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Diener des Evangeliums

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    Kapitel 64: Entwicklung und Dienst

    Christliches Leben bedeutet mehr als wofür viele es halten. Es besteht nicht nur gänzlich in Freundlichkeit, Geduld, Sanftmut und Liebenswürdigkeit. Diese Tugenden sind wesentlich; aber es ist auch Mut, Kraft, Eifer und Ausdauer notwendig. Der Pfad, den Christus vorzeichnet, ist schmal und erfordert Selbstverleugnung. Diesen Pfad zu betreten und sich durch Schwierigkeiten und Entmutigungen hindurchzuwinden, erfordert Männer, die keine Schwächlinge sind.DEV 258.1

    Männer mit starken Nerven sind nötig, Männer, die nicht darauf warten, daß ihnen der Weg geebnet und jedes Hindernis entfernt wird, Männer, welche die schwachen Bemühungen entmutigter Diener Christi mit neuem Eifer beleben, Männer, deren Herzen warm sind von christlicher Liebe und deren Hände geschickt sind, ihres Meisters Werk zu tun.DEV 258.2

    Etliche von denen, die sich dem Missionsdienst weihen, sind schwach, kraftlos, zaghaft, leicht entmutigt. Ihnen fehlt die Tatkraft. Sie haben nicht jene bestimmten Charakterzüge, welche die Kraft verleihen, etwas zu tun: Mut und Eifer, welche die Begeisterung entzünden. Wer Erfolg haben will, muß mutig und hoffnungsvoll sein. Sie sollten nicht nur die ruhig hinnehmenden, sondern auch die geschäftigen Tugenden pflegen. Während sie sanft zu antworten wissen sollen, um den Zorn zu stillen, müssen sie auch den Mut eines Helden besitzen, dem Bösen zu widerstehen. Neben der christlichen Liebe, die alles erduldet, bedürfen sie jener Charakterstärke, die ihren Einfluß eine bestimmte Macht verleiht.DEV 258.3

    Manche besitzen keine Charakterfestigkeit. Ihre Pläne und Absichten haben keine bestimmte Form und Beständigkeit. Sie sind von wenig wirklichem Nutzen in der Welt. Diese Schwäche, Unschlüssigkeit und Kraftlosigkeit sollte man überwinden. Im wahren christlichen Charakter gibt es eine Unbezähmbarkeit, die widrige Verhältnisse weder formen noch unterdrücken können. Wir müssen ein sittliches Rückgrat haben, eine Lauterkeit, der man nicht durch Schmeichelei, Bestechung oder Schrecken beikommen kann.DEV 259.1

    Gott wünscht, daß wir jede Gelegenheit zur Vorbereitung für sein Werk wahrnehmen. Er erwartet, daß wir alle unsre Kräfte zur Verfügung stellen, um sein Werk auszuführen, und daß wir in unserm Herzen dessen Heiligkeit und große Verantwortung lebendig erhalten.DEV 259.2

    Viele, die befähigt sind, Großes zu leisten, vollbringen nur wenig, weil sie wenig unternehmen. Tausende gehen durchs Leben, als ob sie kein großes Ziel hätten, wofür sie leben, keinen hohen Standpunkt, den sie erreichen sollten. Ein Grund hierfür ist die geringe Würdigung, die sie sich selbst beilegen. Christus bezahlte einen unermeßlichen Preis für uns, und er wünscht, daß wir uns im Verhältnis zu jenem Preis schätzen.DEV 259.3

    Seid nicht zufrieden, einen niedrigen Standpunkt zu erreichen. Wir sind nicht, was wir sein könnten oder was wir nach Gottes Willen sein sollten. Gott hat uns Verstandeskräfte gegeben, welche nicht untätig bleiben oder zu irdischen und niederen Bestrebungen angewandt werden, sondern aufs höchste entwickelt, veredelt, geheiligt, verfeinert und zur Förderung des Wohls seines Reiches benutzt werden sollten.DEV 259.4

    Denkt daran: in welcher Stellung ihr auch dienen mögt, ihr offenbart den Beweggrund und entwickelt den Charakter. Was auch eure Arbeit sei, tut sie mit Genauigkeit, mit Fleiß; überwindet die Neigung, eine leichte Aufgabe zu suchen.DEV 260.1

    Denselben Geist und dieselben Grundsätze, welche jemand in der täglichen Arbeit betätigt, wird er im ganzen Leben betätigen. Solche, die eine bestimmte Menge zu tun und ein bestimmtes Gehalt zu beziehen wünschen, die für eine Stellung schon geeignet sein wollen ohne die Mühe der Anpassung oder Erziehung, sind nicht die von Gott zu seinem Dienst Berufenen. Die darüber nachdenken, wie sie so wenig als möglich von ihren körperlichen, geistigen und seelischen Kraft einsetzen können, sind nicht die Diener, auf die der Herr die Fülle des Segens ausgießen kann. Ihr Beispiel steckt an. Das eigne Wohl ist der leitende Beweggrund. Die beaufsichtigt werden müssen und nur arbeiten, wenn ihnen jede Pflicht zugewiesen wird, gehören nicht zu denen, die dereinst als getreu und fromm gepriesen werden. Es sind Diener nötig, welche Tatkraft, Redlichkeit, Fleiß offenbaren, Leute, die willig sind, alles zu tun, was getan werden muß.DEV 260.2

    Viele werden kraftlos, indem sie aus Furcht vor Fehlschlag Verantwortungen ausweichen. Dadurch gehen sie aber der Ausbildung verlustig, die aus der Erfahrung kommt und die Lesen und Studieren, sowie alle andern gewonnenen Vorteile ihnen nicht gewähren können.DEV 260.3

    Ein Mensch kann die Umstände bilden, aber er sollte niemals zulassen, daß die Umstände ihn bilden. Wir sollten die Umstände als Mittel ergreifen, durch die wir arbeiten können. Wir sollen sie beherrschen, aber nicht zulassen, daß sie uns beherrschen.DEV 260.4

    Kraftvolle Männer sind oft solche, denen man widersprochen, die man verhöhnt und denen man widerstanden hat. Die Hindernisse, die sich ihnen entgegenstellen, erweisen sich für sie als Segnungen, weil sie ihre Willenskraft in Tätigkeit setzen. Sie lernen selbständig zu handeln. Kampf und Schwierigkeiten führem zum Vertrauen auf Gott und verleihen jene Festigkeit, die Macht entwickelt.DEV 260.5

    Christus leistete keinen halben Dienst. Er maß seine Arbeit nicht nach Stunden. Seine Zeit, seine Seele, sein Herz und seine Kraft waren dem Werk zum Besten der Menschheit geweiht. Er arbeitete ermüdende Tage hindurch, und während langer Nächte beugte er sich im Gebet um Gnade und Ausdauer, damit er ein größeres Werk tun möchte. Mit starkem Geschrei und Tränen sandte er seine Bitten zu Gott empor, damit seine menschliche Natur gestärkt werden möchte und er imstande sei, dem verschlagenen Feind in all seinem trügerischen Wirken zu begegnen und seine Aufgabe zu erfüllen, die Menschheit zu erheben. Er spricht zu seinen Dienern: “Ein Beispiel habe ich euch gegeben, daß ihr tut, wie ich euch getan habe.” Johannes 13,15.DEV 261.1

    Paulus sagt: “Die Liebe Christi dringt uns also.” 2.Korinther 5,14. Dies war der wirkende Grundsatz seines Verhaltens; dies der Drang zu seinen Taten. Wenn je sein Eifer auf dem Pfade der Pflicht einen Augenblick zu erlahmen drohte, so veranlaßte ihn ein Blick auf das Kreuz, die Lenden seines inneren Menschen aufs neue zu gürten und auf dem Wege der Selbstverleugnung weiterzuschreiten. In seinen Arbeiten für seine Brüder verließ er sich viel auf die Offenbarung der unendlichen Liebe im Opfer Christi mit seiner unterwerfenden, anfeuernden Macht.DEV 261.2

    Wie ernst, wie ergreifend klingt seine Bitte: “Denn ihr wisset die Gnade unsers Herrn Jesu Christi, daß, ob er wohl reich ist, ward er doch arm um euretwillen, auf daß ihr durch seine Armut reich würdet.” 2.Korinther 8,9. Ihr kennt die Höhe, von welcher der Sohn Gottes sich herabließ, die Tiefe der Demütigung, zu der er herabstieg. Er betrat den Pfad der Aufopferung und wandte sich nicht davon ab, bis er sein Leben gelassen hatte. Es gab keine Ruhe für ihn zwischen dem Thron des Himmels und dem Kreuz. Aus Liebe zu den Menschen hieß er jede Schmach willkommen und erduldete jede Beleidigung.DEV 261.3

    Paulus weist uns an, daß “ein jeglicher sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was des andern ist”. Er bittet uns, gesinnt zu sein, “wie Jesus Christus auch war, welcher, ob er wohl in göttlicher Gestalt war, hielt er’s nicht für einen Raub, Gott gleich sein, sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward gleichwie ein andrer Mensch und an Gebärden als ein Mensch erfunden; er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz”. Philipper 2,4-8.DEV 262.1

    Ein jeder, der Christum als seinen persönlichen Heiland annimmt, wird nach dem Vorrecht verlangen, Gott zu dienen. Wenn er bedenkt, was der Himmel für ihn getan hat, wird sein Herz mit unendlicher Liebe und anbetender Dankbarkeit erfüllt. Er ist bestrebt, seine Dankbarkeit dadurch zu beweisen, daß er seine Fähigkeiten in den Dienst Gottes stellt. Er verlangt danach, seine Liebe zu Christo und zu seinem erkauften Eigentum zu zeigen. Er trachtet nach Arbeit, Mühe und Opfer.DEV 262.2

    Der wahre Diener Gottes wir sein Bestes tun, weil er dadurch seinen Meister verherrlichen kann. Er wird die Forderungen Gottes ausführen. Er wird danach streben, alle seine Fähigkeiten zu verbessern; er wird jede Pflicht erfüllen als vor Gott. Sein einziges Verlangen wird sein: daß Christo Ehrerbietung und völliger Dienst erwiesen werde.DEV 262.3

    Es gibt ein Bild, das einen jungen Farren zwischen einem Pflug und einem Altar darstellt. Das Bild trägt die Inschrift: “Für beides bereit!” — bereit, in der Furche zu gehen oder auf dem Opferaltar geopfert zu werden. Das ist die Stellung des wahren Gotteskindes: willig, dahin zu gehen, wohin die Pflicht ruft, sich selbst zu verleugnen, sich für das Werk des Erlösers aufzuopfern. In den Fußspuren des großen Arztes 505-511.DEV 262.4

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