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    In der Metropole der Weisheit

    Die Stadt Athen war der Mittelpunkt des Heidentums. Hier begegnete Paulus nicht einer unwissenden, leichtgläubigen Bevölkerung wie in Lystra, vielmehr traf er auf Menschen, die für ihre Bildung und Kultur berühmt waren. Überall erblickte man Standbilder und Statuen der Gottheiten bzw. der zu Göttern erhobenen Helden aus Geschichte und Dichtkunst. Prachtbauten und Gemälde stellten den Ruhm des eigenen Volkes dar und zeigten die allgemein übliche Verehrung heidnischer Götter. Das Volk ließ sich von der Schönheit und Pracht der Kunstwerke faszinieren. Auf allen Seiten ragten gewaltige Heiligtümer und Tempel empor, für die unermessliche Summen aufgewandt worden waren. Siegreiche Schlachten und große Taten berühmter Männer waren in Skulpturen, auf Altären und Gedenktafeln verewigt. Das alles machte Athen zu einer riesigen Kunstgalerie.GNA 143.6

    Als Paulus all das Schöne und Großartige um ihn herum erblickte und feststellte, dass die Stadt völlig dem Götzendienst ergeben war, ergriff ihn ein heiliger Eifer für Gott, den er überall entehrt sah. Er empfand zugleich Mitleid mit den Athenern, die trotz ihrer intellektuellen Bildung den wahren Gott nicht erkannten.GNA 143.7

    Der Apostel ließ sich durch das, was er in diesem Zentrum der Gelehrsamkeit zu sehen bekam, nicht verwirren. Weil er sich ständig mit himmlischen Dingen beschäftigte, ließ die Freude daran und die Herrlichkeit der unvergänglichen Schätze in seinen Augen den Pomp und den Glanz seiner Umgebung wertlos werden. Als er die Pracht Athens sah, erkannte er ihre verführerische Macht über Liebhaber von Kunst und Wissenschaft und empfand zutiefst, wie wichtig die vor ihm stehende Arbeit war.GNA 143.8

    In dieser großen Stadt, in der man Gott nicht anbetete, fühlte sich Paulus sehr einsam, und er sehnte sich nach Anteilnahme und Beistand durch seine Mitarbeiter. Der Apostel vermisste menschliche Nähe. In seinem Brief an die Thessalonicher kommt sein Empfinden in den Worten zum Ausdruck: “... allein in Athen” (1.Thessalonicher 3,1 ZÜ). Schier unüberwindliche Schwierigkeiten türmten sich vor ihm auf und ließen ihm den Versuch, die Menschen mit der frohen Botschaft zu erreichen, fast hoffnungslos erscheinen.GNA 144.1

    Während er auf Silas und Timotheus wartete, war Paulus nicht untätig. “Er redete zu den Juden und den Gottesfürchtigen in der Synagoge und täglich auf dem Markt zu denen, die sich einfanden.” (Apostelgeschichte 17,17). Seine hauptsächliche und vordringlichste Aufgabe in Athen war jedoch, die Rettungsbotschaft Menschen zu bringen, die keine vernünftige Vorstellung von Gott und seinen Absichten zugunsten des gefallenen Menschengeschlechts hatten. Bald sollte der Apostel dem Heidentum in seiner raffiniertesten und verführerischsten Form begegnen.GNA 144.2

    Wenig später wurde den großen Männern Athens zugetragen, in ihrer Stadt hielte sich ein eigentümlicher Lehrer auf, der dem Volk neue und seltsame Ansichten verkündigte. Einige dieser Männer suchten Paulus auf und begannen mit ihm ein Gespräch. Bald sammelte sich eine Schar von Zuhörern um sie. Einige wollten den Apostel lächerlich machen als einen, der ihnen intellektuell und gesellschaftlich weit unterlegen sei. Spöttisch sagten sie untereinander: “Was will dieser Schwätzer sagen?” Andere meinten: “Es sieht so aus, als wolle er fremde Götter verkündigen. Er hatte ihnen nämlich das Evangelium von Jesus und von der Auferstehung verkündigt.” (Apostelgeschichte 17,18).GNA 144.3

    Unter denen, die Paulus auf dem Marktplatz entgegentraten, befanden sich auch einige Philosophen, Epikureer und Stoiker. Diese und all die anderen, die mit ihm in Kontakt kamen, sahen allerdings bald ein, dass er einen noch größeren Wissensschatz besaß als sie selbst. Seine Verstandeskraft nötigte den Gelehrten Respekt ab, während seine ernsthafte und logische Beweisführung und die Macht seiner Redekunst die ganze Versammlung in Bann hielt. Bald merkten die Zuhörer, dass es sich hier nicht um einen Anfänger handelte, sondern um jemand, der in der Lage war, seine Lehren vor allen Gesellschaftsschichten mit überzeugenden Argumenten zu untermauern. So konnte es der Apostel unerschrocken mit seinen Widersachern auf ihrem eigenen Terrain aufnehmen. Er konterte Logik mit Logik, Philosophie mit Philosophie und Beredsamkeit mit Beredsamkeit.GNA 144.4

    Seine heidnischen Gegner machten ihn auf das Schicksal des Sokrates aufmerksam, der zum Tode verurteilt worden war, weil er fremde Götter verkündigt hatte. Sie rieten Paulus, sein Leben nicht in gleicher Weise zu gefährden. Doch die Reden des Apostels fesselten die Aufmerksamkeit des Volkes, und seine natürliche Weisheit verschaffte ihm Achtung und Bewunderung. Er ließ sich weder durch das Wissen noch durch die Ironie der Philosophen zum Schweigen bringen. Als sie sich überzeugt hatten, dass er entschlossen war, seinen Auftrag unter ihnen auszuführen und seine Geschichte unter allen Umständen zu erzählen, beschlossen sie, ihm die Chance dazu zu geben.GNA 144.5

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