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Der Sieg Der Liebe

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    Wer Ist Der Grösste Im Himmelreich?

    Als Petrus zum See gegangen war und sich Jesus mit den anderen Jüngern allein im Haus befand, rief er sie zusammen und fragte sie: »Was habt ihr auf dem Weg verhandelt?« (Markus 9,33b) Die Anwesenheit von Jesus und seine Frage stellten die Angelegenheit, über die sie vorher auf dem Weg miteinander gestritten hatten, in ein völlig anderes Licht. Weil sie sich schämten und schuldig fühlten, schwiegen sie. Jesus hatte ihnen mitgeteilt, dass er um ihretwillen sterben werde. Ihr selbstsüchtiges Streben stand nun in schmerzlichem Gegensatz zu seiner selbstlosen Liebe.SDL 421.1

    Als ihnen Jesus von seinem Tod und seiner Auferstehung erzählte, versuchte er im Hinblick auf ihre große Glaubensprüfung mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Wenn sie bereit gewesen wären, das zu hören, was er ihnen mitteilen wollte, wären ihnen bittere Angst und Verzweiflung erspart geblieben. Seine Worte hätten sie in der Stunde der Trauer und Enttäuschung getröstet. Obwohl er ihnen so deutlich gesagt hatte, was ihn erwartete, hatte die Bemerkung über seine bevorstehende Reise nach Jerusalem erneut ihre Hoffnung geweckt, dass das Reich nun bald aufgerichtet werden würde. Dies hatte dazu geführt, dass sie sich fragten, wer wohl das höchste Amt bekleiden würde. Als Petrus vom See zurückkehrte, erzählten ihm die Jünger, was der Erlöser sie gefragt hatte. Schließlich wagte einer von ihnen Jesus zu fragen: »Wer ist der Größte im Himmelreich?« (Matthäus 18,1b NLB)SDL 421.2

    Jesus versammelte seine Jünger um sich und erwiderte: »Wer der Erste sein will, soll der Letzte von allen und der Diener aller sein.« (Markus 9,35 EÜ) Diese Worte klangen ernst und eindringlich, doch die Jünger verstanden sie überhaupt nicht. Das, was Christus wahrnahm, konnten sie nicht sehen. Sie verstanden das Wesen seines Reiches nicht, und diese Unkenntnis war offenbar der Grund für ihren Streit. Doch die eigentliche Ursache lag tiefer. Dadurch, dass Christus ihnen das Wesen seines Reiches erklärte, konnte er ihren Streit vorübergehend schlichten. Doch damit war das Grundproblem nicht gelöst. Selbst als sie über alles Bescheid wussten, hätte die Frage nach der Rangordnung den Streit jederzeit neu entfachen können. Dadurch wäre nach dem Weggang von Christus Unheil über die Gemeinde gekommen. Im Streit um den ersten Platz offenbarte sich derselbe Geist, der den großen Kampf im Himmel begonnen und auch Christus zum Sterben auf die Erde gebracht hatte. Im Geist sah Jesus Luzifer vor sich, den »schönen Morgenstern« (Jesaja 14,12), der an Herrlichkeit alle Engel überstrahlte, die den Thron Gottes umgaben, und der eine tiefe Verbundenheit mit dem Sohn Gottes pflegte. Luzifer hatte gesagt: »Ich will ... gleich sein dem Allerhöchsten.« (Jesaja 14,14) Dieser Wunsch nach Selbsterhöhung hatte den Streit im Himmel ausgelöst und viele der Heerscharen Gottes aus seiner Gegenwart verbannt. Hätte Luzifer wirklich dem Allerhöchsten gleich sein wollen, hätte er nie den ihm zugewiesenen Platz verlassen, weil sich das Wesen des Allerhöchsten in selbstlosem Dienst offenbart. Luzifer wünschte sich zwar Gottes Macht, aber nicht dessen Charakter. Für sich selbst suchte er den höchsten Platz aus. Jedes Lebewesen, das von seinem Geist getrieben ist, wird dasselbe tun. Dadurch werden Entfremdung, Unfriede und Streit unvermeidbar. Die Herrschaft fällt dem Stärksten zu. Das Reich Satans ist ein Reich der Gewalt. Jeder sieht im Anderen ein Hindernis für sein eigenes Vorankommen oder ein Sprungbrett, um selbst eine höhere Stellung zu erreichen.SDL 421.3

    Während Luzifer es für erstrebenswert hielt, Gott gleich zu sein, entäu- ßerte sich Christus, der Erhöhte, »und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich. Sein Leben war das eines Menschen; er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz« (Philipper 2,7b.8 EÜ). Nun stand das Kreuz unmittelbar vor ihm, und seine eigenen Jünger waren so selbstsüchtig, was genau den Prinzipien des satanischen Reiches entsprach. So konnten sie weder mit ihrem Herrn mitempfinden noch ihn verstehen, als er von seiner Erniedrigung um ihretwillen sprach.SDL 422.1

    Überaus sanft, aber mit ernstem Nachdruck, versuchte Jesus das Übel zu beheben. Er zeigte den Jüngern, welches Prinzip im Himmelreich herrscht und worin nach himmlischem Maßstab wahre Größe besteht. Jene, die von Stolz und Ehrsucht getrieben werden, denken nur an sich selbst und an ihren vermeintlichen Lohn. Sie fragen nicht danach, wie sie Gott die verliehenen Gaben zurückerstatten könnten. Solche Menschen werden keinen Platz im himmlischen Reich haben, weil sie sich damit als Satans Anhänger ausweisen.SDL 422.2

    Der Ehre geht die Demut voraus. Der Himmel wählt denjenigen für ein hohes Amt vor den Menschen, der sich, wie Johannes der Täufer, vor Gott erniedrigt. Der Jünger, der einem Kind am ähnlichsten ist, kann für Gott am erfolgreichsten wirken. Die himmlischen Wesen können mit demjenigen zusammenarbeiten, der nicht danach strebt, sich selbst zu erhöhen, sondern Menschen zu retten. Wer die Abhängigkeit von der göttlichen Hilfe am stärksten verspürt, wird inständig darum bitten, und der Heilige Geist wird dessen Augen öffnen, damit er Jesus erkennen kann und dadurch erbaut wird. Gestärkt durch die Gemeinschaft mit Christus wird er vorangehen, um für die Menschen zu wirken, die in ihren Sünden zugrunde gehen. Er ist zu diesem Dienst berufen und erreicht sein Ziel, wo viele Gelehrte und intellektuell Gebildete scheitern.SDL 422.3

    Aber bei jenen Menschen, die sich selbst erhöhen und meinen, dass der große göttliche Plan ohne sie nicht gelingen könne, sorgt der Herr dafür, dass sie beiseite gesetzt werden. Dann wird deutlich, dass Gott nicht von ihnen abhängig ist. Das Werk wird durch ihr Ausscheiden nicht aufgehalten, sondern mit noch größerer Kraft vorangehen.SDL 423.1

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