum tobt ein unvermeidbarer Kampf. Das eine aufrecht zu erhalten und zu verteidigen heißt, das andere anzugreifen und zu stürzen. Christus selbst sagte: »Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert.« (Matthäus 10,34) Luther sagte einige Jahre nach Beginn der Reformation: »Gott reißt, treibt und führt mich; ich bin meiner nicht mächtig; ich will stille sein und werde mitten in den Tumult hineingerissen.” (DAGR, V, 2; vgl. EMLB, 430, 20.2.1519) Von jetzt an wurde er in die Auseinandersetzung hineingedrängt.VSL 119.4

    Die römische Kirche hatte die Gnade Gottes zu einem Handelsgut herabgewürdigt. Die Tische der Geldwechsler (Matthäus 21,12) waren neben ihren Altären aufgestellt und die Luft war erfüllt vom Geschrei der Verkäufer und Käufer. Unter dem Vorwand, für den Bau der Peterskirche in Rom Mittel zu beschaffen, wurde der Ablass für Sünden öffentlich und mit der Autorisierung des Papstes angeboten. Mit Frevelgeld sollte ein Tempel für den Gottesdienst gebaut werden, und der Eckstein wurde mit dem Lösegeld der Bosheit gelegt. Doch gerade diese Geldmittel, die für die Verherrlichung Roms verwendet wurden, versetzten der römischen Macht und Größe den vernichtenden Schlag. Dieses Vorgehen rief den entschiedensten und erfolgreichsten Feind des Papsttums auf den Plan und führte zu einem Kampf, der den päpstlichen Thron erschüttern und die dreifache Krone des Papstes ins Wanken bringen sollte.VSL 120.1

    Larger font
    Smaller font
    Copy
    Print
    Contents