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Der Sieg Der Liebe

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    Die Begegnung

    Juden und Samariter41Siehe Erklärungen »Samarien/Samariter«, S. 820. waren erbitterte Feinde und versuchten, möglichst wenig miteinander zu tun zu haben. Wenn es allerdings notwendig war, erlaubten die Rabbiner den Handel mit den Samaritern. Alle gesellschaftlichen Beziehungen hingegen waren streng verboten. Ein Jude lieh nichts von einem Samariter aus, noch nahm er eine Gefälligkeit an, nicht einmal ein Stück Brot oder einen Becher Wasser. Als die Jünger Nahrungsmittel kauften, bewegten sie sich innerhalb der vorgeschriebenen Sitten ihres Volkes. Darüber hinaus gingen sie aber nicht. Niemand hätte daran gedacht, einen Samariter um einen Gefallen zu bitten oder ihm etwas Gutes zu tun - auch die Jünger nicht.SDL 165.2

    Von Hunger und Durst geschwächt saß Jesus am Brunnen. Die Reise, die am frühen Morgen begonnen hatte, war lang, und nun brannte die heiße Mittagssonne auf ihn nieder. Der Gedanke an das kühle, erfrischende Wasser, das so nahe war, verschlimmerte seinen Durst. Doch es war für ihn unerreichbar. Der Brunnen war tief, und er hatte weder ein Seil noch einen Wasserkrug zur Verfügung. Er teilte das menschliche Los und wartete, bis jemand herzutrat, um Wasser zu schöpfen.SDL 165.3

    Da kam eine Frau aus Samarien des Weges und füllte ihren Krug. Es schien, als hätte sie die Anwesenheit von Jesus gar nicht bemerkt. Als sie sich umdrehte, um wegzugehen, bat Jesus sie um etwas Wasser. Eine solche Bitte würde ein Orientale niemals abschlagen. Im Morgenland galt das Wasser als Gabe Gottes. Dem durstigen Wanderer etwas zu trinken anzubieten, wurde als eine solch heilige Pflicht angesehen, dass die Araber, die in der Wüste lebten, keine Mühe scheuten, sie zu erfüllen. Die Feindschaft, die zwischen den Juden und den Samaritern bestand, hielt die Frau jedoch davon ab, Jesus diesen Gefallen anzubieten. Aber der Erlöser wollte Zugang zu ihrem Herzen finden. Mit einem Feingefühl, das der göttlichen Liebe entspringt, bat er sie zuerst um einen Gefallen, statt ihr einen solchen anzubieten. Das Angebot einer Liebestat hätte sie ausschlagen können, doch Vertrauen weckt Vertrauen. Der König des Himmels kam zu dieser von den Juden verachteten Frau und erbat ihre Hilfe. Er, der den Ozean schuf, der Gewalt über die tiefsten Fluten hatte, der die Quellen entspringen ließ und den Flüssen ihren Weg bahnte, ruhte sich erschöpft am Jakobsbrunnen aus und war sogar auf die Hilfsbereitschaft einer Fremden angewiesen, um etwas trinken zu können.SDL 165.4

    Die Frau sah, dass Jesus Jude war. In ihrer Überraschung vergaß sie, seinen Wunsch zu erfüllen, und versuchte, den Grund für seine Bitte zu erfahren. »Du bist ein Jude und ich bin eine Samariterin. Wie kannst du mich da um etwas zu trinken bitten?« (Johannes 4,9 GNB)SDL 166.1

    Jesus antwortete: »Wenn du wüsstest, was Gott den Menschen schenken will und wer es ist, der dich jetzt um Wasser bittet, dann hättest du ihn um Wasser gebeten und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben.« (Johannes 4,10 GNB) Du wunderst dich, dass ich dich um einen so geringen Gefallen bitte? Um einen Schluck Wasser aus diesem Brunnen? Hättest du mich darum gebeten, ich hätte dir vom Wasser des ewigen Lebens gegeben.SDL 166.2

    Die Frau verstand die Worte von Jesus nicht, spürte aber deren ernste Bedeutung. Ihre leicht scherzende Art begann sich zu ändern. Da sie annahm, dass Jesus von diesem Brunnen sprach, entgegnete sie: »Aber, Herr, du hast weder ein Seil noch einen Eimer ... und dieser Brunnen ist sehr tief. Woher willst du denn dieses lebendige Wasser nehmen? Bist du etwa größer als unser Vater Jakob, der uns diesen Brunnen hinterließ? Wie kannst du besseres Wasser versprechen, als er und seine Söhne und sein Vieh hatten?« (Johannes 4,11.12 NLB) Vor sich sah sie nur einen durstigen Wanderer, der müde und staubig war. In Gedanken verglich sie ihn mit dem hochverehrten Stammesvater Jakob. Sie war überzeugt, dass kein anderer Brunnen jenem ihrer Väter ebenbürtig sein konnte. Sie schaute zurück in die Zeit ihrer Vorfahren und voraus auf das Kommen des Messias, während die Hoffnung der Väter - der Messias selbst - neben ihr stand. Doch sie erkannte ihn nicht. Wie viele durstige Menschen sind heute in unmittelbarer Nähe des lebendigen Brunnens, suchen aber die Lebensquelle in weiter Ferne! »Ihr braucht nicht zu fragen: ›Wer steigt für uns in den Himmel hinauf?‹ - als müsste man Christus erst von dort herabholen. Auch nicht: ›Wer steigt für uns in die Totenwelt hinab?‹ - als müsste man Christus aus dem Tod zurückholen. Nein, die Stimme sagt: ›Das Wort, das von Gott kommt, ist euch ganz nahe; es ist in eurem Mund und in eurem Herzen.‹ ... Wenn ihr also mit dem Mund bekennt: Jesus ist der Herr‹, und im Herzen glaubt, dass Gott ihn vom Tod auferweckt hat, werdet ihr gerettet.« (Römer 10,6-9 GNB)SDL 166.3

    Jesus beantwortete die Frage in Bezug auf seine Person nicht sofort, sondern sagte mit feierlichem Ernst: »Wenn die Menschen dieses Wasser getrunken haben, werden sie schon nach kurzer Zeit wieder durstig. Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, der wird niemals mehr Durst haben. Das Wasser, das ich ihm gebe, wird in ihm zu einer nie versiegenden Quelle, die unaufhörlich bis ins ewige Leben fließt.« (Johannes 4,13.14 NLB)SDL 167.1

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