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Diener des Evangeliums

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    Kapitel 22: Die Tugend der Freundlichkeit

    Alle, die für Christum wirken, müssen aufrichtig, zuverlässig und felsenfest gegen die Grundsätze und gleichzeitig freundlich und höflich sein. Freundlichkeit ist einer der Tugenden des Geistes. Mit Menschenherzen zu arbeiten, ist das größte den Menschen je anvertraute Werk, und wer Zutritt zu den Herzen haben will, muß die Mahnung beachten: Seid “barmherzig, freundlich”. 1.Petrus 3,8. Die Liebe wird zustande bringen, was Beweisführungen nicht vermögen. Aber das Verdrießlichsein eines Augenblicks, eine einzige mürrische Antwort, ein Mangel an christlicher Höflichkeit und Freundlichkeit in irgendeiner kleinen Sache kann sowohl den Verlust von Freunden als auch des Einflusses nach sich ziehen.DEV 106.4

    Der Diener des Evangeliums muß sich bestreben, das zu sein, was Christus hier auf Erden war. Christus ist unser Vorbild nicht allein in seiner fleckenlosen Reinheit sondern auch in Geduld, Sanftmut und Liebenswürdigkeit. Sein Leben veranschaulicht die wahre Freundlichkeit. Für die Bedürftigen und Unterdrückten hatte er stets einen gütigen Blick und ein Wort des Trostes. Seine Gegenwart reinigte die Atmosphäre des Hauses. Wie der Sauerteig wirkte sein Leben unter der menschlichen Gesellschaft. Rein und unbefleckt wandelte er unter den Gedankenlosen, den Ungebildeten, den Ungefälligen, unter unehrenhaften Zöllnern, ungerechten Samaritern, heidnischen Soldaten, groben Bauern und der gemischten Menge. Hier und da sprach er ein Wort der Teilnahme. Sah er ermüdete Menschen gezwungen, schwere Lasten weiterzuschleppen, so teilte er ihre Bürde mit ihnen und wiederholte dabei die der Natur entnommenen Lehren der Liebe, der Güte und Freundlichkeit Gottes. Er suchte in den Rauhesten und wenig Versprechenden Hoffnung anzufachen und versicherte ihnen, daß sie solch einen Charakter erlangen könnten, der sie zu Kindern Gottes machen würde.DEV 107.1

    Die Religion Jesu macht das harte und rauhe Gemüt weich und verfeinert das ungeschliffene und schroffe Benehmen. Sie macht die Worte sanft und das Betragen lieblich. Laßt uns von ihm lernen, ein erhabenes Verständnis von Reinheit und Rechtschaffenheit mit einer sonnigen Gemütsstimmung zu verbinden. Ein gütiger, freundlicher Christ ist der mächtigste Beweis, der für das Christentum erbracht werden kann.DEV 107.2

    Freundliche Worte sind der Seele wie Tau und sanfte Regenschauer. Die Schrift sagt von Christo, daß seine Zunge gelehrt war, so daß er wußte, “mit dem Müden zu rechter Zeit zu reden”. Jesaja 50,4. Und der Herr gebietet uns: “Eure Rede sei allezeit lieblich,” “daß es holdselig sei zu hören”. Kolosser 4,6; Epheser 4,29.DEV 107.3

    Etliche, mit denen ihr in Berührung kommt, mögen rauh und unfreundlich sein, seid deshalb aber nicht minder gütig. Wer seine Selbstachtung bewahren will, muß vorsichtig sein, die Selbstachtung andrer nicht unnötigerweise zu verwunden. Diese Regel sollte selbst gegen den Wunderlichsten und Dümmsten genau beobachtet werden. Was Gott mit diesen scheinbar so wenig Versprechenden zu tun beabsichtigt, wißt ihr nicht. Er hat in der Vergangenheit Personen, die nicht mehr versprechend oder anziehend waren, benutzt, um ein großes Werk für ihn zu tun. Sein Geist hat, indem er das Herz bewegte, jede Fähigkeit zu großer Tätigkeit erweckt. Der Herr sah in diesen rauhen, ungeschliffenen Steinen ein gutes Material, das die Probe des Sturmes, der Hitze und des Druckes ertragen konnte. Gott sieht nicht, wie Menschen sehen. Er urteilt nicht nach dem Aussehen, sondern erforscht das Herz und richtet ein gerecht Gericht.DEV 108.1

    *****

    Der Herr Jesus will, daß wir die Rechte aller Menschen anerkennen. Ihr gesellschaftliches Recht und ihr Recht als Christen muß in Betracht gezogen werden. Alle müssen mit Anstand und Zartgefühl wie Söhne und Töchter Gottes behandelt werden.DEV 108.2

    Das Christentum adelt den Menschen. Christus war selbst gegen seine Verfolger freundlich, und seine wahren Nachfolger werden denselben Geist bekunden. Betrachten wir Paulus, als er vor die Obrigkeit gestellt wurde. Seine Rede vor Agrippa ist ein Beispiel sowohl wahrer Freundlichkeit als auch überzeugender Beredsamkeit. Das Evangelium unterstützt nicht die Formenhöflichkeit, wie sie in der Welt gebräuchlich ist, sondern die aufrichtige Freundlichkeit, die aus wirklicher Herzensgüte entspringt.DEV 108.3

    Die sorgfältige Beachtung des äußeren Anstands im Leben genügt nicht, um Verdrießlichsein, hartes Urteil und unpassende Reden auszuschließen. Wahre Veredlung kann sich nie bekunden, wo das eigne Ich noch die höchste Stellung einnimmt. Die Liebe muß im Herzen wohnen. Einem überzeugten Christen werden die Beweggründe seiner Handlungen von der tiefen Herzensliebe zu seinem Meister diktiert. Aus den Wurzeln seiner Zuneigung zu Christo ersprießt ihm uneigennützige Teilnahme für seine Mitmenschen. Eine solche Liebe verleiht Anmut, Schicklichkeit und Anstand im Benehmen, erheitert das Aussehen, macht die Stimme sanft — veredelt und erhebt das ganze Wesen.DEV 109.1

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