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In den Fußspuren des großen Arztes

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    Er wird die Lämmer in seine Arme sammeln und in seinem Busen tragen

    Mütter mit ihren kranken und sterbenden Kleinen im Arm drängen sich durch die Menge und suchen die Aufmerksamkeit des Heilandes auf sich zu lenken, wenn er in den Straßen der Städte seines Amtes waltet. Beobachtet diese Mütter, bleich, müde, fast verzweifelnd, aber entschlossen, auszuharren. Mit der Last ihrer Leiden auf den Armen suchen sie den Heiland. Wenn sie von der wogenden Menge zurückgedrängt werden, bahnt Jesus sich Schritt für Schritt einen Weg zu ihnen, bis er dicht an ihrer Seite steht. Die Hoffnung geht in ihren Herzen auf, sie vergießen Freudentränen, wenn seine Aufmerksamkeit sich ihnen zuwendet und sie in die Augen blicken, aus denen so viel Liebe und Mitleid strahlt.FA 40.1

    Der Heiland nimmt eine Mutter aus der Schar heraus und weckt ihr Vertrauen, indem er sagt: “Was soll ich für dich tun?” Seufzend trägt sie ihr großes Verlangen vor: “Meister, daß du mein Kind heilen möchtest.” Christus nimmt das kleine Wesen aus ihren Armen und die Krankheit flieht bei seiner Berührung. Die Todesblässe ist verschwunden, der Lebensstrom fließt durch die Adern, die Muskeln empfangen Kraft. Köstliche Worte des Trostes und des Friedens werden zu der Mutter gesprochen und dann kommt ein anderer, ebenso dringender Fall. Wiederum übt der große Arzt seine lebenspendende Macht aus und alle bringen ihm, der so wunderbare Dinge tut, Ehre und Preis dar.FA 40.2

    Wir verweilen viel bei der Erhabenheit des Lebens Christi. Wir reden von den wunderbaren Dingen, die er vollbrachte, von den Wundern, die er wirkte. Aber daß er Dingen, die gering geachtet werden, seine Aufmerksamkeit schenkte, ist sogar noch ein stärkerer Beweis seiner Größe.FA 41.1

    Unter den Juden war es Sitte, daß die Kinder zu einem Rabbiner gebracht wurden, damit er seine Hände auf sie lege und sie segne; aber die Jünger des Heilandes hielten sein Werk für zu wichtig, um deshalb eine Unterbrechung zu dulden. Wenn die Mütter kamen und wünschten, daß er ihre Kleinen segnen möge, so blickten die Jünger mit Mißfallen auf sie. Sie hielten diese Kinder für zu jung, um von einem Besuch bei Jesu Nutzen zu haben und nahmen an, daß ihre Gegenwart ihm nicht angenehm sei. Aber der Heiland verstand die Sorge und Last der Mütter, welche suchten, ihre Kinder in Übereinstimmung mit dem Worte Gottes zu erziehen. Er hatte ihre Gebete vernommen, er selbst hatte sie in seine Gegenwart gezogen.FA 42.1

    Eine Mutter mit ihrem Kinde hatte ihr Heim verlassen, um Jesum zu finden. Unterwegs erzählte sie einer Nachbarin, wo sie hin wolle und die Nachbarin wünschte, daß Jesus auch ihre Kinder segne. So kamen verschiedene Mütter mit ihren Kleinen zusammen. Etliche der Kinder waren schon etwas größer. Als die Mütter ihren Wunsch kund gaben, hörte Jesus mit Teilnahme die zaghafte, tränenvolle Bitte.FA 43.1

    Aber er wartete, um zu sehen, wie die Jünger sich verhalten würden. Als er sah, daß die Jünger die Mütter tadelten und wegsandten, indem sie dachten, ihm einen Gefallen damit zu tun, zeigte er ihnen ihren Irrtum und sagte: “Laßt die Kindlein zu mir kommen, und wehret ihnen nicht; denn solcher ist das Reich Gottes.” Markus 10,14. Er nahm die Kinder in seine Arme, legte seine Hände auf sie und erteilte ihnen den gewünschten Segen.FA 43.2

    Die Mütter waren getröstet, die kehrten gestärkt und gesegnet durch die Worte Christi nach ihrem Heim zurück. Sie waren ermutigt worden, ihre Last mit neuer Freudigkeit aufzunehmen und mit neuer Hoffnung für ihre Kinder zu arbeiten. Könnten wir in das spätere Leben dieser kleinen Gruppe hineinschauen, so könnten wir sehen, wie die Mütter ihren Kindern die Szene jenes Tages ins Gedächtnis zurückriefen und ihnen die liebevollen Worte des Heilandes wiederholten. Wir könnten sehen, wie oft in späteren Jahren die Erinnerung an diese Worte die Kinder zurückhielt, von dem Pfad abzuweichen, der für die Erlösten des Herrn bestimmt ist.FA 43.3

    Christus ist heute derselbe mitleidige Heiland, wie damals als er unter den Menschen wandelte. Er ist heute ebenso gewiß die Hilfe der Mütter als zu der Zeit, da er die kleinen Kinder in Judäa in seine Arme schloß. Unsere Kinder sind ebenso sein bluterkauftes Erbe wie die Kinder von damals.FA 43.4

    Unser Heiland kennt die Last eines jeden Mutterherzens. Er, der eine Mutter hatte, die mit Armut und Entbehrung kämpfen mußte, hat Mitgefühl für jede Mutter in ihrer Arbeit. Er, der eine lange Reise machte, um das betrübte Herz eines kananäischen Weibes zu trösten, wird ebensoviel für die Mütter heute tun. Er, der der Witwe von Nain ihren einzigen Sohn wiederschenkte und sich in seiner Todesangst am Kreuz seiner eigenen Mutter erinnerte, wird von dem Kummer der heutigen Mütter gerührt. In jedem Kummer und jeder Not will er trösten und helfen.FA 44.1

    Laßt die Mütter mit ihren Sorgen zu Jesu kommen, sie werden genügend Gnade finden, welche ihnen in der Sorge für ihre Kinder hilft. Die Pforten stehen für jede Mutter offen, die ihre Last zu den Füßen des Heilandes legen will. Er, der gesagt hat: “Laßt die Kindlein zu mir kommen” (Markus 10,14), lädt noch die Mütter ein, ihre Kleinen zu bringen, um von ihm gesegnet zu werden. In den Kindern, die in Berührung mit ihm gebracht wurden, sah Jesus die Männer und Frauen, welche Erben seiner Gnade und Untertanen seines Reiches werden sollten, ja etliche von ihnen sollten um seinetwillen Märtyrer werden.FA 44.2

    Er wußte, daß diese Kinder ihm viel bereitwilliger zuhören und ihn als ihren Erlöser annehmen würden als die erwachsenen Leute, von denen viele weltweise und hartherzig waren. Er stieg in seinen Belehrungen zu ihnen hinab. Er, die Majestät des Himmels, beantwortete ihre Fragen und machte seine wichtigen Lehren so einfach, daß ihr kindliches Verständnis sie erfassen konnte. Er pflanzte in ihre Seelen den Samen der Wahrheit, welcher in späteren Jahren aufgehen und Frucht tragen würde zum ewigen Leben.FA 44.3

    Als Jesus den Jüngern gebot, nicht zu verhindern, daß die Kinder zu ihm kämen, redete er zu seinen Nachfolgern in allen Zeitaltern; — er redet zu den Gemeindebeamten, zu Predigern, Helfern und allen Christen heutzutage. Jesus zieht die Kinder zu sich und er gebietet uns: “Wehret ihnen nicht”, als ob er sagen wolle: “Sie werden kommen, wenn ihr sie nicht daran hindert.”FA 44.4

    Stellt nicht durch euren unchristlichen Charakter Jesum in einem falschen Lichte dar. Haltet die Kleinen auch nicht durch eure Kälte und Härte von ihm zurück. Gebt ihnen niemals Ursache zu Gefühlen, daß es für sie im Himmel nicht angenehm sei, wenn ihr dort wäret. Sprecht nicht von Religion als von einer Sache, die Kinder nicht verstehen können. Handelt auch nicht so, als ob ihr nicht erwartetet, daß sie Christum in ihrer Jugend annehmen. Gebt ihnen niemals Anlaß, von dem falschen Eindruck befangen zu werden, daß die Religion Christi etwas Trauriges oder Niederdrückendes sei und daß sie alles aufgeben müßten, was das Leben freundlich und schön gestaltet, wenn sie zu dem Heiland kommen.FA 45.1

    Wenn der Heilige Geist an den Herzen der Kinder wirkt, so seid dessen Mitarbeiter. Lehrt sie, daß der Heiland sie ruft und daß nichts ihm größere Freude bereiten kann, als wenn sie sich ihm in der Blüte ihrer Jahre und in ihrer vollen Jugendkraft übergeben.FA 46.1

    Der Heiland betrachtet die Seelen, welche er durch sein kostbares Blut erkauft hat, mit unendlicher Zärtlichkeit. Sie sind der Lohn seiner unergründlichen Liebe. Er blickt mit unaussprechlichem Verlangen auf sie. Sein Herz sehnt sich nicht nur nach den wohlerzogenen und schönsten Kindern, sondern auch nach solchen, welche ererbte und durch Vernachlässigung erworbene schlimme Charakterzüge besitzen.FA 46.2

    Viele Eltern verstehen nicht, wie verantwortlich sie für diese Charakterzüge in ihren Kindern sind. Sie besitzen nicht die Zärtlichkeit und Weisheit, mit den Irrenden umzugehen, die sie selbst zu dem gemacht haben, was sie sind. Aber Jesus blickt voller Mitleid auf diese Kinder, er folgert von der Ursache auf die Wirkung.FA 46.3

    Der christliche Arbeiter kann ein Werkzeug Christi sein, diese fehlenden und irrenden Kleinen zu dem Heiland zu bringen. Er kann sie in Weisheit und Umsicht an sein Herz fesseln, er kann ihnen Mut und Hoffnung verleihen und darf dann sehen, daß durch die Gnade Christi ihr Charakter sich ändert, so daß von ihnen gesagt werden mag: “Solcher ist das Reich Gottes.”FA 46.4

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