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Diener des Evangeliums

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    Nachsicht bei Unrecht

    Wir dürfen nicht zulassen, daß unser Geist sich über wirkliches oder vermeintliches Unrecht aufrege, welches uns zugefügt wurde. Das eigene Ich ist der Feind, den wir am meisten fürchten müssen. Keine Art von Laster hat schrecklichere Folgen auf den Charakter als menschliche Leidenschaft, die nicht unter der Herrschaft des Heiligen Geistes steht. Kein andrer Sieg, den wir erlangen, wird so köstlich sein wie der über das eigene Ich.DEV 411.1

    Wir sollten nicht zulassen, daß unsre Gefühle so leicht verletzt sind. Wir leben, um Seelen zu retten und nicht, um unsre Gefühle oder unser Ansehen zu hüten. Wenn wir Liebe zur Rettung von Seelen gewinnen, werden wir aufhören, die kleinen Mißverständnisse zu beachten, die sich so oft in unsrer Verbindung untereinander erheben. Was auch andre von uns denken oder uns antun mögen, es braucht nicht unser Einssein mit Christo, die Gemeinschaft des Geistes zu stören. “Denn was ist das für ein Ruhm, so ihr um Missetat willen Streiche leidet? Aber wenn ihr um Wohltat willen leidet und erduldet, das ist Gnade bei Gott.” 1.Petrus 2,20.DEV 411.2

    Strebt nicht nach Vergeltung. Entfernt, so weit es euch möglich ist, alle Ursache zu Mißverständnissen. Meidet allen bösen Schein. Tut alles, was in eurer Macht liegt, andre zu versöhnen, ohne den Grundsätzen untreu zu werden. “Wenn du deine Gabe auf dem Altar opferst, und wirst allda eingedenk, daß dein Bruder etwas wider dich habe, so laß allda vor dem Altar deine Gabe, und gehe zuvor hin und versöhne dich mit deinem Bruder, und alsdann komm und opfere deine Gabe.” Matthäus 5,23.24.DEV 411.3

    Wenn ungeduldige Worte zu dir geredet werden, so antworte niemals in demselben Geist. Gedenkt daran, daß “eine linde Antwort stillt den Zorn”. Sprüche 15,1. Im Schweigen liegt eine wunderbare Macht. Worte, die man einem Zornigen — manchmal auch noch in gleicher Erregung — zur Antwort gibt, dienen oft nur dazu, es noch schlimmer zu machen. Tritt man aber dem Zorn mit Stillschweigen entgegen, in einer sanften, rücksichtsvollen Weise, so verschwindet er bald.DEV 411.4

    Unter einem Sturm kränkender, tadelnder Worte haltet den Geist auf das Wort Gottes gerichtet. Laßt Geist und Herz mit den Verheißungen Gottes erfüllt sein. Wenn ihr schlecht behandelt oder unrecht beschuldigt werdet, so wiederholt für euch die köstlichen Verheißungen, anstatt auch eine zornige Antwort zu geben. “Laß dich nicht das Böse überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.” Römer 12,21. “Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn; er wird’s wohl machen, und wird deine Gerechtigkeit hervorbringen wie das Licht und dein Recht wie den Mittag.” Psalm 37,5.6. “Es ist aber nichts verborgen, das nicht offenbar werde, noch heimlich, das man nicht wissen werde.” Lukas 12,2. “Du hast Menschen lassen über unser Haupt fahren, wir sind in Feuer und Wasser gekommen; aber du hast uns ausgeführt und erquickt.” Psalm 66,12.DEV 412.1

    Wir sind so leicht geneigt, Teilnahme und Aufrichtung bei unsern Mitmenschen zu suchen statt bei Jesu. Gott läßt in seiner Gnade und Treue oft zu, daß wir von denen, in die wir Vertrauen setzten, getäuscht werden, damit wir einsehen, welche Torheit es ist, auf Menschen zu trauen und Fleisch zu unserm Arm zu machen. Laßt uns vollkommen, demütig und uneigennützig auf Gott vertrauen. Er kennt die Kümmernisse, die wir bis ins tiefste Innere fühlen, welche wir aber nicht aussprechen können. Wenn alles dunkel und unerklärlich scheint, so gedenkt an die Worte Christi: “Was ich tue, das weißt du jetzt nicht; du wirst es aber hernach erfahren.” Johannes 13,7.DEV 412.2

    Betrachtet die Geschichte Josefs und Daniels. Der Herr verhinderte nicht die Anschläge der Menschen, die ihnen Schaden zuzufügen trachteten; aber er führte es so, daß alle diese listigen Anschläge zum Guten für seine Knechte dienen mußten, welche mitten unter Prüfungen und Kämpfen ihren Glauben und ihre Treue bewahrten.DEV 413.1

    Solange wir in der Welt leben, werden wir widrigen Einflüssen begegnen. Wir werden Herausforderungen ausgesetzt, um den Charakter zu prüfen; und wenn wir diesen im rechten Geist entgegentreten, so werden die christlichen Tugenden entwickelt. Wenn Christus in uns wohnt, so werden wir geduldig, freundlich und nachsichtig sein, fröhlich unter Ärger und Reizung. Wir werden Tag für Tag und Jahr für Jahr uns selbst besiegen und in ein edles Heldentum hineinwachsen. Dies ist die uns bestimmte Aufgabe; aber sie kann ohne die Hilfe Jesu, ohne entschlossene Entschiedenheit, unerschütterliche Absicht, fortgesetzte Wachsamkeit und unaufhörliches Gebet nicht ausgeführt werden. Jeder hat einen persönlichen Kampf zu kämpfen. Selbst Gott kann unsern Charakter nicht edel oder unser Leben nützlich machen, wenn wir nicht seine Mitarbeiter werden. Solche, die dem Kampf ausweichen, verlieren die Kraft und Freude des Sieges.DEV 413.2

    Wir haben nicht nötig, selbst einen Bericht unsrer Prüfungen, Schwierigkeiten, Kümmernisse und Sorgen zu führen. Alle diese Dinge stehen in den Büchern geschrieben und der Himmel wird darauf achthaben. Während wir die unangenehmen Dinge aufzählen, werden viele Dinge, bei denen wir gern verweilen sollten, unserm Gedächtnis entschwinden, zum Beispiel die gnädige Freundlichkeit Gottes, die uns jeden Augenblick umgibt, die Liebe, worüber die Engel sich wundern, daß Gott seinen Sohn dahingegeben hat, um für uns zu sterben. Wenn ihr als Mitarbeiter Christi fühlt, daß ihr größere Prüfungen und Sorgen habt, als andern zuteil geworden sind, so gedenkt daran, daß euer ein Friede harrt, den solche nicht kennen, die diese Lasten scheuen. Im Dienst Christi ist Trost und Freude. Laßt die Welt sehen, daß das Leben mit ihm kein Fehlschlag ist.DEV 413.3

    Wenn ihr euch nicht fröhlich und leichten Herzens fühlt, so sprecht nicht von euren Gefühlen. Werft keinen Schatten auf das Leben andrer. Eine kalte, sonnenlose Religion zieht niemals Seelen zu Christo. Sie treibt dieselben vielmehr von ihm weg in die Netze, welche Satan für die Füße der Irrenden gelegt hat. Anstatt an eure Entmutigungen zu denken, denkt an die Macht, die ihr im Namen Christi beanspruchen könnt. Erfaßt in eurem Geiste die unsichtbaren Dinge. Laßt eure Gedanken auf die Beweise der großen Liebe Gottes für euch gerichtet sein. Der Glaube kann Prüfungen erdulden, Versuchungen widerstehen und unter Entmutigungen ausharren. Jesus lebt als unser Fürsprecher; alles ist unser, was seine Vermittlung uns sichert.DEV 414.1

    Glaubt ihr nicht, daß Christus diejenigen schätzt, die gänzlich für ihn leben? Glaubt ihr nicht, daß er diejenigen besucht, die gleich dem Lieblingsjünger in der Verbannung, sich um seinetwillen an schwierigen Orten und in großer Prüfung befinden? Gott wird nicht zulassen, daß einer seiner treuen Diener allein gelassen wird, um gegen große Übermacht zu kämpfen und überwunden zu werden. Er bewahrt als einen köstlichen Edelstein einen jeden, dessen Leben mit Christo in ihm verborgen ist. Von einer jeden solchen Seele sagt er: “Ich ... will dich, wie einen Siegelring halten; denn ich habe dich erwählt.” Haggai 2,23.DEV 414.2

    Dann redet von den Verheißungen; sprecht von der Bereitwilligkeit Jesu zu segnen. Er vergißt uns nicht für einen Augenblick. Wenn wir trotz unangenehmer Umstände in seiner Liebe ruhen und uns mit ihm absondern, wird das Gefühl seiner Gegenwart eine tiefe ruhige Freude verleihen. Christus sagt von sich, daß er nichts von sich “selber tue; sondern wie mich mein Vater gelehrt hat, so rede ich. Und der mich gesandt hat, ist mit mir. Der Vater läßt mich nicht allein; denn ich tue allezeit, was ihm gefällt”. Johannes 8,28.29.DEV 414.3

    Pflegt die Gewohnheit, Gutes von andern zu sprechen. Verweilt bei den guten Eigenschaften derer, mit denen ihr Umgang pflegt, und seht so wenig wie möglich von ihren Fehlern und Mängeln. Wenn ihr versucht werdet, darüber zu klagen, was jemand gesagt oder getan hat, so lobt irgend etwas in dem Leben oder Charakter dieser Person. Pflegt die Dankbarkeit. Dankt Gott für seine wunderbare Liebe, daß er Christum gab, um für uns zu sterben. Es lohnt sich niemals, über unsre Kümmernisse nachzudenken. Gott fordert uns auf, an seine Barmherzigkeit und unermeßliche Liebe zu denken, damit wir mit Dank erfüllt werden.DEV 415.1

    Ernste Diener Christi haben keine Zeit, bei den Fehlern andrer zu verweilen. Wir können es uns gar nicht leisten, von den Trebern der Fehler oder Mängel andrer zu leben. Verleumdung ist ein zweifacher Fluch, der schwerer auf den Sprecher als auf den Hörer fällt. Wer den Samen der Uneinigkeit und des Streites aussät, erntet in seiner eigenen Seele die tödliche Frucht. Das Ausschauen nach dem Bösen in andern entwickelt gerade das Böse in dem, der danach ausschaut. Wenn wir bei den Fehlern andrer verweilen, werden wir in dasselbe Bild verwandelt werden. Wenn wir aber auf Jesum schauen, von seiner Liebe und Vollkommenheit des Charakters reden, so werden wir in sein Bild verwandelt. Durch Betrachtung des erhabenen Ideals, welches er uns vorgesetzt hat, werden wir in eine reine und heilige Umgebung erhoben, in die Gegenwart Gottes selbst. Wenn wir dort verbleiben, so geht ein Licht von uns aus, welches alle erleuchtet, die mit uns verbunden sind.DEV 415.2

    Anstatt andre zu kritisieren und zu verurteilen, sprecht: Ich muß meine eigene Seligkeit schaffen. Wenn ich mit ihm zusammenwirke, der meine Seele zu retten wünscht, so muß ich selbst sorgfältig auf mich achthaben. Ich muß alles Böse aus meinem Leben entfernen. Ich muß jeden Fehler überwinden. Ich muß in Christo eine neue Kreatur werden. Dann kann ich durch ermutigende Worte andre, die gegen das Böse ankämpfen, stärken, statt sie zu schwächen.DEV 415.3

    Wir sind zu gleichgültig zueinander. Zu oft vergessen wir, daß unsre Mitarbeiter der Kraft und Aufmunterung bedürfen. Achtet darauf, daß ihr sie eurer Teilnahme und eures Mitgefühls versichert. Helft ihnen durch eure Gebete und laßt sie wissen, daß ihr dies tut.DEV 416.1

    Alle, die vorgeben, Kinder Gottes zu sein, sollten daran gedenken, daß sie als Missionare in Berührung mit allen Klassen von Menschen gebracht werden. Da sind die Feinen und die Groben, die Demütigen und die Stolzen, die Religiösen und die Zweifler, die Gebildeten und die Unwissenden, die Reichen und die Armen. Diese verschiedenen Geister können nicht auf gleiche Weise behandelt werden; doch alle bedürfen Liebe und Teilnahme. Unsre Gedanken sollten durch die gegenseitige Berührung verwandelt und verfeinert werden. Wir sind voneinander abhängig und durch das Band der menschlichen Brüderschaft eng miteinander verbunden.DEV 416.2

    Durch den täglichen Umgang kommt das Christentum in Berührung mit der Welt. Jeder Mann und jede Frau, die göttliche Erleuchtung empfangen haben, sollen Licht auf den dunkeln Weg derer strahlen, die mit dem besseren Weg unbekannt sind. Die Kraft, welche durch unsern Umgang auf andre ausgeübt wird, muß, durch den Geist Christi geheiligt, angewendet werden, um Seelen zu Christo zu ziehen. Christus soll nicht im Herzen als ein begehrenswerter Schatz verborgen werden, heilig und geliebt, dessen sich nur der Besitzer erfreut. Christus soll in uns sein wie ein Wasserbrunnen, der in das ewige Leben quillt und alle erquickt, die mit uns Umgang pflegen. In den Fußspuren des großen Arztes 491-504.DEV 416.3

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