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Wir haben einen Fürsprecher

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    Der Bau der Stiftshütte

    Die Stiftshütte war so gebaut, daß sie zerlegt und von den Israeliten auf ihren Wanderungen getragen werden konnte. Sie war also klein, nicht mehr als dreißig Ellen (eine Elle = 52,5cm) lang und zehn Ellen breit und hoch. Dennoch war es ein prächtiges Bauwerk. Man verwendete dazu Akazienholz, weil es weniger als das Holz aller anderen Bäume der Fäulnis ausgesetzt ist. Die Wände bestanden aus aufrecht stehenden Brettern, die in silbernen Sockeln ruhten und von Pfosten und Querbalken zusammengehalten wurden. Alles war mit Gold überzogen und ließ das ganze wie aus massivem Gold gemacht erscheinen; vier Lagen von Teppichen bildeten das Dach, deren innerste von “gezwirnter feiner Leinwand, von Purpur und von Scharlach” war. Außerdem waren Cherubim eingewebt in kunstreicher Arbeit. 2.Mose 26,1. Die anderen drei Teppiche waren von Ziegenhaar, von rot gefärbten Widderfellen und von Dachsfellen. Sie waren so angeordnet, daß sie einen vollkommenen Schutz boten.WHF 34.4

    Der Bau wurde durch einen überaus schön gearbeiteten Vorhang in zwei Räume unterteilt. Dieser Vorhang war an vergoldeten Pfosten aufgehängt, ähnlich dem, der den Eingang zum vorderen Raum verschloß. Diese Vorhänge leuchteten in den herrlichsten Farben, blau, purpur und scharlach; sie waren kunstvoll angeordnet. Mit Gold- und Silberfäden waren Cherubim in die Stoffe eingewirkt; sie stellten Engelheere dar, die am himmlischen Heiligtum dienen und dem Volk Gottes auf Erden beistehen.WHF 35.1

    Das heilige Zelt war von einem offenen Raum, dem Vorhof, umgeben. Dieser wurde nach außen ebenfalls abgegrenzt durch Vorhänge, die aus feiner Leinwand gefertigt und an kupfernen Säulen aufgehängt waren. Der Eingang zum Vorhof lag an der Ostseite. Er wurde verschlossen von Vorhängen aus kostbaren Stoffen, verziert mit kunstvoller Handarbeit, die jedoch etwas einfacher waren als jene am Heiligtum. Da die Einfassung des Vorhofs nur etwa halb so hoch war wie das Heiligtum, konnte es von allem Volk, das draußen stand, deutlich gesehen werden. Im Vorhof selbst, nahe dem Eingang, stand der eherne Brandopferaltar. Dort wurden alle dem Herrn dargebrachten Opfer vom Feuer verzehrt, und die Hörner des Altars wurden mit dem versöhnenden Blut besprengt. Zwischen dem Altar und dem Eingang zur Stiftshütte stand das Waschbecken, ebenfalls von Erz gefertigt aus den Spiegeln, die die Frauen Israels als freiwillige Gabe dargebracht hatten. In diesem Becken hatten die Priester ihre Hände und Füße zu waschen, wenn sie das Heiligtum betraten oder zum Altar gingen, um dem Herrn Brandopfer darzubringen.WHF 35.2

    In der ersten Abteilung, dem Heiligen, waren der Schaubrottisch, der Leuchter und der Räucheraltar. Der Tisch mit den Schaubroten stand an der Nordseite. Er hatte einen verzierten Aufsatz und war ganz mit Blattgold belegt. An jedem Sabbat legten die Priester zwölf flache Brote in zwei Stapeln auf den Tisch und bestreuten sie mit Weihrauch. Die als heilig geltenden Brote durften, wenn sie durch frische ersetzt wurden, nur von den Priestern gegessen werden. An der Südseite stand der siebenarmige Leuchter mit seinen sieben Lampen. Seine Arme waren geschmückt mit kunstvoll gearbeiteten Blumen, die Lilien glichen; das ganze Werkstück war aus reinem Gold. Da die Stiftshütte keine Fenster hatte, wurden nie alle Lampen auf einmal ausgelöscht, sie brannten vielmehr Tag und Nacht. Vor dem Vorhang, der das Heilige vom Allerheiligsten und der unmittelbaren Gegenwart Gottes trennte, stand der goldene Räucheraltar. Auf diesem Altar hatte der Priester jeden Morgen und jeden Abend Weihrauch zu verbrennen; die Hörner dieses Altars wurden mit dem Blut des Sündopfers bestrichen, und am großen Versöhnungstag wurde der Altar mit Blut besprengt. Das Feuer dieses Altars war von Gott selbst entzündet worden, es wurde sorgfältig bewahrt. Tag und Nacht erfüllte der Duft des Räucherwerks die heiligen Räume und drang weit über das Zelt hinaus.WHF 36.1

    Hinter dem inneren Vorhang befand sich das Allerheiligste. Dort wurde sinnbildlich der Dienst der Versöhnung und Vermittlung vollzogen, der sozusagen das Bindeglied zwischen Himmel und Erde bildete. In der Mitte des Allerheiligsten stand die Bundeslade, eine Truhe aus Akazienholz, innen und außen mit Gold überzogen und an den Kanten mit Gold eingefaßt. In dieser Truhe lagen die Steintafeln, auf die Gott selber die Zehn Gebote geschrieben hatte. Deshalb hieß sie auch Lade des Testaments Gottes oder Bundeslade; denn die Zehn Gebote waren die Grundlage des Bundes zwischen Gott und Israel.WHF 36.2

    Der Deckel der heiligen Lade wurde Gnadenstuhl genannt. Er war aus getriebenem Gold gefertigt und wurde von zwei goldenen Cherubim bedeckt. Jeweils ein Flügel jedes Engels war nach oben gestreckt, während der andere zum Zeichen der Ehrfurcht und Anbetung den Körper verhüllte. (Siehe Hesekiel 1,11.) Die Stellung der beiden Engel, deren Gesichter einander zugewandt auf die Bundeslade gerichtet waren, versinnbildete die Aufmerksamkeit und Ehrfurcht, mit der die himmlischen Heerscharen Gottes Gesetz und den Erlösungsplan betrachten.WHF 37.1

    Über dem Gnadenstuhl befand sich die Schechinah, die Offenbarung der göttlichen Gegenwart; dort zwischen den Cherubim ließ Gott seinen Willen kund werden. Bisweilen wurden dem Hohenpriester die Botschaften Gottes durch eine Stimme aus der Wolke mitgeteilt. Mitunter war ein Licht, das auf den Engel zur Rechten fiel, das Zeichen der Zustimmung, während ein Schatten auf dem Engel zur Linken Ausdruck des Mißfallens war.WHF 37.2

    Das in der Bundeslade verwahrte Gesetz Gottes war die alleinige Richtschnur der Gerechtigkeit und des Gerichts. Es verkündete das Todesurteil für den Übertreter. Aber über dem Gesetz war der Gnadenstuhl; dort offenbarte sich Gottes Gegenwart, dort wurde dem bußfertigen Sünder kraft der Versöhnung Vergebung gewährt. So zeigte sich im Versöhnungswerk Christi, das durch den Dienst im Heiligtum veranschaulicht wird, daß “Güte und Treue einander begegnen, Gerechtigkeit und Friede sich küssen”. Psalm 85,11. Menschliche Worte können die Herrlichkeit des Heiligtums nicht beschreiben: die Schönheit der vergoldeten Wände, ‘die das Licht des goldenen Leuchters widerstrahlten, die glänzenden Farben der reichgestickten Vorhänge mit den leuchtenden Engelsgestalten, Schaubrottisch und Räucheraltar, die beide in ihrem Gold glänzten, und hinter dem zweiten Vorhang die Lade mit den geheimnisvollen Cherubim, über denen das heilige Licht der Schechinah, die sichtbare Offenbarung der Gegenwart Gottes, leuchtete; aber all das war nur ein schwacher Abglanz jener Herrlichkeit des Tempels Gottes im Himmel, dem bedeutenden Mittelpunkt des Erlösungswerkes für uns Menschen.WHF 37.3

    Etwa ein halbes Jahr dauerte es, um das irdische Heiligtum aufzubauen. Als es vollendet war, prüfte Mose das Werk der Bauleute und verglich es mit dem Vorbild, das ihm auf dem Berg gezeigt worden war, und den Anweisungen, die er von Gott erhalten hatte. “Und Mose sah dies ganze Werk an, und siehe, sie hatten es gemacht, wie der HERR geboten hatte. Und er segnete sie.” 2.Mose 39,43. Mit großer Anteilnahme versammelte sich das Volk Israel, um das Heiligtum zu betrachten. Als sie ehrfurchtsvoll den Bau bewunderten, senkte sich die Wolke auf das Heiligtum herab und hüllte es ein. “Und die Herrlichkeit des HERRN erfüllte die Wohnung.” 2.Mose 40,34. So offenbarte sich die göttliche Majestät, und eine Zeitlang konnte selbst Mose nicht das Innere betreten. Tief bewegt sah das Volk, daß der Herr das Werk ihrer Hände angenommen hatte. Keine lauten Jubelrufe erschallten, aber heilige Ehrfurcht ergriff alle Anwesenden. Der Jubel ihres Herzens zeigte sich in Freudentränen, in leisen Gebeten und Worten aufrichtiger Dankbarkeit darüber, daß Gott sich herabgeneigt hatte, um bei ihnen zu wohnen.WHF 38.1

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