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Gute Nachricht für alle

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    Gott macht frei!

    In der Zwischenzeit kehrten die Behördenvertreter in ihre Häuser zurück. Sie beglückwünschten sich selbst dazu, durch unverzügliches und entschlossenes Handeln einen Aufruhr im Keim erstickt zu haben. Unterwegs erfuhren sie aber weitere Einzelheiten über den Charakter und das Werk jener Männer, die sie zu Auspeitschung und Gefängnishaft verurteilt hatten. Sie erblickten die Frau, die vom satanischen Einfluss frei geworden war, und wunderten sich über die Veränderung in ihrem Gesichtsausdruck und ihrem Verhalten. Früher hatte sie der Stadt manchen Ärger bereitet, nun verhielt sie sich ruhig und friedlich. Als sie sich bewusst wurden, dass sie die ganze Härte des römischen Strafgesetzes gegen zwei aller Wahrscheinlichkeit nach unschuldige Männer verhängt hatten, ärgerten sich sich über sich selbst. Sie beschlossen daher, am folgenden Morgen den Befehl zu geben, die Apostel heimlich freizulassen und unter Bewachung aus der Stadt zu geleiten, um die Gefahr von Übergriffen durch den Pöbel zu vermeiden.GNA 132.1

    Doch wenn auch Menschen grausam und rachsüchtig waren oder ihre schwerwiegende Verantwortung sträflich vernachlässigten: Gott hatte nicht vergessen, seinen Dienern gnädig zu sein. Der ganze Himmel nahm Anteil am Ergehen der Männer, die um Christi willen litten. Engel wurden zum Gefängnis gesandt, und unter ihren Tritten bebte die Erde. Die schwer verriegelten Gefängnistüren sprangen auf, die Ketten und Fesseln lösten sich von den Händen und Füßen der Gefangenen, und ein helles Licht durchflutete das Verlies.GNA 132.2

    Der Aufseher des Gefängnisses hatte mit Verwunderung die Gebete und Lobgesänge der gefangenen Apostel gehört. Bei ihrer Einlieferung hatte er ihre geschwollenen und blutenden Wunden gesehen. Er selbst hatte veranlasst, dass ihre Füße in den Stock gelegt wurden. Er hatte von ihrer Seite Unmut und Verwünschungen erwartet. Stattdessen hörte er Freudengesänge und Loblieder. Mit diesen Klängen im Ohr war er eingeschlafen. Nun wurde er durch ein Erdbeben und das Wanken der Gefängnismauern jäh geweckt.GNA 132.3

    Aufgeschreckt fuhr er hoch. Mit Entsetzen sah er, wie alle Gefängnistüren offen standen, und es packte ihn die Angst, die Gefangenen könnten geflüchtet sein. Er erinnerte sich, mit welch ausdrücklichem Auftrag Paulus und Silas ihm am Abend zuvor zur Verwahrung übergeben worden waren, und er war sich sicher, dass er seine vermeintliche Untreue mit dem Leben würde bezahlen müssen. In seiner Verzweiflung hielt er es für besser, durch seine eigene Hand zu sterben, als eine schmachvolle Hinrichtung zu erdulden. Er zog sein Schwert und wollte sich töten, als er die Stimme des Paulus mit dem aufmunternden Zuruf hörte: “Tu dir nichts an; denn wir sind alle hier!” (Apostelgeschichte 16,28). Alle Männer waren an ihrem Platz, von der Kraft Gottes zurückgehalten, die durch einen ihrer Mitgefangenen wirkte.GNA 132.4

    Die Strenge, mit der die Apostel durch den Gefängniswächter behandelt worden waren, hatte in ihnen keinen Groll aufkommen lassen. Paulus und Silas waren vom Geist Christi, nicht vom Geist der Rachsucht beseelt. Sie waren erfüllt von der Liebe des Erlösers; in ihrem Herzen gab es keinen Raum für Groll gegen ihre Peiniger.GNA 133.1

    Der Gefängniswächter ließ sein Schwert fallen, rief nach einer Lampe und eilte ins Innere des Gefängnisses. Er wollte sehen, was das für Männer waren, die erlittene Grausamkeit mit Freundlichkeit vergalten. Als er zu den Aposteln kam, warf er sich ihnen zu Füßen und bat um Vergebung. Dann führte er sie in den offenen Hof und fragte: “Liebe Herren, was muss ich tun, dass ich gerettet werde?” (Apostelgeschichte 16,30).GNA 133.2

    Der Wächter hatte gezittert, als er im Erdbeben den Zorn Gottes erkannte. In der Meinung, die Gefangenen seien entwichen, war er bereit gewesen, durch sein eigenes Schwert zu sterben. Dies alles aber schien nun bedeutungslos im Vergleich zu der neuen, seltsamen Furcht, die ihn jetzt innerlich beunruhigte. Er sehnte sich nach derselben Ruhe und Freudigkeit, wie sie die Apostel trotz Leiden und Misshandlungen ausstrahlten. In ihren Gesichtern sah er das Licht des Himmels. Er wusste, dass Gott auf wunderbare Weise eingegriffen hatte, um ihr Leben zu retten. Mit eigentüm­lichem Nachdruck kamen ihm die Worte der besessenen Frau in den Sinn: “Diese Menschen sind Knechte des allerhöchsten Gottes, die euch den Weg des Heils verkündigen.” (Apostelgeschichte 16,17).GNA 133.3

    In tiefer Demut bat er die Apostel, ihm den Weg des Lebens zu zeigen. “Glaube an den Herrn Jesus, so wirst du und dein Haus selig!”, antworteten sie. “Und sie sagten ihm das Wort des Herrn und allen, die in seinem Hause waren.” (Apostelgeschichte 16,31.32). Daraufhin wusch der Aufseher die Wunden der Apostel und diente ihnen. “Und er ließ sich und alle die Seinen sogleich taufen.” (Apostelgeschichte 16,33). Ein heiligender Einfluss verbreitete sich unter den Insassen des Gefängnisses. Alle lauschten den Wahrheiten, die von den Aposteln verkündet wurden. Sie waren überzeugt, dass der Gott, dem diese Männer dienten, sie auf wunderbare Weise von ihren Fesseln befreit hatte.GNA 133.4

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