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Für die Gemeinde geschrieben — Band 2

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    Kapitel 18: Ein Aufruf an D.M.Canright1Erschienen in Notebook Leaflets, The Church, Nr. 8

    Battle Creek

    15. Oktober 1880

    An den Ältesten D.M.Canright1Weitere Schriftwechsel mit D.M.Canright können in folgenden Werken nachgelesen werden: Testimonies for the Church III, 304-329 (12. August 1873), To a Young Minister and His Wife; Bd.5, S.516-520, about 1886, Suitable Reading for Children; Bd.5, S.571-573, 1887, An Impressive Dream; Bd.5, S.621-628, 20.April 1888, A Letter.

    Lieber Bruder,

    Deine Entscheidung stimmt mich unendlich traurig, obwohl ich es so habe kommen sehen. Wir leben in einer Zeit, in der Gott seine Gemeinde auf die Probe stellt. Was zu erschüttern ist, wird erschüttert werden. Bestehen wird nur, wer fest auf den unwandelbaren Felsen gegründet ist. Wer sich auf seine eigene Erkenntnis verläßt, anstatt sich ganz nahe zu Christus zu halten, wird ins Wanken geraten. Wenn Dein Glaube sich auf Menschen stützt, ist kein anderes Ergebnis zu erwarten.FG2 162.1

    Weil Du entschlossen bist, Dich von der Gemeinde zu trennen, wende ich mich mit einer Bitte an Dich. Ich tue das Deinetwegen und um Christi willen: Verunsichere bitte nicht die Gemeindeglieder, indem Du sie aufsuchst und mit Deinen Zweifeln verwirrst. Satans Triumph darüber, daß Du die Seiten gewechselt hast, ist schon groß genug. Er hat in Dir ein fähiges Werkzeug gewonnen, um seine Herrschaft zu sichern. Daß Du diesen Weg gehen würdest, habe ich für den Fall erwartet, daß Du der Versuchung nachgibst. Du hast schon immer danach gestrebt, Macht in die Hand zu bekommen und beliebt zu sein. Das ist einer der Gründe, weshalb es jetzt so um Dich steht. Ich bitte Dich, behalte Deine Zweifel, Deine Fragen und Dein Mißtrauen für Dich. Viele haben Dich in bezug auf Deine Entschlußkraft und Charakterstärke offenbar überschätzt. Man hielt Dich für einen starken und verläßlichen Menschen. Wenn Du Deine bitteren Gefühle und abweichenden Gedanken anderen gegenüber äußerst, wird Satan das in seiner Weise zu nutzen wissen. Deine Gedanken und Empfindungen werden andere so beeindrucken, daß sie sich täuschen lassen. Die Gefahr ist groß, daß durch den Einfluß eines Mannes, der das Licht zugunsten der Finsternis aufgegeben hat, auch andere in die Reihen des Feindes überwechseln.FG2 162.2

    Du wolltest zu hoch hinaus, zu sehr gehört werden, zu stark im Mittelpunkt stehen. Erreicht hast Du allerdings nur, daß Dein Stern von der Finsternis verschluckt wird. Jeder weitere Tag Deines Lebens wird auf der Verlustseite verbucht werden müssen. Es ist fast so, als wenn ein Junge die Schule schwänzt und meint, Eltern und Lehrern damit ein Schnippchen zu schlagen. Letztlich betrügt er aber nicht die anderen, sondern sich selbst, weil ihm Wissen verlorengeht, das er später dringend brauchen wird. Gott möchte, daß wir von Christus lernen, das Gute zu verwirklichen. Du jedoch “schwänzt die Schule”, indem Du Dich in negative Gedanken und Gefühle verrennst, die Deinem Gemüt schaden und Deine Seele verletzen. Du drückst Dich vor Dingen, die unvergängliche Bedeutung haben, und verweigerst dadurch Deiner Seele die Fülle der Erkenntnis Christi. Deine ehrgeizigen Ansprüche sind so hochgesteckt, daß sie nur dadurch zu befriedigen sind, daß Du in jeder Beziehung ganz oben stehst. Möglicherweise ist Dir das gar nicht bewußt; denn an einem demütigen und reuigen Herzen hat es Dir seit jeher gefehlt.FG2 163.1

    Christus ist unser Vorbild

    Was hat Jesus Christus für ein Leben geführt? Er lebte in jeder Beziehung vorbildlich, ob er nun seiner Tätigkeit als Zimmermann nachging, ohne daß jemand etwas von seiner göttlichen Sendung wahrnahm, oder ob er trockenen Fußes über den See Genezareth ging, Tote auferweckte oder sich zur Erlösung der Menschheit ans Kreuz schlagen ließ. Lange Zeit wohnte er unbeachtet als einfacher Bürger in Nazareth, um seinen Mitmenschen ganz praktisch zu zeigen, wie das Leben mit Gott im Alltag aussehen soll. Welch ein “Abstieg” für einen, der Gott war, der in der himmlischen Welt höchste Verehrung genoß und doch einer von uns wurde! Aber gerade dadurch gewann er die Herzen vieler für sich, denn er konnte mit ihnen mitfühlen und verstand sie. Den Leuten von Nazareth freilich war Jesus ein Rätsel. Sie sahen in ihm “nur” den Zimmermann, den Sohn von Maria und Joseph. Markus 6,3.FG2 163.2

    Gottes Welt und unsere Welt sind heute nicht weiter voneinander entfernt als damals, wo ganz gewöhnliche Menschen um die Mittagszeit von Engeln besucht wurden oder als Hirten auf den Weiden bei Bethlehem mitten in der Nacht den Gesang der Engel hörten. Hochgesteckte Ziele oder eine bedeutende Position machen einen Menschen noch nicht groß vor Gott. Wenn Du unter dem besonderen Schutz der Engel Gottes stehen möchtest, dann laß Dein Leben bestimmt sein von Mitgefühl und Treue. Jesus hielt seine Göttlichkeit nicht krampfhaft fest, sondern wurde einer von uns und lebte nahezu 30 Jahre unerkannt in einem so unbedeutenden Ort wie Nazareth. Mächtigen Engelheeren hätte er befehlen können, aber er verzichtete darauf. Er wollte nichts Besonderes sein. Ihm ging es nicht um Ehrennamen und Titel, die ihn hätten aufwerten können. Drei Jahrzehnte lang genügte es ihm, ein Zimmermann zu sein, der gute Arbeit leistete und dafür seinen Lohn empfing. An seinem Verhalten sollten andere erkennen, daß Gott uns mitten in den Geschäften des Alltags nahe sein kann.FG2 164.1

    O daß sich dieser Geist Jesu doch auch bei seinen Nachfolgern offenbaren möge! Wenn uns Jesu Verhalten etwas lehren will, dann dies, daß wir bereit sein sollen, die Mühen des Alltags willig auf uns zu nehmen. Wenn Du Deinen täglichen Pflichten treu und gewissenhaft nachgekommen wärst, ohne auf Lob und Anerkennung aus zu sein, stünde es heute besser um Dich. Durch überlegtes Reden und bedachtes Handeln, nicht zuletzt durch die tägliche Übung in Demut, Lauterkeit und Liebe, hätte Dein Leben an Tiefe gewinnen können. Angesichts der großen Erkenntnis, die Gott Dir geschenkt hat, fürchte ich, daß Du im Spiel Deines Lebens einen letzten, verhängnisvollen Zug gemacht hast. Dadurch hast Du dem Satan das Feld endgültig überlassen.FG2 164.2

    Übereilte Entscheidungen

    Entscheidungen, die in einem Augenblick getroffen worden sind, können die gesamte Zukunft eines Menschen bestimmen. Zu Dir kam der Satan so, wie er damals Jesus versuchte. Er bietet Dir weltliche Ehre und irdischen Glanz. Du bist im Begriff, seine Macht anzuerkennen. Bevor Du auf diesem Weg weitergehst, überdenke noch einmal, was Du tust.FG2 165.1

    Welchen Bericht werden die Engel über Dein Verhalten geben? Wie wirst Du Dich zu diesen Aufzeichnungen stellen? Wie willst Du vor Gott begründen, daß Du ihm so plötzlich den Rücken gekehrt hast? Schon immer hat es Dich danach verlangt, etwas Besonderes zu leisten. Wärest Du auch mit einer kleineren Aufgabe zufrieden gewesen und hättest diese gewissenhaft und treu erfüllt, wäre Dir Gottes Zustimmung sicher gewesen. Was Du jetzt so scheinbar bedenkenlos von Dir werfen willst, wirst Du mit der Arbeit eines ganzen Lebens nicht zurückholen können.FG2 165.2

    Wir sind als Pilger und Fremdlinge unterwegs ins verheißene Land. Aber wenn uns die Herzenseinstellung fehlt, die von Bürgern des Reiches Gottes erwartet wird, wäre es besser, wir blieben auf dieser Erde — und sei es als Ackergäule, die das Feld bestellen. Um in die Abhängigkeit Satans zu geraten, bedarf es oft nicht mehr als einer Regung des Augenblicks; um sich seiner Fesseln wieder zu entledigen, ist mehr nötig, als eine einfache Willensentscheidung. Wenn jemand sich von Satan abwenden und zu einem Leben mit Gott zurückkehren will, ist das kein leichtes Unterfangen, sondern ein zeitaufwendiger Weg, der Ausdauer, Geduld und manches Opfer verlangt. Jemand, der sich von Gottes Licht abgewandt hat, später aber zurückkehren möchte, wird einen steinigen und dornigen Pfad vorfinden, auf dem er sich zerrissene Kleider und zerschundene Füße holt. Das ist das Gefährliche, wenn einer die empfangene Erkenntnis aufgibt, daß es so ungeheuer schwer ist, zurückzukommen. Der Weg zurück ist nur unter Aufbietung aller Kräfte möglich — und selbst dann nur Zentimeter für Zentimeter.FG2 165.3

    Den Weg in Gottes Reich kann man nicht in Festbekleidung gehen. Der Weg ist zu schmal, um das ganze Gepäck ehrgeiziger Pläne mitzuschleppen; er ist zu steil und zu steinig, um ihn mit dem Wagen der Bequemlichkeit befahren zu können. Mühe, Geduld, Selbstaufopferung, Armut trotz harter Arbeit, Vorwürfe, Ablehnung — das war das Los Christi auf Erden. Auch wir können uns dem nicht entziehen, wenn wir eines Tages unseren Fuß über die Schwelle des Paradieses setzen wollen.FG2 165.4

    Wenn Du Deine bisherige Glaubensüberzeugung so leicht aufgeben konntest, dann läßt das darauf schließen, daß Dein Glaube nicht tief genug verwurzelt war und Dich bisher zu wenig gekostet hat. Wenn der Glaube Dir in der Versuchung keine Kraft geben und im Leid keinen Trost vermitteln kann, dann liegt das wohl daran, daß Du ihn in der Praxis zu wenig geübt und durch Opfer zu wenig geläutert hast. Ob jemand Christus wirklich liebt, erweist sich nicht zuletzt daran, ob er ihm nur auf dem Weg der Freude folgen will oder auch bereit ist, seinen Weg des Leidens mitzugehen. Den Himmel “gewinnt” man nicht mit halber Kraft, sondern nur, indem man sich voll und ganz hingibt. Für den allerdings, der Versuchungen widersteht, der sich ein reines Gewissen bewahrt, der um der Liebe Christi willen auf die Verlockungen und die Ehre dieser Welt verzichtet, stehen die Türen des Reiches Gottes weit offen. Wer Christus vor den Menschen bekennt, darf darauf vertrauen, daß Jesus sich vor seinem Vater und vor den heiligen Engeln auch zu ihm bekennt.FG2 166.1

    Was Zweifel bewirkt

    Du bist mir keine Erklärung für Deine Entscheidung schuldig. Bruder C.W.Stone wollte mir Deinen Brief vorlesen, aber ich habe das abgelehnt. Der Hauch des Zweifels, der Klage und des Unglaubens ist ansteckend. Ich möchte kein trübes, verdorbenes Wasser aus Satans Quellen durch meine Sinne strömen lassen — es könnte einiges vom Schmutz seiner Einflüsterungen hängenbleiben. Wenn Satan solchen Einfluß auf Dich gewonnen hat, daß Du Dein “Erstgeburtsrecht” für ein “Linsengericht” die Freundschaft der Feinde des Herrn verkaufst, dann will ich Deine Argumente und Zweifel gar nicht erst hören. Ich hoffe nur, daß Du nicht noch andere ansteckst. Der Einfluß von Menschen, die sich so äußern, wie Du es zu tun wagst, ist immer unheilvoll.FG2 166.2

    Ich bitte Dich deshalb inständig: Halte Dich von den Gläubigen fern und beschränke Dich in Deinem Wirken auf den Kreis Deiner neuen, weltlichen Freunde. Mach Dich nicht auch noch dadurch zum Handlanger Satans, daß Du gläubige Menschen ins Verderben reißt. Solltest Du Dir Deiner Entscheidung gegen die Gemeinde noch nicht ganz sicher sein, dann widerstehe der satanischen Versuchung, ehe es für immer zu spät ist. Geh keinen einzigen Schritt weiter auf dem Weg, der in der Dunkelheit enden wird; verhalte dich, wie es einem Mann Gottes zukommt.FG2 167.1

    Laß Gott bei allem, was Du denkst und tust, das entscheidende Wort sprechen, dann wirst Du ein Leben führen, das nicht am Ziel vorbeitreibt oder durch Fehlentscheidungen zerstört wird und seinen Sinn verliert. Wenn Du das Licht Gottes dagegen verwirfst und ohne ihn leben willst, wird sich Dein Weg in der Dunkelheit verlieren. Wenn Gott Dich wissen läßt: “Dies ist der Weg, der Dir Geborgenheit und Frieden bringt”, dann brauchst Du nur die entgegengesetzte Richtung einzuschlagen, wenn Du unbedingt in die Verdammnis gehen willst. Von solchen Wegen möchte uns Christus, das Gotteslamm, fernhalten, wenn er sagt: “Folgt mir nach, dann wird euer Weg nicht in der Dunkelheit enden!”FG2 167.2

    Ein Auftrag vom König der Könige

    Gott hatte Dich auserwählt, eine bedeutende Aufgabe zu übernehmen. Ihm lag daran, Dich darauf vorzubereiten, Dich zu erproben, zu reinigen und zu veredeln, damit Du Deinen Dienst im Blick auf ihn und zur Verherrlichung seines Namens tun könntest. Welch ein überwältigender Gedanke, daß Gott sich mit einem Menschen verbündet, ihn in seine Dienste nimmt und mit einer Aufgabe betraut. Schwache Menschen macht er stark, schüchterne mutig und zaghafte entschlossen. Wie ist es möglich, daß der König der Könige einen Menschen so wichtig nimmt, daß er mit ihm zusammenarbeiten will? Wie kann man eine so heilige Berufung einfach zugunsten weltlicher Ziele aufgeben?FG2 167.3

    Der Herr des Himmels kam zu uns herab, weil er uns erlösen und gleichzeitig zeigen wollte, wie man zu einem reinen, unbefleckten Leben gelangen kann. Wer Christus nachfolgt, soll auch sein Mitarbeiter sein im Werk der Seelenrettung. Indem Du Dich weltlichen Aufgaben zuwendest, die Dir scheinbar mehr Anerkennung einbringen, entziehst Du Dich Deiner eigentlichen Aufgabe. Dabei vergißt Du völlig, daß es keine großartigere Aufgabe gibt, als Mitarbeiter Jesu Christi zu sein, um den Lebensweg verlorener Menschen mit dem Licht seiner Liebe zu erhellen.FG2 167.4

    Treue wird belohnt

    In Deinem Herzen ringen die Kräfte des Guten mit den Mächten der Bosheit. Ganz gewiß hast Du gespürt, daß es für Dich eine wichtigere Aufgabe gab, als die, der Du Dich jetzt zuwendest. Wenn Du doch einfach in Treue getan hättest, was auf Dich zukam, ohne an persönliche Anerkennung und Aufwertung zu denken. Große Freude und wunderbarer Friede könnten Dein Leben bestimmen. Wer in der Gnade Gottes und in der Erkenntnis wachsen will, muß für Gott leben, für ihn wirken, seine Zeit und seine Fähigkeiten in der bestmöglichen Weise für ihn einsetzen. Das ist unsere Aufgabe, das können wir tun. Wirf die bohrenden Zweifel von Dir und sei Dir ganz Deiner göttlichen Berufung bewußt, dann wirst Du eine segensreiche Arbeit tun können. Ob Dein Dienst Dir innere Befriedigung schafft und erfolgreich ist, hängt davon ab, ob Dein Ohr für seinen Aufruf zur Mitarbeit offen ist und ob Du antwortest: “Hier bin ich, sende mich!” Jesaja 6,8. Wirst Du sagen: “Hier, Herr, hier sind mein Herz und meine Gefühle, hier sind meine Gedanken und mein Verstand — nimm Du alles und mache mich fähig, dir so zu dienen, wie du es willst”?FG2 168.1

    Ich bitte Dich: Kehre unverzüglich um. Nimm die Arbeit wieder auf, zu der Dich Gott berufen hat, und weihe Dich erneut dieser heiligen Aufgabe. Zögere nicht; laß Dich innerlich nicht ständig hin- und herreißen. Wenn Gott Dein Herr sein soll, dann diene ihm, wenn Du Baal Deine Kraft zur Verfügung stellen willst, dann mußt Du ihm dienen. In der harten Schule des Leidens wirst Du lernen, Gott wieder zu vertrauen. Er wünscht, daß der Mensch D.M.Canright ganz in Jesus Christus aufgeht ...FG2 168.2

    Was wird geschehen, wenn bald unser Name im Himmel aufgerufen wird und niemand wäre da, der für uns eintritt? Vertraue Dein Leben uneingeschränkt Gott an, laß Deinen Namen im Himmel eintragen, damit er ewigen Bestand hat. Gehe den Weg, den Christus Dich führt, und bemühe Dich darum, daß Deine Fußspuren im Sand der Zeit für andere zu Markierungen werden und ihnen den Weg zum Vater im Himmel weisen.FG2 168.3

    Gott läßt keinen ungewarnt ins Verderben rennen. Durch schmerzliche Erfahrungen, Strafen, Sorgen und Enttäuschungen sowie durch das Wort seiner Boten möchte er die Leichtsinnigen und Starrköpfigen aufhalten, den verhängnisvollen Weg der Selbstzerstörung weiterzugehen. Und längs dem beschwerlichen Weg, der zum ewigen Leben führt, finden sich Quellen der Freude, um die Erschöpften zu erquicken und aufzurichten. Wir werden ganz von Freude erfüllt sein, sobald Christus in unser Herz einzieht und in unserem Leben Gestalt gewinnt. Wenn Du Dich von Gott seinen Weg führen läßt, werden sich alle Schwierigkeiten lösen, die Satan Dir jetzt so übertrieben groß vor Augen stellt.FG2 169.1

    Kein Weg ist so sicher wie der, von dem man überzeugt ist, daß er richtig ist, je weiter man ihn geht. Gewiß, Du kannst auch auf dem richtigen Weg ins Stolpern kommen, dennoch darfst Du ihn ohne Furcht gehen, weil Christus Deine Hand nicht losläßt. Gefährlich wird es erst, wenn Du meinst, es gäbe keinerlei Gefahren mehr für Dich. Die Weisesten machen Fehler; die Stärksten können straucheln. Die Törichten, Selbstsicheren, Starrköpfigen und Hochmütigen gehen ihre Wege sorglos und in der Meinung, sie könnten die Richtung jederzeit ändern; sie übersehen dabei aber die verborgenen Fallgruben. Es mag sein, daß es diesem oder jenem gelingt, sich nach einem Sturz wieder aufzuraffen, aber viel häufiger führen falsche Entscheidungen ins Verderben.FG2 169.2

    Wenn Du Dein Versteckspiel weiterhin spielst, um Ziele zu erreichen, die Du anders nicht erreichen kannst, wenn Du Dir durch Schliche und Winkelzüge zu sichern suchst, was durch persönlichen Einsatz, Zähigkeit und Kampf gewonnen werden sollte, wirst Du Dich in ein Netz verstricken, das Dein zeitliches und ewiges Leben ruiniert.FG2 169.3

    Gott möge verhindern, daß Dein Glaube Schiffbruch erleidet. Sieh auf den Apostel Paulus und höre auf sein Wort, das auch heute noch gültig ist: “Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten; hinfort liegt für mich bereit die Krone der Gerechtigkeit, die mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag geben wird, nicht aber mir allein, sondern auch allen, die seine Erscheinung lieb haben.” 2.Timotheus 4,7.8. Das war der Siegesruf des Paulus; wie lautet Dein Schlachtruf?FG2 169.4

    Lieber Bruder Canright, ich flehe Dich an: Ergreife wieder fest die Hand Gottes. Mehr kann ich Dir nicht schreiben, denn ich fühle mich sehr erschöpft. Aber ich bete darum, daß der Herr Dich aus den Fängen Satans befreit. Brief 1, 1880.FG2 170.1

    Christus erhöhen

    Wer Christus wirklich angenommen hat, wird seinen Glaubensweg demütigen Herzens gehen. Bei allem, was er tut, wird er sich nicht selbst erhöhen wollen, sondern auf Christus hinweisen. Dem Herrn allein gebührt die Ehre; denn nur durch ihn gibt es Hoffnung auf unvergängliches Leben. Paulus schreibt: “Aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben.” Epheser 2,8. Diese Gnade Christi ist es auch, die uns zu Zeugen macht. Wir können nur durch das Blut des Lammes und unser Zeugnis überwinden. Durch geordnetes Leben und ein Gott wohlgefälliges Verhalten werden wir darüber hinaus zum Lichtträger für Menschen innerhalb und außerhalb der Gemeinde werden. Geistliche Dinge können nur geistlich wahrgenommen werden. Wer viel von dem “Wasser der Erlösung” trinkt, das Jesus in Fülle anbietet, wird am ehesten etwas von der Wesensart Christi widerspiegeln.FG2 170.2

    Ich soll allen, die Gottes Wort verkündigen, im Auftrag des Herrn sagen: Bringt die Leute nicht dazu, auf euch und eure Weisheit zu bauen. Wenn euch jemand um Rat bittet, dann führt ihn zu dem, der das Innere des Menschen kennt. Unsere Seelsorge muß vom Geist der Demut bestimmt sein. Niemals sollten sich Menschen als Beichtväter aufspielen oder Seelsorger so tun, als stünden sie über anderen. Wir haben uns zu bescheiden; Christus ist der Mittelpunkt. Vor seiner Himmelfahrt kündigte der Herr an, daß jeder Gläubige, der in seinem Namen voranschreitet, mit seiner Kraft rechnen dürfe. Seinen Namen und seine Kraft sollen wir erhöhen. Denkt an Jesu Gebetswunsch, daß unser Ich durch seine Wahrheit und seine Gerechtigkeit geheiligt werden möge.FG2 170.3

    Wir sollten uns viel mehr als bisher mit der Kraft Gottes und dem Opfer Christi befassen. Mit seinem Tod am Kreuz hat Christus sein Erlösungswerk vollbracht. In seinem Opfer und in seiner Fürsprache bei Gott liegt unsere einzige Hoffnung auf Errettung. Deshalb sollte es für uns eine Freude sein, den Namen unseres Herrn auf dieser Erde groß zu machen. Manuskript 137, 1907.FG2 171.1

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