An die Helfer
Der Herr Jesus Christus ist unendlich besorgt um die Menschen, die er in seinen Erdentagen um den Preis seiner Leiden erkauft hat. Sie sollen nicht mit dem Bösen und seinen Engeln umkommen, sondern wir sollen sie ihm zu seinen Auserwählten machen helfen. Er kann sie dank seiner Liebe als sein Eigentum beanspruchen. Er betrachtet sie mit unaussprechlichem Mitgefühl und schenkt allen, die an ihn glauben und die er liebt, den Wohlgeruch seiner eigenen Gerechtigkeit. Es erfordert Takt, Weisheit, Menschenliebe und geheiligtes Verstehen, die kostbaren Lämmer der Herde zu der Erkenntnis zu führen, daß sie die Möglichkeit schätzen, sich der weislichen Führung gläubiger Hirten unterstellen zu können. Die Kinder Gottes werden die Sanftmut Christi üben.Ssw 71.1
Der Helfer kann diese Kinder durch die Liebe Christi an sich fesseln, die den Tempel seines Herzens wie ein süßer Duft, ein Geruch des Lebens zum Leben, erfüllt. Die Helfer können durch die ihnen zuteil gewordene Gnade Christi Werkzeuge in Gottes Hand, Mitarbeiter Gottes, sein, Seelen von ihrem sittlichen Tiefstand zu befreien, sie zu erleuchten, emporzuheben, zu ermutigen und zu reinigen. Durch Christi Gnade wird Gottes Ebenbild in der Seele des Kindes sichtbar und sein Wesen verwandelt werden.Ssw 71.2
Die Heilsbotschaft ist göttliche Kraft und göttliche Weisheit, wenn die Bekenner Christi sie recht predigen. Der für unsre Sünden gekreuzigte Christus sollte jeden einzelnen veranlassen, sich vor Gott zu demütigen und nicht viel von sich zu halten. Der von den Toten auferstandene Christus, der zur Höhe auffuhr und nun vor Gott als unser Fürsprecher lebt, ist die Weisheit zu unsrer Heiligung, die wir zu lernen und den Kindern und der Jugend zu vermitteln haben. Christus sagte: “Ich heilige mich selbst für sie, auf daß auch sie geheiligt seien in der Wahrheit.” Dies bleibt für immer Aufgabe jedes Helfers. Man darf in dieser Beziehung nicht aufs Geratewohl arbeiten, fordert doch sogar der gewöhnliche Schulunterricht viel von der Gnade Christi und Selbstüberwindung. Menschen, die von Natur aufgeregt, leicht reizbar und gewohnheitsmäßige Kritiker sind, die immer das Schlechte voraussetzen, sehen sich besser nach einer andern Betätigung um, damit ihre unschönen Wesenszüge nicht auf die Kinder und die Jugend übertragen werden; denn diese sind ein zu kostbares Gut. Vom göttlichen Gesichtspunkt aus ist das Kind der werdende Mann, die werdende Frau, mit Fähigkeiten und Kräften, die bei richtiger Führung und Entwicklung unter himmlischer Weisheit Menschen werden, deren sich Gott bedienen und die er zu seinen Mitarbeitern machen kann. Harte Worte und beständiger Tadel verwirren das Kind, bessern es hingegen nie. Beuge dich selbst unter die Zucht Jesu Christi, dann wirst du Mitleid und Mitgefühl lernen und in deinem Wirkungskreis zur Anwendung bringen.Ssw 71.3