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Erziehung

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    Kapitel 14: Wissenschaft und Bibel

    “Wer erkennte nicht an dem allem,
    daß des Herrn Hand solches gemacht hat?”

    Da das Buch der Natur und das Buch der Offenbarung dem gleichen beherrschenden Geiste entstammen, müssen sie übereinstimmen. Auf unterschiedliche Weise und in verschiedener Sprache bezeugen sie dieselben großen Wahrheiten. Die Wissenschaft entdeckt ständig neue Wunder; ihre Forschungstätigkeit erbringt jedoch nichts, was, richtig verstanden, mit der göttlichen Offenbarung in Widerspruch stände. Das Buch der Natur und das geschriebene Wort erhellen sich wechselseitig. Sie machen uns mit Gott vertraut, indem sie uns über die Gesetze belehren, durch die er wirkt.Ez54 117.1

    Irrtümliche Folgerungen, die man aus Naturbeobachtungen zog, haben jedoch zu einem angeblichen Widerstreit zwischen Wissenschaft und Offenbarungswahrheit geführt. In dem Bemühen, die Übereinstimmung wiederherzustellen, hat man sich Schriftauslegungen zu eigen gemacht, die die Kraft des Wortes Gottes untergraben und zerstören. Von der Geologie wird angenommen, sie widerspräche der wörtlichen Ausdeutung des mosaischen Schöpfungsberichtes. Man behauptet, die Entwicklung der Erde aus dem Chaos habe Millionen von Jahren erfordert. Um die Bibel dieser vermeintlichen Enthüllung der Wissenschaft anzupassen, nimmt man an, die Schöpfungstage seien gewaltige Zeiträume von unbestimmter Dauer gewesen, die sich über Tausende oder gar Millionen von Jahren erstreckten.Ez54 118.1

    Eine solche Folgerung ist völlig unangebracht. Der biblische Bericht enthält keine Widersprüche und stimmt mit den Lehren der Natur überein. Vom ersten Schöpfungstag lautet der Bericht: “Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag.” 1.Mose 1,5. Und von jedem der ersten sechs Tage der Schöpfungswoche wird im Grunde dasselbe gesagt. Das inspirierte Wort tut uns kund, daß jede einzelne dieser Perioden ein aus Abend und Morgen bestehender Tag war wie alle andern Tage seit jener Zeit. Hinsichtlich des Schöpfungswerkes selbst lautet das göttliche Zeugnis: “So er spricht, so geschieht’s; so er gebeut, so stehet’s da.” Psalm 33,9. Welchen Zeitraum erforderte die Entwicklung der Erde aus dem Chaos bei dem, der zahllose Welten auf solche Weise ins Dasein rief? Müssen wir seinem Wort Gewalt antun, um seine Werke zu rechtfertigen?Ez54 118.2

    Es ist wahr, daß Reste, die im Erdreich gefunden wurden, für das Dasein von Menschen, Tieren und Pflanzen zeugen, die viel größer waren als die heutzutage bekannten. Diese werden als Beweis dafür angesehen, daß es ein Pflanzen und Tierleben vor der Zeit des mosaischen Berichtes gegeben habe. Doch die biblische Geschichte erklärt diese Dinge zur Genüge. Vor der Flut war die Entfaltung des Pflanzen und Tierlebens der seither bekanntgewordenen weit überlegen. Bei der Sintflut wurde die Erdoberfläche aufgerissen, auffallende Veränderungen traten ein, und bei der Neubildung der Erdkruste wurden viele Beweisstücke für das früher vorhandene Leben aufbewahrt. Die riesigen Wälder, die zur Zeit der Flut im Erdreich begraben wurden und sich von da ab in Kohle verwandelten, bilden die ausgedehnten Kohlenfelder und liefern die Ölvorräte, die heutzutage zu unserer Behaglichkeit und Bequemlichkeit beitragen. Wenn diese Dinge zutage gefördert werden, sind sie immer wieder stumme Zeugen für die Wahrheit des Wortes Gottes.Ez54 118.3

    Mit der Erdentwicklungstheorie ist jene andere verwandt, die die Entwicklung des Menschen, der Krone der Schöpfung, auf eine aufsteigende Linie von Keimen, Weichtieren und Vierfüßlern zurückführt.Ez54 119.1

    Wenn man alle Umstände menschlichen Forschens in Betracht zieht: wie kurz doch das Leben des Menschen, wie begrenzt sein Wirkungsfeld, wie beschränkt sein Gesichtskreis ist; wie häufig und wie groß die Irrtümer in seinen Folgerungen sind, besonders hinsichtlich der Ereignisse, die sich vermeintlich vor der Schöpfungswoche abgespielt haben; wie oft die angeblichen Endergebnisse der Wissenschaft neu überprüft oder verworfen werden; wie bereitwillig von Zeit zu Zeit der für die Erdentwicklung angenommene Zeitraum um Millionen von Jahren verlängert oder verkürzt wird; wie sehr die Theorien der verschiedenen Wissenschaftler einander widerstreiten wenn wir dies alles bedenken, sollen wir dann für das fragwürdige “Vorrecht”, unsere Herkunft von Keimen, Weichtieren und Affen abzuleiten, den in seiner Schlichtheit so erhabenen Ausspruch der Heiligen Schrift darangeben: “Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn”? 1.Mose 1,27. Sollen wir auf jene Ahnenreihe stolzer als irgendeine an Königshöfen gehütete verzichten: “... der war ein Sohn Adams, der war Gottes”? Lukas 3,38. Richtig verstanden, stehen sowohl die Enthüllungen der Wissenschaft als auch die Erfahrungen des Lebens mit dem, was die Schrift über das beständige Wirken Gottes in der Natur aussagt, im Einklang.Ez54 119.2

    In dem von Nehemia aufgezeichneten Hymnus sangen die Leviten: “Herr, du bist’s allein, du hast gemacht den Himmel und aller Himmel Himmel mit allem ihrem Heer, die Erde und alles, was darauf ist, die Meere und alles, was darinnen ist; du machst alles lebendig.” Nehemia 9,6.Ez54 120.1

    Soweit es diese Erde betrifft, erklärt die Schrift das Werk der Schöpfung für abgeschlossen. “Die Werke” waren “von Anbeginn der Welt gemacht”. Hebräer 4,3. Aber in der Erhaltung des Geschöpflichen wirkt die Kraft Gottes immer noch. Nicht weil der einmal in Gang gesetzte Mechanismus durch eigene, ihm innewohnende Energie fortfährt zu arbeiten, schlagen die Pulse und folgt ein Atemzug dem andern. Jegliches Atemholen und jede Klopfbewegung des Herzens ist ein Beweis der Fürsorge dessen, in dem wir leben und weben und sind. Vom kleinsten Insekt bis zum Menschen ist jedes Lebewesen täglich von seiner Vorsehung abhängig.Ez54 120.2

    “Es wartet alles auf dich ...
    Wenn du ihnen gibst, so sammeln sie;
    Wenn du deine Hand auftust, so werden sie mit Gut
    gesättigt.
    Verbirgst du dein Angesicht, so erschrecken sie;
    Du nimmst weg ihren Odem, so vergehen sie
    Und werden wieder zu Staub.
    Du lässest aus deinen Odem, so werden sie geschaffen,
    Und du erneuest die Gestalt der Erde.” Psalm 104,27-30.
    Ez54 120.3

    “Er breitet aus die Mitternacht über das Leere
    Und hängt die Erde an nichts.
    Er faßt das Wasser zusammen in seine Wolken,
    Und die Wolken zerreißen darunter nicht ...
    Er hat um das Wasser ein Ziel gesetzt,
    Bis wo Licht und Finsternis sich scheiden.
    Ez54 120.4

    Die Säulen des Himmels zittern
    Und entsetzen sich vor seinem Schelten. Vor seiner Kraft wird das Meer plötzlich ungestüm ...
    Am Himmel wird’s schön durch seinen Wind,
    Und seine Hand durchbohrt die flüchtige Schlange.
    Siehe, also geht sein Tun,
    Und nur ein geringes Wörtlein davon haben wir
    vernommen.
    Wer will aber den Donner seiner Macht verstehen?” Hiob 26,7-10; 11-14.
    Ez54 120.5

    “Er ist der Herr, der Weg in Wetter und Sturm ist und Gewölke der Staub unter seinen Füßen.” Nahum 1,3.Ez54 121.1

    Die gewaltige Macht, die in der ganzen Natur spürbar ist und alle Dinge erhält, ist nicht nur, wie einige Männer der Wissenschaft behaupten, ein alldurchdringendes Prinzip, eine wirkende Energie. Gott ist Geist; doch er ist auch ein persönliches Wesen, denn der Mensch wurde nach seinem Bilde geschaffen. Als Personwesen hat sich Gottvater in seinem Sohn offenbart. Jesus, “der Glanz seiner Herrlichkeit und das Ebenbild seines Wesens” (Hebräer 1,3) wurde auf Erden in Gebärden als ein Mensch erfunden. Als persönlicher Heiland kam er in die Welt. Als persönlicher Heiland fuhr er auf zur Höhe, und als persönlicher Heiland vertritt er uns auch in den himmlischen Höfen. Vor dem Throne Gottes dient in unserer Sache einer “wie eines Menschen Sohn”. Daniel 7,13.Ez54 121.2

    Der Apostel Paulus bezeugt unter der Einwirkung des Heiligen Geistes von Christus: “Es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen. Und er ist vor allem, und es besteht alles in ihm.” Kolosser 1,16.17. Die Hand, die die Himmelskörper im Weltenraume trägt, die alle Dinge im gesamten Universum Gottes in ihrer Ordnung und in rastloser Tätigkeit erhält, ist es, die für uns ans Kreuz genagelt wurde.Ez54 121.3

    Die Größe Gottes bleibt uns etwas Unfaßbares. “Des Herrn Stuhl ist im Himmel” (Psalm 11,4) doch durch seinen Geist ist er überall gegenwärtig. “Seine Augenlider prüfen die Menschenkinder.” Er kennt alle Werke seiner Hand aufs genaueste und kümmert sich persönlich darum.Ez54 121.4

    “Wer ist wie der Herr, unser Gott? der sich so hoch
    gesetzt hat
    Und auf das Niedrige sieht im Himmel und auf Erden.”
    Ez54 122.1

    “Wohin soll ich gehen vor deinem Geist,
    Und wohin fliehen vor deinem Angesicht?
    Führe ich auf zum Himmel, so wärst du da.
    Und lagerte ich mich in der Unterwelt, so wärst du dort.”
    (“Das Grab ist aufgedeckt vor ihm, und der Abgrund hat
    keine Decke.” Hiob 26,6.)
    Ez54 122.2

    “Nähme ich Schwingen des Morgenrots zum Flug
    Und ließe mich nieder am äußersten Westmeer,
    So würde auch dort deine Hand mich führen
    Und deine Rechte mich fassen.” Psalm 113,5.6; Psalm 139,7-10 (Menge).
    Ez54 122.3

    “Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es;
    Du verstehest meine Gedanken von ferne.
    Ich gehe oder liege, so bist du um mich
    Und siehest alle meine Wege
    ... Von allen Seiten umgibst du mich
    Und hältst deine Hand über mir.
    Solche Erkenntnis ist mir zu wunderbar
    Und zu hoch; ich kann sie nicht begreifen.” Psalm 139,2-6.
    Ez54 122.4

    Es war der Schöpfer aller Dinge, der die Mittel dem Zweck und die Vorräte dem Bedürfnis so wunderbar zuordnete. Er war es, der in der stofflichen Welt Vorkehrung traf, daß jedes eingepflanzte Verlangen befriedigt werden konnte. Er schuf die Menschenseele mit ihrer Fähigkeit des Erkennens und Liebens, und es liegt nicht in seiner Art, das Sehnen des Gemütes ungestillt zu lassen. Kein unbegreifliches Prinzip, keine unpersönliche Kraft, keine bloße Abstraktion kann den Bedürfnissen und Sehnsüchten menschlicher Wesen in diesem Leben des Kampfes mit Sünde, Leid und Schmerz Genüge tun. Es reicht nicht aus, an Gesetz und Macht zu glauben, an Dinge, die kein Mitgefühl haben und nimmermehr den Schrei nach Hilfe vernehmen. Wir müssen um einen allmächtigen Arm wissen, der uns aufrechterhält, um einen ewigen Freund, der Mitleid mit uns hat. Wir bedürfen einer warmen Hand, die wir ergreifen, eines Herzens voller Zärtlichkeit, dem wir vertrauen können; und gerade so hat sich Gott in seinem Worte offenbart.Ez54 122.5

    Wer am tiefsten in die Rätsel der Natur eindringt, wird am besten seine eigene Unwissenheit und Schwäche erkennen. Er wird einsehen, daß es da Höhen und Tiefen gibt, zu denen er nicht vorstoßen kann, Geheimnisse, die er nicht zu ergründen vermag, weite Bereiche der Wahrheit, die noch unbetreten vor ihm liegen. Er wird geneigt sein, mit Newton zu sprechen: “Ich komme mir vor wie ein Kind am Ufer, das Kieselsteine und Muscheln fand, während der große Ozean der Wahrheit unentdeckt vor mir lag.”Ez54 123.1

    Die scharfsinnigsten Wissenschaftler sind gezwungen, in der Natur das Wirken einer unendlichen Macht anzuerkennen. Dem auf sich selbst gestellten menschlichen Verstand müssen die Lehren der Natur freilich widerspruchsvoll und irrig erscheinen. Nur im Lichte der Offenbarungswahrheit können sie richtig entziffert werden. “Durch den Glauben merken wir ...” Hebräer 11,3.Ez54 123.2

    “Am Anfang schuf Gott ...” 1.Mose 1,1. Nur an diesem Standort kann der Geist mit seinen bohrenden Fragen, der gleich der Taube sich zur Arche flüchtet, Ruhe finden. Über ihm, unter ihm und an seiner Seite webt und wirkt die unendliche Liebe, die alles so hinausführt, daß das “Wohlgefallen der Güte” (2.Thessalonicher 1,11) erfüllt werde.Ez54 123.3

    “Gottes unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, wird ersehen, so man des wahrnimmt, an den Werken, nämlich an der Schöpfung der Welt.” Römer 1,20. Aber ihr Zeugnis wird nur mit der Hilfe des göttlichen Lehrers verstanden. “Denn welcher Mensch weiß, was im Menschen ist, als der Geist des Menschen, der in ihm ist? Also auch weiß niemand, was in Gott ist, als der Geist Gottes.” 1.Korinther 2,11.Ez54 123.4

    “Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, der wird euch in alle Wahrheit leiten.” Johannes 16,13. Nur unter dem Beistand jenes Geistes, der im Anfang “auf dem Wasser” schwebte, mit Hilfe jenes Wortes, durch das “alle Dinge” gemacht sind, und jenes wahren Lichtes, das “alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen” (1.Mose 1,2; Johannes 1,3.9), kann das Zeugnis der Wissenschaft richtig gedeutet werden. Allein bei solcher Wegweisung erkennt man ihre tiefsten Wahrheiten.Ez54 123.5

    Nur unter der Leitung des Allwissenden werden wir beim Studium seiner Werke befähigt, seine Gedanken nachzudenken.Ez54 124.1

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