Loading...
Larger font
Smaller font
Copy
Print
Contents

Diener des Evangeliums

 - Contents
  • Results
  • Related
  • Featured
No results found for: "".
  • Weighted Relevancy
  • Content Sequence
  • Relevancy
  • Earliest First
  • Latest First
    Larger font
    Smaller font
    Copy
    Print
    Contents

    Kapitel 78: Gründlichkeit

    Es ruht auf den Dienern Christi die feierliche Verantwortlichkeit, ihr Werk gründlich zu betreiben. Sie müssen die unerfahrenen Jünger weise und vorsichtig leiten, Schritt für Schritt, vorwärts und aufwärts, bis jeder wichtige Punkt ihnen klar ausgelegt ist. Nichts sollte ihnen vorenthalten werden. Doch dürfen nicht gleich in den ersten Versammlungen alle Punkte der Wahrheit behandelt werden, sondern allmählich, vorsichtig, mit einem vom Geiste Gottes gesalbten Herzen muß der Lehrer seinen Zuhörern Speise zur rechten Zeit verabreichen.DEV 324.2

    Die Prediger sollten ihr Werk nicht eher als beendet betrachten, bis die, welche die Lehren der Wahrheit angenommen haben, auch wirklich den Einfluß ihrer heiligenden Kraft verspüren und wahrhaft bekehrt sind. Dringt Gottes Wort wie ein scharfes zweischneidiges Schwert zum Herzen und rüttelt das Gewissen wach, dann glauben viele, es sei genügend; aber dann hat das Werk erst seinen Anfang genommen. Es sind wohl gute Eindrücke gemacht worden, denen aber Satan entgegenwirken wird, wenn sie nicht durch sorgfältige, unter Gebet vorgenommene Bemühungen gestärkt werden, und deshalb dürfen die Arbeiter ihr Werk noch nicht einstellen. Die Pflugschar der Wahrheit muß noch tiefer eindringen und wird es auch, wenn man sich gründlich bemüht, die Überzeugung derer, welche die Wahrheit erforschen, zu festigen.DEV 324.3

    Nur zu oft wird das Werk unvollendet gelassen und verläuft dann manchmal in nichts. Der Prediger meint oft, er müsse, nachdem eine Anzahl die Wahrheit angenommen hat, sofort in ein neues Feld gehen, und manchmal wird ihm dann auch ohne weitere Untersuchung ein solches angewiesen. Das ist verkehrt; er sollte das angefangene Werk beenden, denn wenn es unvollendet bleibt, entsteht der Botschaft mehr Schaden als Nutzen. Kein Feld verspricht so wenig wie eins, das eben nur hinreichend bestellt wurde, um dem Unkraut desto besseres Wachstum zu gewähren. Durch eine solche Arbeitsweise sind viele Seelen den Anstößen Satans und dem Widerspruch von Gliedern anderer Gemeinden, welche die Wahrheit verworfen haben, preisgegeben und werden irgendwo hingetrieben, wo sie nie mehr erreicht werden können. Es wäre besser, wenn ein Prediger die Arbeit gar nicht anfinge, als sie nicht gründlich zu beenden.DEV 325.1

    Allen Neubekehrten sollte die Wahrheit eingeprägt werden, daß eine bleibende Erkenntnis sich nur durch ernstliches Forschen erreichen läßt. In der Regel haben solche, die zu der von uns verkündigten Wahrheit bekehrt werden, nicht fleißig in der Schrift gesucht; denn in den Landeskirchen findet ein wirkliches Studium des Wortes Gottes nur selten statt. Die Leute erwarten, daß ihre Prediger für sie in der Schrift forschen und ihnen das erklären, was diese lehrt.DEV 325.2

    Viele nehmen die Wahrheit an, ohne nach ihren Grundsätzen tief zu graben, und wenn ihr dann widerstanden wird, haben sie die sie bekräftigenden Gründe und Beweisführungen vergessen. Sie sind wohl dahin gebracht worden, die Wahrheit zu glauben, sind aber nicht völlig darüber belehrt worden, was Wahrheit ist, sind nicht Schritt für Schritt gewachsen in der Erkenntnis Christi. Nur zu oft entartet eine solche Frömmigkeit zu einer bloßen Form, und wenn die Darstellungen, welche die Betreffenden zuerst aufrüttelten, nicht länger gehört werden, dann sterben sie geistlich ab. Sind sie nicht gründlich bekehrt, findet in ihrem Wandel und Charakter nicht eine gründliche Änderung statt, wird ihre Seele nicht restlos an den ewigen Fels geschmiedet, so werden sie in den Proben der Versuchung nicht standhalten. Geht der Prediger davon und verschwindet die Neuheit der Sache, dann verliert die Wahrheit ihren Reiz, und solche Seelen werden keinen heiligeren Einfluß ausüben als vorher.DEV 325.3

    Gottes Werk darf nicht stümperhaft und nachlässig betrieben werden. Greift ein Prediger ein neues Feld an, so soll er es gründlich bearbeiten und mit seinem Erfolg nicht zufrieden sein, bis er durch ernstes Wirken und den Segen des Himmels dem Herrn Bekehrte zuführen kann, die ein richtiges Verständnis ihrer Verantwortlichkeit besitzen und die ihnen bestimmte Arbeit ausführen wollen. Hat er die ihm Anbefohlenen richtig unterwiesen, dann wird das Werk nicht ausfasern, wenn er in neue Arbeitsfelder geht, sondern wird fest genug eingefaßt sein, um zu bestehen.DEV 326.1

    Der Prediger hat kein Recht, seine Arbeit auf das Rednerpult zu beschränken und seine Zuhörer ohne persönliche Hilfe zu lassen. Er muß die Art der Schwierigkeiten welche die Gemüter beherrschen, zu ergründen suchen, muß sich mit den nach Wahrheit Verlangenden unterhalten, mit ihnen beten, sie richtig unterweisen, so daß er schließlich “einen jeglichen Menschen vollkommen in Christo Jesu” darstellen kann. Kolosser 1,28. Sein Bibelunterricht sollte deutlich und kräftig sein, damit das Gewissen überzeugt werde. Die Menschen im allgemeinen wissen so wenig von der Bibel, daß praktische, klare Belehrungen über die Natur der Sünde und ihr Heilmittel erteilt werden müssen.DEV 326.2

    Ein Diener Christi darf nie etwaige, ihm unbequeme Punkte unberührt lassen, weil er meint, sein Nachfolger könne sie behandeln. Geschieht dies und der nächste Prediger nimmt die Anforderungen Gottes an sein Volk durch, dann ziehen sich etliche Seelen zurück und sagen: Der Prediger, der uns die Wahrheit brachte, hat diese Dinge nicht erwähnt. Und sie ärgern sich über das Wort. Einige wollen die Zehnteneinrichtung nicht anerkennen; sie wenden sich ab und gehen nicht länger mit denen, welche die Wahrheit glauben und lieben. Werden andre Punkte ihnen eröffnet, dann sagen sie: So sind wir nicht gelehrt worden, und sie zögern, weiter voranzugehen. Wieviel besser wäre es gewesen, wenn der erste Wahrheitsbote die Bekehrten getreulich und gründlich in allen wesentlichen Punkten unterwiesen hätte, selbst wenn weniger Seelen unter seinem Wirken der Gemeinde hinzugetan worden wären. Gott hat sicher mehr Wohlgefallen an sechs gründlich bekehrten Seelen als an sechzig, die vorgeben, der Wahrheit zu folgen, und doch nicht völlig bekehrt sind.DEV 327.1

    Es ist des Predigers Pflicht, alle, welche unter seiner Arbeit die Wahrheit annehmen, zu belehren, den Zehnten als Anerkennung ihrer Abhängigkeit von Gott in die Schatzkammer zu bringen. Den Neubekehrten sollte die Pflicht, dem Herrn das Seine zu geben, völlig klargemacht werden. Das Gebot des Zehntenzahlens ist so einfach, daß keine Entschuldigung für seine Nichtbeachtung vorgebracht werden kann. Und wenn der Prediger es unterläßt, diesen Punkt klarzulegen, so vernachlässigt er einen höchst wichtigen Teil seiner Arbeit.DEV 327.2

    Ferner müssen die Prediger den Leuten gegenüber nachdrücklich die Notwendigkeit betonen, in Verbindung mit dem Werk Gottes auch andre Lasten auf sich zu nehmen. Niemand ist vom Wohltun entbunden. Das Volk muß belehrt werden, daß jeder Zweig der Reichssache Gottes ihrer Beihilfe und ihrer Teilnahme bedarf. Das große Missionsfeld liegt offen vor uns; dieser Gegenstand muß immer wieder angeregt und erörtert werden. Die Leute sollten es begreifen, daß es nicht die Hörer sondern die Täter des Wortes sind, die das ewige Leben ererben werden, und daß sie als Teilnehmer der Gnade Christi zur Förderung der Wahrheit nicht nur von ihrem Gut beisteuern, sondern sich selbst restlos Gott ausliefern müssen.DEV 327.3

    Einige Prediger lassen sich von ihrer Arbeit leicht abwenden. Sie werden entmutigt oder lassen sich von ihren häuslichen Pflichten so sehr in Anspruch nehmen, daß sie einem erweckten Verlangen nicht nachgehen und es aus Mangel an Aufmerksamkeit absterben lassen. Der auf solche Weise dem Werk erwachsende Verlust ist kaum zu übersehen. Werden Bemühungen gemacht, die Wahrheit zu verkünden, so muß der betreffende Prediger sich verantwortlich halten, soviel in seinen Kräften steht, die Sache zu fördern. Scheint es, als ob seine Anstrengungen fruchtlos bleiben, so sollte er durch ernste Gebete zu entdecken suchen, ob sie derart sind, wie sie sein sollten. Er sollte sich in Selbstprüfung vor Gott demütigen, im Glauben die göttlichen Verheißungen beanspruchen und demütig seine Bemühung fortsetzen, bis er weiß, daß er getreu seine Pflicht ausgeführt und alles ihm mögliche getan hat, um den erwünschten Erfolg zu erzielen.DEV 328.1

    *****

    Selbst den vortrefflichsten Dienst nimmt Gott nicht an, wenn das eigene Ich nicht als ein lebendiges sich verzehrendes Opfer auf den Altar gelegt worden ist. Die Wurzel muß heilig sein, sonst kann keine gesunde, gute Frucht, wie sie allein angenehm ist vor Gott, gezeitigt werden. Während weltlicher Ehrgeiz, irdische Pläne und die höchsten Absichten der Menschen wie Gras vergehen, werden die, welche weise handeln, “leuchten wie des Himmels Glanz, und die, so viele zur Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne immer und ewiglich.” Daniel 12,3. Testimonies for the Church VII, 248.249.DEV 328.2

    Larger font
    Smaller font
    Copy
    Print
    Contents