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Aus der Schatzkammer der Zeugnisse — Band 1

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    Israels Erfahrung — eine Warnung

    Sowohl das Murren der Israeliten vor alters und ihre rebellische Unzufriedenheit als auch die mächtigen Wundertaten, die um ihretwillen geschahen, sowie die Bestrafung ihres Götzendienstes und ihres Undanks sind zu unserem Nutzen berichtet. Das Beispiel des alten Israel ist dem Volk Gottes zur Warnung gegeben, damit es Unglauben meide und dem Zorn Gottes entfliehe. Hätte man die Missetaten der Hebräer nicht in die heiligen Berichte aufgenommen, sondern nur ihre Tugenden erzählt, diente uns ihre Geschichte nicht zur Lehre, wie es aber tatsächlich der Fall ist.Sch1 399.3

    Ungläubige und solche, die mit der Sünde liebäugeln, entschuldigen ihre Freveltaten, indem sie die Verfehlungen der Menschen anführen, denen Gott in alter Zeit Ansehen und Einfluß gegeben hatte. Sie folgern, daß es durchaus nicht verwunderlich wäre, dieser Untaten schuldig zu sein, wenn selbst die heiligen Männer Gottes den Versuchungen erlegen wären und Unrecht begangen hätten. Da sie ja solche erlauchten Vorbilder der Missetat vor sich haben, geben sie zu verstehen, daß sie schließlich gar nicht so schlecht seien, wie es den Anschein habe.Sch1 399.4

    Die Grundsätze der Gerechtigkeit erforderten eine gewissenhafte Wiedergabe der Tatsachen zum Nutzen aller, die jemals die Heilige Schrift lesen würden. Hierin liegt ein klarer Beweis göttlicher Weisheit. Von uns wird erwartet, daß wir dem Gesetz Gottes gehorchen. Wir werden nicht nur über die Strafe unterrichtet, die Ungehorsam nach sich zieht, sondern die Geschichte Adams und Evas im Paradies und die traurigen Folgen ihres Ungehorsams gegenüber Gottes Befehlen wurden uns zur Lehre und zur Warnung berichtet. Dieser Bericht ist klar und vollständig.Sch1 400.1

    In Verbindung mit dem Gesetz, das dem Menschen in Eden gegeben wurde, wird auch auf die Strafe aufmerksam gemacht, die den Menschen im Falle der Gesetzesübertretung treffen sollte. Dann folgt der Bericht von der Versuchung, vom Fall und von der Strafe, die unseren irrenden Eltern auferlegt wurde. Ihr Beispiel ist uns zur Warnung gegen den Ungehorsam gegeben, damit wir gewiß sind, daß der Tod der Sünde Sold ist und daß Gottes vergeltende Gerechtigkeit niemals fehlgeht. Gott fordert von seinen Geschöpfen strenge Beachtung seiner Gebote. Wie genau bestimmt war die dem Gesetz beigefügte Strafandrohung, wie sicher folgte die Strafe der Übertretung des Gesetzes, nachdem das Gesetz auf Sinai verkündet worden war! Wie klar zeugen die berichteten Beispiele für diese Tatstache!Sch1 400.2

    Aus der Feder göttlicher Eingebung erfahren wir, getreu ihrer Aufgabe, von den Sünden, die Noah, Lot, Mose, Abraham, David und Salomo überkamen, ja daß selbst Elias starke innere Haltung unter der Anfechtung zusammenbrach, die er während seiner furchtbaren Prüfungen erlebte. Jonas Ungehorsam und Israels Götzendienst werden getreulich berichtet. Die Verleugnung Christi durch Petrus, die scharfe Auseinandersetzung zwischen Paulus und Barnabas, die Fehler und menschlichen Schwächen der Propheten und Apostel, alles legte der Heilige Geist bloß, der den Schleier vom menschlichen Herzen hinwegnimmt. Da liegt das Leben der Gläubigen vor uns mit allen ihren Fehlern und Torheiten, die allen folgenden Geschlechtern zur Lehre bestimmt sind. Hätten sie keine Schwächen gehabt, sie wären eine Art Übermenschen gewesen. Wir müßten verzagen vor der Frage, ob unser sündhaftes Wesen jemals eine derartige Höhe erreichen könnte. Wenn wir aber sehen, wie sie kämpften und fielen, sich wiederum ein Herz faßten und schließlich durch Gottes Gnade siegten, dann schöpfen wir neuen Mut. Wir werden dazu geführt, uns der Hindernisse zu entledigen, die uns eine entartete Welt in den Weg legt.Sch1 400.3

    Gott strafte immer gewissenhaft alle Übeltaten. Er sandte seine Propheten, um die Schuldigen zu warnen, deren Sünden zu rügen und das Urteil über sie zu fällen. Alle, die danach fragen, warum die Heilige Schrift die Sünden des Volkes Gottes in so deutlicher Form ans Licht bringt, daß Spötter darüber lachen und Fromme darüber weinen, sollten überlegen, daß alles zu ihrer Lehre geschrieben ist, um die erwähnten Übel zu meiden und nur die Rechtschaffenheit der Menschen nachzuahmen, die dem Herrn dienten.Sch1 401.1

    Gerade solche Lehren brauchen wir, wie sie die Bibel uns gibt, denn mit der Enthüllung der Sünde wird auch die ihr folgende Vergeltung berichtet. Die Reue und Buße des Schuldigen sowie die Wehklagen der sündenkranken Seele dringen aus der Vergangenheit herüber und sagen uns, daß der Mensch damals wie heute der vergebenden Barmherzigkeit Gottes bedarf. Die Bibel lehrt uns, daß Gott die Frevler bestraft, des reumütigen Sünders sich jedoch erbarmt und ihm vergibt.Sch1 401.2

    In seiner Vorsehung hielt es der Herr für angebracht, sein Volk auf verschiedene Weise zu lehren und zu warnen. Durch unmittelbaren Befehl, heilige Schriften und durch den Geist der Weissagung hat er ihm seinen Willen kundgetan. Meine Aufgabe besteht darin, die Fehler und Sünden des Volkes Gottes beim Namen zu nennen. Das Ans-Licht-Bringen der Sünden gewisser Personen bedeutet nicht, daß sie in den Augen Gottes schlechter angesehen sind als viele andere, deren Fehler unerwähnt bleiben. Aber mir wurde gezeigt, daß ich mir meine Aufgabe nicht auswählen kann, sondern demütig dem Willen Gottes zu gehorchen habe. Die Fehler und Übeltaten vieler Christen sind zur Belehrung der Menschen aufgezeichnet, die den gleichen Versuchungen erliegen könnten. Die Erfahrung einzelner dient anderen gefährdeten Menschen zur Warnung.Sch1 401.3

    Auf diese Weise werden die Fallstricke und Anschläge Satans ebenso enthüllt wie die Bedeutung der Vervollkommnung eines christlichen Charakters und die Mittel, durch die man diesen christlichen Charakter entwickeln kann. Hiermit zeigt uns Gott, was nötig ist, um seinen Segen zu erlangen. Viele neigen dazu, sich rebellischen Gefühlen hinzugeben, sobald ihre Sünden gerügt werden. “Prediget uns aber sanft.” Jesaja 30,10. Dies ist der Geist der heutigen Generation. Aber der Geist der Weissagung spricht einzig allein die Wahrheit. Die Ungerechtigkeit nimmt überhand und die Liebe vieler erkaltet, die angeblich Nachfolger Christi sind. Sie verschließen ihre Augen vor der Bosheit ihres Herzens und empfinden nicht ihren schwachen und hilflosen Zustand. In seiner Barmherzigkeit lüftet Gott den Schleier und zeigt ihnen, daß hinter allem Sichtbaren ein Auge wacht, das nicht nur ihre verborgene Schuld erkennt, sondern auch die Beweggründe ihrer Taten.Sch1 402.1

    Die Sünden der großen Volkskirchen werden übertüncht. Viele ihrer Gläubigen frönen den gröbsten Lastern und sind in Ruchlosigkeit versunken. Babylon ist gefallen und ein Behältnis aller unreinen und verhaßten Vögel geworden! Die entsetzlichsten Sünden unserer Zeit finden ein Obdach unter dem Deckmantel des Christentums. Viele verkünden, daß das Gesetz Gottes aufgehoben sei. Gewiß entspricht ihr Leben auch ihrem Glauben. Wo es kein Gesetz gibt, da gibt es keine Übertretung und deshalb auch keine Sünde; denn die Sünde ist des Gesetzes ÜbertretungSch1 402.2

    “Fleischlich gesinnt sein ist eine Feindschaft wider Gott” und bedeutet, seinem Willen zu widerstreben. Wenn diese Gesinnung einmal das Joch des Gehorsams abwirft, gleitet sie nichtsahnend in die Gesetzlosigkeit der Sünde. Die Ungerechtigkeit nimmt unter denen überhand, die von echter und vollkommener religiöser Freiheit so großartig zu reden wissen. Ihre Lebensführung läuft dem Willen des Herrn zuwider. Sie sind Mitarbeiter des Seelenverderbers. Das Licht offenbarter Wahrheit ist ihren Blicken entzogen, und die Schönheiten echter Frömmigkeit erscheinen ihnen wie Trugbilder.Sch1 402.3

    Es ist erstaunlich zu sehen, auf welch lockeren Grund sehr viele Menschen ihre Hoffnungen auf das Himmelreich bauen! Sie spotten über das Gesetz des Allmächtigen, als wollten sie ihn herausfordern und sein Wort entwerten. Selbst Satan, der das göttliche Gesetz genauestens kennt, würde es nicht wagen, die Reden zu führen, die manche Prediger, die das Gesetz verabscheuen, vom Rednerpult aus halten. Dennoch frohlockt er über ihre Gotteslästerung.Sch1 402.4

    Ich sah, wie es um den Menschen steht, der vom Willen Gottes nichts weiß. Freveltaten und Ungerechtigkeiten bestimmen seinen Lebensinhalt. Doch welche Veränderung geht in seinem Herzen vor sich, wenn ihm der Geist Gottes den vollen Sinn des Gesetzes offenbart! Gleichwie Belsazer liest auch er die Handschrift des Allmächtigen, und Schuldbewußtsein ergreift seine Seele. Die Donnerschläge des Wortes Gottes schrecken ihn aus seiner Trägheit, und im Namen Jesu ruft er um Gnade. Auf dieses demütige Ansuchen hört Gott stets mit willigem Ohr. Er weist einen reuigen Sünder niemals ungetröstet von sich.Sch1 403.1

    Der Herr hat es für gut angesehen, mir in einem Gesicht die Bedürfnisse und Irrtümer seines Volkes zu offenbaren. So schmerzlich es für mich auch war, so habe ich doch den Missetätern ihre Fehler und die Möglichkeiten, sie abzulegen, gewissenhaft vor Augen geführt, wie sie mir der Geist Gottes eingab. In vielen Fällen trafen mich Verleumdungen. Gerade diejenigen waren gegen mich aufgebracht, für die ich gewirkt und gelitten hatte. Ich habe mich jedoch nicht von meinem Weg abbringen lassen.Sch1 403.2

    Gott hat mir meinen Auftrag gegeben. Mit seinem Beistand konnte ich die mühevollen Pflichten erfüllen, die er mir aufgetragen hatte. So hat der Geist Gottes Warnungen und Urteile ausgesprochen, ohne aber seine barmherzigen Gnadenverheißungen zurückzuhalten.Sch1 403.3

    Wenn die Kinder Gottes die Lehren ihres Herrn annehmen und seine Handlungsweise erkennen würden, fänden sie für ihre Füße einen geraden Weg und ein Licht, das sie durch Dunkelheit und entmutigende Schwierigkeiten leitet. David lernte aus Gottes Handeln ihm gegenüber Weisheit, und er beugte sich demütig der Züchtigung des Allerhöchsten. Die genaue Schilderung seines Zustandes durch den Propheten Nathan machte David mit seinen Sünden vertraut und half ihm, sie abzutun. Er nahm den Rat demütig an und beugte sich vor Gott. “Das Gesetz des Herrn ist vollkommen und erquickt die Seele”, so sprach er. Psalm 19,8.Sch1 403.4

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