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    Kapitel 5: Übertreibungen in der Lebensweise

    Die Ansichten des Volkes Gottes in der letzten Zeit sind im allgemeinen sehr verschieden von denjenigen der Welt. Diejenigen, welche eine Wahrheit verkündigen, die nicht volkstümlich ist, sollten vor allen andern sich bemühen, in ihrem Wandel damit übereinzustimmen. Sie sollten nicht versuchen, darauf hinauszuwirken, sich von andern so weit als möglich zu unterscheiden, sondern ihr Bemühen sollte sein, denen, welche sie zu beeinflussen wünschen, so nahe als möglich zu kommen, um ihnen helfen zu können, damit sie die Stellung, welche sie so hochschätzen, erlangen. Wer so handelt, empfiehlt die Wahrheit.ChM 70.1

    Solche, welche für eine gesunde Lebensweise einstehen, sollten in der Zubereitung ihrer eigenen Speisen die Vorzüge derselben im besten Lichte erscheinen lassen. Sie sollten durch ihr Beispiel diese Grundsätze so vor Augen führen, daß sich die gesunde Lebensweise dem Urteile von aufrichtigen Seelen empfiehlt.ChM 70.2

    Es gibt viele, welche jede noch so vernünftige Besserung verwerfen, wenn sie ihre Genußsucht einschränkt. Sie berücksichtigen den Geschmack und nicht die Vernunft und die Gesundheitsgesetze. Von diesen werden alle solche, welche den ausgetretenen Pfad althergebrachter Gewohnheiten verlassen und Reform anstreben, Widerstand erfahren und als zu weit gehend verurteilt werden, wenn sie auch noch so vernünftig vorgehen.ChM 70.3

    Aber niemand sollte sich durch Widerstand oder Spott von diesem Werke abbringen lassen, oder die Sache als nur gering ansehen. Wer von dem Geiste erfüllt ist, den Daniel hatte, wird nicht kleinlich noch eingebildet sein, sondern er wird fest und entschlossen für das Recht einstehen. In seinem Verkehr mit seinen Brüdern oder andern wird er von seinen Grundsätzen nicht abweichen, und zu derselben Zeit wird er, seinem Heilande gleich, eine edle Geduld an den Tag legen. Wenn solche, die eine gesunde Lebensweise befürworten, es darin übertreiben, so sind die Leute nicht zu tadeln, wenn sie einen Widerwillen dagegen hegen. Sehr häufig geschieht es, daß unser religiöses Bekenntnis auf solche Weise einen schlechten Ruf bekommt, und in vielen Fällen können diejenigen, welche solches widersprechendes Verfahren sehen, später nie dorthin gebracht werden, daß sie etwas Gutes in der Reform finden. Solche Leute richten in wenigen Monaten mehr Schaden an, als sie in ihrem ganzen Leben wieder gut machen können. Sie beschäftigten sich mit einem Werke, an dessen Fortgang der Satan Gefallen hat.ChM 71.1

    Zwei Klassen sind mir vorgeführt worden: Erstlich solche, die nicht nach dem Lichte, welches der Herr ihnen gegeben hat, wandeln, und zweitens solche, welche in ihren einseitigen Ansichten zu schroff sind und dieselben andern aufzwingen wollen. Wenn sie einmal eine Stellung einnehmen, geben sie nicht nach, und übertreiben fast alles.ChM 71.2

    Die erste Klasse nahm die Gesundheitslehre an, weil jemand anders sie angenommen hatte. Sie hatten für sich selbst kein klares Verständnis von ihren Grundsätzen. Bei vielen, welche die Wahrheit angenommen haben, war der Beweggrund, weil jemand anders es tat und selbst konnten sie keine Rechenschaft für ihren Glauben ablegen: daher sind sie wankelmütig. Anstatt daß sie ihre Beweggründe in dem Lichte der Ewigkeit betrachten, sich eine praktische Kenntnis der leitenden Grundsätze sammeln und für sich selbst auf einen festen Grund bauen, wandeln sie in den Fußtapfen eines andern und verfehlen sicherlich den Weg.ChM 71.3

    Die zweite Klassen macht sich verkehrte Begriffe von der Gesundheitslehre. Ihre Speisen sind zu mager und armselig, welche, ohne daß man dabei bedenkt, ob sie auch so dem Betreffenden zur Nahrung dienlich sind, zubereitet werden. Es ist von großer Wichtigkeit, daß die Speisen sorgfältig bereitet werden, so daß sie einem unverdorbenen Gaumen munden.ChM 72.1

    Wenn wir aber nun grundsätzlich alle solche Sachen verwerfen, welche den Magen reizen und der Gesundheit nachteilig sind, sollten wir niemals denken, daß es einerlei ist, was wir essen. Ich empfehle keine armselige Kost. Viele, welche gesunder Nahrung bedürfen, und aus innerer Überzeugung das auch annehmen, was sie für gesund halten, werden getäuscht, indem sie glauben, daß eine magere Kost, ohne Mühe zubereitet, alles sei, was unter gesunder Kost verstanden wird. Einige gebrauchen Milch mit viel Zucker in ihren Grützen und denken, dabei nach der Gesundheit zu leben. Aber wenn Milch und Zucker vereinigt werden, verursacht dies leicht eine Gährung im Magen und ist folglich schädlich. Der reichliche Gebrauch des Zuckers in irgend einer Form verursacht nicht selten Krankheit. Manche denken, daß sie nur ein bestimmtes Quantum Nahrung zu sich nehmen dürfen und beschränken sich auf zwei oder drei Arten. Aber indem sie zu wenig genießen, und nicht einmal von den nahrhaftesten Speisen, erhalten sie nicht genug Kraft.ChM 72.2

    Gesunder Menschenverstand gehört zur richtigen Lebensweise. Nicht alle Menschen können das Gleiche genießen. Was für den einen gesund ist und ihm schmeckt, kann dem andern schädlich sein. Einige können keine Milch vertragen, während andere sich von derselben ernähren. Für viele sind getrocknete Bohnen und Erbsen gesund, während andere sie nicht vertragen können. Einige Magen sind so schwach, daß sie die gröberen Sorten von Grahammehl nicht bewältigen können. Daher ist es unmöglich, ein unveränderliches Gesetz aufzustellen, um die Kost eines jeden zu bestimmen.ChM 72.3

    Beschränkte Ansichten und Übertreibung in unbedeutenden Sachen sind für die Sache der Gesundheitsreform sehr schädlich gewesen. Man kann in der Zubereitung von Speisen so zu sparen suchen, daß die Kost anstatt eine gesunde zu sein, eine äußerst dürftige ist. Was ist die Folge? — Blutarmut. Ich habe mehrere Krankheitsfälle gesehen, die sehr schwer zu heilen waren, woran nur die dürftige Kost schuld war. Diese leidenden Personen waren nicht durch Armut dazu gezwungen, eine solche magere Kost zu nehmen, sondern taten dies, um ihre verkehrten Ansichten von der Gesundheitslehre auszuführen. Tag für Tag wurden bei jeder Mahlzeit dieselben Speisen ohne Abwechslung zubereitet und gegessen, bis Magenschwäche und allgemeine Kraftlosigkeit die Folgen waren. Viele, welche die Gesundheitsreform angenommen haben, klagen, daß ihnen diese Lebensweise nicht bekommt. Aber nachdem ich bei ihnen zu Tisch gesessen habe, merke ich, daß die Gesundheitsreform nicht daran schuld ist, sondern die schlecht zubereiteten Speisen. Ihr Männer und Frauen, die Gott mit Verstand begabt hat, lernt kochen! Ich verspreche mich nicht, wenn ich die Männer auch dazu auffordere; denn sie müssen gleich den Frauen die einfache, gesunde Zubereitung der Speisen verstehen. Ihr Geschäft führt sie manchmal dorthin, wo sie nicht gesunde Nahrung erhalten können. Sie müssen vielleicht Tage und Wochen in Familien verweilen, die gänzlich unwissend in dieser Beziehung sind. Dann können sie, wenn sie darin unterrichtet sind, etwas Gutes wirken.ChM 73.1

    Prüfet eure Lebensweise; forscht genau nach ihrer Wirkung. Aber gebt der Gesundheitsreform kein schlechtes Licht, indem ihr unwissentlich einen Weg einschlagt, der dagegen streitet. Vernachlässigt den Körper nicht, damit er imstande ist, Gott den rechten Dienst zu leisten. Meines Wissens sind einige unserer Arbeiter durch eine solche Nachlässigkeit gestorben. Den Körper mit nahrhaften und schmackhaften Speisen zu versehen, ist eine der ersten Pflichten der Haushälterin. Laßt lieber die Kleidung und die Mobilien nicht so kostspielig sein, als daß ihr die notwendigen Speisen für den Tisch beschränkt.ChM 74.1

    Viele Leute erfreuen sich einer besseren Gesundheit, wenn sie nur zwei Mahlzeiten am Tage genießen, anstatt drei. Andere dagegen bedürfen am Abend einer Mahlzeit, aber diese sollte nur leicht sein. Keiner muß denken, daß er die Richtschnur für alle ist, als ob jeder tun müßte wie er.ChM 74.2

    Betrübt den Magen niemals um das, was seine Gesundheit verlangt und mißbraucht ihn nicht, indem ihr ihn mit einer Last überbürdet, die er nicht zu tragen vermag. Übet Selbstbeherrschung; bezähmt den Appetit und laßt denselben von dem Verstand beherrscht werden. Denkt nicht, es sei notwendig, euren Tisch mit ungesunden Speisen zu überladen, wenn ihr Besuch bekommt. Die Gesundheit eurer Familie und der Einfluß eurer Kinder sollte ebensowohl in Betracht gezogen werden, als die Gewohnheiten und der Geschmack eurer Gäste.ChM 74.3

    Einige Gesundheitsreformer sind beständig ängstlich ob ihr Essen, wie einfach und gesund es auch sein mag, ihnen auch nicht schade. Solchen sage ich: Glaubt nicht, daß eure Nahrung euch schaden wird, sondern wenn ihr nach eurer besten Einsicht gegessen und den Herrn um seinen Segen gebeten habt, dann glaubt, daß er euch erhört und seid ruhig.ChM 74.4

    Die Gesundheitsreform ist höchst wichtig, und wir dürfen sie nicht durch kleinliche Ansichten, noch durch eine falsche Ausführung schmälern und entstellen. Wir müssen unserer Überzeugung treu bleiben. Daniel wurde gesegnet, da er darauf beharrte, nur das Rechte zu tun, und so werden auch wir gesegnet werden, wenn wir uns von ganzem Herzen bemühen, Gott Ehre zu machen.ChM 75.1

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