Loading...
Larger font
Smaller font
Copy
Print
Contents

Aus der Schatzkammer der Zeugnisse — Band 1

 - Contents
  • Results
  • Related
  • Featured
No results found for: "".
  • Weighted Relevancy
  • Content Sequence
  • Relevancy
  • Earliest First
  • Latest First
    Larger font
    Smaller font
    Copy
    Print
    Contents

    Seid nicht zu nachsichtig!

    Manche Eltern handeln falsch, wenn sie ihren Kindern zu viel Freiheit lassen. Zuweilen setzen sie soviel Vertrauen in sie, daß sie deren Fehler gar nicht bemerken. Es ist auch nicht recht, Kindern eine mit ziemlichen Unkosten verbundene Reise ohne Begleitung der Eltern oder Betreuer zu erlauben. Das übt auf Kinder einen wenig guten Einfluß aus; denn diese fühlen sich dann schon ziemlich wichtig und glauben, gewisse Sonderrechte zu besitzen. Wenn diese jedoch nicht gewährt werden, denken sie gleich, man hätte ihnen Unrecht getan. Sie berufen sich auf andere Kinder, die kommen und gehen können, wie es ihnen beliebt, und die viele Freiheiten genießen, während sie so kurz gehalten werden.Sch1 137.2

    Aus Furcht, von ihren Kindern ungerecht genannt zu werden, erfüllt die Mutter deren Wünsche, die aber auf die Dauer erheblichen Schaden anrichten können. Junge Besucher, über denen kein Elternauge wacht, um ihre Fehler zu erkennen und zu berichtigen, empfangen oftmals Eindrücke, die erst nach Monaten wieder verblassen. Ich wurde auf Eltern aufmerksam gemacht, die ordentliche und gehorsame Kinder besitzen. Manchen Familien brachten sie vollstes Vertrauen entgegen, und sie ließen es zu, daß ihre Kinder zu diesen Freunden reisten. Von jener Zeit an trat im Betragen und im Wesen der Kinder ein völliger Wandel ein. Vorher waren sie zu Hause glücklich und zufrieden gewesen und hatten kein großes Verlangen gezeigt, viel in Gesellschaft anderer junger Menschen zu sein. Als sie jedoch zu ihren Eltern zurückgekehrt waren, kam ihnen jede Beschränkung ungerecht vor, und das Zuhause erschien ihnen wie ein Gefängnis. Solche unklugen Entscheidungen der Eltern bestimmen aber häufig die charakterliche Entwicklung der Kinder.Sch1 137.3

    Bei diesen Besuchen gehen manche Kinder Bindungen ein, die letztlich ihren Ruin bedeuten. Eltern, haltet, wenn ihr könnt, eure Kinder bei euch, und wacht über sie mit tiefster Sorge! Wenn ihr ihnen gestattet, einen entfernten Besuch zu machen, meinen sie, alt genug zu sein, um für sich selbst sorgen und bestimmen zu können. Ist die Jugend dann unter sich, beschäftigt sie sich oft mit Dingen, die weder ihre Bildung noch ihr Inneres beeinflussen und auch ihre Liebe zu Glaubensdingen nicht vertiefen. Je mehr ihnen Besuche und Reisen erlaubt sind, desto stärker wird das Reisefieber und um so weniger Bindungen scheint ihnen das Elternhaus zu bieten.Sch1 138.1

    Ihr Kinder, Gott hat euch der Fürsorge eurer Eltern anvertraut, damit sie euch belehren und erziehen und dadurch ihr Teil beitragen, euren Charakter für das Himmelreich zuzubereiten. Nun liegt es an euch, zu entscheiden, ob ihr euch zu einem gediegenen, christlichen Charakter entwickeln wollt, indem ihr den besten Gebrauch von dem macht, was euch eure frommen, gläubigen und betenden Eltern mitgegeben haben. Denn wahrlich, all ihr Bemühen und ihre Pflichttreue allein können euch nicht retten. Da müßt auch ihr selbst mithelfen, ihr Kinder. Jedes Kind muß persönlich dazu beitragen. Gläubige Eltern, vor euch liegt die verantwortungsvolle Aufgabe, auch in ihrer religiösen Entwicklung eure Kinder den rechten Weg zu führen. Wenn sie Gott aufrichtig lieben, werden sie euch für eure Fürsorge danken, die ihr ihnen zuteil werden laßt, sie werden euch Ehrerbietung entgegenbringen und eure Pflichttreue in der Zügelung ihrer Wünsche und Neigungen anerkennen.Sch1 138.2

    Bei den meisten Menschen herrscht die Meinung vor, der natürlichen Veranlagung der Jugend freien Lauf zu lassen. Sind die Kinder in der Jugendzeit sehr ungestüm, so meinen die Eltern, daß sich das nach einer Weile gewiß verlieren würde. Haben sie erst das siebzehnte oder achtzehnte Lebensjahr erreicht, werden sie schon zur Vernunft kommen und ihre schlechten Angewohnheiten ablegen, um schließlich ganz brauchbare Männer und Frauen zu werden. Welch ein Irrtum! Jahrelang gestatten sie einem Feinde, in ihrem Herzen Samen auszustreuen. Sie dulden es, wenn unrechte Grundsätze wuchern, in vielen Fällen wird die später aufgewandte Mühe um ihr Herz umsonst sein.Sch1 138.3

    Satan ist ein gewandter, beharrlicher Arbeiter, unser Todfeind. Immer wenn zum Schaden der Jugend ein unbedachtes Wort gesprochen wird, sei es als Schmeichelei oder auch um sie zu veranlassen, irgendein Unrecht mit weniger Abscheu zu betrachten, zieht Satan seinen Vorteil daraus und nährt die böse Saat, daß sie Wurzel schlage und reiche Ernte bringe. Manche Eltern unternehmen nichts, um ihren Kindern die Annahme schlechter Gewohnheiten, deren Merkmale das ganze Lehen hindurch erkennbar bleiben, zu verwehren. Die Verantwortung dafür tragen die Eltern. Ihre Kinder mögen angeblich Christen sein, doch wenn nicht ein besonderer Gnadenakt an ihrem Herzen eine durchgreifende Umgestaltung ihres Lebens bewirkt, wird man ihre früheren Gewohnheiten in ihrem ganzen Auftreten wiedererkennen. Sie zeigen nur die Charakterbildung, deren Entwicklung ihre Eltern zuließen.Sch1 139.1

    Larger font
    Smaller font
    Copy
    Print
    Contents