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    Gefangen, aber gesegnet

    Die öde und felsige Insel Patmos im Ägäischen Meer hatte die römische Regierung als Verbannungsort für Verbrecher bestimmt. Für den Diener Gottes wurde dieser düstere Aufenthaltsort jedoch ein Tor zum Himmel. Hier war er zwar vom geschäftigen Treiben des täglichen Lebens abgeschnitten, und er konnte auch nicht mehr wie früher tätig sein. Aber gerade hier pflegte er die enge Gemeinschaft mit Gott, mit Jesus Christus und den Engeln. Von ihnen erhielt er für alle kommenden Zeiten Unterweisungen für die Gemeinde. Ereignisse, die sich erst am Ende der Weltgeschichte zutragen sollten, wurden vor seinen Blicken entrollt. Dort schrieb er auch diese Visionen nieder. Wohl konnte er nicht mehr vor vielen Menschen von dem Einen sprechen, den er liebte und dem er diente; doch die Botschaften, die er an dieser öden Küste erhielt, sollten wie das helle Licht eines Leuchtturms hinaus in die Welt leuchten. Alle Völker auf Erden sollten erfahren, was Gott für feste Absichten und Pläne mit ihnen hat.GNA 341.6

    Inmitten der Klippen und Felsen von Patmos pflegte Johannes Gemeinschaft mit seinem Schöpfer. Oft dachte er über sein vergangenes Leben nach. Bei dem Gedanken an die empfangenen Segnungen kam tiefer Friede über ihn. Er hatte als Christ gelebt und konnte zuversichtlich sagen: “Wir wissen, dass wir aus dem Tod in das Leben gekommen sind.” (1.Johannes 3,14). Aber nicht so der Kaiser, der ihn in die Verbannung geschickt hatte. Der konnte nur auf Schlachtfelder und Blutbäder zurückblicken, auf zerstörte Häuser, auf weinende Witwen und Waisen. Dies waren die Früchte seines ehrgeizigen Strebens nach Weltherrschaft.GNA 341.7

    In der Einsamkeit dieses Aufenthaltsortes hatte Johannes die Gelegenheit, mehr als je zuvor die Erscheinungsformen der Macht Gottes zu erforschen, wie sie im Buch der Natur sowie auf den Blättern der Heiligen Schrift verzeichnet sind. Für ihn war es eine Wonne, über das Schöpfungswerk nachzudenken und Gott, dessen Architekten, anzubeten. Früher hatte er sich an dem Anblick bewaldeter Hügel, grüner Täler und fruchtbarer Ebenen erfreut. Es hatte ihm regelrecht Vergnügen bereitet, in der Schönheit der Natur die Spuren der Weisheit und Allmacht Gottes zu entdecken. Nun war er von einer Landschaft umgeben, die manchem trist und langweilig vorgekommen wäre. Bei ihm war das aber nicht der Fall. Die Umgebung um ihn herum mochte zwar verlassen und öde aussehen, aber der blaue Himmel, der sich über ihm wölbte, war so klar und so schön wie über seinem geliebten Jerusalem. Aus den wilden, zerklüfteten Felsen, aus den Geheimnissen der großen Tiefe, aus dem herrlichen Firmament gewann er wichtige Einsichten. Sie alle bezeugten Gottes Macht und Herrlichkeit.GNA 342.1

    Rings um sich her sah der Apostel Spuren der Sintflut, die über die Erde hereingebrochen war, weil ihre damaligen Bewohner es gewagt hatten, Gottes Gesetz zu übertreten. Die Felsblöcke, die von der Gewalt des hervorbrechenden Wassers aus der großen Tiefe und aus dem Erdinnern emporgeschleudert worden waren, ließen in seiner Vorstellung die Schrecken lebendig werden, die der furchtbare Zorn Gottes hervorgerufen haben musste. In der Stimme der vielen Wasser vernahm der Prophet die Stimme des Schöpfers. “Deine Fluten rauschen daher, und eine Tiefe ruft die andere.” (Psalm 42,8). Wenn erbarmungslose Stürme das Meer aufpeitschten, erschien ihm dies wie der Zorn eines geschmähten Gottes. Wenn mächtige Wogen mit ihrer zerstörerischen Gewalt wie von unsichtbarer Hand in Grenzen gehalten wurden, zeigte es ihm, dass eine unendliche Kraft im Regiment saß. Im Gegensatz dazu wurden ihm die Nichtigkeit und Torheit jener Menschen klar, die sich ihrer angeblichen Weisheit und Stärke rühmen, obwohl sie nur Würmer aus Staub und Asche sind. Sie lehnen sich gegen den Herrscher des Universums auf, als ob Gott einer der Ihren wäre. Die Felsen erinnerten ihn an Jesus Christus, den Felsen seiner Stärke, in dessen Schutz er sich ohne Furcht geborgen fühlte. Auf dieser Felseninsel Patmos, dem Ort der Verbannung, stieg von dem Apostel das herzlichste Verlangen nach Gott zum Himmel empor, das ein Mensch haben kann. Hier sprach er seine innigsten Gebete.GNA 342.2

    Die Geschichte des Johannes macht deutlich, auf welche Weise Gott ältere Mitarbeiter in seinem Missionswerk einsetzen kann. Als Johannes auf die Insel Patmos verbannt wurde, dachten manche, sein Dienst für die Gemeinde sei nun zu Ende. Sie meinten, dass er wie ein altes, geknicktes Schilfrohr jederzeit ganz zusammenbrechen könne. Doch der Herr hielt es für richtig, ihn weiterhin als seinen Diener zu gebrauchen. Tatsächlich hörte Johannes auch in der Verbannung nicht auf, die Wahrheit weiterzugeben. Selbst hier, auf der Insel Patmos, machte er Menschen zu Freunden und zu Jüngern Jesu. Seine Botschaft war von großer Freude geprägt. Er verkündete den auferstandenen Christus, der im Himmel für sein Volk Fürbitte einlegt, bis er wiederkommt und die Seinen zu sich nimmt. Außerdem erhielt er nun, da er im Dienst für seinen Herrn alt geworden war, mehr direkte Botschaften von Gott als in seinem bisherigen Leben.GNA 343.1

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