Loading...
Larger font
Smaller font
Copy
Print
Contents

Der große Kampf

 - Contents
  • Results
  • Related
  • Featured
No results found for: "".
  • Weighted Relevancy
  • Content Sequence
  • Relevancy
  • Earliest First
  • Latest First
    Larger font
    Smaller font
    Copy
    Print
    Contents

    Anm 004: Bilderdienst — (Seite 52)

    “Die Bilderanbetung war eine von jenen Verfälschungen des Christentums, die sich heimlich und fast ohne Aufsehen in die Kirche einschlichen. Diese verderbliche Gepflogenheit entfaltete sich nicht, wie andere Ketzereien, von heute auf morgen, denn in diesem Fall würde sie entschiedene Kritik und Zurückweisung erfahren haben, sondern indem sie anfangs unter einer ansprechenden Verkleidung auftrat, wurde so allmählich eine mißbräuchliche Gewohnheit nach der andern in Verbindung damit eingeführt, so daß die Kirche völlig in praktischem Götzendienst aufging, und das nicht nur ohne jeden wirksamen Widerstand, sondern auch nahezu ohne irgendeinen entschlossenen Einspruch. Als man endlich versuchte, die Bilderverehrung wieder auszurotten, war das Übel schon zu tief eingewurzelt, um es noch beseitigen zu können ... Sie muß der götzendienerischen Neigung des menschlichen Herzens zugeschrieben werden und dessen Bestreben, der Kreatur mehr zu dienen als dem Schöpfer ...GK 683.7

    Anfangs wurden Bilder und Abbildungen in den Kirchen nicht aufgestellt, um sie anzubeten, sondern um entweder mit ihrer Hilfe als Ersatz für Bücher die zu belehren, die nicht lesen konnten, oder um die andern in eine andachtsvolle Stimmung zu versetzen. Wieweit sie jemals eine solche Absicht erfüllten, ist zweifelhaft; aber selbst wenn dies eine Zeitlang der Fall gewesen sein sollte, hatte es damit doch bald ein Ende; und es wurde offenbar, daß die Bilder und Abbildungen in den Kirchen die Gemüter der Unwissenden eher verdunkelten als erleuchteten und die Andacht der Anbetenden eher erniedrigten als erhoben. Wie auch immer sie sich bemühten, die Gemüter der Menschen auf Gott zu lenken, es endete damit, daß sich die Menschen von der Anbetung Gottes zur Anbetung der geschaffenen Dinge hinwandten.” (J. Mendham, The Seventh General Council, the Second of Nicea, Einführung 3-6.)GK 684.1

    “Bilder, ursprünglich als Schmuck, dann zur Belehrung, hatte man von alten Zeiten her in den Grabstätten, Kirchen, Memorien, Häusern und an Gerätschaften aller Art. Widerspruch fehlte nicht, aber das konstantinische Zeitalter machte dem ein Ende. Man sollte aus den Bildern die Geschichten lernen, die sie darstellen; sie galten als die Bücher der Ungebildeten. Zugleich sollte das Bild die heiligen Orte schmücken. Aber allmählich wirkte hier noch ein anderes Interesse, dem sich das jugendliche Christentum einst auf das energischste widersetzt hatte. Reliquien und Bilder verehrter Wesen zu begehren, sie aus dem profanen Gebrauche auszuscheiden und mit inniger Pietät zu behandeln, ist dem Menschen natürlich ... Bilder von Christus, von Maria und von Heiligen wurden schon seit dem 5. (4.) Jahrhundert durch Grüße, Küsse und Niederwerfen verehrt, ganz wie man es einst im Heidentum gehalten hatte. In der naiven und sicheren Überzeugung, daß die Idolatrie den Christen nicht mehr gefährlich werden könne, duldete die Kirche nicht nur das Eindringen des Heidentums, sondern leistete ihm Vorschub ... Ein schwunghaftes Geschäft wurde im 7. und im Anfang des 8. Jahrhunderts mit Bildern, namentlich von Mönchen, getrieben; Kirchen und Kapellen steckten voll von Bildern und Reliquien: es war wie im Heidentum, nur der Schönheitssinn hatte sich verkehrt ... Mit den Bildern beherrschte die mönchische, in stumpfem Anstarren sich bewegende Frömmigkeit das Volk und zog die Christenheit immer tiefer herunter.” (Adolf v. Harnack, Lehrbuch der Dogmengeschichte, Bd. II, 452-454.)GK 684.2

    “Die byzantinischen Bilderstreitigkeiten griffen nach dem Westen hinüber, und zwar dadurch, daß Papst Hadrian I. die Akten des nicänischen Konzils an Karl den Großen sandte. Dieser ließ durch seine Hoftheologen (Alkuin) eine die Bilderverehrung ablehnende umfangreiche Streitschrift (die Libri Carolini) anfertigen, welche die nicänischen Synodalakten Satz für Satz widerlegte und als Zweck religiöser Bilder nur die Belehrung des Volkes und die würdige Ausschmückung kirchlicher Räume anerkannte. Die hier vertretenen Grundsätze wurden durch die fränkische Synode zu Frankfurt (794) bestätigt.” (Die Religion in Geschichte und Gegenwart, Bd. I, Sp. 1106.)GK 684.3

    Quellen: Ein Bericht über die Sitzungsprotokolle und Entscheidungen auf dem zweiten Konzil in Nizäa bei Baronius, Ecclesiastical Annals, Bd. IX, 391-407, Antwerpener Ausgabe, 1612; Ed. Stillingfleet, Defense of the Discourse Concerning the Idolatry Practiced in the Church of Rome, London, 1686; A Select Library of Nicene and Post-Nicene Fathers, second series, Bd. XIV, 521-587, New York, 1900. C.J. Hefele, Konziliengeschichte, 7 Bde.GK 685.1

    Larger font
    Smaller font
    Copy
    Print
    Contents