Loading...
Larger font
Smaller font
Copy
Print
Contents

Gute Nachricht für alle

 - Contents
  • Results
  • Related
  • Featured
No results found for: "".
  • Weighted Relevancy
  • Content Sequence
  • Relevancy
  • Earliest First
  • Latest First
    Larger font
    Smaller font
    Copy
    Print
    Contents

    Zuspruch und neuer Mut

    Am achten Tage nach der Ankunft machten sich der Hauptmann und seine Gefangenen auf den Weg nach Rom. Julius gestattete dem Apostel jede Gunst, die zu gewähren in seiner Macht lag; doch konnte er seinen Status als Gefangener nicht ändern noch ihn von der Kette befreien, die ihn an seine Wache band. Mit schwerem Herzen schritt Paulus seinem lang erwarteten Besuch in der Hauptstadt der Welt entgegen. Wie anders waren doch die Umstände als jene, die er sich erhofft hatte! Wie sollte er, in Fesseln und als Übeltäter gebrandmarkt, das Evangelium verkündigen? Seine Hoffnung, in Rom viele Menschen für die Wahrheit zu gewinnen, schien zum Scheitern verurteilt zu sein.GNA 268.3

    Schließlich erreichen die Reisenden Forum Appii, etwa 60 Kilometer von Rom entfernt. Während sie sich einen Weg durch die Menschenmassen auf der großen Verkehrsstraße bahnen, wird dem alten, grauhaarigen Mann, der mit einer Gruppe hartgesottener Verbrecher zusammengekettet ist, manch verächtlicher Blick zugeworfen. Er muss es sich gefallen lassen, Zielscheibe roher Scherze und spöttischer Bemerkungen zu sein.GNA 269.1

    Plötzlich aber ist ein Freudenschrei zu hören. Aus der Schar der Vorbeidrängenden bricht ein Mann hervor, fällt dem Gefangenen um den Hals und umarmt ihn unter Freudentränen, so wie ein Sohn seinen Vater begrüßt, der lange Zeit abwesend war. Solche Szenen wiederholen sich mehrmals, denn viele erkennen mit einem von liebevoller Erwartung geschärften Blick in dem angeketteten Gefangenen den Mann, der ihnen in Korinth, Philippi und Ephesus die Worte des Lebens verkündigt hatte.GNA 269.2

    In herzlicher Liebe scharen sich die warmherzigen Jünger um ihren Vater im Glauben, sodass der ganze Zug zum Stehen kommt. Zwar werden die Kriegsknechte wegen der Verzögerung ungeduldig; dennoch bringen sie es nicht übers Herz, diese freudigen Begegnungen zu unterbinden, haben doch auch sie ihren Gefangenen achten und schätzen gelernt. Die Gläubigen sehen in dem müden, von Leid zerfurchten Gesicht den Widerschein des Bildes Christi. Sie versichern Paulus, sie hätten ihn nicht vergessen, nicht aufgehört, ihn zu lieben und seien ihm dankbar für die freudige Hoffnung, die ihr Leben durchdringe und ihnen Frieden mit Gott verleihe. Im Überschwang ihrer Liebe hätten sie Paulus am liebsten auf ihren Schultern bis zur Hauptstadt getragen, wenn es ihnen gestattet worden wäre.GNA 269.3

    Als der Apostel seine Glaubensbrüder sah, “dankte er Gott und gewann Zuversicht.” (Apostelgeschichte 28,15). Wenige nur mögen ermessen, welche Bedeutung diesen Worten des Lukas zukommt. Inmitten der weinenden, mitfühlenden Gläubigen, die sich seiner Fesseln nicht schämten, pries der Apostel Gott mit lauter Stimme. Die Wolke der Traurigkeit, die sein Gemüt bedrückt hatte, war hinweggefegt. Wohl war sein Christenleben eine ununterbrochene Folge von Anfechtungen, Leid und Enttäuschungen gewesen, doch in dieser Stunde fühlte er sich für alles reichlich entschädigt. Mit festerem Schritt und freudigem Herzen setzte er seinen Weg fort. Er wollte weder über die Vergangenheit klagen noch sich vor der Zukunft fürchten. Gefängnis und Trübsal warteten auf ihn, das wusste er. Doch er wusste auch, dass durch ihn Menschen von einer viel schrecklicheren Knechtschaft befreit worden waren. Deshalb freute er sich seiner Leiden um Christi willen.GNA 269.4

    Larger font
    Smaller font
    Copy
    Print
    Contents