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Für die Gemeinde geschrieben — Band 1

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    Kapitel 55: Alte Wahrheit in neuem Gewand*Bericht von einer Zeltversammlung in Ottawa, Kansas, veröffentlicht in The Review and Herald, 23. Juli 1889.

    Während der Zeltversammlung in Kansas betete ich vor allem darum, daß die Macht des Feindes gebrochen würde. Menschen, die bislang in Dunkelheit gelebt hatten, sollten sich der Botschaft öffnen, die Gott ihnen senden wollte. Sie sollten die alte Wahrheit erkennen, die vielen von ihnen neu war, die aber tatsächlich nur ein neues Gewand trug. Die Menschen können Gott nicht mehr verstehen, denn Satan hat ihnen ein völlig falsches Bild vom Wesen Gottes vermittelt. Er hat unserem guten und gnädigen Gott seine eigenen satanischen Eigenschaften angedichtet. Männer und Frauen, die auf der Suche nach Wahrheit sind, haben Gott so lange in diesem falschen Licht gesehen, daß es schwierig ist, ihnen die Augen für seine Herrlichkeit zu öffnen. Viele Menschen leben im Zweifel, und es ist ihnen anscheinend nahezu unmöglich, die Hoffnung zu begreifen, die ihnen im Evangelium geboten wird ...FG1 375.1

    Am Sabbat wurden Wahrheiten vorgestellt, die den meisten Anwesenden fremd waren. Altes und Neues aus der Schatzkammer Gottes wurde vor ihnen ausgebreitet. Wahrheiten, die von den Zuhörern kaum verstanden und geschätzt werden konnten, wurden offenbart. Neue Erkenntnis brach aus dem Wort Gottes hervor, Erkenntnis über Gesetz und Evangelium und über Christus, unsere Gerechtigkeit. Doch obwohl sie schon lange auf der Suche nach dieser Wahrheit gewesen waren, schien sie ihnen zu schön, um wahr zu sein.FG1 375.2

    Dennoch war die Mühe nicht vergebens. Am Sonntagmorgen zeigte sich deutlich, daß der Geist Gottes bereits dabei war, den moralischen und geistlichen Zustand der Versammelten zu ändern. Viele der Anwesenden übergaben sich ganz und gar dem Herrn, und so mancher, der vorher in Dunkelheit gelebt hatte, legte ein ergreifendes Zeugnis ab. Ein Bruder erzählte von dem Kampf, der sich in ihm abgespielt hatte, bevor er die gute Nachricht akzeptieren konnte, daß ist. Es sei ein harter Kampf gewesen, aber der Herr habe an ihm gearbeitet, seinen Sinn geändert und ihm neue Kraft geschenkt. In klaren Zügen habe sich ihm die Wahrheit eröffnet, und er habe begriffen, daß nur Christus Hoffnung und Erlösung schenken könne. “In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen ... Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.” Johannes 1,4.14.FG1 375.3

    Einer unserer jungen Prediger bezeugte, daß er auf dieser Zeltversammlung den Segen und die Liebe Gottes stärker erfahren habe als in seinem ganzen Leben zuvor. Ein anderer erklärte, daß die Prüfungen, Verwicklungen und Konflikte, denen er ausgesetzt gewesen sei, ihn fast dazu gebracht hätten, alles aufzugeben. Er sei der Meinung gewesen, für ihn gebe es, falls er nicht mehr von der Gnade Christi erlangen könne, keine Hoffnung. Die Versammlungen hätten ihn jedoch verändert und ihm ein besseres Verständnis der Erlösung durch Glauben an Christus vermittelt. Er sehe jetzt, daß es ihm geschenkt sei, durch den Glauben gerechtgesprochen zu werden. Er hatte Frieden mit Gott gefunden und bekannte unter Tränen, wie erleichtert und glücklich er sei. In jeder Zeugnisstunde erzählten Menschen, welchen Frieden, welchen Trost und welche Freude ihnen die neue Erkenntnis gebracht hätte.FG1 376.1

    Wir danken dem Herrn von ganzem Herzen, daß wir den Menschen wertvolle Erkenntnisse vermitteln können. Wir freuen uns, daß uns eine ganz besondere Botschaft für die jetzige Zeit anvertraut ist. Die gute Nachricht, daß ist, brachte sehr vielen Menschen Erleichterung. Gott sagt seinem Volk heute: “Geht weiter auf diesem Weg!”FG1 376.2

    Die Botschaft an Laodizea

    Die Botschaft an die Gemeinde zu Laodizea paßt auf uns. Klar und deutlich beschreibt sie, wie es um die Menschen steht, die meinen, sie seien im Besitz der Wahrheit. Sie sind stolz darauf, daß sie das Wort Gottes gut kennen, aber von seiner heiligenden Kraft ist in ihrem Leben nichts zu sehen. Ihnen fehlt die Glut der Liebe zu Gott, doch gerade durch diese Liebe wird das Volk Gottes zum Licht für die Welt.FG1 376.3

    Der treue und wahrhaftige Zeuge teilt einer kalten, toten, christusfernen Gemeinde mit: “Ich kenne deine Werke, daß du weder kalt noch warm bist. Ach, daß du kalt oder warm wärest! Weil du aber lau bist und weder warm noch kalt, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde.” Offenbarung 3,15.16. Beachtet die folgenden Worte: “Du sprichst: Ich bin reich und habe genug und brauche nichts! und weißt nicht, daß du elend und jämmerlich bist, arm, blind und bloß.” Offenbarung 3,17. Hier wird uns eine Gemeinde gezeigt, die auf ihre geistlichen Erkenntnisse und Privilegien stolz ist. Aber diese Gläubigen haben nicht auf die unverdienten Segnungen Gottes reagiert. Sie sind rebellisch, undankbar und vergeßlich. Dennoch behandelt Gott sie, wie ein liebevoller, vergebungsbereiter Vater seinen undankbaren, widerspenstigen Sohn behandelt. Sie haben sich seiner Gnade widersetzt, seine Gaben mißbraucht, die ihnen gebotenen Chancen mißachtet und sich mit billiger Zufriedenheit, beklagenswerter Undankbarkeit, hohlem Formalismus und heuchlerischer Unaufrichtigkeit begnügt. In pharisäerhaftem Stolz haben sie sich selbst gepriesen, so daß von ihnen gesagt wird: “Du sprichst: Ich bin reich und habe genug und brauche nichts!” Offenbarung 3,17.FG1 377.1

    Hat nicht unser Herr Jesus diese Selbstzufriedenen wieder und wieder zurechtgewiesen, gewarnt und angefleht? Sind seine Ratschläge nicht mißachtet und zurückgewiesen worden? Sind seine Boten nicht verhöhnt, ihre Botschaften als leeres Geschwätz bezeichnet worden? Christus sieht, was der Mensch nicht sehen kann. Er sieht die Sünden, die auch der geduldigste Gott nicht vergeben kann, wenn sie nicht bereut werden. Christus kann sich nicht für selbstzufriedene, hochmütige Menschen einsetzen. Er kann nicht für eine Gemeinde bitten, die sich einbildet, sie brauche keine Hilfe und wisse und habe alles.FG1 377.2

    Der große Erlöser tritt als himmlischer Kaufmann auf, der mit wertvollen Gütern von Haus zu Haus geht und seine unbezahlbaren Waren feilbietet: “Ich rate dir, daß du Gold von mir kaufst, das im Feuer geläutert ist, damit du reich werdest, und weiße Kleider, damit du sie anziehst und die Schande deiner Blöße nicht offenbar werde, und Augensalbe, deine Augen zu salben, damit du sehen mögest. Welche ich lieb habe, die weise ich zurecht und züchtige ich. So sei nun eifrig und tue Buße! Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir.” Offenbarung 3,18-20.FG1 377.3

    Laßt uns über unseren Zustand nachdenken. Laßt uns den Rat des treuen und wahrhaftigen Zeugen beherzigen. Lassen wir uns nicht von Vorurteilen beherrschen wie damals die Juden, und verschließen wir uns nicht vor neuer Erkenntnis. Lassen wir es nicht so weit kommen, daß Christus uns dasselbe sagen muß wie damals seinen Zuhörern: “Ihr wollt nicht zu mir kommen, daß ihr das Leben hättet.” Johannes 5,40.FG1 378.1

    Seit der letzten Generalkonferenz haben in jeder Versammlung Menschen bereitwillig die wunderbare Botschaft von der Gerechtigkeit in Christus angenommen. Wir danken Gott, denn immer mehr Menschen erkennen, daß sie etwas brauchen, was sie nicht haben: das Gold des Glaubens und der Liebe, das weiße Kleid der Gerechtigkeit Christi, die Augensalbe des geistlichen Unterscheidungsvermögens. Wenn ihr im Besitz dieser wertvollen Gaben seid, werdet ihr nicht länger ein entweihtes Heiligtum, sondern Gottes heiliger Tempel sein. Brüder und Schwestern, ich bitte euch im Namen Jesu Christi von Nazareth: Arbeitet, wo Gott am Werk ist. Jetzt bieten sich die besten Gelegenheiten.FG1 378.2

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