Loading...
Larger font
Smaller font
Copy
Print
Contents

Vom Schatten zum Licht

 - Contents
  • Results
  • Related
  • Featured
No results found for: "".
  • Weighted Relevancy
  • Content Sequence
  • Relevancy
  • Earliest First
  • Latest First
    Larger font
    Smaller font
    Copy
    Print
    Contents

    Gott Gab Sein Bestes

    Der Sohn Gottes selbst wurde gesandt, um die unbußfertige Stadt zur Umkehr zu bewegen. War es doch Christus, der Israel als einen guten Weinstock aus Ägypten geholt hatte. (Psalm 80,9) Durch seine eigene Hand wurden die Heiden vor ihnen vertrieben. Den Weinstock pflanzte er »auf einer fetten Höhe”. In seiner Fürsorge baute er einen Zaun um ihn herum und sandte seine Knechte aus, damit sie seinen Weinstock pflegten. »Was sollte man noch mehr tun an meinem Weinberg, das ich nicht getan habe an ihm? Warum hat er denn schlechte Trauben gebracht, während ich darauf wartete, dass er gute brächte?« (Jesaja 5,1-4) Doch als er gute Trauben suchte, brachte er nur wilde Früchte. Dann suchte er persönlich seinen Weinberg auf und hoffte immer noch sehnsüchtig, Früchte zu ernten, damit dieser vielleicht vor dem Verderben bewahrt werden könnte. Er grub ihn um, beschnitt und pflegte ihn. Unermüdlich versuchte er, seinen Weinberg zu retten, den er mit eigenen Händen gepflanzt hatte.VSL 22.2

    Drei Jahre lang ging der Herr des Lichts und der Herrlichkeit unter seinem Volk ein und aus. Er ist »umhergezogen und hat Gutes getan und alle gesund gemacht, die in der Gewalt des Teufels waren«. (Apostelgeschichte 10,38) Er befreite die Verzweifelten, gab den Gebundenen die Freiheit, machte Blinde sehend, Lahme gehend und Taube hörend. Er reinigte Aussätzige, weckte Tote auf und predigte den Armen das Evangelium. (Lukas 4,18; Matthäus 11,5) An alle Gesellschaftsschichten richtete er den gnädigen Ruf: »Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.« (Matthäus 11,28)VSL 22.3

    Obgleich ihm Gutes mit Bösem und Liebe mit Hass vergolten wurde (Psalm 109,5), tat er doch unentwegt seinen Dienst der Barmherzigkeit. Nie wurden diejenigen abgewiesen, die seine Gnade gesucht hatten. Er war selbst ein heimatloser Wanderer, und Schande und Entbehrung waren sein tägliches Los, doch er lebte, um die Nöte und Leiden der Menschen zu lindern und um Menschen zu bewegen, das Geschenk des Lebens anzunehmen. Die Wogen der Gnade, die sich an jenen halsstarrigen Herzen brachen, wogten in einer noch stärkeren Flut mitleidsvoller und unaussprechlicher Liebe zurück. Aber Israel hatte sich von seinem besten Freund und einzigen Helfer abgewandt, hatte die Mahnungen seiner Liebe verachtet, seine Ratschläge verschmäht, über seine Warnungen gelacht.VSL 23.1

    Die Stunde der Hoffnung und der Gnade neigte sich schnell dem Ende zu, die Schale des lange zurückgehaltenen Zorns Gottes war nahezu voll. Die drohende Wolke, die sich in den Jahren des Abfalls und des Aufruhrs gebildet hatte, war jetzt schwarz, weckte böse Vorahnungen und war im Begriff, sich über ein schuldiges Volk zu entladen. Derjenige aber, der sie vor ihrem bevorstehenden Schicksal hätte bewahren können, wurde verachtet, misshandelt, verworfen und sollte bald gekreuzigt werden. Wenn Christus am Kreuz von Golgatha hängen würde, sollten die Tage Israels als bevorzugte und gesegnete Nation zu Ende sein. Der Verlust eines einzigen Menschen ist ein Unglück, das unendlich schwerer wiegt als irdischer Reichtum und Gewinn. Als Christus auf Jerusalem blickte, sah er das Schicksal einer ganzen Stadt, einer ganzen Nation vor sich. Jene Stadt, jene Nation war einst die Auserwählte Gottes, sein besonderes Eigentum.VSL 23.2

    Propheten hatten über den Abfall der Kinder Israel und die schrecklichen Verwüstungen geweint, die Folgen ihrer Sünden gewesen waren. Jeremia hatte sich gewünscht, dass seine Augen Tränenquellen gewesen wären, um Tag und Nacht die Erschlagenen der Tochter seines Volks und der gefangenen und weggeführten Herde seines Herrn beweinen zu können. (Jeremia 8,23; 13,17) Welchen Schmerz muss da Christus empfunden haben, dessen prophetischer Blick nicht Jahre, sondern ganze Zeitalter umfasste! Er sah, wie der Würgeengel sein Schwert gegen die Stadt erhob, die so lange die Wohnung Jahwes gewesen war. Von der Kuppe des Ölbergs, von derselben Stelle aus, die später von Titus und seinem Heer besetzt wurde, schaute er über das Tal auf die heiligen Höfe und Säulenhallen. Obwohl Tränen seine Augen trübten, erkannte er doch in einer schrecklichen Vision, wie feindliche Heere die Mauern der Stadt umzingelten. Er hörte die stampfenden Schritte der Heere, die zum Krieg aufmarschierten. Er hörte die Stimmen von Müttern und Kindern, wie sie in der belagerten Stadt nach Brot schrien. Er sah, wie ihr heiliger und prächtiger Tempel, ihre Paläste und Türme in Flammen aufgingen, wie dort, wo sie einst standen, ein rauchender Trümmerhaufen übrig blieb.VSL 23.3

    Larger font
    Smaller font
    Copy
    Print
    Contents