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    Kapitel 8: Die Erhörung unserer Bitten

    Ein Bedürfnis nach Gottes Hilfe ist wichtig — Es müssen gewisse Voraussetzungen erfüllt sein, ehe Gott unsere Gebete beantworten kann. Wichtig ist zunächst, dass ein Mensch erkennt, wie sehr er Gottes Hilfe braucht. Durch den Propheten Jesaja hat Gott verheißen: “Wie ich strömenden Regen über das verdurstende Land ausgieße, so gieße ich meinen Lebensgeist aus über deine Nachkommen.” Jesaja 44,3 (GNB). Wer sich nach Gott sehnt und nach der Gerechtigkeit Christi hungert und dürstet, darf gewiss sein, dass sein Verlangen gestillt wird. Wir müssen uns zuerst dem Einfluss des Heiligen Geistes öffnen, sonst können wir Gottes Segnungen nicht empfangen.DG 57.1

    Unser großes Bedürfnis ist zwar ein Argument, das beredt zu unseren Gunsten spricht; dennoch erwartet Gott, dass wir ihn konkret um seine Hilfe oder Gaben bitten. Jesus betonte das mehrfach nachdrücklich: “Bittet, so wird euch gegeben ... Denn wer da bittet, der empfängt.” Matthäus 7,7.8; Der bessere Weg zu einem neuen Leben 92.DG 57.2

    Wir sollen auf Gott vertrauen statt auf uns selbst — Dein Gefühl der Abhängigkeit von Gott wird dich ins Gebet treiben, und dein Pflichtbewusstsein wird dich zum Einsatz treiben ... Wenn du Kraft brauchst, kannst du sie bekommen; sie wartet nur auf deine Inanspruchnahme. Vertraue nur auf Gott, nimm ihn beim Wort, handle im Glauben, und der Segen wird kommen.DG 57.3

    Dabei kommt es nicht auf Intelligenz, Logik und Beredsamkeit an. Gott nimmt diejenigen an, die ein demütiges, vertrauensvolles, zerschlagenes Herz haben (Jesaja 57,15) und hört ihr Gebet; und wenn Gott hilft, werden alle Hindernisse überwunden. Wie viele fähige und überaus gebildete Menschen haben in verantwortungsvollen Positionen versagt, während weniger intelligente Menschen mit ungünstigeren Bedingungen wunderbare Erfolge erzielten. Das Geheimnis: Erstere vertrauten auf sich selbst, während Letztere sich an den hielten, der ein wunderbarer Ratgeber ist (Jesaja 9,6) und seinen Willen machtvoll ausführen kann. Testimonies for the Church IV, 538f.DG 57.4

    Gott vertrauen und sich nicht von Gefühlen leiten lassen — Nimm dir Zeit zu beten, und wenn du betest, dann glaube, dass Gott dich hört. Bete im Vertrauen. Du merkst vielleicht nicht immer gleich eine Antwort; dann wird dein Glaube geprüft. Es wird geprüft, ob du auf Gott vertraust, ob dein Glaube lebendig und ausdauernd ist. “Er ist treu, und was er verspricht, das hält er auch”, versicherte Paulus. 1.Thessalonicher 5,24 (Hfa). Gehe den schmalen Pfad des Glaubens. Setze dein ganzes Vertrauen auf die Verheißungen des Herrn. Vertraue Gott in der Finsternis; dort ist Glaube nötig.DG 58.1

    Aber oft lässt du dich von deinen Gefühlen beherrschen. Wenn du dich vom Geist Gottes nicht getröstet fühlst, fragst du dich, ob du unwürdig bist, und du verzweifelst, weil du [in dir] keine Würdigkeit finden kannst. Du vertraust Jesus nicht genug, dem kostbaren Erlöser. Du nimmst seine Würdigkeit nicht ganz für dich in Anspruch. Das allerbeste, was du tun kannst, wird die Gunst Gottes nicht verdienen können. Jesu Verdienste retten dich; sein Blut reinigt dich. Aber auch du musst dich bemühen. Du musst tun, was du selbst tun kannst. “Sei nun eifrig und tue Buße [bereue]” (Offenbarung 3,19b), und dann vertraue Jesus.DG 58.2

    Du darfst Glaube und Gefühl nicht verwechseln. Sie unterscheiden sich. Wir müssen Glauben ausüben und anwenden. Glaube, vertraue! Ergreife den Segen im Glauben, und er ist dein. Deine Gefühle haben mit diesem Glauben nichts zu tun. Wenn der Glaube den Segen in dein Herz bringt und du darüber jubelst, dann ist es nicht mehr Glaube, sondern Gefühl. Testimonies for the Church I, 167.DG 58.3

    Wenn unsere Gebete erhört werden sollen, gehören Lobpreis und Dank dazu — Sollen alle unsere religiösen Übungen nur aus Bitten und Empfangen bestehen? Sollen wir immer nur an unsere Bedürfnisse und niemals an die Wohltaten denken, die wir erhalten? Können wir Gottes Barmherzigkeit annehmen, ohne ihm jemals dafür zu danken, ohne ihn jemals zu rühmen für das, was er für uns getan hat? Wir beten keineswegs zu viel, aber wir sind zu sparsam mit dem Danken. Wenn Gottes liebevolle Güte mehr Lob und Dank hervorriefe, hätten unsere Gebete viel mehr Kraft. Wir hätten Überfluss an der Liebe Gottes und empfingen mehr, wofür wir ihm danken könnten. Wer sich beklagt, dass Gott seine Gebete nicht erhört, der sollte seine gegenwärtigen Gebetsgewohnheiten ändern und seine Bitten mit Lob vermischen. Wenn wir Gottes Güte und Barmherzigkeit beachten, werden wir erfahren, dass er unsere Bedürfnisse beachtet.DG 59.1

    Betet, betet ernstlich und “ohne Unterlass” (1.Thessalonicher 5,17), aber vergesst nicht, Gott zu loben und zu danken. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 96.DG 59.2

    Unsere Bitten werden nicht immer sofort erhört — Dass Christus zwei Tage wartete, nachdem er von der Krankheit des Lazarus erfahren hatte, war keine Nachlässigkeit oder Zurückweisung seinerseits. Er blieb absichtlich dort, wo er war, bis Lazarus gestorben war, damit er dem Volk ein Zeichen seiner Göttlichkeit geben konnte (Johannes 11,3-6) — nicht durch die Heilung eines sterbenden, sondern durch die Auferweckung eines bereits begrabenen Mannes.DG 59.3

    Dies sollte eine Ermutigung für uns sein. Manchmal sind wir versucht zu denken, die Verheißung “Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan” (Matthäus 7:7) würde nicht erfüllt, wenn die Antwort nicht unmittelbar nach der Bitte eintritt. Es ist unser Vorrecht, um besondere Segnungen zu bitten und zu glauben, dass sie uns gegeben werden. Aber wenn die erbetenen Segnungen nicht sofort eintreffen, dürfen wir nicht denken, unsere Gebete seien nicht gehört worden. Wir werden eine Antwort empfangen, selbst wenn sie sich eine Weile verzögert. Bei der Ausführung des Erlösungsplans erlebt Christus genug Entmutigung durch Menschen; aber er lässt sich nicht entmutigen. Mit Barmherzigkeit und Liebe bietet er uns weiterhin Gelegenheiten und Vorrechte an. Deshalb sollen wir im Herrn ruhen und geduldig auf ihn warten. Die Antwort auf unsere Gebete kommt vielleicht nicht so schnell, wie wir uns dies wünschen, und wir bekommen vielleicht nicht genau das, was wir erbeten haben; aber er, der weiß, was für seine Kinder am besten ist, wird uns viel wertvollere Gaben geben als das, worum wir gebeten haben, wenn wir nicht den Glauben verlieren und mutlos werden. The Youth’s Instructor, 6. April 1899.DG 59.4

    Wir alle wünschen uns sofortige und direkte Antworten auf unsere Gebete und verlieren manchmal die Geduld, wenn sich die Antwort Gottes verzögert oder auf unerwartete Weise gegeben wird. Aber Gott ist zu weise und zu gütig, um unsere Gebete immer gerade zu der erbetenen Zeit und in der erwünschten Art zu erhören. Er will mehr und Besseres für uns tun, als nur einfach Wünsche zu erfüllen. Und weil wir seiner Weisheit und Liebe trauen können, sollten wir ihn nicht darum bitten, unserem Willen zu entsprechen, sondern danach streben, mit seinen Absichten eins zu werden und sie zu verwirklichen. Unsere Wünsche und Interessen sollten in seinem Willen aufgehen.DG 60.1

    Diese Erfahrungen, die unseren Glauben prüfen, dienen uns zum Guten. Durch sie wird offenbar, ob unser Glaube echt und ernsthaft ist, ob er allein auf Gottes Wort beruht, oder ob er von den Umständen abhängt und deshalb unsicher und unbeständig ist. Der Glaube wächst, wenn man ihn praktiziert. Wir müssen lernen, geduldig abzuwarten, indem wir uns daran erinnern, dass die Bibel kostbare Verheißungen für alle enthält, die auf den Herrn vertrauen. Auf den Spuren des großen Arztes 185.DG 60.2

    Die Diener Gottes und die Gemeinde lassen sich zu schnell entmutigen. Wenn sie ihren Vater im Himmel um Dinge gebeten haben, von denen sie meinten, sie brauchten sie, und diese dann nicht sofort eintrafen, wankte ihr Glaube, ihr Mut verließ sie, und sie fingen an zu murren. Ich sah, dass das Gott missfiel.DG 60.3

    Jeder Gläubige, der mit einem aufrichtigen Herzen und im Glauben zu Gott kommt und seine ehrlichen Bitten vor ihn bringt, dessen Gebet wird beantwortet. Sein Glaube darf die Verheißungen Gottes nicht loslassen, auch wenn er auf seine Gebete nicht sofort eine Antwort erkennt oder empfindet. Fürchte dich nicht, Gott zu vertrauen. Verlass dich auf sein sicheres Versprechen: “Bittet, und es wird euch gegeben”. Matthäus 7:7. Gott ist zu weise, um sich zu irren, und zu gut, um seinen Gläubigen, die aufrecht wandeln, irgendetwas Gutes vorzuenthalten. Der Mensch irrt sich, und obwohl seine Bitten aus einem aufrichtigen Herzen kommen, bittet er nicht immer um das, was gut für ihn ist oder zu Gottes Ehre dient. Wenn das der Fall ist, hört unser weiser und guter Vater unsere Gebete und wird uns auch antworten — manchmal sofort —, aber er gibt uns das, was zu unserem Besten und zu seiner Verherrlichung dient.DG 61.1

    Wenn Gottes Kinder seinen Plan erkennen könnten, würden sie erkennen, dass er ihnen das gibt, was zu ihrem Besten dient. Obwohl sie vielleicht nicht genau das bekommen, was sie erwartet oder erbeten haben, werden ihre Gebete doch beantwortet. Sie erhalten nichts Schädliches, sondern den Segen, den sie am meisten nötig haben anstelle dessen, was sie erbeten haben und nicht gut für sie wäre, sondern schädlich.DG 61.2

    Ich habe gesehen, dass wir an unserem Glauben festhalten und kein Misstrauen aufkommen lassen sollen, wenn unsere Gebete nicht sofort beantwortet werden, denn ein solches Verhalten wird uns von Gott trennen. Wenn unser Glaube wankt, werden wir von ihm nichts empfangen. Unser Gottvertrauen muss stark sein, und wenn wir den Segen am meisten brauchen, wird er wie ein Regenschauer über uns niedergehen.DG 61.3

    Wenn Gottes Diener um seinen Geist und Segen bitten, kommen diese Gaben manchmal sofort, aber nicht immer. In solchen Zeiten darfst du nicht schwach werden. Halte im Glauben an der Verheißung fest und vertraue, dass sie erfüllt wird. Verlass dich ganz auf Gott, dann wird dieser Segen oft dann kommen, wenn du ihn am meisten brauchst, und überraschend bekommst du Hilfe von Gott, wenn du vor Ungläubigen über die Wahrheit sprichst. Dann kannst du zu ihnen Worte mit Deutlichkeit und Macht sprechen.DG 61.4

    Es wurde mir gezeigt, dass es mit dem Gebet so ist, als würden Kinder ihre irdischen Eltern, die sie lieben, um etwas bitten. Sie bitten um eine Sache, und die Eltern wissen, dass sie ihnen schaden wird. Die Eltern geben ihnen die Dinge, die gut und gesund für sie sind statt derer, die das Kind sich gewünscht hat.DG 62.1

    Ich sah, dass Gott jedes Gebet hört und beantwortet, das im Glauben aus einem aufrichtigen Herzen kommt, und derjenige, der die Bitte geäußert hat, wird den Segen erhalten, wenn er ihn am meisten braucht, und oft werden seine Erwartungen übertroffen. Nicht ein einziges Gebet eines wahren Gläubigen geht verloren, wenn es im Glauben und mit aufrichtigem Herzen zum Himmel gesandt wird. Spiritual Gifts IVb, 7-9.DG 62.2

    Wenn du gebetet hast, berufe dich weiterhin auf die Verheißung — Werdet des Wartens nicht müde und werdet nicht wankelmütig, wenn euer Gebet nicht sofort beantwortet wird! Zweifelt nicht, sondern klammert euch an die Verheißung: “Er ist treu, und was er verspricht, das hält er auch.” 1.Thessalonicher 5,24 (Hfa). Bringt euer Anliegen, gleich der zudringlichen Witwe, immer wieder vor und haltet an eurem Vorsatz entschlossen fest. Ist die Sache für euch von Bedeutung und von großer Tragweite? Sicherlich! Dann zweifelt nicht; denn euer Glaube mag sich in einer Prüfung befinden. Wenn euer Anliegen so bedeutsam ist, verdient es ernsthafte, überzeugende Anstrengungen. Die Verheißung gehört euch; wacht und betet unentwegt, und euer Gebet wird erhört werden. Ist es nicht Gott, der dies verheißen hat? Wenn euch die Erfüllung eures Verlangens etwas kostet, schätzt ihr es umso mehr, nachdem es erfüllt ist. Euch ist deutlich gesagt worden, dass ihr nicht denken dürft, etwas von dem Herrn zu empfangen, wenn ihr daran zweifelt. Jakobus 1,6.7. Uns wird der mahnende Rat gegeben, nicht müde zu werden, sondern fest auf die Verheißung Gottes zu trauen. Wenn ihr bittet, wird er euch reichlich geben und euch nicht schelten. Jakobus 1,5b; Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 187.DG 62.3

    “Bittet, so wird euch gegeben”. Matthäus 7:7. Diese Zusicherung ist umfassend und unbegrenzt, und er ist treu, der sie gegeben hat. Wir versagen manchmal in unserem Glauben, weil wir die unendliche Weisheit Gottes nicht begreifen können. Wenn wir aus irgendeinem Grund nicht sofort empfangen, worum wir gebeten haben, dann sollen wir an dem Glauben festhalten, dass der Herr uns hört und uns das gibt, was für uns am besten ist. Seine eigene Verherrlichung ist ein ausreichender Grund dafür, dass er manchmal zurückhält, worum wir bitten, und unsere Gebete auf eine unerwartete Art und Weise beantwortet. Aber wir müssen an der Verheißung festhalten; denn die Antwort wird kommen, und wir werden den Segen empfangen, den wir am meisten brauchen. The Signs of the Times, 21. August 1884.DG 62.4

    Gott gibt uns das, was zu unserem Besten dient — Wenn wir nicht erhalten, worum wir gebeten haben, sollten wir nicht an Gottes Liebe zweifeln. Manchmal tut er ja gut daran, nicht auf unsere Wünsche einzugehen. Im Nachhinein stellt sich oft heraus, dass wir voreilig und kurzsichtig um etwas gebeten haben, das gar nicht gut für uns ist. Gott weiß das natürlich im Voraus. Deshalb gibt er uns manchmal nicht das, worum wir bitten, sondern das, was auf lange Sicht zu unserem Besten dient. Darum würden wir selbst bitten, wenn wir die Dinge mit seinen Augen sehen könnten.DG 63.1

    Aber zu beanspruchen, dass Gott unser Gebet genau in der Weise beantwortet, wie wir gebeten haben, oder uns genau das gibt, was wir wollen, ohne seinen Willen zu kennen, ist eine Anmaßung. Gott ist zu weise, um Fehler zu begehen, und zu gut, als dass er dem Aufrichtigen etwas vorenthält, was zu dessen Bestem dient. Deshalb vertraue ihm auch dann, wenn keine Antwort auf deine Gebete in Sicht ist. Verlass dich auf die Verheißung Christi: “Bittet, so wird euch gegeben”. Matthäus 7,7; Der bessere Weg zu einem neuen Leben 94f.DG 63.2

    Als du in deiner Bedrängnis um Frieden in Christus gebetet hast, schien sich eine dunkle Wolke um dich zu legen. Die erwartete Ruhe und der Frieden stellten sich nicht ein. Manchmal schien dein Glaube bis aufs Äußerste geprüft zu werden. Als du auf deine Vergangenheit zurückblicktest, sahst du Trauer und Enttäuschung; als du auf die Zukunft schautest, erschien alles unsicher. Die göttliche Hand führte dich auf wunderbare Weise, um dich zum Kreuz zu bringen und dich zu lehren, dass Gott in der Tat diejenigen belohnt, die ihn von ganzem Herzen suchen. Diejenigen, die recht fragen, werden eine Antwort erhalten. Wer im Glauben sucht, wird finden. Die im Feuerofen der Prüfung und Bedrängnis gewonnene Erfahrung ist mehr wert als alle Unannehmlichkeiten und schmerzhaften Erlebnisse, die sie kostet.DG 63.3

    Die Gebete, die du in deiner Einsamkeit, in deiner Erschöpfung und Bedrängnis gesprochen hast, hat Gott beantwortet — nicht immer deinen Erwartungen entsprechend, aber zu deinem Besten. Du hattest keine klare und zutreffende Vorstellung von deinen Brüdern, hast dich auch selbst nicht im richtigen Licht gesehen. Aber Gott in seiner Vorsehung hat die Gebete in deiner Not auf seine Weise erhört, sodass er dich gerettet und seinen eigenen Namen verherrlicht hat. In deiner Unkenntnis über dich selbst hast du um Dinge gebeten, die nicht gut für dich sind. Gott hat deine aufrichtigen Gebete gehört, aber der geschenkte Segen entsprach überhaupt nicht deinen Erwartungen.DG 64.1

    In seiner Vorsehung hat Gott beschlossen, dich in engeren Kontakt mit seiner Gemeinde zu bringen, damit du weniger auf dich selbst und mehr auf Andere vertraust, die von ihm geführt werden, damit sein Werk vorankommt. Gott hört jedes aufrichtige Gebet. Testimonies for the Church III, 415.DG 64.2

    Bete weiter, auch wenn die Antwort nicht sofort kommt — Manchmal werden Gebete sofort beantwortet; manchmal müssen wir geduldig warten und weiterhin ernstlich um die Dinge beten, die wir brauchen. Ein Bild hierfür ist das Beispiel des unverschämten Menschen, der seinen Freund um Mitternacht um ein Brot bat. Lukas 11,5-8. Diese Lektion hat einen tieferen Sinn, als wir uns vorstellen. Wir sollen nicht aufhören zu bitten, selbst wenn wir nicht gleich eine Antwort auf unsere Gebete bemerken. Jesus sagte: “Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan.” Vers 9.10.DG 64.3

    Wir brauchen Gottes Gnade, wir brauchen die göttliche Erleuchtung, damit der Heilige Geist uns lehrt, wie wir für die Dinge beten können, die wir brauchen. Wenn unsere Gebete vom Herrn eingegeben sind, werden sie auch erhört. Counsels on Health 380.DG 65.1

    Manchmal gibt Gott uns nicht das, worum wir gebeten haben, weil er noch etwas Besseres für uns vorgesehen hat — Wenn wir zu ihm kommen, sollten wir darum beten, dass wir seine Absichten begreifen und vollbringen und unsere Wünsche und Interessen in seinen aufgehen. Wir sollten seinen Willen akzeptieren und ihn nicht bitten, unserem Willen nachzugeben. Es ist besser für uns, wenn Gott unsere Gebete nicht immer nach unseren Wünschen und in der Art und Weise erhört, wie wir uns das vorstellen. Er möchte mehr und Besseres für uns tun, als alle unsere Wünsche zu erfüllen, denn unsere Weisheit ist Torheit. 1.Korinther 3,19a; Testimonies for the Church II, 148.DG 65.2

    Nicht beantwortete Gebete können zu den größten Segensgaben gehören — In seiner liebevollen Sorge und Anteilnahme erlaubt er, der uns besser versteht als wir selbst, uns oftmals nicht, selbstsüchtig die Befriedigung unseres Ehrgeizes anzustreben ...DG 65.3

    Im künftigen Leben werden die rätselhaften Ereignisse, die uns hier geärgert und enttäuscht haben, aufgeklärt. Wir werden erkennen, dass die scheinbar nicht beantworteten Gebete und manche enttäuschten Hoffnungen zu den größten Segnungen gehörten. Auf den Spuren des großen Arztes 395.DG 65.4

    Die Verzögerung der Erhörung offenbart die Echtheit des Glaubens — Denen, die dem Herrn vertrauen, gelten wertvolle Verheißungen der Bibel. Wir alle wünschen uns eine sofortige Antwort auf unsere Gebete und sind versucht, uns entmutigen zu lassen, wenn unsere Bitten nicht sofort erhört werden. Meine Erfahrung hat mich gelehrt, dass dies ein schwerer Fehler ist. Die Verzögerung geschieht zu unseren Gunsten. Dadurch können wir erkennen, ob unser Glaube echt und ernsthaft ist oder schwankend wie die Wellen des Meeres. Wir müssen uns mit den starken Seilen des Glaubens und der Liebe an den Altar Gottes binden und die Geduld ihr Werk verrichten lassen. Der Glaube wird durch beständige Übung gestärkt. Counsels on Health 380.DG 65.5

    Gebetserhörungen verzögern sich, um uns Sünde oder Selbstsucht bewusstzumachen — Gott beantwortet unsere Gebete nicht immer sofort, wenn wir ihn zum ersten Mal um etwas bitten. Wenn er dies täte, könnten wir annehmen, wir hätten ein Recht auf alle Segnungen und Geschenke, die er uns gibt. Statt unser Herz zu erforschen, ob wir noch etwas Böses tun oder irgendeine Sünde dulden, könnten wir sorglos werden und unsere Abhängigkeit von ihm und unsere Hilfsbedürftigkeit vergessen. The Review and Herald, 9. Juni 1891.DG 66.1

    Der Heiland sehnt sich danach, uns einen größeren Segen zu geben als den, den wir erbitten, und er zögert die Antwort auf unsere Bitte hinaus, um uns das Böse in unserem eigenen Herzen zu offenbaren und uns zu zeigen, wie sehr wir seiner Gnade bedürfen. Er möchte, dass wir die Selbstsucht aufgeben, die uns veranlasst, ihn zu suchen. Indem wir unsere Hilflosigkeit und unsere bittere Not bekennen, sollen wir uns ganz auf seine Liebe verlassen. Das Leben Jesu 183 (1995); Der Eine — Jesus Christus 183 (1995).DG 66.2

    Das Gebet eines reuigen Menschen wird immer angenommen — Wenn wir Sünde in unserem Leben erkannt haben, sie aber nicht aufgeben wollen, kann uns Gott nicht erhören. Der Prophet Jesaja erklärte: “Meint ihr, der Arm des Herrn sei zu kurz, um euch zu helfen, oder der Herr sei taub und könne euren Hilferuf nicht hören? Nein, sondern wie eine Mauer steht eure Schuld zwischen euch und eurem Gott; wegen eurer Vergehen hat er sich von euch abgewandt und hört euch nicht!” Jesaja 59,1.2 (GNB). Das Gebet eines reuigen Menschen dagegen wird immer von ihm angenommen. Wenn das erkannte Unrecht bereinigt ist, können wir gewiss sein, dass Gott unseren Bitten Gehör schenkt. Unsere Errettung hängt nicht von unseren Werken ab, sondern von dem, was Christus für uns getan hat; aber wir müssen etwas tun, um die Bedingungen der Annahme bei Gott zu erfüllen. Der bessere Weg zu einem neuen Leben 92f.DG 66.3

    Wir müssen gemäß Gottes Wort leben — Wir sollen beten und uns unter Gebet darum bemühen, dass wir nicht inkonsequent leben. Wir dürfen es nicht versäumen, Anderen zu zeigen, dass wir wissen, was es bedeutet, zu wachen und zu beten: nämlich auszuleben, worum wir beten, damit Gott unsere Gebete erhören kann. Für die Gemeinde geschrieben I, 121.DG 67.1

    Nur wenn wir in Gehorsam gegenüber seinem Wort leben, können wir die Erfüllung der Verheißungen Jesu erbitten. Der Psalmist sagt: “Wenn ich Unrechtes vorgehabt hätte in meinem Herzen, so hätte der HERR nicht gehört.” Psalm 66,18. Wenn wir ihm nur teilweise und halbherzig gehorchen, werden sich seine Verheißungen an uns nicht erfüllen. Auf den Spuren des großen Arztes 182.DG 67.2

    “Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren”, versprach Jesus. Johannes 15,7. Wenn du betest, dann berufe dich auf diese Verheißung. Es ist unser Vorrecht, mit heiliger Kühnheit zu Gott zu kommen. Wenn wir ihn aufrichtig bitten, sein Licht über uns scheinen zu lassen, wird er uns hören und uns antworten. Aber wir müssen auch in Übereinstimmung mit unseren Gebeten leben. Sie nützen uns nichts, wenn wir ganz anders leben.DG 67.3

    Ich habe einen Vater erlebt, der nach dem Bibellesen und Gebet — sobald er sich von den Knien erhoben hatte — oft anfing, seine Kinder zu schelten. Wie sollte Gott das von ihm gesprochene Gebet erhören? Und wenn ein Vater betet, nachdem er seine Kinder gescholten hat, dient das Gebet dann zum Wohl der Kinder? Nein, es sei denn, es wäre ein Sündenbekenntnis vor Gott. Child Guidance 499.DG 67.4

    Wenn wir nicht beständig auf der Hut sind, wird uns der Feind überwinden. Obwohl alle [Adventisten] eine feierliche Offenbarung des Willens Gottes für uns bekommen haben, müssen wir Gott dennoch ernstlich um Hilfe bitten [um seinen Willen auszuführen] und uns sorgsam darum bemühen, bei der Erhörung der Gebete, die wir vor ihn gebracht haben, mit ihm zu kooperieren. Er verwirklicht seine Absichten durch menschliche Werkzeuge. Manuskript 95, 1903, zitiert im S.D.A. Bible Commentary VI, 1119.DG 67.5

    Wir müssen anderen Menschen Vergebung gewähren — Wenn wir von Gott Vergebung und Segnungen erbitten, müssen wir selbst auch liebevoll sein und Anderen Vergebung gewähren. Wie können wir im Vaterunser bitten: “Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir allen vergeben haben, die an uns schuldig geworden sind” (Matthäus 6,12, GNB), und doch unversöhnlich sein? Wenn wir erwarten, dass unsere Gebete erhört werden, müssen wir Anderen in derselben Weise und in dem Ausmaß vergeben, wie wir Vergebung von Gott erbitten. Der bessere Weg zu einem neuen Leben 95.DG 68.1

    Untreue im Zehntengeben kann ein Grund für nicht erhörte Gebete sein — Gott, von dem alle guten Gaben kommen, beansprucht einen bestimmten Teil unseres Einkommens [den Zehnten, siehe Maleachi 3,8-10]. Diese Regelung hat er getroffen, damit die Verkündigung des Evangeliums finanziert werden kann. Wenn wir Gott diesen Teil zurückgeben, bringen wir damit zum Ausdruck, dass wir seine Gaben zu schätzen wissen. Wie können wir aber auf seine Segnungen Anspruch erheben, wenn wir ihm vorenthalten, was ihm gehört? Wie können wir ... dennoch erwarten, dass uns himmlische Güter anvertraut werden? Lukas 16,11. Vielleicht liegt hier die Erklärung dafür, warum manches Gebet nicht erhört wird. Bilder vom Reiche Gottes 112.DG 68.2

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