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Intellekt, Charakter und Persönlichkeit — Band 2

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    Kapitel 46: Zwischenmenschliche Beziehungen*Siehe Kapitel 68: Mitmenschliche Beziehungen.

    Gegenseitige Abhängigkeit — Wir sind alle miteinander verwoben in einem Netz zwischenmenschlicher Beziehungen und alles, was wir tun, um andere aufzubauen, fällt auf uns zurück. Das ist ein Gesetz, das für alle gesellschaftlichen Schichten gilt. Patriarchen und Propheten 534.535 (1890).ICP2 31.1

    Die Menschen brauchen sich gegenseitig — Es ist ein Teil des Planes Gottes, dass die Menschen sich gegenseitig brauchen. Wenn alle ihr Möglichstes tun würden, um anderen Menschen beizustehen, wenn sie Hilfe benötigen, und ihnen mit selbstlosem Mitgefühl und Liebe begegnen würden, könnte eine sehr segensreiche Arbeit getan werden. Gott hat jedem Talente und Gaben gegeben und er erwartet von uns, dass wir sie füreinander einsetzen, damit wir es schaffen, den schmalen Weg zu gehen. Wir stehen alle untereinander in Verbindung und sind alle vereint in Christus. Im selbstlosen Dienst für andere können wir unsere Talente verbessern und vermehren. Brief 115, 1903; Our High Calling 182.ICP2 31.2

    Wer anderen hilft, hilft sich selbst — Viele sind verunsichert; sie haben die Orientierung verloren und wissen nicht, wohin sie sich wenden sollen. Sie sollten sich zusammenfinden und sich gegenseitig Mut zusprechen. Wenn sie damit beginnen, wird das Licht des Himmels auf ihren Weg fallen und ihnen zeigen, wohin sie sich wenden können. Ihre tröstenden Worte für die in Not Geratenen werden sie selber trösten. Während sie anderen helfen, können sie ihre eigenen Schwierigkeiten überwinden. An die Stelle von Traurigkeit und Niedergeschlagenheit tritt Freude. Ein Herz, das vom Geist Gottes erfüllt ist, strahlt Wärme für seine Mitmenschen aus. Ein solcher Mensch wird nicht lange im Dunkeln bleiben, denn seine Dunkelheit wird sich in helles Mittagslicht verwandeln. Manuskript 116, 1902; The S.D.A. Bible Commentary IV, 1151.ICP2 31.3

    Unser beständiger Einfluss — Unsere Beziehung untereinander ist eine sehr ernste Sache, denn unser Einfluss kann entweder nur für oder gegen die Erlösung anderer Menschen sein. Entweder wir sammeln mit Christus oder wir zerstreuen. Wir sollten unseren Weg demütig und gerade gehen, damit wir nicht andere vom rechten Weg abbringen. Wir sollten uns in Gedanken, Worten und Werken um absolute Reinheit bemühen. Lasst uns nicht vergessen, dass auch unsere heimlichen Sünden im Angesicht Gottes offenbar werden. Satan versucht uns mit Gedanken und Gefühlen, die selbst den besten Menschen angreifen, aber wenn man sich nicht von ihnen beeinflussen lässt, sondern sie von sich weist, weil sie ekelhaft sind, wird die Seele nicht durch sie beschmutzt und auch kein anderer wird durch sie beeinflusst. Wenn wir nur alle Retter werden könnten für die Menschen in unserer Umgebung! The Review and Herald, 27. März 1888.ICP2 32.1

    Weitreichender Einfluss — Wir werden vor der Wiederkunft Christi vielleicht nie erfahren, welchen Einfluss wir durch einen freundlichen, rücksichtsvollen Umgang mit unsteten, unvernünftigen und wenig wertvollen Menschen ausüben konnten. Wenn sie uns ungerecht und aggressiv begegnen und wir sie trotzdem so behandeln, als seien sie unschuldig, ja sogar besonders freundlich mit ihnen umgehen, dann verhalten wir uns wie wirkliche Christen. Sie werden überrascht und beschämt sein und ihr unrechtes Verhalten und ihre Gemeinheit klarer erkennen, als wenn man sie bloßstellt und sie offen für ihr Fehlverhalten zurechtweist. Brief 20, 1892; Medical Ministry 209.210.ICP2 32.2

    Der Einfluss der Unhöflichkeit — Die guten Eigenschaften, die sie zweifelsohne haben, sind bei vielen Menschen verborgen, und anstatt Christus für andere anziehend erscheinen zu lassen, wirken sie eher abstoßend. Wenn diese Leute sehen könnten, welch einen negativen Einfluss sie mit ihren unhöflichen Umgangsformen und ihrem unfreundlichen Wesen auf ungläubige Menschen ausüben, und wenn sie wüssten, wie beleidigend ein solch unhöfliches Benehmen in den Augen Gottes ist, würden sie ihr Verhalten ändern. Es ist ein Stolperstein für Sünder, denn sie fühlen sich durch eigensüchtige, jammernde, sauertöpfische Christen vom Glauben abgestoßen und legen keinen Wert darauf, Christus kennen zu lernen. The Review and Herald, 1. September 1885; Our High Calling 229.ICP2 33.1

    Sei liebenswürdig! — In allem, was du tust, sollte man Christus erkennen können. Sei ein lebendiges Evangelium! ... Sei liebenswürdig! Führe dein Leben so, dass du die Herzen der Menschen, die dich kennen lernen, gewinnst. In der heutigen Zeit geschieht zu wenig, um die Wahrheit für andere attraktiv zu machen. Manuskript 6, 1889.ICP2 33.2

    Alles, was wir tun, beeinflusst andere — Jedes Wort, das du sprichst, und jede deiner Taten übt einen negativen oder positiven Einfluss auf die Menschen aus, mit denen du in Berührung kommst. Und es ist sehr wichtig, dass Christus durch den Glauben in deinem Herzen wohnt und das, was du sagst, Worte des Lebens und deine Taten, Werke der Liebe sind. The Review and Herald, 12. Juni 1888.ICP2 33.3

    Wir sind für unseren Einfluss verantwortlich — Gott zieht jeden zur Verantwortung für den Einfluss, den er seine eigene Seele betreffend zulässt und für den Einfluss, den er auf andere ausübt. Er erwartet von jungen Männern und Frauen, dass sie klar auf jede Art von Drogen (auch Tabak und Alkohol) verzichten und mit ihrem Körper und ihrer Seele gewissenhaft umgehen. Sie können ihre Fähigkeiten nur dann optimal entwickeln, wenn sie sorgfältig damit umgehen und sie zur Ehre Gottes und zum Segen ihrer Mitmenschen einsetzen. Brief 145, 1897.ICP2 33.4

    Umgeben von einer gläubigen Atmosphäre — Es ist außerordentlich wichtig, dass wir unsere Seele mit einer gläubigen Atmosphäre umgeben. Wir entscheiden täglich über ihr Schicksal und sind persönlich verantwortlich für den Einfluss, den wir ausüben und die Folgen unseres Handelns, die wir jetzt noch nicht in vollem Umfang erkennen können.ICP2 34.1

    Gott hätte Sodom gerettet, wenn sich zehn Gerechte darin gefunden hätten, und man kann sich vorstellen, welch ein starker Einfluss zum Guten vom Volk Gottes ausgehen könnte, wenn es treu seine Aufgabe erfüllen würde und jeder, der den Namen Jesu für sich in Anspruch nimmt, auch mit seiner Gerechtigkeit gekleidet wäre.ICP2 34.2

    Gott wusste genau, wo Simon der Gerber sein Gewerbe ausübte und wo er wohnte, und er sandte den römischen Hauptmann zu ihm ans Seeufer. Genauso kennt er auch uns mit Namen, weiß, womit wir unseren Lebensunterhalt verdienen und wie unser Leben bisher verlaufen ist. Er weiß, ob wir auf seinen Wegen gehen und diesen Weg von allen Hindernissen und jedem Müll befreien oder ob wir im Gegenteil diesen Weg verunreinigen und Hindernisse aufbauen. Wir bestimmen selbst, ob wir unsere Seele nach oben führen oder nach unten und ob wir Sündern Stolpersteine in den Weg legen und die Erlösung wertvoller Seelen, für die Christus gestorben ist, behindern. Manuskript 66, 1895.ICP2 34.3

    Umgang mit unterschiedlichen Veranlagungen — Der Herr möchte, dass wir ein geheiligtes Leben führen. Wir müssen mit den unterschiedlichsten Menschen umgehen lernen und uns bemühen, mir ihren verschiedenen Veranlagungen zurecht zu kommen. Wir müssen Christus darum bitten, uns Worte in den Mund zu legen, die anderen zum Segen werden. Und während wir versuchen anderen zu helfen, werden wir selbst gesegnet. Manuskript 41, 1908.ICP2 34.4

    Die wichtigste Arbeit — Diese Arbeit (andere vom falschen Weg abzubringen) ist die schönste, aber auch schwierigste Aufgabe, die Menschen übertragen werden kann. Sie erfordert Menschenkenntnis, Takt, Feingefühl, Glauben, den der Himmel schenkt, und viel Geduld. Man muss wachsam sein und warten können. Keine andere Aufgabe ist so wichtig wie diese. Education 292 (1903).ICP2 34.5

    Die Arbeit mit der Seele des Menschen ist schwierig — Menschenseelen zu betreuen ist eine schwierige Aufgabe. Man kann auf seinem (richtigen) Standpunkt bestehen und trotzdem ihr Herz nicht ansprechen, aber wenn man einer bedrängten Seele ein Herz voll Liebe entgegenbringt, kann man sie aus der Kampfzone des Feindes herausführen, anstatt sie dort zu lassen, wo sie zum Spielball Satans wird. Brief 102, 1897.ICP2 35.1

    Jeder hat unterschiedliche Anfechtungen — Wir können uns nicht erlauben, in irgendeiner Hinsicht eine Behinderung für andere zu sein. Jeder hat seine eigenen, unterschiedlichen Anfechtungen und Belastungen und wir sollten nach Möglichkeiten suchen, den Menschen in ihrer Situation zu helfen. Wir sollten die Schwachen im Glauben ermutigen und sie wieder aufrichten, wenn sie gefallen sind. Wenn wir mit ihnen über die Verheißungen Gottes reden, können wir manchmal ihre Schwierigkeiten und Belastungen mildern und den Druck von ihrer Seele nehmen. Manuskript 41, 1908.ICP2 35.2

    Empfehlung an eine Ehefrau bezüglich ihres Umgangs — Der Herr hat mir aufgetragen, dir zu sagen: “Bemühe dich darum, dass du bei der engen Pforte hineingehst, “denn viel, das sage ich euch, werden danach trachten, wie sie hineinkommen, und werden’s nicht können.” Lukas 13,24. Der Herr bittet dich, eine enge Beziehung zu ihm einzugehen. Rede so, wie er reden würde und handle so, wie er handeln würde. Lass dich von niemandem zu Vorurteilen und gedankenlosem Gerede verleiten. Achte darauf, dass deine eigene Seele rein und klar bleibt und du positiv denkst und ein geheiligter Mensch bist. Lobe Menschen nicht über Gebühr, weil ihnen das nur schadet, und verdamme nicht so schnell jemand, wenn du glaubst, dass er sich unvernünftig verhält. Sorg dafür, dass alle erkennen können, dass du Jesus lieb hast und auf ihn vertraust. Bezeuge vor deinem Mann und deinen gläubigen und ungläubigen Freunden, dass dir daran liegt, dass sie in dir die Herrlichkeit Gottes und die Wahrheit erkennen. Aber verhalte dich nicht überbesorgt und aufgeregt, denn das verdirbt oft eine gute Arbeit. Brief 145, 1900.ICP2 35.3

    Christliches Verhalten — Wirklich gebildete Menschen sind im biblischen Sinne solche, die ihre Fähigkeiten und Gelegenheiten optimal nutzen. Sie verfügen nicht nur über eine gute Schulbildung, sondern auch über Herzensbildung, gute Manieren und freundlichen Umgang. Sie sind liebenswürdig, sanftmütig, mitfühlend und herzlich. Wie der Herr mir gezeigt hat, erwartet er genau das von seinen Kindern. Gott hat uns Fähigkeiten gegeben, damit wir sie nutzen, weiterentwickeln und durch Bildung verbessern. Wir sollten nachdenken, argumentieren und sorgfältig abwägen und Ursache und Wirkung bedenken. Wenn wir das in die Praxis umsetzen, werden wir rücksichtsvoller sein und erst nachdenken, bevor wir reden und handeln, und es wird uns leichter fallen, der Vorstellung, die Gott von uns hatte, als er uns schuf, zu entsprechen. Manuskript 59, 1897.ICP2 36.1

    Offenheit fördert das Vertrauen (Empfehlung an einen Arzt) — Mit mehr Offenheit und weniger Geheimnistuerei, mehr Vertrauen unter Glaubensbrüdern, weniger Ich und mehr Christus und einem lebendigen Glauben an Gott könnte die dunkle Wolke, mit der Satan jetzt die Atmosphäre verdirbt, verschwinden. Brief 97, 1898.ICP2 36.2

    Echte Reformer, keine Scheinheiligen — Ihr dürft niemals vergessen, dass ihr Reformer sein sollt und keine Scheinheiligen. Seid nicht kleinlich, wenn ihr mit Ungläubigen verhandelt, denn wenn ihr um Kleinigkeiten feilscht, werdet ihr am Ende eine große Summe verlieren. Sie werden von euch sagen: “Dieser Mensch ist ein Gauner, er wir euch um euer Recht betrügen, wenn er kann, so seid vorsichtig, wenn ihr etwas mit ihm zu verhandeln habt!”ICP2 36.3

    Wenn ihr in Kleinigkeiten großzügig seid, zahlt sich das aus, denn der andere wird dann genauso mit euch umgehen. Kleinliches Verhalten bewirkt kleinliches Verhalten, Geiz verursacht Geiz. Wer sich so benimmt, merkt gar nicht, wie verachtungswürdig das auf andere wirkt, ganz besonders auf Menschen, die nicht so glauben wie wir, und das ist der Verbreitung der Wahrheit sehr abträglich. Brief 14, 1887; Evangelism 90.91 (1946).ICP2 36.4

    Seid absolut ehrlich — In allen Verhandlungen, egal worum es geht, müssen wir absolut ehrlich sein. Wir können es uns nicht leisten, um weltlichen Gewinns willen ein Gebot Gottes zu brechen. Wer sind wir denn? Christus sagte zu seinen Jüngern: “Ihr seid das Salz der Erde. Wenn nun das Salz nicht mehr salzt, womit soll man salzen? Es ist zu nichts mehr nütze, als dass man es wegschüttet und lässt es von den Leuten zertreten.” Matthäus 5,13; Manuskript 50, 1904.ICP2 37.1

    Ehrlichkeit ist notwendig — In allen Bereichen unseres Lebens müssen wir Grundsätze absoluter Ehrlichkeit anwenden. Es sind nicht die Grundsätze, die in der Welt herrschen, denn Satan ist ein Lügner, Betrüger und Unterdrücker. Er ist der Herr und seine Untertanen befolgen seine Vorgaben. Aber Christen dienen einem anderen Herrn und ihr Vorgehen muss sich an Gott orientieren, unabhängig von weltlichem Gewinn.ICP2 37.2

    Eine kleine Abweichung von der absoluten Ehrlichkeit und Fairness in geschäftlichen Verhandlungen mag manchem als Kleinigkeit erscheinen, aber unser Erlöser sah das nicht so. Seine diesbezüglichen Worte sind sehr klar und deutlich: “Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu; und wer im Geringsten ungerecht ist, der ist auch im Großen ungerecht.” Lukas 16,10. Ein Mensch, der einen anderen in kleinen Dingen übervorteilt, wird das auch auf einer größeren Ebene tun, wenn die Versuchung an ihn herangetragen wird. Eine falsche Darstellung in einer Kleinigkeit ist in den Augen Gottes genauso unehrlich wie in großen Dingen.ICP2 37.3

    Auch in der christlichen Welt wird heute in beängstigender Weise betrogen. Gottes Volk, das seine Gebote hält, sollte beweisen, dass es über solchen Dingen steht. Die unehrlichen Verhaltensweisen, die den Umgang der Menschen untereinander so beschädigen, sollten von jemand, der vorgibt, an die gegenwärtige Wahrheit zu glauben, niemals angewandt werden. Wer sich zu Gott bekennt, fügt dem Werk Gottes großen Schaden zu, wenn an seiner Aufrichtigkeit auch nur der geringste Zweifel besteht.ICP2 37.4

    Ein Mensch muss nicht schön sein und er kann viele Fehler haben, wenn er aber den Ruf hat, absolut aufrichtig zu sein, wird man ihn achten. Absolute Ehrlichkeit gleicht viele andere unangenehme Charakterzüge aus. Ein Mensch, der sich beständig an die Wahrheit hält gewinnt das Vertrauen aller. Nicht nur seine Glaubensbrüder werden ihm vertrauen, sondern auch seine ungläubigen Mitmenschen werden ihn als ehrbaren Mann anerkennen. Brief 3, 1878.ICP2 38.1

    Absolute Aufrichtigkeit ist wie pures Gold — Die Diener Gottes sind mehr oder weniger darauf angewiesen, mit der Welt Geschäfte abzuwickeln, aber sie sollten immer in dem Bewusstsein kaufen und verkaufen, dass das Auge Gottes auf ihnen ruht. Keine falsche Bilanz oder falsches Gewicht darf benutzt werden, denn das ist dem Herrn ein Gräuel. Jeder Christ sollte sich bei der Abwicklung von Geschäften genau so verhalten, wie seine Glaubensbrüder es von ihm erwarten würden. Sein Verhalten wird von Grundsätzen geleitet und er betrügt nicht und hat deshalb auch nichts zu verbergen und nichts, was etwa schwierig zu erklären wäre.ICP2 38.2

    Man mag ihn kritisieren und überprüfen, aber seine absolute Aufrichtigkeit wird glänzen wie pures Gold. Er wird allen, mit denen er Verbindung hat, zum Segen sein, weil man sich auf sein Wort verlassen kann. Er ist ein Mensch, der seine Mitmenschen nicht übervorteilt. Er tut Gutes und ist freundlich und seine Mitmenschen vertrauen seinem Rat. Wenn er Mitarbeiter beschäftigt, um seine Ernte einzufahren, wird er ihnen ihren schwer verdienten Lohn nicht vorenthalten und sie nicht betrügen. Wenn er Geld hat, das er ihm Augenblick nicht selbst braucht, wird er nicht zögern, einem Bruder in einer weniger glücklichen Lage, zu helfen. Er wird nicht danach trachten, sich die eigenen Taschen zu füllen und sein Land zu vermehren, indem er die missliche Lage eines anderen Menschen ausnutzt.ICP2 38.3

    Ein wirklich ehrlicher Mensch wird niemals die Schwachheit oder Unfähigkeit eines anderen ausnützen, um sich seinen Geldbeutel zu füllen. Er nimmt einen fairen Preis für das, was er verkauft, und wenn die Dinge in irgendeiner Weise defekt sind, macht er seinen Bruder oder Nachbarn darauf aufmerksam, auch wenn das gegen seine eigenen geschäftlichen Interessen ist. Brief 3, 1878.ICP2 39.1

    Verständnis für die Menschheit — Wer Menschen verändern will, muss sie zuerst verstehen. Nur durch Mitgefühl, Glaube und Liebe kann man Menschen erreichen und aufbauen. Hier offenbart sich Christus als der vorzüglichste Lehrer, den es je auf Erden gab. Nur er allein kann die menschliche Seele wirklich verstehen. Education 78 (1903).ICP2 39.2

    Wenn wir mit scheinbar besonders schwachen Menschen richtig umgehen wollen, müssen wir von Christus lernen. Um eine gute medizinische Missionsarbeit leisten zu können, müssen wir viel Verständnis haben und Feingefühl im Umgang mit den Seelen der Menschen.ICP2 39.3

    Die am wenigsten hilfsbedürftig sind, werden oft am meisten beachtet, aber die scheinbar gleichgültigen und gedankenlosen Menschen benötigen unsere besondere Aufmerksamkeit und wir müssen klug mit ihnen umgehen. Manche begreifen die Heiligkeit des Werkes Gottes nicht, und diese wenig begabten und rücksichtslosen, empfindungslosen Menschen benötigen unsere Beachtung und unsere Gebete ganz besonders. Wir müssen taktvoll umgehen mit solch unverständigen, vom rechten Weg abgekommenen Menschen. Wenn wir uns geduldig um sie bemühen, können wir ihnen dabei helfen, nützliche Mitglieder des Werkes Gottes zu werden. Sie werden dankbar auf geduldiges und liebevolles Interesse reagieren.ICP2 39.4

    Wir müssen mit Christus zusammenarbeiten, um solchen unbrauchbaren, mit Fehlern behafteten Menschen zu helfen, wieder ein vernünftiges, reines Leben zu führen. Diese Arbeit ist genauso wichtig wie die Verkündigung des Evangeliums. Gott ruft uns dazu auf, uns mit unermüdlicher Geduld für die Erlösung der Menschen einzusetzen, die es nötig haben, von Gott ein wenig “aufpoliert” zu werden. Brief 20, 1892; Medical Ministry 209.ICP2 39.5

    Diskutiert nicht über die beklagenswerten Dinge — “Selig sind die Friedensstifter, denn sie sollen Kinder Gottes genannt werden.” Wer nennt sie so? Alle himmlischen Wesen. Ermutigt niemand dazu, euch die negativen Dinge über einen Bruder oder Freund zu erzählen. Sagt ihm vielmehr, dass euch euer großer Ratgeber in seinem Wort mitteilt, weniger auf negative Dinge zu achten und stattdessen Friedenstifter zu werden, weil darin Segen liegt. Sagt, dass ihr euch nach diesem Segen sehnt.ICP2 40.1

    Um Christi willen denkt und sprecht nichts Böses. Möge uns der Herr helfen, die Bibel nicht nur zu lesen, sondern das, was sie lehrt, auch in die Tat umzusetzen. Ein Mitarbeiter, der treu seine Aufgabe erfüllt, Kraft mit Sanftmut verbindet und Gerechtigkeit mit Liebe, verherrlicht Gott und wird im Himmel Freude auslösen. Lasst uns ernsthaft danach streben, gut zu sein und Gutes zu tun, dann werden wir die unvergängliche Krone des Lebens erhalten. Manuskript 116, 1898.ICP2 40.2

    Mit und für andere arbeiten — Wenn das Licht Gottes die Seele berührt, werden manche Menschen, von denen man den Eindruck hatte, sie seien total der Sünde verfallen, zu erfolgreichen Mitarbeitern für genauso sündige Menschen, wie sie selbst es einst waren. Durch den Glauben an Christus werden manche eine hohe Position im Dienst Gottes einnehmen und es wird ihnen große Verantwortung in der Rettung von Seelen übertragen. Sie kennen ihre eigenen Schwächen und wissen um die Anfälligkeit ihres Charakters. Sie kennen die Macht übler Gewohnheiten und der Sünde. Sie wissen, dass sie ohne die Hilfe Christi nicht zu bewältigen ist und der beständige Schrei (ihrer Seele) lautet: “Ich werfe meine hilflose Seele auf dich!” The Ministry of Healing 179 (1905).ICP2 40.3

    Feinfühliges Verhalten — Wir sollten nicht versuchen uns selbst oder andere zu verändern, sondern den Heiligen Geist wirken lassen. In der Arbeit mit Menschen muss man sich feinfühlig verhalten. Mit einem Herzen voll geistlichen Mitgefühls kann man die Herzen anderer überzeugen. Deine Worte sollen eingetaucht sein in das himmlische Öl der zwei Olivenzweige. Wir benötigen das goldene Öl, das in die beiden vorbereiteten Gefäße gegossen wird, damit wir mit Menschen umgehen können, die nach der Wahrheit suchen. Wir dürfen niemals vergessen, dass es nicht durch “Heer oder Kraft, sondern durch den Geist geschieht, sagt der Herr der Heerscharen.” Brief 200, 1899.ICP2 40.4

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