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Intellekt, Charakter und Persönlichkeit — Band 1

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    Kapitel 30: Selbstsucht und Egozentrik

    Im Grunde unseres Wesens sind wir egozentrisch — Im Grunde unseres Wesens sind wir egozentrisch und eigensinnig. Aber wenn wir lernen, was Christus uns gerne beibringen möchte, wird er ein Teil unseres Wesens, und wir leben wie er. Das wunderbare Beispiel Christi, sein unvergleichliches Einfühlungsvermögen im Umgang mit Menschen, wenn er mit den Weinenden weinte und sich mit den Fröhlichen freute, muss den Charakter aller, die Christus ernsthaft nachfolgen, beeinflussen. Sie werden sich bemühen, durch freundliche Taten und Worte müden Füßen den Weg zu ebnen. The Ministry of Healing 157.158 (1905).ICP1 283.1

    Selbstsucht beeinträchtigt den Verstand — Eigensüchtige Interessen müssen nachrangig sein, denn wenn man ihnen Raum lässt, werden sie zur beherrschenden Macht in unserem Leben, beeinträchtigen das Denkvermögen, verhärten das Herz und schwächen die moralische Kraft. Dann kommt die große Enttäuschung. Der Mensch hat sich von Gott getrennt und gibt sich wertlosen Dingen hin.ICP1 283.2

    Er kann nicht mehr glücklich sein, weil er die Selbstachtung verloren hat. Sein Selbstwert ist gering, und geistig leistet er nicht viel. Manuskript 21, 1899.ICP1 283.3

    Selbstsucht ist die Ursache menschlicher Schuld — Selbstsucht ist ein Mangel an christlicher Demut. Durch sie geht das Glück verloren, weil sie die Ursache menschlicher Schuld ist, und wer sie zulässt, erleidet Schiffbruch im Glauben. Brief 28, 1888.ICP1 283.4

    Selbstsucht verwirrt die Sinne — Wie in den Tagen Christi beherrscht Satan auch heute die Seele vieler Menschen. Es ist so wichtig, dass man seine Machenschaften erkennen und ihnen widerstehen kann! Die Selbstsucht verdirbt die guten Grundsätze. Sie verwirrt die Sinne und schwächt das Urteilsvermögen. Es ist so seltsam, dass die Menschen trotz des Lichtes, das aus Gottes gesegnetem Wort hervorgeht, an eigentümlichen Ideen festhalten, aber nicht auf den Geist Gottes achten und sich nicht um die Wahrheit kümmern.ICP1 284.1

    Das Streben nach großen Gewinnen ohne Rücksicht auf die gottgegebenen Rechte anderer Menschen hat seinen Ursprung in Satan, und wenn sie nach seinem Willen handeln, stellen sie sich auf seine Seite. Man kann Menschen, die in dieser Schlinge gefangen sind, kaum Verantwortung übertragen, es sei denn, sie bekehren sich und ändern sich gründlich, denn sie sind durchdrungen von einer total verkehrten Einstellung, und es ist ihnen nicht bewusst, welch verheerende Auswirkungen diese hat. Special Testimonies, Serie A X, 26 (6. Februar 1896); Testimonies to Ministers and Gospel Workers 392.393.ICP1 284.2

    Rede weniger über dich selbst (Empfehlung an einen herrschsüchtigen Menschen) — Lass zu, dass der Geist Gottes dein Herz beeinflusst und es weich und mitfühlend macht! Rede nicht so viel über dich selbst, denn das nützt niemandem! Spiel dich nicht ständig in den Mittelpunkt und bilde dir nicht ein, dass sich immer alles um dich drehen muss! Hör auf, ständig an dich zu denken, und befass dich stattdessen mit Dingen, die nützlicher sind! Rede von Jesus, ordne ihm dein Ich unter und lass dies die Sprache deines Herzens sein: “Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir.” Galater 2,20. Jesus wird dir immer eine Hilfe sein. Er lässt dich im Kampf mit den Mächten der Finsternis nicht allein. Nein, er ist mächtig und kann aus aller Not heraushelfen. Testimonies for the Church II, 320.321 (1869).ICP1 284.3

    Hüte dich vor Selbstmitleid — Hör auf, dich selbst zu bemitleiden, und denke an den Erlöser der Welt. Denke an das unendliche Opfer, das er für die Menschheit brachte, und überlege einmal, wie enttäuscht er darüber sein muss, dass sich die Menschen trotz dieses Opfers auf die Seite derer schlagen, die Christus und seine Gerechtigkeit hassen, und sich mit ihnen zusammentun, um ihren abartigen Gelüsten nachzugeben, wodurch sie ihre Seelen für immer ruinieren. Testimonies for the Church V, 508 (1889).ICP1 285.1

    Nur sich selbst zu leben dient Gott nicht zur Ehre — Die Gefahren der letzten Tage stehen uns bevor. Wer lebt, nur um sich selbst Freude und Befriedigung zu beschaffen, verunehrt den Herrn. Durch solche Menschen kann Gott nicht wirken, denn sie würden ihn ja vor denen, die mit der Wahrheit nicht bekannt sind, falsch darstellen ... Vielleicht sieht Gott, wie ihr euch dem Stolz hingebt. Er könnte es für notwendig erachten, euch die Segnungen zu entziehen, die ihr, anstatt mit ihnen für Gott zu wuchern, zur Befriedigung eures selbstsüchtigen Stolzes verwendet. Manuskript 24, 1904; Für die Gemeinde geschrieben I, 91.ICP1 285.2

    Selbstgefälligkeit zeigt einen geistlichen Mangel — Einige sind nicht zu selbst verleugnender Arbeit bereit. Sollen sie eine Verantwortung übernehmen, werden sie ungeduldig. “Wozu brauchen wir Wachstum in der Erkenntnis und Erfahrung?”, fragen sie. Das erklärt doch alles. Sie denken, dass sie reich sind und satt haben und nichts bedürfen, während der Herr sie als arm, blind und bloß bezeichnet. Zu ihnen sagt der treue Zeuge: “Ich rate dir, dass du Gold von mir kaufst, das im Feuer geläutert ist, damit du reich werdest, und weiße Kleider, damit du sie anziehst und die Schande deiner Blöße nicht offenbar werde, und Augensalbe, deine Augen zu salben, damit du sehen mögest.” Offenbarung 3,18. Gerade eure übergroße Selbstgefälligkeit zeigt, dass euch alles fehlt. Ihr seid geistlich krank und braucht Jesus als euren Arzt. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 85 (1882).ICP1 285.3

    Gefahren der Selbstüberschätzung — Es ist schwierig für uns, den eigenen Charakter richtig zu beurteilen und uns selbst richtig einzuschätzen. Das Wort Gottes ist klar und einfach, aber wir machen oft Fehler, wenn wir es auf uns selbst anwenden. Wir neigen dazu, uns etwas vorzumachen und zu glauben, dass die Warnungen und Rügen uns selbst nicht betreffen. “Es ist das Herz ein trotzig und verzagt Ding; wer kann es ergründen?” Jeremia 17,9. Gefühle und christlicher Eifer führen manchmal dazu, dass wir uns selbst überschätzen. Eigenliebe und Selbstvertrauen vermitteln uns den Eindruck, dass wir richtig liegen, obwohl wir weit davon entfernt sind, den Anforderungen des Wortes Gottes zu entsprechen. Testimonies for the Church V, 332 (1885).ICP1 285.4

    Der zerstörerische Einfluss der Überheblichkeit — Die Neigung zur Überheblichkeit ist tief ins menschliche Herz eingeprägt, und der Wunsch, Macht auszuüben, ist so groß, dass viele von ihrer Herrschsucht überwältigt werden. Das Streben ihres Herzens und ihres Verstandes ist ausschließlich darauf gerichtet, andere zu kommandieren und zu beherrschen. Nichts kann die Seele von diesem zerstörerischen Einfluss befreien, es sei denn, man bittet den Herrn, er möge uns die Augen öffnen. Nur die Kraft der göttlichen Gnade kann einem Menschen helfen, seinen eigenen Standort richtig einzuschätzen, und an ihm die Veränderung vollbringen, die in seinem Herzen notwendig ist. Brief 412, 1907.ICP1 286.1

    Übermäßiges Selbstvertrauen ist gefährlich (Empfehlung an einen Bruder in leitender Position) — Wenn du von dir selbst eine zu hohe Meinung entwickelst, wirst du auch die Bedeutung deiner Arbeit überschätzen und selbstherrliche Entscheidungen treffen. Das grenzt an Arroganz. Wenn du ins andere Extrem verfällst und eine zu geringe Meinung von dir selbst entwickelst, wirst du dich minderwertig fühlen und auf andere einen unsicheren Eindruck machen, wodurch dein Einfluss weitgehend eingeschränkt wird. Beide Extreme solltest du vermeiden. Du darfst dich nicht von Gefühlen leiten und von Umständen bestimmen lassen. Du kannst lernen, dich selbst richtig einzuschätzen, und das wird dich vor beiden Extremen bewahren. Du kannst dich würdig verhalten, ohne eitles Selbstvertrauen zu entwickeln. Du kannst einsichtig und nachgiebig sein, ohne deine Selbstachtung zu verlieren oder deine persönliche Unabhängigkeit aufzugeben, und dein Leben kann von großem Einfluss sein, sowohl in höheren als auch in niederen Gesellschaftsschichten. Testimonies for the Church III, 506 (1875).ICP1 286.2

    Selbstbezogenheit kann krank machen (ein persönlicher Rat) — Du musst dich ernsthaft bemühen, wenn du Erfolg haben möchtest. Als Nachfolger Christi musst du lernen, Wutausbrüche und Verärgerung unter Kontrolle zu bringen. Deine Gedanken drehen sich zu sehr um dich selbst. Du sprichst ständig über dich selbst und über die Unzulänglichkeiten deines Körpers.ICP1 287.1

    Du machst dich selbst täglich aufs Neue durch deine verkehrten Gewohnheiten krank. Der Apostel Paulus fordert seine Brüder auf, ihren Körper Gott zu weihen: “Ich ermahne euch nun, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst. Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.” Römer 12,1.2; Brief 27, 1872.ICP1 287.2

    Egozentrik behindert eine klare Sicht (eine weitere persönliche Botschaft) — Du könntest uns bei dieser Aufgabe helfen. Gott lässt dir sagen, dass das erst möglich wird, wenn du aufhörst, dich selbst in den Mittelpunkt zu rücken. Sorge dich vielmehr darum, wie du Gottes Wort hörst, dass du es richtig verstehst und wertschätzt. Der Herr wird dich segnen, wenn du mit deinen Brüdern in die gleiche Richtung gehst. Unsere bisherige Verkündigung der Engelbotschaften geschah im Einklang mit Gottes Absichten. Deshalb hat dir Gott auch nicht die Aufgabe übertragen, neue Ideen hinzuzufügen, die bisher nichts als Zwietracht in der Gemeinde bewirkt haben. Ich betone deshalb noch einmal nachdrücklich: Der Heilige Geist ermutigt niemanden, neue Lehren aufzubringen, die den Glauben an die von Gott gegebenen Botschaften untergraben würden ... Gott will nicht, dass die Verkündigung der für unsere Zeit notwendigen Botschaft behindert wird. Manuskript 32, 1896; Für die Gemeinde geschrieben II, 113.ICP1 287.3

    Die Gnade der Bescheidenheit sollte in Kindern gefördert werden — Wer mit Kindern zu tun hat, sollte besonders darauf achten, dass sie bescheiden bleiben. Bescheidenheit ist eine der wichtigsten Charaktereigenschaften. Sie macht das Zusammenleben angenehm und ist in der Regel ein Zeichen wahrer menschlicher Größe. Education 240 (1903).ICP1 288.1

    Selbstlosigkeit ist die Voraussetzung für wahre Größe — Es genügte nicht, dass die Jünger Jesu über das Wesen seines Reiches unterrichtet wurden. Vor allem mussten ihre Herzen umgestaltet werden, damit sie mit den in diesem Reich herrschenden Grundsätzen übereinstimmten. Jesus rief deshalb ein kleines Kind zu sich, stellte es mitten unter die Jünger, nahm es liebevoll in die Arme und sagte: “Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.” Matthäus 18,3. Die Schlichtheit, Selbstvergessenheit und zutrauliche Liebe eines kleinen Kindes sind jene Eigenschaften, die der Himmel schätzt. Sie kennzeichnen wahre Größe. Das Leben Jesu 432 (1898).ICP1 288.2

    In heidnischen Religionen beruht das Gebet auf dem Gedanken der Selbsterlösung — Die Heiden glaubten von ihren Gebeten, dass ihnen schon an sich Kraft zur Sündenvergebung innewohne. Je länger deshalb das Gebet, desto größer der Nutzen. Wenn sie aus eigener Kraft die Heiligung erlangen konnten, lag in ihnen selbst auch das, worüber sie sich freuen, worauf sie stolz sein konnten. Eine solche Ansicht über das Gebet beruht auf dem Gedanken der Selbsterlösung, in dem ja alle falschen Religionsanschauungen wurzeln. Die Pharisäer hatten die heidnische Weise zu beten angenommen, und bis heute noch wird diese Art des Gebets selbst bei bekennenden Christen geübt. Wenn man feststehende, herkömmliche Redensarten gebraucht, ohne dass im Herzen die Sehnsucht nach Gott lebt, ist das nichts weiter als das “Plappern” der Heiden. Das bessere Leben 72 (1896).ICP1 288.3

    Keine persönliche Machtdemonstration im Leben Christi — In sein Leben sollte der Drang zur Selbstbehauptung nicht Eingang finden. Die Huldigung, die die Welt der sozialen Stellung, dem Reichtum und dem Talent erweist, würde dem Sohn Gottes fremd sein. Der Messias sollte keinen jener Wege benutzen, die von Menschen begangen werden, um sich Ergebenheit oder Verehrung zu sichern. Seine völlige Selbstverleugnung wurde in folgenden Worten vorhergesehen: “Er wird nicht schreien noch rufen, und seine Stimme wird man nicht hören in den Gassen. Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. In Treue trägt er das Recht hinaus.” Jesaja 42,2.3; Propheten und Könige 489 (1917).ICP1 289.1

    Gottes Heilmittel gegen Selbstsucht und Überheblichkeit — Der Mensch neigt von Natur aus dazu, sich selbst höher zu achten als seinen Bruder; er strebt nach seinem Vorteil und versucht, den besten Platz zu erringen. Dadurch entstehen übler Argwohn und Bitterkeit. Die dem Abendmahl vorausgehende Handlung soll dieses Missverständnis aus dem Wege räumen; sie soll die Seele von der Selbstsucht befreien und sie von den Stelzen der Selbstüberhebung herabholen zu herzlicher Demut, die sie dahin bringen wird, ihrem Bruder zu dienen.ICP1 289.2

    Der heilige Wächter im Himmel ist bei dieser Handlung gegenwärtig, um sie zu einer Zeit der Selbstprüfung, der Sündenerkenntnis und der Gewissheit der Sündenvergebung zu machen. Christus in der Fülle seiner Gnade ist da, um den Lauf der Gedanken, die in selbstsüchtigen Bahnen fließen, zu ändern. Der Heilige Geist belebt das Empfindungsvermögen jener, die dem Beispiel ihres Heilandes folgen.ICP1 289.3

    Wenn wir über die Demütigung des Heilandes nachdenken, die er für uns auf sich nahm, reiht sich Gedanke an Gedanke; eine Kette von Erinnerungen steht vor unserem Auge, Erinnerungen an Gottes große Güte sowie an das Wohlwollen und die Freundlichkeit irdischer Freunde. Vergessene Segnungen, missachtete Gnadenerweise, gering geschätzte Gefälligkeiten kehren in unser Gedächtnis zurück. Wurzeln der Bitterkeit, die die kostbare Pflanze der Liebe verdrängt haben, werden offenbar. Charakterfehler, Pflichtversäumnisse, Undankbarkeit gegen Gott, Gleichgültigkeit gegenüber unseren Brüdern, all das wird uns bewusst werden. Unsere Sündhaftigkeit werden wir in dem Licht sehen, in dem Gott sie sieht. Unsere Gedanken sind nicht Gedanken der Selbstgefälligkeit, sondern Gedanken strenger Selbstzucht und Demut. Unser Geist wird gestärkt, um alle Schranken niederzureißen, die die Entfremdung verursacht haben. Böse Gedanken und Verleumdung werden ausgeschaltet, Sünden bekannt und vergeben. Die bezwingende Gnade Jesu wird in uns mächtig werden, und seine Liebe wird die Herzen zu einer gesegneten Einmütigkeit verbinden. Das Leben Jesu 649.650 (1898).ICP1 289.4

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