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Der Sieg Der Liebe

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    Gottes Geist Wirkt

    Nikodemus war noch immer verwirrt. Jesus benutzte nun das Bild vom Wind40In der hebräischen und griechischen Sprache gibt es nur ein Wort für Atem, Hauch, Wind und Geist (ruach bzw. pneuma). , um den Sinn noch deutlicher zu machen: »Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt. So ist es bei jedem, der aus dem Geist geboren ist.« (Johannes 3,8)SDL 153.3

    Man hört den Wind in den Zweigen der Bäume, im Rascheln der Blätter und Blüten, und doch sieht man ihn nicht. Niemand weiß, woher er kommt und wohin er geht. So geschieht auch das Wirken des Heiligen Geistes am Herzen des Menschen. Dies kann ebenso wenig erklärt werden wie das Wehen des Windes. Es mag jemand weder die genaue Zeit noch den Ort oder die einzelnen Umstände seiner Bekehrung angeben können, was aber nicht heißt, dass er unbekehrt ist. Durch eine Kraft, die so unsichtbar ist wie der Wind, wirkt Christus unaufhörlich am menschlichen Herzen. Nach und nach, vielleicht ohne dass es der Empfänger merkt, werden Eindrücke vermittelt, die den Menschen immer mehr zu Christus ziehen. Dies kann geschehen, wenn man über Jesus nachdenkt, in der Heiligen Schrift liest oder dem Wort eines lebendigen Verkündigers zuhört. Ganz plötzlich, wenn der Heilige Geist mit einem eindrücklichen Aufruf kommt, übergibt sich der Mensch freudig Jesus. Viele nennen dies eine überraschende Bekehrung. Aber es ist die Folge eines langen Werbens des Geistes Gottes - ein geduldiger, langwieriger Prozess.SDL 154.1

    Während der Wind selbst unsichtbar ist, erzeugt er Wirkungen, die man sieht und fühlt. So offenbart sich auch das Wirken des Heiligen Geistes in jeder Handlung eines Menschen, der seine rettende Macht verspürt hat. Wenn der Geist Gottes im menschlichen Herzen eingekehrt ist, gestaltet er das Leben neu. Sündhafte Gedanken werden vertrieben, böse Taten aufgegeben, Liebe, Demut und Frieden treten an die Stelle von Ärger, Neid und Streitsucht. Freude verdrängt die Traurigkeit, und auf dem Gesicht widerspiegelt sich das Licht des Himmels. Niemand sieht die Hand, die die Last wegnimmt, oder beobachtet, wie das Licht vom Himmel herabscheint. Der Segen kommt, wenn sich ein Mensch im Glauben Gott übergibt. Dann schafft die Kraft, die kein menschliches Auge sehen kann, einen neuen Menschen nach dem Bild Gottes.SDL 154.2

    Unserem begrenzten Verstand ist es unmöglich, das Werk der Erlösung zu verstehen. Dieses Geheimnis übersteigt die menschliche Erkenntnis. Wer jedoch vom geistlichen Tod ins neue Leben tritt, begreift, dass es sich um eine göttliche Realität handelt. Den Anfang der Erlösung können wir hier aufgrund persönlicher Erfahrungen erkennen. Ihre Auswirkungen aber reichen bis in die Ewigkeit.SDL 154.3

    Während Jesus sprach, durchdrangen einige Strahlen der göttlichen Wahrheit die Gedanken des Gelehrten. Der mitfühlende, besänftigende Einfluss des Heiligen Geistes ergriff sein Herz. Und dennoch verstand Nikodemus die Worte des Erlösers nicht ganz. Er war nicht sonderlich von der Notwendigkeit einer Wiedergeburt beeindruckt. Vielmehr interessierte ihn deren Durchführung. Darum fragte er ganz verwundert: »Wie kann dies geschehen?« (Johannes 3,9)SDL 154.4

    »Jesus antwortete und sprach zu ihm: Bist du ein Lehrer in Israel und weißt das nicht?« (Johannes 3,10) Wem die geistliche Unterweisung des Volkes anvertraut war, der sollte eigentlich über so wichtige Wahrheiten Bescheid wissen. Mit diesen Worten wollte Jesus deutlich machen, dass Nikodemus, statt sich über die einfache Wahrheit zu ärgern, eher eine etwas bescheidenere Meinung von sich selbst haben sollte - wegen seiner Unwissenheit in geistlichen Dingen. Doch Christus sprach mit solch feierlicher Würde und sein Blick und seine Stimme drückten eine so tiefe Liebe aus, dass sich Nikodemus nicht verletzt fühlte, als er seinen beschämenden Zustand erkannte.SDL 155.1

    Als Jesus Nikodemus erklärte, dass seine Aufgabe auf Erden nicht darin bestehe, ein zeitliches, sondern ein geistliches Reich zu errichten, war dieser sehr beunruhigt. Jesus spürte das und fügte hinzu: »Glaubt ihr nicht, wenn ich euch von irdischen Dingen sage, wie werdet ihr glauben, wenn ich euch von himmlischen Dingen sage?« (Johannes 3,12) Wenn Nikodemus nicht verstehen konnte, was Jesus anhand eines Bildes über das Wirken der Gnade Gottes am Menschen vermitteln wollte, wie konnte er dann den Sinn des herrlichen, himmlischen Reiches begreifen? Weil er das Werk von Christus auf Erden nicht erkannte, konnte er sein Werk im Himmel nicht verstehen.SDL 155.2

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