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Für die Gemeinde geschrieben — Band 2

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    Lehren aus den Monaten des Leidens

    Ich bin durch große Trübsal gegangen und habe Schmerzen, Leid und Hilflosigkeit ertragen müssen. Das hat mir freilich auch Erfahrungen gebracht, die wertvoller sind als Gold. Damals, als ich dachte, ich sollte den Plan aufgeben, die Gemeinden in Australien und Neuseeland zu besuchen, habe ich mich ernstlich gefragt, ob ich Amerika wirklich verlassen sollte. Ich wurde von starken Schmerzen heimgesucht. Nachts tauchten noch die Erinnerungen an das auf, was wir bei der Rückkehr von Europa nach Amerika durchzumachen hatten. Ich war in jener Zeit unsicher, und meine Gedanken kreisten ständig um Schwierigkeiten, Leid und Belastungen. Ich fragte mich, was das alles zu bedeuten hätte.FG2 243.3

    Als ich dann aber auf das Geschehen der letzten Jahre zurückschaute und auf die Aufgaben, die Gott mir übertragen hatte, wurde mir deutlich, daß er mich nie im Stich gelassen hatte. Oft war mir Gott auf ungewöhnliche Weise begegnet. Ich hatte nie Ursache zur Klage, sondern durfte erleben, daß sich wertvolle Erfahrungen wie goldene Fäden durch mein Leben zogen.FG2 243.4

    Der Herr wußte genau, was für mich gut war, und ich spürte, daß er mich immer wieder ganz in seine Nähe zog. Deshalb will ich mich hüten, ihm vorzuschreiben, was er für mich zu tun hat. In den Anfängen meines Leidens habe ich das in meiner Hilflosigkeit getan. Aber es dauerte nicht lange, bis ich erkannte, daß auch mein Leiden ein Teil seines Planes sein mußte. Er zeigte mir auch, daß ich trotz der unerträglichen Schmerzen eine Lage finden konnte, in der mein beträchtliches Schreibpensum zu bewältigen war. Von meiner Ankunft in diesem Land bis zur Stunde habe ich ungefähr 1600 Manuskriptseiten geschrieben.FG2 244.1

    “Ich weiß, an wen ich glaube”

    Während der vergangenen neun Monate habe ich nachts kaum mehr als zwei Stunden geschlafen. Das war eine Zeit, in der Dunkelheit über mich hereinzubrechen drohte. Aber im Gebet erlebte ich die Gegenwart Gottes und empfing seinen Trost. Ich spürte, wie sich die Verheißung an mir erfüllte: “Naht euch zu Gott, so naht er sich zu euch.” Jakobus 4,8. Der Herr machte es wieder hell in mir. Jesus war mir ganz nahe, und ich fand, daß seine Gnade ausreichte, mein Leben mit Zuversicht und Dank zu erfüllen. Von ganzem Herzen konnte ich sagen: “Ich weiß, an wen ich glaube.” 2.Timotheus 1,12.FG2 244.2

    “Gott ist treu, der euch nicht versuchen läßt über eure Kraft, sondern macht, daß die Versuchung so ein Ende nimmt, daß ihr es ertragen könnt.” 1.Korinther 10,13. Durch Jesu Kraft konnte ich alles überwinden und behielt den Sieg.FG2 244.3

    Ich weiß nicht, was Gott damit erreichen will, daß er mich in solche Anfechtungen geraten läßt. Er wird wissen, was für mich gut ist. Deshalb vertraue ich mich meinem treuen Schöpfer mit Leib, Seele und Geist an.FG2 244.4

    “Ich weiß, an wen ich glaube, und bin gewiß, er kann mir bewahren, was mir anvertraut ist, bis an jenen Tag.” 2.Timotheus 1,12. Wenn wir uns darin üben würden, größeres Vertrauen, mehr Liebe und Geduld in unseren himmlischen Vater zu setzen, würde unser tägliches Leben auch mehr bestimmt werden von Zuversicht und Frieden.FG2 244.5

    Der Herr will nicht, daß wir uns in Sorge verzehren, sondern möchte, daß wir auf seine Hilfe warten. Manchmal kommt es uns vor, als seien wir nicht auf dem richtigen Weg, weil uns keine erhebenden Gefühle bewegen. Dann suchen wir nach irgendwelchen Zeichen, die auf diese Situation passen. Aber es geht nicht um Gefühle, sondern um Glauben.FG2 245.1

    Wandle im Glauben

    Wenn wir aus dem Wort Gottes erkannt haben, was der Herr von uns will, müssen wir im Glauben danach handeln, ob wir uns danach fühlen oder nicht. Wir beleidigen Gott, wenn wir ihm nicht vertrauen, obwohl er uns unzählige Zeichen seiner Liebe gegeben hat. Das Opfer seines Sohnes ist Beweis genug, an ihn zu glauben und unsere Hoffnung ohne Wenn und Aber auf ihn zu setzen.FG2 245.2

    Schaue auf Jesus und wende dich ihm im Gebet zu. Halte dich an seine Stärke, auch wenn du in dir nur Schwachheit entdeckst. Geh in der Gewißheit voran, daß keins deiner Gebete am Thron Gottes ungehört bleibt. Der Herr kann die nicht enttäuschen, die sich im Vertrauen an ihn wenden. Man kann Gott auch dann innerlich ein Danklied singen, wenn man traurig und niedergeschlagen ist. Wenn ich so etwas sage, dann greife ich das nicht aus der Luft. Irgendwann zerteilt sich der Nebel und die Wolken des Leides zerreißen; dann wird es wieder hell in deinem Herzen, und Freude wird dein Leben erfüllen. Die bedrückende Macht der Finsternis wird verdrängt werden von dem hellen Schein der Gegenwart Gottes.FG2 245.3

    Wenn wir unserem Glauben nur mehr Ausdruck verleihen und uns mehr über Gottes Güte, Geduld und Liebe freuen würden, wüchse uns auch die Kraft zu, die in den Worten unseres Herrn Jesus Christus verborgen liegt. Wenn Eltern schon danach fragen, was sie Gutes für ihre Kinder tun können, wieviel mehr wird Gott daran liegen, seinen Kindern den Heiligen Geist zu senden.FG2 245.4

    Wir sollten uns täglich neu Gott zur Verfügung stellen und darauf vertrauen, daß er unser Opfer annimmt. Und das sollte nicht davon abhängen, ob Glaube und Gefühle miteinander übereinstimmen. Beides ist ja oft so weit voneinander entfernt wie der Osten vom Westen. Wenn der Glaube gefragt ist, darf man nicht auf Gefühle setzen. Wenn wir uns im Gebet Gott zuwenden, dann sollten wir unabhängig vom Gefühl unserem Gebet entsprechend handeln. Unsere Glaubensgewißheit ziehen wir aus dem, was Gott in seinem Wort verheißen hat, nicht aus unseren Gefühlen.FG2 245.5

    Deshalb preise ich Dich, o Gott, denn du hast deine Verheißungen immer an mir wahr werden lassen. Du hast dich mir offenbart, darum will ich ganz dir gehören und deinen Willen tun.FG2 246.1

    Seid wachsam und treu wie Abraham, damit sich nicht die Raubvögel über euer Opfer hermachen, das ihr Gott darbringen wollt. Bewacht eure Gedankenwelt, daß nicht etwa Zweifel aus euch hervorbrechen, die dem Bösen dienen und das Licht Gottes verdunkeln. Vielmehr sollte das Leben unseres auferstandenen Herrn jeden Tag neu in uns Gestalt gewinnen.FG2 246.2

    Der Weg zum Himmel ist schmal und unbequem

    Wie sieht unser Weg ins Reich Gottes aus? Es ist ganz gewiß kein bequemer Weg. Er ist schmal und unwegsam, voller Konflikte und Anfechtungen, gepflastert mit Kummer und Leid. Jesus Christus, unser Führer, hat nie darüber hinweggetäuscht, daß es ein Weg des Kampfes ist: “Ringt darum, daß ihr durch die enge Pforte hineingeht; denn viele, das sage ich euch, werden danach trachten, wie sie hineinkommen, und werden’s nicht können.” Lukas 13,24.FG2 246.3

    Und an anderer Stelle heißt es: “In der Welt habt ihr Angst.” Johannes 16,33. Die Apostel waren überzeugt: “Wir müssen durch viele Bedrängnisse in das Reich Gottes eingehen.” Apostelgeschichte 14,22. Sollten wir bei alledem nur das Entmutigende im Auge behalten? ...FG2 246.4

    Sammelt die Verheißungen

    Über allem Bedrohlichen stehen Jesus und das Leben, das er schenken will: ein Leben voller Gnade und Verheißungen, ein Leben, in dem Ordnung herrscht und das reich ist an Segnungen. Er ist die Mitte, die Herrlichkeit, der Wohlgeruch — das Leben ansich. “Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.” Johannes 8,12. Der Weg, den die Erlösten zu gehen haben, ist ein königlicher Weg — kein Weg der Entmutigung. Das wäre er nur, wenn Christus nicht mit uns ginge, der gesagt hat: “Ich will euch nicht als Waisen zurücklassen.” Johannes 14,18.FG2 246.5

    Laßt uns täglich auf die Fülle der Verheißungen schauen und zusammentragen, was der Herr uns zugesagt hat. Im Nachdenken darüber können wir froh werden.FG2 247.1

    “Zu der Zeit wirst du sagen: Ich danke dir, Herr, daß du bist zornig gewesen über mich und dein Zorn sich gewendet hat und du mich tröstest. Siehe, Gott ist mein Heil, ich bin sicher und fürchte mich nicht; denn Gott der Herr ist meine Stärke und mein Psalm und ist mein Heil. Ihr werdet mit Freuden Wasser schöpfen aus den Heilsbrunnen. Und ihr werdet sagen zu der Zeit: Danket dem Herrn, rufet an seinen Namen! Machet kund unter den Völkern sein Tun, verkündiget, wie sein Name so hoch ist! Lobsinget dem Herrn, denn er hat sich herrlich bewiesen. Solches sei kund in allen Landen! Jauchze und rühme, du Tochter Zion; denn der Heilige Israels ist groß bei dir!” Jesaja 12,1-6.FG2 247.2

    Ist das nicht ein königlicher Weg, den die Erlösten des Herrn gehen dürfen? Könnte es einen Weg geben, der besser oder sicherer wäre? Nein, und abermals nein! Weil das so ist, laßt uns Gottes Weisungen für diesen Weg beachten und in Treue einen Fuß vor den anderen setzen. Der Herr wird unser Schutz sein und mit seinem Schild die tödlichen Pfeile Satans auffangen.FG2 247.3

    Natürlich werden wir es unterwegs mit Versuchungen zu tun haben. Sorgen werden uns ergreifen und Dunkelheit wird uns bedrohen. Wer wird uns in seine Arme nehmen, wenn das Herz vor Furcht verzagen möchte? Wer wird uns ermutigen und an die Worte der Hoffnung erinnern? Wer wird seine Hand gnädig über die ausbreiten, die sich nach Schutz sehnen? Wer verleiht uns die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, und wer tilgt unsere Sünde? Wer vertreibt den Nebel und lichtet das Dunkel durch den Glanz seiner Gegenwart? Wer anders könnte das alles für uns tun als Jesus Christus? Weil das so ist, laß ihn deine Liebe spüren und preise ihn. “Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch!” Philipper 4,4. Ist Christus tatsächlich heute noch dieser lebendige Heiland? “Seid ihr nun mit Christus auferstanden, so sucht, was droben ist, wo Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes.” Kolosser 3,1. Ja, wir sind mit Christus auferstanden, er ist unser Leben. Seine Liebe und Gnade hat uns erwählt und angenommen, schenkt uns Vergebung unserer Sünden und hat uns vor Gott gerechtfertigt. Darum laßt uns dem Herrn die Ehre geben. Brief 7, 1892.FG2 247.4

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