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    Kapitel 9: Frauen zeigen ihre Treue

    Auch einige Frauen befinden sich unter der Menge, die dem Schuldlosen zur Stätte seines gräßlichen Todes folgen. Ihre Aufmerksamkeit ist besonders auf Jesus gerichtet. Einige kennen ihn von früher. Sie haben ihm ihre Kranken und Leidenden gebracht. Manche sind selbst geheilt worden. Sie erzählen sich von dem soeben Geschehenen und wundern sich über den Haß der Menge wider den, dem ihre Herzen entgegenschlagen und um deswillen sie fast brechen. Ungeachtet des Verhaltens der tobenden Menge, der zornigen Worte der Priester und Obersten sprechen diese Frauen ihre Teilnahme aus. Und als Jesus unterm Kreuze ohnmächtig zusammenbricht, ergehen sie sich in schmerzlichen Wehklagen. Obgleich er selbst, von der Sündenlast niedergedrückt, die größten Leiden erduldete, ergriff ihn der Kummer, und er blickte sie mit zärtlichem Mitleid an. “Ihr Töchter von Jerusalem”, sagte er, “weinet nicht über mich, sondern weinet über euch selbst und über eure Kinder.” Lukas 23,28. Er blickte über seine Umgebung hinaus in die Zukunft, auf die Zeit der Zerstörung Jerusalems. Er wußte, daß bei jenem schrecklichen Ereignis viele von denen, die jetzt über ihn weinten, mit ihren Kindern umkommen würden. Viele aus der Menge, die mit nach Golgatha zog, hatten den Heiland bei seinem Einzug in Jerusalem mit freudigen Rufen und Palmzweigen in den Händen begrüßt. Doch nicht wenige von denen, die damals sein Lob sangen, weil die anderen es auch taten, stimmten jetzt mit ein in den Schrei: “Kreuzige, kreuzige ihn!” Lukas 23,21. Als Christus in Jerusalem einzog, waren die Hoffnungen der Jünger aufs höchste gestiegen. Sie hatten sich eng um ihren Herrn geschart in dem Gefühl, daß es eine hohe Ehre sei, ihm zuzugehören. In seiner Erniedrigung folgten sie ihm nun aus der Ferne in schwerer Bekümmernis; Enttäuschung beugte sie nieder. Wie genau hatten sich Jesu Worte erfüllt: “In dieser Nacht werdet ihr euch alle ärgern an mir. Denn es steht geschrieben: ‘Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe der Herde werden sich zerstreuen.’” Matthäus 26,31.LC 19.2

    An der Stätte der Kreuzigung wurden die Gefangenen an die Marterpfähle gebunden. Die beiden Übeltäter wehrten sich unter den Händen der Henkersknechte. Jesus war still. Seine Mutter, die Johannes, der geliebte Jünger, führte, war ihrem Sohn bis nach Golgatha gefolgt. Sie hatte ihn unter der Last des Kreuzes zusammenbrechen sehen und sich danach gesehnt, sein wundes Haupt mit ihrer Hand zu stützen und ihm die Stirn mit kühlem Wasser zu netzen; die einst an ihrem Busen ruhte. Aber dies traurige Vorrecht war ihr nicht vergönnt. Sie gab sich mit den Jüngern noch immer der Hoffnung hin, daß Jesus seine Macht offenbaren und sich seiner Feinde entledigen würde. Doch ihr entfiel aller Mut, wenn sie sich der Worte erinnerte, mit denen er gerade das vorausgesagt hatte, was sie nun sich erfüllen sah. Als die Übeltäter ans Kreuz gebunden wurden, sah sie in angstvoller Erwartung zu. Der den Toten Leben gegeben, sollte der sich kreuzigen lassen? Sollte der Sohn Gottes sich so grausam töten lassen? Sollte sie nicht mehr glauben können, daß Jesus der Messias war? Sollte sie Zeuge seiner Schande und seines Kummers sein, ohne ihm in seinem schweren Leiden beistehen zu dürfen? Sie sah seine Arme auf das Kreuz ausgestreckt. Hammer und Nägel wurden gebracht. Und als die Eisenspitzen durch sein zartes Fleisch getrieben werden, müssen die tiefgebeugten Jünger die Mutter Jesu ohnmächtig vom Schauplatz solcher Grausamkeiten tragen.LC 20.1

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