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In den Fußspuren des großen Arztes

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    Kapitel 25: Übertreibungen in der Diät

    “Eure Lindigkeit lasset kund sein allen Menschen.”

    Nicht alle, die vorgeben, an eine Reform in der Diät zu glauben, sind wirkliche Reformer. Bei vielen besteht die Verbesserung nur darin, daß sie gewisse ungesunde Speisen weglassen. Sie verstehen nicht klar die Grundsätze der Gesundheit und ihre Tische, mit schädlichen Leckereien beladen, sind weit davon entfernt, ein Beispiel christlicher Mäßigkeit und Lindigkeit zu sein.FA 324.1

    Eine andere Klasse, voll Verlangen, ein richtiges Beispiel zu geben, treibt es wieder zu weit nach der entgegengesetzten Richtung. Manche sind nicht imstande, die beste Nahrung zu erhalten, und anstatt solche Sachen zu gebrauchen, die am besten den Mangel ersetzen würden, nehmen sie eine zu magere Diät an. Ihre Nahrung enthält nicht die Stoffe, die zur Bildung guten Blutes notwendig sind. Ihre Gesundheit leidet, ihre Brauchbarkeit vermindert sich und ihr Beispiel redet eher gegen als zu Gunsten einer Reform in der Diät.FA 324.2

    Andere denken, daß man in der Auswahl oder Zubereitung der Speisen gleichgültig sein könne, da die Gesundheit ja eine einfache Diät erfordere. Manche beschränken sich auf eine sehr magere Diät; sie haben nicht genügend Auswahl für die Bedürfnisse des Systems und müssen infolgedessen leiden.FA 324.3

    Solche, welche die Grundsätze der Reform nur teilweise verstehen, sind oft gerade die, welche am strengsten darauf halten, nicht nur ihre eigenen Ansichten selbst durchzuführen, sondern sie auch ihren Familien und Nachbarn aufzudrängen. Die Folgen ihrer mißverstandenen Reform, wie sie in ihrer eignen schlechten Gesundheit zu sehen sind und ihre Bemühungen, ihre Ansichten anderen aufzuzwingen, geben vielen einen falschen Begriff von einer Diätreform und veranlassen sie, dieselbe gänzlich zu verwerfen.FA 324.4

    Personen, welche die Gesundheitsgesetze verstehen und sich von Grundsätzen leiten lassen, werden die Gegensätze vermeiden, sowohl in der Befriedigung wie in der Beschränkung. Ihre Diät ist erwählt, nicht zur bloßen Befriedigung des Appetits, sondern zum Aufbau des Körpers. Sie suchen alle Kräfte in günstigstem Zustand zu erhalten, um Gott und Menschen am besten dienen zu können. Sie behalten ihren Appetit unter der Herrschaft der Vernunft und des Gewissens, und Gesundheit des Körpers und Geistes ist ihr Lohn. Während sie ihre Ansichten nicht in anstößiger Weise anderen aufdrängen, ist ihr Beispiel ein Zeugnis zugunsten richtiger Grundsätze. Diese Personen üben einen großen Einfluß zum Guten aus.FA 325.1

    Es liegt wirklich gesunder Verstand in einer Diätreform. Der Gegenstand sollte gründlich und eingehend studiert werden, und niemand sollte andere kritisieren, weil ihre Handlungsweise nicht in allen Dingen in Übereinstimmung mit seiner eigenen ist. Es ist unmöglich, eine unveränderliche Regel aufzustellen, um die Gewohnheiten eines jeden zu regeln, und niemand sollte denken, daß sich alle nach ihm richten müßten. Nicht alle können dieselben Dinge essen. Speisen, welche für eine Person wohlschmeckend und gesund sind, mögen einer anderen gar nicht schmecken und sogar schaden. Manche können keine Milch trinken, während andere dabei gedeihen. Einige Personen können Erbsen und Bohnen nicht verdauen, andere finden sie gesund. Für manche sind die gröberen Getreide-Zubereitungen eine gute Nahrung, während andere sie nicht genießen können.FA 325.2

    Solche, die in neuangebauten Gegenden oder in armen Distrikten wohnen, wo Früchte und Nüsse rar sind, sollten nicht genötigt werden, Milch und Eier von ihrer Diät auszuschließen. Es ist wahr, daß gut genährte Personen, in denen die sinnlichen Leidenschaften stark sind, den Gebrauch reizender Speisen vermeiden sollten. Besonders in Familien mit Kindern, die sinnlichen Gewohnheiten ergeben sind, sollten keine Eier gebraucht werden. Aber bei Personen, deren blutbildende Organe schwach sind — besonders wenn andere Speisen zum Ersatz der notwendigen Elemente nicht erreichbar sind — sollten Milch und Eier nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Man sollte sich jedoch große Mühe geben, Milch von gesunden Kühen und Eier von gesundem Geflügel zu erhalten, welches gut genährt und gut versorgt wird. Die Eier sollten so gekocht werden, wie sie am leichtesten verdaulich sind.FA 326.1

    Die Diätreform sollte eine fortschreitende sein. Da die Krankheiten bei den Tieren zunehmen, wird die Benutzung von Milch und Eiern immer unsicherer. Man sollte sich Bemühen, ihre Stelle mit anderen Dingen auszufüllen, die gesund und nicht kostspielig sind. Die Leute sollten allgemein gelehrt werden, soweit als möglich ohne Milch und Eier zu kochen und doch ihre Speisen gesund und schmackhaft zuzubereiten.FA 327.1

    Die Gewohnheit, nur zwei Mahlzeiten täglich zu genießen wird sich im allgemeinen als der Gesundheit zuträglich erweisen; doch mag unter gewissen Umständen jemand eine dritte Mahlzeit nötig haben. Diese sollte jedoch, wenn sie überhaupt eingenommen wird, nur ganz leicht sein und aus leicht verdaulicher Nahrung bestehen. Harte Biskuits oder Zwieback und Früchte oder Getreidekaffee passen am besten für eine Abendmahlzeit.FA 327.2

    Manche sind beständig in Sorge, daß ihre Nahrung, wie einfach und gesund sie auch ist, ihnen schaden könne. Diesen möchte ich sagen: Denkt nicht, daß eure Nahrung euch schaden wird, denkt überhaupt nicht darüber nach. Eßt nach eurem besten Urteil, und wenn ihr den Herrn gebeten habt, die Speise zur Stärkung eures Körpers zu segnen, so glaubt, daß euer himmlischer Vater euer Gebet hört und gebt euch zufrieden.FA 327.3

    Wenn Grundsätze von uns fordern, Dinge, welche den Magen reizen und die Gesundheit schwächen, aufzugeben, sollten wir auf der anderen Seite nicht vergessen, daß eine zu magere Kost Blutarmut erzeugt. Die am schwierigsten zu heilenden Krankheitsfälle entspringen dieser Ursache. Das System wird nicht genügend ernährt und Verdauungschwäche und allgemeine Schwäche sind die Folge. Viele, die von magerer Kost leben, sind nicht immer aus Armut dazu genötigt, sondern sie handeln aus Unwissenheit oder Nachlässigkeit oder um ihre irrigen Ideen über Reform auszuführen. Es ehrt Gott nicht, wenn man den Körper vernachlässigt oder schädigt, so daß er zu seinem Dienst untauglich wird. Durch Herstellung wohlschmeckender und kräftiger Nahrung für den Körper zu sorgen, ist eine der ersten Pflichten der Hausfrau. Es ist viel besser, weniger kostspielige Kleidung und Möbel zu haben, als die Nahrung zu schmälern.FA 327.4

    Manche Hausfrau schränkt den Familientisch ein, um einen Besuch kostspielig bewirten zu können. Dies ist unklug. In der Bewirtung der Gäste sollte größere Einfachheit herrschen. Den Bedürfnissen der eigenen Familie sollte unsere erste Aufmerksamkeit gewidmet werden.FA 328.1

    Unweise Sparsamkeit und erkünstelte Sitten und Gebräuche verhindern oft die Ausübung der Gastfreundschaft, wo dieselbe nötig und ein Segen sein würde. Der regelmäßige Vorrat an Speisen für unseren Tisch sollte derart sein, daß man einen unerwarteten Gast willkommen heißen kann, ohne die Hausfrau damit zu belasten, eine besondere Zubereitung zu machen.FA 328.2

    Alle sollten lernen, was sie essen und wie sie kochen sollen. Männer sowohl wie Frauen sollten die einfache gesunde Herstellung von Speisen verstehen. Ihr Geschäft ruft sie oft dahin, wo sie keine gesunde Nahrung bekommen können; wenn sie dann das Kochen verstehen, können sie ihre Kenntnis gut verwerten.FA 328.3

    Schenkt eurer Diät sorgfältige Beachtung, schließt von der Ursache auf die Wirkung; pflegt Selbstbeherrschung. Haltet den Appetit unter der Herrschaft der Vernunft. Mißhandelt niemals den Magen durch Überessen, aber beraubt euch auch nicht der gesunden, wohlschmeckenden Nahrung, welche die Gesundheit erfordert.FA 329.1

    Die engherzigen Ideen einiger vorgeblicher Gesundheitsreformer sind für das Werk der Hygiene ein großer Schaden gewesen. Die hygienisch leben wollen, sollten daran gedenken, daß die diätetische Reform zum großen Teil nach der Vorkehrung beurteilt wird, die sie für ihre Tische treffen. Anstatt einen Weg einzuschlagen, der Mißkredit auf die Sache bringt, sollten sie ihre Grundsätze in Beispielen so erläutern, um sie dem gesunden Verstand zu empfehlen. Es gibt eine große Klasse, welche sich jeder Reformbestrebung widersetzt, wie vernünftig sie auch sein mag, wenn sie dem Appetit eine Beschränkung auferlegt. Sie ziehen den Geschmack anstatt die Vernunft oder die Gesetze der Gesundheit zu Rate. Von dieser Klasse werden alle, welche den breitgetretenen Pfad der Gewohnheit verlassen und für eine Reform eintreten, für verkehrt gehalten werden, einerlei wie folgerichtig ihr Weg auch sei. Damit diese Personen keinen Grund zum Kritisieren haben, sollten solche, die hygienisch leben, nicht versuchen, zu sehen, wie verschieden sie von anderen sein können, sondern sollten ihnen so nah als möglich kommen, ohne dabei Grundsätze zu opfern. Wenn solche, die hygienische Reform verteidigen, zu weit gehen, so ist es kein Wunder, daß viele, welche diese Personen als Vertreter der Gesundheitsgrundsätze ansehen, die ganze Reform verwerfen. Diese Extreme tun häufig in einer kurzen Zeit mehr Schaden als durch Jahre vernünftiger Lebensweise wieder gut gemacht werden kann.FA 329.2

    Hygienische Reform beruht auf weiten und weitreichenden Grundsätzen, und wir sollten sie nicht durch engherzige Ansichten und Handlungen verringern. Niemand aber sollte zulassen, daß Widerspruch oder Spott oder der Wunsch, anderen zu gefallen oder sie zu beeinflussen, ihn von richtigen Grundsätzen ablenken oder ihn veranlassen, dieselben gleichgültig zu betrachten. Wer sich von Grundsätzen leiten läßt, wird fest und entschieden für das Recht einstehen; aber er wird in all seinen Verbindungen einen edlen, Christo ähnlichen Geist und wahre Lindigkeit offenbaren.FA 330.1

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