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    Das Vorbild: ein Zeltmacher

    Als Paulus Korinth zum ersten Mal besuchte, fand er sich unter Menschen, die den Beweggründen von Fremden misstrauisch gegenüber standen. Die Bewohner der griechischen Küstengebiete waren gewiefte Handelsleute. Sie hatten sich schon so lange unlautere Geschäftspraktiken angewöhnt, dass sie zur Auffassung gelangt waren, Gewinn sei gleichzusetzen mit Frömmigkeit, und Geldverdienen sei aller Anerkennung wert, ganz gleich ob es dabei ehrlich oder unehrlich zugehe. Paulus kannte mittlerweile ihre Eigenheiten und wollte ihnen keinen Anlass geben zu behaupten, er predige das Evangelium, um sich dadurch selbst zu bereichern. Er hätte durchaus von seinen Zuhörern in Korinth Unterstützung beanspruchen können. Bereitwillig verzichtete er jedoch auf dieses Recht, um seine Brauchbarkeit und seinen Erfolg als Prediger nicht durch den ungerechtfertigten Verdacht schädigen zu lassen, er predige das Evangelium in gewinnsüchtiger Absicht. Jeden Angriffspunkt für üble Nachrede und Kritik versuchte er aus dem Wege zu räumen, um seine Botschaft nicht kraftlos zu machen.GNA 207.8

    Bald nach seiner Ankunft in Korinth traf Paulus “einen Juden mit Namen Aquila, aus Pontus gebürtig; der war mit seiner Frau Priszilla kürzlich aus Italien gekommen.” (Apostelgeschichte 18,2). Die beiden hatten das gleiche Handwerk wie er selbst. Aufgrund des Erlasses des Kaisers Claudius, der sämtliche Juden aus Rom verbannt hatte, waren Aquila und Priszilla nach Korinth gekommen, wo sie sich als Zeltmacher niederließen. Paulus zog Erkundigungen über sie ein und erfuhr, dass sie Ehrfurcht vor Gott hatten und die verderblichen Einflüsse um sich herum mieden. Da suchte er sie auf, “blieb ... bei ihnen und arbeitete mit ihnen ... Und er lehrte in der Synagoge an allen Sabbaten und überzeugte Juden und Griechen.” (Apostelgeschichte 18,2-4).GNA 208.1

    Später trafen Silas und Timotheus bei Paulus in Korinth ein. Diese Brüder brachten Geldmittel aus den Gemeinden in Mazedonien zur Unterstützung des Werkes mit.GNA 208.2

    Seinen zweiten Brief an die Gläubigen zu Korinth schrieb Paulus, nachdem er dort eine starke Gemeinde ins Leben gerufen hatte. Er blickte darin auf seine Lebensweise unter ihnen zurück. “Habe ich gesündigt”, so fragte der Apostel, “als ich mich erniedrigt habe, damit ihr erhöht würdet? Denn ich habe euch das Evangelium Gottes ohne Entgelt verkündigt. Andere Gemeinden habe ich beraubt und Geld von ihnen genommen, um euch dienen zu können. Und als ich bei euch war und Mangel hatte, fiel ich niemandem zur Last. Denn meinem Mangel halfen die Brüder ab, die aus Mazedonien kamen. So bin ich euch in keiner Weise zur Last gefallen und will es auch weiterhin so halten. So gewiss die Wahrheit Christi in mir ist, so soll mir dieser Ruhm im Gebiet von Achaja nicht verwehrt werden.” (2.Korinther 11,7-10).GNA 208.3

    Paulus erzählt, warum er in Korinth diesen Weg eingeschlagen hatte. Er wollte nämlich keinen Grund zur Kritik liefern “denen ..., die einen Anlass suchen.” (2.Korinther 11,12). Während er seiner Arbeit als Zeltmacher nachgegangen war, hatte er auch treu das Evangelium verkündigt. Er selbst sagt über seine Arbeit: “Es sind ja die Zeichen eines Apostels unter euch geschehen in aller Geduld, mit Zeichen und mit Wundern und mit Taten.” Und er fügt hinzu: “Was ist’s, worin ihr zu kurz gekommen seid gegenüber den andern Gemeinden, außer dass ich euch nicht zur Last gefallen bin? Vergebt mir dieses Unrecht! Siehe, ich bin jetzt bereit, zum dritten Mal zu euch zu kommen, und will euch nicht zur Last fallen; denn ich suche nicht das Eure, sondern euch. ... Ich aber will gern hingeben und hingegeben werden für eure Seelen.” (2.Korinther 12,12-15).GNA 209.1

    Während der langen Zeit seines Dienstes in Ephesus, von wo aus er drei Jahre lang in der ganzen Region energisch die Evangeliumsarbeit vorantrieb, arbeitete Paulus ebenfalls in seinem Handwerk. Wie in Korinth konnte sich der Apostel auch in Ephesus über die Anwesenheit von Aquila und Priszilla freuen, die ihn am Ende seiner zweiten Missionsreise nach Asien begleitet hatten.GNA 209.2

    Einige kritisierten Paulus, weil er sich in einem handwerklichen Beruf abplagte, und erklärten, dies sei nicht zu vereinbaren mit der Tätigkeit eines Predigers des Evangeliums. Warum sollte Paulus, der ein Seelsorger höchsten Ranges war, gewöhnliche Handarbeit mit der Predigt des Wortes verbinden? War der Arbeiter nicht seines Lohnes wert? Warum sollte er für die Anfertigung von Zelten Zeit einsetzen, die augenscheinlich doch zu Besserem genutzt werden konnte?GNA 209.3

    Paulus aber sah die so genutzte Zeit nicht als verloren an. Während seiner Arbeit bei Aquila blieb er in enger Verbindung mit seinem großen Meister. Er ließ keine Gelegenheit aus, für den Erlöser Zeugnis abzulegen und jenen Menschen zu helfen, die es nötig hatten. Seine Gedanken waren stets darauf ausgerichtet, geistliche Erkenntnis zu erlangen. Seine Arbeitskollegen leitete er in geistlichen Dingen an und war ihnen zugleich ein Beispiel für Fleiß und Gründlichkeit. Er arbeitete zügig und fachkundig, war nicht träge in dem, was zu tun war, “feurig im Geist, dem Herrn zu dienen bereit.” (Römer 12,11 Men.) Durch seine körperliche Tätigkeit fand er Zugang zu einer Menschenschicht, die er sonst nicht hätte erreichen können. Seinen Arbeitskollegen zeigte er, dass Geschicklichkeit auch in der alltäglichen Berufsarbeit eine Gabe Gottes ist, der sowohl die Fähigkeit verleiht als auch die Weisheit, sie richtig anzuwenden. Paulus lehrte, dass man selbst in alltäglichen Verrichtungen Gott ehren soll. Die von Arbeit gezeichneten Hände taten seinen zu Herzen gehenden Aufrufen als christlicher Prediger keinen Abbruch.GNA 209.4

    Manchmal arbeitete Paulus Tag und Nacht, nicht nur um seinen eigenen Lebensunterhalt zu bestreiten, sondern auch um seinen Mitarbeitern beizustehen. Seinen Verdienst teilte er mit Lukas, und er unterstützte Timotheus. Er litt sogar zeitweise Hunger, um die Not anderer zu lindern. Er führte ein selbstloses Leben. Gegen Ende seines Missionsdienstes, anlässlich seiner Abschiedsrede vor den Ältesten aus Ephesus, konnte er in Milet seine von harter Arbeit gezeichneten Hände aufheben und sagen:GNA 210.1

    “Ich habe von niemandem Silber oder Gold oder Kleidung begehrt. Denn ihr wisst selber, dass mir diese Hände zum Unterhalt gedient haben für mich und die, die mit mir gewesen sind. Ich habe euch in allem gezeigt, dass man so arbeiten und sich der Schwachen annehmen muss im Gedenken an das Wort des Herrn Jesus, der selbst gesagt hat: Geben ist seliger als nehmen.” (Apostelgeschichte 20,33-35).GNA 210.2

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