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Wir haben einen Fürsprecher

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    Die Lehren aus dem Jahre 1844

    Die Erfahrung der Jünger, die beim ersten Kommen Christi das Evangelium vom Reich verkündigten, hat ihr Gegenstück in der Erfahrung derer, die die Botschaft seiner Wiederkunft verbreiteten. So wie die Jünger hinausgingen und predigten: “Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist herbeigekommen”, so verkündigten Miller und seine Mitarbeiter, daß der längste und letzte prophetische Zeitabschnitt, den die Bibel erwähnt, fast abgelaufen sei, daß das Gericht unmittelbar bevorstünde und das ewige Reich bald anbrechen werde. Die Predigt der Jünger gründete sich, was die Zeit betraf, auf die siebzig Wochen in Daniel 9. Die von Miller und seinen Gefährten verbreitete Botschaft kündet den Ablauf der zweitausenddreihundert Tage an, von denen die siebzig Wochen einen Teil bilden. Die Verkündigung der Jünger wie auch Millers hatte die Erfüllung je eines Teiles derselben prophetischen Zeitspanne zur Grundlage.WHF 95.1

    Gleich den ersten Jüngern verstanden William Miller und seine Freunde selbst nicht völlig die Tragweite der Botschaft, die sie verkündigten. Irrtümliche Ansichten hinderten sie, zur richtigen Auslegung der Weissagung zu gelangen. Obwohl sie die Botschaft predigten, die Gott ihnen zur Verkündigung anvertraut hatte, mußten sie doch eine Enttäuschung erleben, weil sie ihre Bedeutung nicht richtig verstanden hatten.WHF 95.2

    Bei der Erklärung von Daniel 8,14: “Bis zweitausenddreihundert Abende und Morgen vergangen sind, dann wird das Heiligtum wieder geweiht werden”, übernahm Miller die allgemein verbreitete Ansicht, daß die Erde das Heiligtum sei. Darum glaubte er, daß die Weihe des Heiligtums, die Läuterung der Erde durch Feuer, bei der Wiederkunft des Herrn stattfinden werde. Als er entdeckte, daß das Ende der zweitausenddreihundert Tage genau vorausgesagt worden war, schloß er daraus, daß damit die Zeit der Wiederkunft angegeben sei. Sein Irrtum entstand dadurch, daß er sich bezüglich des Heiligtums auf die allgemein verbreitete Ansicht stützte.WHF 96.1

    Im Schattendienst, der ein Hinweis auf das Opfer und die Priesterschaft war, bildete die Reinigung (Weihe) des Heiligtums den abschließenden Dienst, der vom Hohenpriester in der jährlichen Runde seiner Amtsführung ausgeübt wurde. Es war dies das Schlußwerk der Versöhnung, das Wegschaffen oder Abtun der Sünde von Israel. Es versinnbildete den abschließenden Dienst unseres Hohenpriesters im Himmel, wobei die Sünden seines Volkes, die in den himmlischen Büchern verzeichnet stehen, hinweggenommen oder ausgelöscht werden. Dieser Dienst schließt eine Untersuchung, ein Gerichtsgeschehen ein. Es geht der Wiederkunft Christi in den Wolken des Himmels mit großer Macht und Herrlichkeit unmittelbar vorauf; denn bei seinem Erscheinen muß jeder Fall bereits entschieden sein. Jesus sagt: “Siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, zu geben einem jeglichen, wie seine Werke sind.” Offenbarung 22,12. Dieses Gericht vor der Wiederkunft wird in der ersten Engelsbotschaft von Offenbarung 14,7 angekündigt: “Fürchtet Gott und gebet ihm die Ehre; denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen!”WHF 96.2

    Die diese Warnungsbotschaft verkündigten, gaben die richtige Botschaft zur rechten Zeit. Doch wie die ersten Jünger auf Grund der Weissagung in Daniel 9 erklärten: “Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist herbeigekommen” und dennoch nicht erkannten, daß der Tod des Messias in der gleichen Schriftstelle angekündigt wurde, so predigten auch Miller und seine Mitarbeiter die auf Daniel 8,14 und Offenbarung 14,7 beruhende Botschaft, ohne zu erkennen, daß in Offenbarung 14 noch auf andere Botschaften hingewiesen wird, die ebenfalls vor der Wiederkunft Christi verkündigt werden sollen. Wie sich die Jünger über das Reich getäuscht hatten, das am Ende der siebzig Wochen aufgerichtet werden sollte, so irrten sich jene Adventgläubigen hinsichtlich des Ereignisses, das für das Ende der zweitausenddreihundert Tage verheißen war. In beiden Fällen hatte man allgemein verbreitete Irrtümer angenommen oder zumindest daran festgehalten. So wurde das Verständnis der Wahrheit verdunkelt. Die Jünger damals wie später die Adventgläubigen erfüllten Gottes Willen, indem sie die Botschaft predigten, die verkündigt werden sollte; beide Gruppen mußten durch ein Mißverständnis der göttlichen Botschaft eine Enttäuschung erleben.WHF 97.1

    Dennoch erreichte Gott dabei seine Gnadenabsicht, indem er zuließ, daß die Gerichtswarnung in der erwähnten Weise verkündigt wurde. Der große Tag stand vor der Tür, und die bestimmte Zeit wurde nach Gottes Vorsehung für jene Menschen zu einer Prüfung, durch die offenbar werden sollte, was in ihren Herzen ist. Die Botschaft war zur Bewährung der Nachfolger Jesu bestimmt. Dadurch sollten sie selbst erkennen, ob ihre Herzen auf die vergängliche Welt oder auf Christus und den Himmel gerichtet sind. Sie gaben vor, den Heiland zu lieben; nun sollten sie ihre Liebe beweisen. Waren sie bereit, ihre vergänglichen Hoffnungen und ehrgeizigen Pläne fahren zu lassen und mit Freuden die Ankunft des Herrn zu erwarten? Die Botschaft sollte ihnen helfen, ihren wahren geistlichen Zustand zu erkennen. Der Herr sandte sie in seiner Barmherzigkeit, um sie anzuspornen, ihn mit reuig demütigem Herzen zu suchen.WHF 97.2

    Selbst die Enttäuschung, — obgleich sie die Folge ihres eigenen Mißverständnisses der Botschaft war —, sollte ihnen zum Besten dienen. Diejenigen, die behauptet hatten, die Warnung angenommen zu haben, wurden auf die Probe gestellt. Würden sie angesichts der Enttäuschung ihre bisherige Erfahrung aufgeben und ihr Vertrauen auf Gottes Wort wegwerfen? Oder würden sie demütig und unter Gebet zu erkennen suchen, wo sie die Weissagung falsch verstanden hatten? Wieviele hatten sich nur von Furcht oder Gefühlsaufwallungen bewegen lassen? Wieviele waren halbherzig und ungläubig? Tausende gaben vor, die Erscheinung des Herrn liebzuhaben. Würden sie nun unter dem Spott und der Verachtung der Welt, ausgesetzt der Prüfung durch die Verzögerung und Enttäuschung, ihren Glauben verleugnen? Würden sie, weil sie Gottes Handeln nicht gleich verstehen konnten, die Wahrheit wegwerfen, die auf die klaren Aussagen seines Wortes gegründet ist?WHF 98.1

    Diese Probe sollte die Standhaftigkeit derer offenbaren, die im Glauben gehorsam gewesen waren all dem, was ihnen durch das Wort Gottes und den Heiligen Geist gesagt worden war. Zugleich sollte diese Erfahrung in einmaliger Weise zeigen, wie gefährlich es ist, Theorien und Auslegungen der Menschen anzunehmen, anstatt die Bibel sich selbst erklären zu lassen. Die Verwirrung und innere Not, die durch die Enttäuschung über die Kinder des Glaubens kam, sollte sie zu einer geistlichen Erneuerung führen. Das würde sie zu einem gründlicheren Studium des prophetischen Wortes veranlassen und sie lehren, die Grundlagen ihres Glaubens sorgfältiger zu prüfen und alles Unbiblische, wie verbreitet es auch in der Christenheit sein mochte, zu verwerfen.WHF 98.2

    Diese Gläubigen sollten so wie die ersten Jünger damals über das, was sie in der Stunde der Prüfung nicht verstanden, später aufgeklärt werden. Wenn sie dann erkennen konnten, “wie’s der Herr hinausgeführt hat” (Jakobus 5,11), dann wüßten sie, daß es keinen Zweifel mehr daran gab, daß sich Gottes Liebesabsichten ihnen gegenüber erfüllt haben trotz der Verwirrung, die aus ihren Irrtümern entstanden war. Durch diese segenbringende Erfahrung sollten sie erkennen, daß der Herr “gnädig und barmherzig” ist, und alle seine Wege “sind lauter Güte und Treue für alle, die seinen Bund und seine Gebote halten”. Psalm 25,10.WHF 99.1

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