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In den Fußspuren des großen Arztes

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    Mitgefühl

    Große Weisheit ist nötig bei Behandlung von Gemütskrankheiten. Ein wundes krankes Herz, ein entmutigtes Gemüt bedürfen einer sanften Behandlung. Oftmals zehrt eine ernste häusliche Schwierigkeit gleich einem Krebsschaden an der Seele und schwächt die Lebenskraft. Manchmal ist es der Fall, daß Reue über Sünde die Körperkraft untergräbt und die Seele aus dem Gleichgewicht bringt. Nur durch zarte Teilnahme kann diese Klasse von Kranken einen Segen empfangen. Der Arzt sollte zuerst ihr Vertrauen gewinnen und sie dann auf den großen Arzt verweisen. Wenn ihr Glaube auf den wahren Helfer gerichtet werden kann und sie das Vertrauen haben können, daß er ihren Fall übernommen hat, so wird dies das Gemüt erleichtern und oft auch wieder leibliche Gesundheit schenken. FA 248.2

    Mitgefühl und Takt werden sich für den Kranken oft von größerem Nutzen erweisen als die beste Behandlung, welche in einer kalten gleichgültigen Weise gegeben wird. Wenn ein Arzt in unachtsamer, sorgloser Weise an das Krankenbett tritt und den Leidenden mit geringer Aufmerksamkeit anschaut, wenn er durch Wort oder Handlung den Eindruck hervorruft, daß der Fall nicht viel Aufmerksamkeit erfordere und dann den Patienten seinen eigenen Betrachtungen überläßt, so hat er jenem Kranken entschiedenen Schaden zugefügt. Der Zweifel und die Entmutigung, welche durch seine Gleichgültigkeit hervorgerufen wurden, werden oft den guten Erfolg der Heilmittel, die er verschreiben mag, verhindern.FA 248.3

    Wenn Ärzte sich an die Stelle derjenigen versetzen könnten, deren Geist niedergedrückt und deren Wille durch Leiden geschwächt ist, die nach Worten der Teilnahme und Zuversicht verlangen, so würden sie besser imstande sein, ihre Gefühle zu würdigen. Wenn die Liebe und Teilnahme, welche Christus für die Kranken offenbarte, mit den Kenntnissen des Arztes verbunden sind, so wird seine bloße Gegenwart ein Segen sein.FA 249.1

    Offenheit im Verkehr mit einem Patienten erfüllt ihn mit Vertrauen und erweist sich dadurch als eine wichtige Hilfe zur Genesung. Es gibt Ärzte, die es als feine Klugheit betrachten, vor dem Patienten die Natur und Ursache der Krankheit zu verheimlichen, an welcher er leidet. Viele werden, indem sie fürchten, einen Patienten aufzuregen oder zu entmutigen, wenn sie die Wahrheit sagen, falsche Hoffnungen auf Genesung nähren, ja sie werden einen Patienten in das Grab sinken lassen, ohne ihn vor seiner Gefahr zu warnen. All dies ist unklug. Es mag nicht immer sicher oder das Beste sein, dem Patienten die volle Ausdehnung der Gefahr zu erklären; dies möchte ihn erregen und die Genesung verzögern oder gar verhindern. Ebenso kann man denjenigen, deren Leiden größtenteils Einbildung sind, nicht stets die volle Wahrheit sagen. Viele dieser Personen sind unvernünftig und haben sich nicht daran gewöhnt, Selbstbeherrschung zu üben. Sie haben besondere Launen und bilden sich, in bezug auf sich selbst und auf andere, viele Dinge ein, die falsch sind. Für sie aber sind diese Dinge wirklich und diejenigen, welche für sie sorgen, müssen beständige Freundlichkeit und unermüdliche Geduld und Zartgefühl offenbaren. Wenn man diesen Patienten die Wahrheit über sie selbst sagte, so würden manche beleidigt, andere entmutigt sein. Christus sagte zu seinen Jüngern: “Ich habe euch noch viel zu sagen; aber ihr könnt’s jetzt nicht tragen.” Johannes 16,12. Aber obgleich man nicht bei allen Gelegenheiten die Wahrheit sagen kann, ist Täuschung niemals notwendig oder zu rechtfertigen. Niemals sollten Arzt oder Pfleger sich zu einer Verdrehung der Wahrheit herablassen. Wer dies tut, stellt sich auf einen Platz, wo Gott nicht mit ihm zusammenwirken kann, und indem er das Vertrauen seiner Patienten verliert, verliert er eins der erfolgreichsten menschlichen Hilfsmittel zu ihrer Wiederherstellung.FA 249.2

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