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    Heiligung ist Umwandlung des Charakters

    In markantem Gegensatz zu der Heiligung, die sich im Leben des Johannes vollzog, steht die Erfahrung seines Mitjüngers Judas. Wie sein Gefährte, behauptete auch Judas, ein Jünger Jesu zu sein. Er war aber mit dem frommen Schein zufrieden. Dabei war er nicht unempfänglich für die Schönheit des Charakters Christi. Wenn er den Worten Jesu zuhörte, wurde er immer wieder von ihnen überzeugt. Es fiel ihm aber nie ein, sich zu demütigen oder seine Sünden zu bekennen. Weil er sich dem göttlichen Einfluss widersetzte, entehrte er den Meister, den er doch angeblich liebte. Johannes kämpfte aufrichtig gegen seine Fehler und Schwächen. Judas hingegen handelte immer wieder gegen sein Gewissen und gab der Versuchung nach. Dadurch machte er sich mehr und mehr zum Sklaven seiner üblen Gewohnheiten. Das Praktizieren der Wahrheiten, wie Christus sie lehrte, widerstrebte seinen Wünschen und Zielen. Er wollte sich einfach nicht dafür entscheiden, seine Ideen und Ansichten aufzugeben und dafür Weisheit von Gott anzunehmen. Anstatt im Licht zu wandeln, blieb er lieber in der Finsternis. Er ließ sich von seinen üblen Begierden, seiner Habsucht, seinen Rachegefühlen und seinen düsteren und trotzigen Gedanken so weit leiten, bis Satan ihn völlig in seiner Gewalt hatte.GNA 334.2

    Johannes und Judas stehen stellvertretend für alle, die sich als Nachfolger Jesu bezeichnen. Beide Jünger lebten in enger Gemeinschaft mit Jesus und hatten die gleiche Gelegenheit, von ihrem göttlichen Vorbild zu lernen und ihm nachzufolgen. Weil sie Jesus so nahe standen, hatten beide das Vorrecht seine Lehren unmittelbar zu hören. Jeder von ihnen hatte schwere Charaktermängel; beiden aber bot Gott seine Gnade an, um eine Veränderung ihres Charakters zu bewirken. Doch während der eine demütig von Jesus lernte, zeigte sich beim anderen, dass er wohl das Wort Jesu hörte, sich aber nicht danach richtete. Der eine ließ täglich seine Selbstsucht absterben, überwand die Sünde und wurde so durch die Wahrheit geheiligt und in seinem Wesen verändert. Der andere widersetzte sich der umwandelnden Kraft der Gnade Gottes, gab sich lieber seinen egoistischen Wünschen hin und wurde immer mehr zum Sklaven Satans.GNA 335.1

    Eine Umwandlung des Charakters, wie wir sie im Leben des Johannes feststellen können, ist immer das Ergebnis einer engen Gemeinschaft mit Christus. Mag auch jemand noch so schwerwiegende Charaktermängel haben, wer sich für die Nachfolge Jesu entscheidet, der erlebt, wie die Kraft der göttlichen Gnade den Charakter verändert und ihn dem Wesen Christi angleicht. Wenn wir immer wieder wie in einem Spiegel den reinen und herrlichen Charakter Jesu Christi betrachten, “werden wir selbst in das Spiegelbild verwandelt und bekommen mehr und mehr Anteil an der göttlichen Herrlichkeit” (2.Korinther 3,18 GNB), bis wir dem ähnlich sind, den wir verehren und anbeten.GNA 335.2

    Johannes lehrte, dass es auf ein heiliges Leben ankommt. In seinen Briefen an die Gemeinde legte er allzeit gültige Verhaltensregeln fest. “Ein jeder, der solche Hoffnung auf ihn hat, der reinigt sich, wie auch jener rein ist.” (1.Johannes 3,3). “Wer sagt, dass er in ihm bleibt, der soll auch leben, wie er gelebt hat.” (1.Johannes 2,6). Er lehrte, dass ein Christ ein reines Herz haben und ein reines Leben führen muss. Niemals darf er sich mit einem bloßen Lippenbekenntnis zufrieden geben. Wie Gott in seiner Sphäre heilig ist, soll auch der Mensch in seinem Bereich heilig sein.GNA 335.3

    “Das ist der Wille Gottes, eure Heiligung” (1.Thessalonicher 4,3), schrieb der Apostel Paulus. Die Heiligung der Gemeinde ist Gottes Ziel. Darum geht es ihm bei allem, was er für sein Volk tut. Von Ewigkeit an hat er es dazu auserwählt, heilig zu sein. Er gab seinen Sohn für die Gemeinde, die nun sein Volk ist, in den Tod, damit sie durch Gehorsam gegenüber der ganzen Wahrheit des Evangeliums geheiligt werde. So will er sie von kleinlicher Selbstsucht befreien. Was Gott von den Nachfolgern Jesu verlangt, ist eine persönliche Entscheidung und eine bewusste Übergabe. Er kann von denen, die angeblich an ihn glauben, nur dann geehrt werden, wenn sie sich dem Charakter nach in sein Bild verwandeln lassen und dabei vom Heiligen Geist geleitet werden. Als Zeugen für Jesus können sie nun davon erzählen, was die göttliche Gnade an ihnen bewirkt hat.GNA 335.4

    Wahre Heiligung stellt sich ein, wenn die Liebe Gottes als Prinzip im Alltag des Gläubigen zum Tragen kommt. “Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.” (1.Johannes 4,16). Wenn Christus im Herzen eines Menschen wohnt, zeigt sich das in täglicher, praktischer Frömmigkeit. Sein Charakter wird gereinigt, veredelt, verfeinert und verherrlicht. Die reine Lehre der Heiligen Schrift deckt sich mit täglich gelebten Werken der Gerechtigkeit, Gottes Gebote und die Praxis des Alltags stimmen überein.GNA 335.5

    Wer den Segen solcher Heiligung erlangen möchte, muss erst verstehen lernen, was Selbstaufopferung bedeutet. Das Kreuz Christi ist der zentrale Pfeiler, an dem “eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit” (2.Korinther 4,17) hängt. “Will mir jemand nachfolgen”, sagt Jesus, “der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir.” (Matthäus 16,24). Gerade die Liebe zu unseren Mitmenschen offenbart unsere Liebe zu Gott. Nur geduldiges Dienen bringt Seelenfrieden. Allein demütiger, fleißiger und treuer Einsatz fördert das Wohl der Gemeinde Jesu. Gott erhält und stärkt jeden, der sich bereitwillig das Leben Jesu zum Vorbild nimmt und ihm täglich nacheifert.GNA 336.1

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