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    Kapitel 23: Gebet für die Kranken

    Eventuell gemeinsam mit Anderen um unsere Heilung bitten — Wenn wir an körperlichen Schwächen leiden, ist es sicherlich angebracht, dem Herrn zu vertrauen und unser Anliegen im Gebet vor unseren Gott zu bringen. Wenn wir meinen, wir sollten Menschen unseres Vertrauens bitten, gemeinsam mit uns im Gebet zu Jesus, dem großen Heiler, zu kommen, dann wird uns sicherlich geholfen werden, wenn wir im Glauben bitten. Medical Ministry 16.DG 165.1

    Gottes Verheißungen für das Gebet um die Heilung von Kranken — Christus ist heute derselbe mitfühlende Arzt, der er während seines Dienstes auf Erden war. In ihm ist Heilkraft für jede Krankheit und Stärkung für jede Schwachheit. Seine heutigen Jünger sollen für die Kranken ebenso ernsthaft beten wie seine damaligen. Die Heilungen werden dann eintreten, denn “das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen”. Jakobus 5,15a.DG 165.2

    Wir haben die Kraft des Heiligen Geistes und die beruhigende Gewissheit des Glaubens, die sich auf Gottes Verheißungen stützen kann. Die Verheißung des Herrn, dass sie “auf Kranke die Hände legen” werden und es dann “besser mit ihnen werden” wird (Markus 16,18), gilt heute ebenso zuverlässig wie in den Tagen der Apostel. Sie hebt das Vorrecht der Kinder Gottes hervor, und unser Glaube sollte sich auf alles berufen, was sie umschließt. Christi Diener sind der Kanal seines Wirkens; durch sie will er seine heilende Macht ausüben. Es ist unsere Aufgabe, die Kranken und Leidenden in den Armen unseres Glaubens zu Gott zu bringen. Wir sollten sie lehren, ihr Vertrauen auf den großen Arzt zu setzen.DG 165.3

    Der Heiland will, dass wir die Kranken, die Hoffnungslosen und die Geplagten ermutigen, durch seine Stärke wieder Halt zu gewinnen. Durch Glaube und Gebet kann das Krankenzimmer in ein [Haus Gottes] verwandelt werden. Auf den Spuren des großen Arztes 180f.DG 166.1

    Keine menschliche Macht kann die Kranken retten, aber durch das Gebet des Glaubens hat der große Arzt seine Verheißung (Jakobus 5,15) an jenen erfüllt, die seinen Namen anriefen. Keine menschliche Macht kann Sünden vergeben oder den Sünder retten. Das kann nur Christus, der barmherzige Arzt des Körpers und der Seele. Selected Messages III, 295.DG 166.2

    Kranken die natürlichen Heilmittel anwenden und sie auf Christus als großen Arzt verweisen — Wir sind dazu berufen, Andere zu lehren, wie sie ihre Gesundheit bewahren und wiedergewinnen können. Bei den Kranken sollten wir die Heilmittel anwenden, die Gott in der Natur bereitgestellt hat, und wir sollten auf den hinweisen, der allein Genesung schenken kann. Es obliegt uns, die Kranken und Leidenden auf den Armen des Glaubens zu Christus zu bringen und sie zu lehren, an den großen Arzt zu glauben. Dazu müssen wir seinen Verheißungen vertrauen und um die Offenbarung seiner Macht beten. Der eigentliche Inhalt des Evangeliums ist die Wiederherstellung unserer leiblichen und seelischen Gesundheit. Gott erwartet von uns, dass wir die Kranken, die Hoffnungslosen und die Betrübten auffordern, seine Stärke in Anspruch zu nehmen. Das Leben Jesu 828 (1995); Der Eine — Jesus Christus 828 (1995).DG 166.3

    Die Kranken behandeln und zugleich um Heilung beten — Zusammen mit allen [medizinischen] Behandlungen unserer Kranken sollte ein einfaches, inniges Gebet um den Segen der Heilung gesprochen werden. Wir sollen die Kranken auf den mitfühlenden Erlöser und seine Macht hinweisen, Sünden zu vergeben und Krankheiten zu heilen. Die Leidenden können sich mit euch im Gebet vereinen und ihre Sünden bekennen. Sie werden Vergebung erlangen. Jakobus 5,15b; Selected Messages III, 296.DG 166.4

    Diejenigen, die sich in der Arbeit von Haus zu Haus engagieren, werden in vieler Hinsicht Gelegenheiten zum Helfen finden. Sie sollten für die Kranken beten und alles in ihrer Macht Stehende tun, die Leiden zu lindern. Testimonies for the Church VI, 83f.DG 167.1

    Um Gesundheit beten und gleichzeitig Heilmittel anwenden — Ich habe beim Beten für Kranke so oft Extreme erlebt, dass ich das Gefühl habe, dass dieser Bereich vernünftige, geheiligte Überlegung erfordert, damit wir nicht in einer Weise vorgehen, die wir Glauben nennen, die aber tatsächlich nichts weniger als Vermessenheit ist.DG 167.2

    Menschen, die unter Krankheiten leiden, müssen klug beraten werden, sodass sie vernünftig vorgehen; und während sie sich vor Gott stellen, damit für sie um Heilung gebetet wird, dürfen sie nicht gleichzeitig Behandlungsmethoden vernachlässigen, die im Einklang mit den Naturgesetzen stehen.DG 167.3

    Wenn sie meinen, aufgrund des Gebets um Heilung sollten sie nicht die von Gott vorgesehenen Heilmittel zur Linderung von Schmerzen und zur Unterstützung der natürlichen Heilungsvorgänge anwenden, weil dies eine Verleugnung des Glaubens wäre, vertreten sie einen unklugen Standpunkt. Das ist keine Verleugnung des Glaubens, sondern steht in völliger Übereinstimmung mit den Absichten Gottes. Counsels on Health 381f.DG 167.4

    Es stellt keine Verleugnung des Glaubens dar, solche Heilmittel zu gebrauchen, die Gott uns zur Linderung von Schmerzen und zur Unterstützung des Heiligungswerkes der Natur gegeben hat. Es bedeutet nicht, seinen Glauben zu verleugnen, wenn man mit Gott zusammenarbeitet und die bestmöglichen Voraussetzungen für eine Heilung schafft.DG 167.5

    Gott hat uns ermöglicht, Wissen über die Gesetze des Lebens zu erlangen. Dieses Wissen steht uns zur Verfügung und soll auch angewandt werden. Wir sollten jedes Mittel zur Wiederherstellung der Gesundheit anwenden, jeden möglichen Vorteil wahrnehmen und in Übereinstimmung mit den Naturgesetzen vorgehen. Wenn wir um die Gesundung des Kranken gebetet haben, können wir mit um so mehr Energie an der Heilung arbeiten, voll Dankbarkeit gegenüber Gott, dass wir das Vorrecht der Zusammenarbeit mit ihm haben, und verbunden mit der Bitte um seinen Segen für die Mittel, die er selbst uns gegeben hat.DG 167.6

    Auch das Wort Gottes beschreibt den Gebrauch von Heilmitteln. Hiskia, ein König Israels, wurde krank, und ein Prophet Gottes überbrachte ihm die Botschaft, dass er sterben müsse. Er rief den Herrn an, und der erhörte seinen Diener und ließ ihm [durch Jesaja] sagen, dass ihm fünfzehn weitere Lebensjahre gegeben werden. Jesaja 38,1-5. Nun hätte ein einziges Wort von Gott Hiskia sofort heilen können; aber er gab eine spezifische Heilungsanweisung: “Jesaja sprach, man solle ein Pflaster von Feigen nehmen und auf sein Geschwür legen, dass er gesund würde.” Vers 21.DG 168.1

    Als Jesus einen Blinden heilte, bestrich er die Augen des Kranken mit einem Brei aus Erde und sprach zu ihm: “Geh zum Teich Siloah ... und wasche dich! Da ging er hin und wusch sich und kam sehend wieder.” Johannes 9,7. Auch diese Heilung hätte allein durch ein Wort des großen Arztes geschehen können, aber Jesus machte von den einfachen Mitteln der Natur Gebrauch. Das ist zwar kein Freibrief zur Anwendung aller chemischen Medikamente, die heute auf dem Markt sind, aber es unterstützt den Einsatz einfacher und natürlicher Heilmittel. Auf den Spuren des großen Arztes 186f.DG 168.2

    Wenn ich ernstlich für die Kranken gebetet habe, was mache ich dann? Höre ich auf, alles, was ich kann, für ihre Genesung zu tun? Nein, ich strenge mich nur umso mehr an mit viel Gebet, dass der Herr die Mittel segnen möge, die er selbst gegeben hat, und uns heilige Weisheit schenken möge, um mit ihm bei der Genesung der Kranken zusammenzuarbeiten. Healthful Living 240 (1897).DG 168.3

    Dankbarkeit und Lobpreis fördern die Gesundheit wie nichts Anderes — Nichts trägt mehr zur Förderung körperlicher und seelischer Gesundheit bei, als eine Haltung der Dankbarkeit und des Lobes. Es ist entschieden unsere Pflicht, der Schwermut sowie Gedanken und Gefühlen der Unzufriedenheit zu widerstehen — ebenso sehr, wie es eine Pflicht ist zu beten. Auf den Spuren des großen Arztes 203f.DG 168.4

    Krankenschwestern sollen um die Heilung der Patienten beten — Wenn Missionsschwestern für die Kranken sorgen und die Not der Armen lindern, werden sie viele Gelegenheiten finden, mit ihnen zu beten, ihnen aus dem Wort Gottes vorzulesen und vom Erlöser zu sprechen ... Sie können Hoffnung in das Leben der Niedergedrückten und Entmutigten bringen. Medical Ministry 246.DG 169.1

    Die Kranken werden durch die geduldige Aufmerksamkeit der Krankenschwestern zu Christus geführt, die ihre Bedürfnisse erkennen und den großen Missionsarzt bitten, den Leidenden barmherzig anzusehen und ihn den beruhigenden Einfluss seiner Gnade und seine wiederherstellende Macht spüren zu lassen. Medical Ministry 191f.DG 169.2

    Gebete für die Kranken in unseren Einrichtungen — In unseren Einrichtungen soll man die Stimme des Gebets für die Kranken hören, damit sie mit dem zusammenarbeiten, der Körper und Seele heilen kann. Viele von denen, die Satan willig Untertan waren, werden sich Christus, dem großen Heiler zuwenden. (Brief 338, 1905, an John H. Kellogg, zitiert in Manuscript Releases VI, 379.)DG 169.3

    Als wir noch nicht mit Einrichtungen gesegnet waren, in denen die Kranken Hilfe erfuhren, haben wir die meisten scheinbar hoffnungslosen Fälle mit sorgfältiger Behandlung und ernstem Gebet des Glaubens zu Gott erfolgreich bewältigt. Heute lädt der Herr die Leidenden ein, ihm zu vertrauen. Des Menschen Verlegenheit ist Gottes Gelegenheit. Selected Messages III, 295f.DG 169.4

    Das Gebet um Gesundheit wird nicht erhört werden, wenn jemand ständig die Gesundheitsprinzipien missachtet — Viele haben erwartet, dass sie vor Krankheit bewahrt werden, bloß deshalb, weil sie Gott darum gebeten haben. Aber Gott hat ihre Gebete nicht erhört, weil ihr Glaube nicht durch Werke vollendet wurde. Jakobus 2,22b. Gott wird kein Wunder wirken, um jene vor Krankheit zu bewahren, die nicht für ihre Gesundheit Sorge tragen, sondern ständig die Gesundheitsgesetze übertreten und keine Anstrengungen unternehmen, um Krankheiten zu verhindern. Wenn wir alles tun, was wir unsererseits können, dann dürfen wir erwarten, dass die gesegneten Resultate folgen werden, und können Gott im Glauben bitten, unsere Bemühungen um die Bewahrung unserer Gesundheit zu segnen. Er wird dann unser Gebet erhören, wenn sein Name dadurch geehrt wird. Aber alle sollten verstehen, dass wir ein Werk zu tun haben. Gott wird nicht in wunderbarer Weise zur Erhaltung der Gesundheit der Personen wirken, die durch ihre sorglose Unachtsamkeit gegenüber den Gesundheitsgesetzen auf dem sicheren Weg sind, sich selbst krank zu machen.DG 169.5

    Jene, die ihren Appetit befriedigen und wegen ihrer Unmäßigkeit leiden und dann Medikamente nehmen, um ihre Leiden zu lindern, können sicher sein, dass Gott nicht eingreifen wird, um ihre Gesundheit und ihr Leben zu retten, die sie so unvernünftig aufs Spiel setzen. Die Ursache hat ihre Wirkung hervorgebracht. Als letztes Mittel folgen manche den Anweisungen des Wortes Gottes und bitten um die Gebete der Ältesten der Gemeinde für die Wiederherstellung ihrer Gesundheit. Gott sieht es nicht als passend an, solche Gebete zu erhören, denn er weiß, dass sie ihre Gesundheit — wenn sie wiederhergestellt werden würde — erneut auf dem Altar des ungezügelten Appetites opfern würden. Medical Ministry 13f.DG 170.1

    Wenn wir Unrecht im Herzen dulden, wird der Herr uns nicht erhören — Alles, was im Gebet für die Kranken getan werden kann, ist, Gottes Hilfe um ihretwillen ernstlich zu erbitten und in völligem Vertrauen die Angelegenheit seinen Händen zu überlassen. Wenn wir Unrecht in unserem Herzen dulden, wird der Herr uns nicht erhören; denn er kann mit den Seinen verfahren, wie es ihm beliebt. Er wird sich selbst verherrlichen, wenn er in denen und durch diejenigen wirkt, die ihm bedingungslos folgen, sodass man erkennen wird, dass es der Herr ist und dass ihre Werke in Gott vollbracht werden. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 195.DG 170.2

    Wir sollen Gott vertrauensvoll um Genesung des Kranken bitten, aber nicht darauf drängen — Wenn in einem Krankheitsfall dem Darbringen von Gebeten für den Kranken nichts im Wege steht, soll die Angelegenheit dem Herrn im ruhigen Vertrauen, nicht in leidenschaftlicher Erregung übergeben werden. Er allein ist mit dem vergangenen Leben des Einzelnen vertraut und weiß, wie sich dessen Zukunft gestalten wird. Er kennt die Herzen aller Menschen und weiß, ob der Kranke, wenn er wieder gesund wird, seinen Namen verherrlichen oder ihn durch Abtrünnigkeit und Abfall entehren würde. Alles, was wir zu tun haben, besteht darin, Gott zu bitten, den Kranken zu heilen, wenn dies seinem Willen entspricht, und zu glauben, dass er die Gründe, die wir ins Feld führen, ebenso hört wie die aufrichtigen Gebete, die wir darbringen. Sieht der Herr, dass er dadurch wirklich geehrt wird, wird er unsere Gebete erhören. Aber es ist nicht recht, auf Genesung des Kranken zu drängen, ohne sich dem Willen Gottes unterworfen zu haben. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 195.DG 170.3

    Ein Beispielgebet — Ich würde mit dieser Bitte vor den Herrn kommen: “Herr, wir können diesem Kranken nicht ins Herz sehen, aber du weißt, ob es für ihn und zur Verherrlichung deines Namens gut ist, wenn du ihn wieder gesund machst. In deiner großen Güte hab Erbarmen mit diesem Menschen und lass seinen Körper gesunden. Das Werk soll ganz dein Werk sein.” Healthful Living 239.DG 171.1

    Warum wir dem Herrn die Erhörung des Gebets um Heilung überlassen sollen — Wir haben uns [früher] in ernstem Gebet um das Krankenbett von Männern, Frauen und Kindern geschart und meinten, dass sie durch die Erhörung unserer aufrichtigen Gebete vor dem Tod bewahrt blieben. Wir dachten, dass wir in diesen Gebeten zuversichtlich sein müssten und wenn wir Glauben üben würden, nichts weniger als das Leben erbitten. Wir wagten nicht zu sagen: “... wenn es zur Ehre Gottes ist”, weil wir befürchteten, dass es den Anschein des Zweifels haben könnte.DG 171.2

    Besorgt haben wir die uns gewissermaßen von den Toten Zurückgegebenen beobachtet. Wir sahen einige von ihnen, insbesondere junge Menschen, die gesund wurden, aber dann Gott vergaßen, ein zügelloses Leben führten, ihren Eltern und Freunden Kummer und Schmerz bereiteten und denen zur Schande gereichten, die für sie gebetet hatten. Sie lebten nicht zur Ehre und Verherrlichung Gottes, sondern schmähten ihn durch ihr lasterhaftes Leben.DG 171.3

    Wir schreiben dem Herrn nicht länger einen Weg vor, noch versuchen wir, ihm unsere Wünsche nahezubringen. Wenn ihn das Leben der Kranken verherrlichen kann, beten wir für die Erhaltung ihres Lebens; doch nicht unser Wille, sondern sein Wille soll geschehen. Unser Glaube kann genauso fest und noch verlässlicher sein, wenn wir unseren Wunsch dem allweisen Gott anheim stellen und ihm ohne fieberhafte Unruhe alles vertrauensvoll überlassen. Wir haben seine Verheißung. Wir wissen, dass er uns “erhört, wenn wir ihn um etwas bitten, was seinem Willen entspricht”. 1.Johannes 5,14 (Hfa). Die Gewährung unserer Wünsche dürfen wir Gott nicht gebieten, sondern müssen sie von ihm erbitten. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 196.DG 172.1

    Beim Gebet für die Kranken ist Ausdauer notwendig — Beim Gebet für die Kranken ist es wichtig, Glauben zu haben, denn es ist in Übereinstimmung mit dem Wort Gottes: “Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist.” Jakobus 5,16. Deshalb können wir das Beten für die Kranken nicht aufgeben, und wir würden sehr traurig sein, wenn wir nicht das Vorrecht hätten, zu Gott zu kommen, ihm alle unsere Schwachheiten und Krankheiten vorzulegen, dem barmherzigen Erlöser all dies zu erzählen und darauf zu vertrauen, dass er unsere Bitten hört. Manchmal werden unsere Gebete sofort beantwortet, manchmal müssen wir geduldig warten und um die Dinge, die wir brauchen, beständig und intensiv weiterbitten, wie Jesus mit dem Beispiel des bittenden Freundes um Mitternacht zeigte. Lukas 11,5-8; Counsels on Health 380.DG 172.2

    Im Krankheitsfall Vorsorge zu treffen ist keine Verleugnung des Glaubens — Viele, die die heilende Gnade des Herrn erbitten, meinen, sie müssten eine direkte und sofortige Antwort auf ihre Gebete erhalten, weil andernfalls ihr Glaube unzureichend sei. Deshalb brauchen diejenigen, die von Krankheit geschwächt sind, weisen Rat, um besonnen zu handeln. Sie sollten ihre Pflicht gegenüber ihren Angehörigen, die sie möglicherweise überleben werden, nicht verletzen, aber auch nicht versäumen, die Kräfte der Natur zur Heilung einzusetzen. Auf den Spuren des großen Arztes 185f.DG 172.3

    Viele, die ihr Haus bestellen sollten, versäumen dies, wenn sie die Hoffnung haben, sie würden infolge einer Gebetserhörung wieder gesund werden. Getrieben von einer falschen Hoffnung empfinden sie keine Notwendigkeit, ihren Kindern, Eltern oder Freunden mahnende und beratende Worte zu sagen. Das ist ein großes Unglück. Weil sie davon überzeugt sind, sie würden geheilt, wenn für sie gebetet würde, wagen sie es nicht, Vorsorge zu treffen, wie ihr Besitz aufgeteilt und wie für ihre Familie gesorgt werden soll, und drücken auch keinerlei Wünsche hinsichtlich der Dinge aus, über die sie sprechen würden, wenn sie der Meinung wären, sie würden bald sterben. Auf diese Weise kommt viel Unheil über Familien und Freunde; denn Vieles, was geklärt werden müsste, bleibt im Unklaren, weil die Betroffenen fürchten, das Reden darüber wäre eine Verleugnung ihres Glaubens. Weil sie davon überzeugt sind, sie würden aufgrund des Gebets wieder gesund, versäumen sie es, die nötigen medizinischen Maßnahmen zu treffen, die sie treffen könnten, denn sie befürchten, auch dies wäre eine Verleugnung ihres Glaubens. Counsels on Health 376.DG 173.1

    Das Gebet um Wunderheilungen kann zum Fanatismus fuhren — “Warum”, fragt der eine oder andere, “betet man nicht um Wunderheilung der Kranken und baut stattdessen so viele Sanatorien?” Wenn dies geschähe, würde sich in unseren Reihen ein starker Fanatismus ausbreiten. Es würde jene auf den Plan rufen, die sehr viel Selbstvertrauen besitzen. Evangelisation 525.DG 173.2

    Anweisungen für das Gebet um Heilung mit Salbung des Kranken — Im Wort Gottes finden wir klare Anweisungen für das Gebet um die Heilung eines Kranken. “Wer von euch krank ist, soll die Ältesten der Gemeinde rufen, damit sie für ihn beten und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben. Ihr vertrauensvolles Gebet wird den Kranken retten. Der Herr wird die betreffende Person wieder aufrichten und wird ihr vergeben, wenn sie Schuld auf sich geladen hat.” Jakobus 5,14.15 (GNB). Die Darbringung eines solchen Gebets ist eine höchst heilige Handlung und sollte nicht ohne sorgfältige Überlegung begonnen werden. In vielen Fällen, in denen Krankenheilungsgebete gesprochen werden, stellt das, was Glaube genannt wird, nichts Anderes als Vermessenheit dar.DG 173.3

    Viele Menschen ziehen sich Krankheiten durch eine nachlässige Lebensweise zu. Sie haben nicht in Übereinstimmung mit den Naturgesetzen oder den Prinzipien strikter moralischer Reinheit gelebt. Andere haben mit ihren Ess-, Trink-, Bekleidungs- oder Arbeitsgewohnheiten die Gesetze der Gesundheit missachtet. Oft ist irgendein Laster die Ursache von Schwachheit des Geistes oder des Körpers. Würden diese Personen nun von Gott mit Heilung gesegnet, würden viele von ihnen denselben Kurs der leichtfertigen Übertretung von Gottes Natur- und Sittengesetzen fortsetzen. Sie würden meinen, sie hätten die Freiheit, ihren ungesunden Lebensstil wie gewohnt weiterzuführen und sich ohne Einschränkung ihren Begierden hinzugeben. Wenn Gott an diesen Personen ein Heilungswunder vollbrächte, würde er sie damit zur Sünde ermutigen.DG 174.1

    Es ist vergebliche Mühe, Menschen zu lehren, in Gott den Arzt für ihre Gebrechen zu sehen, wenn ihnen nicht gleichzeitig verdeutlicht wird, dass sie ungesunde Lebenspraktiken aufgeben müssen. Um durch Gebet geheilt zu werden müssen sie aufhören, Böses zu tun, und lernen, Gutes zu tun. Jesaja 1,16.17. Ihre Umgebung muss gesundheitsförderlich, ihre Lebensgewohnheiten richtig sein. Sie müssen in Übereinstimmung mit dem Gesetz Gottes leben — dem Natur- wie dem Sittengesetz.DG 174.2

    Jenen, die ein Gebet um Wiederherstellung ihrer Gesundheit wünschen, sollte verdeutlicht werden, dass jeder Verstoß gegen Gottes Gesetz — sowohl das Natur- wie das Sittengesetz — Sünde ist, und dass diese bekannt und aufgegeben werden muss, um den Segen Gottes zu erhalten. Jakobus fordert uns auf: “Bekennt einander eure Sünden und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet.” Jakobus 5,16 (Hfa). Wer um ein Heilungsgebet bittet, dem sollten folgende Gedanken nahegelegt werden: “Wir können nicht in deinem Herzen lesen oder die geheimen Dinge deines Lebens wissen. Diese kennen nur du und Gott. Aber wenn du deine Sünden bereust, ist es deine Pflicht, sie zu bekennen.” Sünden persönlicher Art sollen Christus, dem einzigen Mittler zwischen Gott und den Menschen, bekannt werden. Denn “wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, der gerecht ist”. 1.Johannes 2,1. Jede Sünde ist eine Missachtung Gottes und soll deshalb ihm -durch Christus — bekannt werden. Jede offensichtliche Sünde aber sollte auch entsprechend offen bekannt werden. An einem Mitmenschen begangenes Unrecht sollte auch diesem gegenüber bereinigt werden. Wenn jemand, der um Gesundung bittet, sich übler Nachrede schuldig gemacht und in der Familie, der Nachbarschaft oder der Gemeinde Zwietracht gesät hat, wenn er Entfremdung voneinander und Uneinigkeit hervorgerufen hat oder durch irgendeine falsche Lebensgewohnheit Andere zur Sünde verführt hat, dann sollten diese Dinge zuerst vor Gott und den Menschen, denen Unrecht geschah, bekannt werden. “Wenn wir aber unsere Verfehlungen eingestehen, können wir damit rechnen, dass Gott treu und gerecht ist: Er wird uns dann unsere Verfehlungen vergeben und uns von aller Schuld reinigen.” 1.Johannes 1,9 (GNB).DG 174.3

    Wenn alles Unrecht dann bereinigt ist, dürfen wir die Bedürfnisse des Kranken in stillem Vertrauen dem Herrn vorlegen, so wie es sein Geist uns eingibt. Er kennt jeden Einzelnen mit Namen und sorgt für ihn so, als gäbe es auf der Erde keinen Anderen, für den er seinen geliebten Sohn hingab. Weil Gottes Liebe so groß und zuverlässig ist, sollte der Kranke ermutigt werden, ihm zu vertrauen und zuversichtlich zu sein. Um sich selbst besorgt zu sein, verursacht leicht Schwachheit und Krankheit. Wenn der Kranke aber Niedergeschlagenheit und Schwermut überwindet, verbessern sich seine Aussichten auf Gesundung; denn “des Herrn Auge achtet auf alle ... die auf seine Güte hoffen”. Psalm 33,18.DG 175.1

    Beim Gebet für Kranke sollten wir bedenken: “Wir wissen nicht, was wir beten sollen”. Römer 8,26. Wir wissen nicht, ob die erbetene Heilung dem Kranken zum Besten gereicht oder nicht. Deshalb sollte unser Beten den folgenden Gedankengang einschließen: “Herr, du kennst jedes Geheimnis der Seele. Du bist auch mit diesem Menschen vertraut. Jesus, sein Fürsprecher, gab sein Leben für ihn. Seine Liebe zu ihm ist größer, als unsere überhaupt sein kann. Wenn es also dir zur Ehre und dem Kranken zum Guten dient, bitten wir dich im Namen Jesu, dass er wieder gesund wird. Wenn dies aber nicht dein Wille ist, bitten wir, dass deine Gnade ihn trösten und deine Gegenwart ihm in seinem Leiden helfen möge.”DG 175.2

    Gott kennt schon von Anfang an auch das Ende. Er ist mit den Herzen aller Menschen vertraut; er entschlüsselt jedes Geheimnis der Seele. Er weiß somit, ob diejenigen, für die wir beten, die Versuchungen bestehen würden, die auf sie zukämen, wenn sie am Leben blieben, oder nicht. Er weiß, ob ihr weiteres Leben für sie und die Welt ein Segen oder ein Fluch würde. Dies ist ein Grund, warum wir, wenn wir Gott mit Ernst unsere Bitten vorlegen, sagen sollten: “Aber dein Wille soll geschehen, nicht der meine!” Lukas 22,42 (GNB) ...DG 176.1

    Der folgerichtige Weg besteht darin, unsere Wünsche unserem allweisen himmlischen Vater zu übergeben und dann in völligem Vertrauen ihm alles anheimzustellen. Wir wissen, dass Gott uns erhört, wenn wir seinem Willen gemäß um etwas bitten. 1.Johannes 5,14. Aber unsere Anliegen ohne einen unterwürfigen Geist fordernd vorzutragen, ist nicht richtig. Unsere Gebete müssen die Gestalt einer Fürbitte, nicht die einer Forderung aufweisen. Auf den Spuren des großen Arztes 182-185; ähnlich: Lebensglück 151-154, und Diener des Evangeliums 191-194 [das Original ist identisch].DG 176.2

    Vertraut Gott unabhängig davon, wie das Gebet beantwortet wird — Wenn wir um die Heilung Kranker gebetet haben, dann lasst uns den Glauben an Gott nicht verlieren, wie auch immer der Fall ausgehen mag. Wenn der Herr entschieden hat, den Kranken zur Ruhe zu legen, dann lasst uns den bitteren Kelch annehmen, und daran denken, dass die Hand des himmlischen Vaters ihn uns reicht. Wenn aber der Kranke wieder gesund wird, sollte nicht vergessen werden, dass er in einer erneuten Verpflichtung seinem Schöpfer gegenüber steht. Auf den Spuren des großen Arztes 187.DG 176.3

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