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Intellekt, Charakter und Persönlichkeit — Band 2

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    Kapitel 58: Glauben

    Eine Definition des Glaubens — Wir müssen Glauben lehren, erlösenden Glauben. Was dieser Glaube in Jesus Christus bedeutet, kann in wenigen Worten beschrieben werden: Glaube ist eine Entscheidung der Seele, in der sich der ganze Mensch Jesus Christus übergibt und sich fortan von ihm leiten lässt. Er lebt in Christus und Christus lebt in ihm durch den Glauben, der über allem ist. Der Gläubige ordnet seine Seele und seinen Körper Gott unter und kann mit Gewissheit sagen: “Christus nimmt alles, was ich an diesem Tag gegen ihn verbrochen habe, auf sich.” Alle, die das so verstehen und sich danach richten, werden errettet für das ewige Leben. Sie sind sich ganz sicher, dass ihre Seele durch das Blut Christi rein gewaschen wurde und sie gekleidet sind mit seiner Gerechtigkeit, weil sie in Jesus Augen unendlich viel wert sind. Unsere Gedanken und Hoffnungen richten sich auf die Wiederkunft unseres Herrn. An diesem Tag wird der Richter der ganzen Welt das Vertrauen seines Volkes belohnen. Manuskript 6, 1889.ICP2 134.1

    Eine weitere Definition — Durch den Glauben nehmen wir die Gnade Gottes an, aber die Gnade ist nicht unser Erlöser. Sie ist kein Verdienst. Wir müssen eine Beziehung zu Jesus eingehen und seine Verdienste für uns in Anspruch nehmen. The Desire of Ages 175 (1898).ICP2 134.2

    Glaube ist Vertrauen auf Gott, die Überzeugung, dass er uns liebt und weiß, was für uns gut ist. Das führt dazu, dass wir nicht mehr unseren, sondern seinen Weg gehen. An die Stelle unserer Unwissenheit tritt seine Weisheit, statt unserer Schwachheit regiert seine Kraft und an die Stelle unsere Sünde tritt seine Gerechtigkeit. Wir gehören ihm bereits mit allem, was unser Leben betrifft, aber der Glaube erkennt diese Eigentumsverhältnisse bewusst an und nimmt den Segen, der darin liegt, für sich in Anspruch. Wahrhaftigkeit, Aufrichtigkeit und Reinheit gelten als das Geheimnis eines erfolgreich geführten Lebens, und es ist der Glaube, der es uns ermöglicht, nach diesen Grundsätze zu leben. Education 253 (1903).ICP2 134.3

    Eine unkomplizierte Sache — Glaube ist eigentlich eine einfache Angelegenheit, aber er ist mächtig in seinen Auswirkungen. Viele bekennende Christen, die sich im Wort Gottes gut auskennen und an seine Wahrheit glauben, haben Probleme mit dem kindlichen Vertrauen, das eine Voraussetzung ist für den Glauben an Jesus. Es fehlt ihnen diese besondere Beziehung, die zur Heilung der Seele führt. Redemption: The Miracles of Christ, the Mighty One 97 (1874); The S.D.A. Bible Commentary VI, 1074.ICP2 135.1

    Demut ist nicht Glauben — Demut, Sanftmut und Gehorsam sind kein Glaube, sondern die Auswirkung oder die Frucht des Glaubens. Testimonies for the Church V, 438 (1885).ICP2 135.2

    Glauben vermittelt Selbstvertrauen — Diese Dinge (der Bericht über das Gottvertrauen von Paulus) sind nicht nur niedergeschrieben, damit wir etwas zu lesen und zu staunen haben, sondern damit wird der gleiche Glaube, der die damaligen Diener Gottes bewegte, in uns wirksam. Gott wirkt heute in nicht geringerem Maße, wenn die Menschen bereit sind, ihr Herz im Glauben für seine Macht zu öffnen.ICP2 135.3

    Menschen mit wenig Selbstvertrauen, die vor Verantwortung zurückschrecken, müssen lernen, sich auf Gott zu verlassen. So kann manch einer, der sonst in der Welt nur ein Mitläufer, ja vielleicht sogar eine Belastung sein würde, mit dem Apostel Paulus sagen: “Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht — Jesus Christus.” Philipper 4,13; Education 256 (1903).ICP2 135.4

    Den Geist zum Glauben erziehen — Glaube funktioniert durch die Liebe und reinigt die Seele von Eigensucht. So wird die Seele vollkommen in der Liebe. Und wenn wir durch Christi Blut Gnade und Barmherzigkeit gefunden haben, wie könnten wir dann selbst etwas anderes sein als liebevoll und barmherzig? “Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben.” Epheser 2,8. Der Geist sollte zum Glauben erzogen werden und nicht zu Zweifel, Argwohn und Eifersucht. Wir neigen dazu, Hindernisse überzubewerten.ICP2 136.1

    Glauben an die Verheißungen Gottes zu haben und unabhängig von den Umständen vorwärts zu gehen, ist schwer zu lernen, aber für jedes Kind Gottes eine wichtige Lektion. Wir müssen an der Gnade Gottes, die er uns durch Christus vermittelt, festhalten, denn sie ist unsere einzige Möglichkeit, uns Gott zu nähern. Der Glaube an die Worte Gottes, die Christus eingehüllt in der Wolkensäule sprach, hätte die Kinder Israel zu einem ganz anderen Leben befähigt. Der Bericht über sie würde anders aussehen und ihre Geschichte wäre nicht so wechselhaft gewesen. Manuskript 43, 1898.ICP2 136.2

    Glauben oder Vermutung — Manche geben vor, einen großen Glauben an Gott zu haben, besondere Gaben zu besitzen und wunderbare Gebetserhörungen zu erleben, aber man sieht nichts davon. Sie verwechseln Anmaßung mit Glauben. Ein Gebet im Glauben ist niemals umsonst, aber anzunehmen, dass wir immer die Dinge erhalten, die wir uns wünschen und Gebete immer so beantwortet werden, wie wir es erwarten, ist anmaßend. Testimonies for the Church I, 231 (1861).ICP2 136.3

    Anmaßung ist eine Fälschung Satans — Glauben hat in keiner Weise Ähnlichkeit mit Anmaßung. Echter Glaube bewahrt uns davor. Anmaßung ist Satans Fälschung des Glaubens. Glaube nimmt die Verheißungen Gottes in Anspruch und bringt die Frucht des Gehorsams hervor. Anmaßung dagegen nimmt die Verheißungen ebenfalls in Anspruch, aber benutzt sie wie Satan als Entschuldigung für die Übertretung der Gebote.ICP2 136.4

    Glaube hätte unsere ersten Vorfahren dazu geführt, der Liebe Gottes zu vertrauen und seinen Geboten zu gehorchen. Die Anmaßung verführte sie dazu, seine Gebote zu übertreten und vorauszusetzen, dass seine große Liebe sie vor den Folgen ihrer Sünde bewahren würde. Es ist kein Glaube, wenn wir die Vorteile des Himmels in Anspruch nehmen wollen, ohne uns auch den Bedingungen, die an die Gnade geknüpft sind, zu unterwerfen. Echter Glaube hat seine Grundlage in den Verheißungen und in den Bedingungen der Heiligen Schrift. The Desire of Ages 126 (1898).ICP2 136.5

    Dem Glauben Gelegenheit zu wachsen geben — Wer über den Glauben spricht und ihm Gelegenheit zu wachsen gibt, wird Glauben haben. Wer aber dem Zweifel Raum gibt und Zweifel zum Ausdruck bringt, hat Zweifel. Testimonies for the Church V, 302 (1885).ICP2 137.1

    Weil du einmal einen Fehler gemacht hast, brauchst du nicht zu denken, dass du nun für immer verurteilt bist, denn das ist nicht der Fall. Erlaube aber auch nicht, dass die Wahrheit in deinen Augen abgewertet wird, weil die Menschen, die sich zu ihr bekennen, nicht beständig danach leben. Freue dich an dem Glauben an die Wahrheit und die dritte Engelsbotschaft. Wenn du deinem Glauben keine Gelegenheit zum Wachsen gibst, wird er in deinem Herzen und in deinem Denken langsam an Bedeutung verlieren, und es wird dir wie den törichten Jungfrauen ergehen, die nicht für ausreichend Öl für ihre Lampen gesorgt haben. Ihre Lampen gingen aus. Glaube muss wachsen. Wenn er schwach geworden ist, muss man mit ihm umgehen wie mit einer kränkelnden Pflanze, die einen Platz an der Sonne und ausreichend Wasser und Pflege braucht. Brief 97, 1895.ICP2 137.2

    Glaube durchdringt die Schatten — Wenn sich zwischen deine Seele und Gott dunkle Wolken schieben, wenn es um dich herum finster und unerträglich wird, wenn der Feind bereit steht, der Seele ihre Unversehrtheit gegenüber Gott und die Wahrheit zu nehmen und falsches Verhalten sinnvoll und anziehend erscheint, dann ist es an der Zeit zu beten und auf Gott zu vertrauen ... Durch den Glauben wird die Seele fähig, über sich selbst hinauszuwachsen und die satanischen Schatten zu durchdringen, die der Feind in Richtung all derer wirft, die nach der unvergänglichen Krone streben. Brief 30, 1896; Our High Calling 126.ICP2 137.3

    Der Glaube beruht auf Beweisen, die Gott zulässt — Das Wort des Herrn, das er uns durch seine Diener vermittelt hat, wird von vielen mit Unsicherheit und Ängsten aufgenommen. Und viele zögern, seinen Ermahnungen zu glauben und zu gehorchen, weil sie erst den letzten Schatten ihrer Verunsicherung beseitigt wissen möchten. Unglaube, der vollkommene Erkenntnis fordert, wird auch durch Beweise, die Gott gibt, nicht ausgeräumt. Er erwartet von seinem Volk einen Glauben, der auf dem beruht, was klar erkennbar ist, und gibt uns nicht die vollkommene Erkenntnis. Die Nachfolger Christi, die das Licht annehmen, das Gott ihnen sendet, hören, wenn die Stimme Gottes zu ihnen spricht, auch wenn viele andere Stimmen versuchen dagegen anzuschreien. Es erfordert ein feines Unterscheidungsvermögen, die Stimme Gottes zu erkennen. Testimonies for the Church III, 258 (1873). Wir müssen für uns selbst erkennen, was wahres Christentum ausmacht, was Wahrheit ist, was der Glaube, den wir bekommen haben, wert ist und was die biblischen Regeln, die wir von der höchsten Autorität erhalten haben, bedeuten. Es gibt viele, die glauben, ohne eine wirkliche Grundlage für ihren Glauben und ausreichende Beweise für die Wahrheit ihrer Überzeugung zu haben. Wenn man ihnen Gedanken vorträgt, die sich mit ihrer vorgefassten Meinung vertragen, sind sie nur allzu bereit, sie zu übernehmen. Ursache und Wirkung ist für sie keine Frage. Ihr Glaube hat keine echte Grundlage und in Zeiten der Versuchung werden sie merken, dass sie auf Sand gebaut haben. Brief 4, 1889.ICP2 138.1

    Glaube muss zum Ausdruck gebracht werden — Wenn wir unseren Glauben mehr zum Ausdruck brächten und uns mehr über den Segen der großen Barmherzigkeit, Geduld und Liebe Gottes freuen würden, hätten wir mehr Kraft. Den Worten des Sohnes Gottes, Jesus Christus, können wir doch entnehmen, dass der himmlische Vater eher bereit ist, uns den Heiligen Geist zu geben, als Eltern bereit sind, ihre Kinder zu beschenken. Das sollte einen großen Einfluss auf uns haben und uns Kraft und Sicherheit vermitteln. Brief 7, 1892; Selected Messages II, 243.ICP2 138.2

    Gefühle nicht mit Glauben verwechseln — Viele haben kein klares Verständnis davon, was Glauben ausmacht, und sie nehmen ihn viel zu wenig für ihr Leben in Anspruch. Sie verwechseln Gefühl mit Glauben und sind ständig irritiert und unzufrieden, denn Satan nutzt ihre Unkenntnis und Unerfahrenheit aus ...ICP2 139.1

    Wir müssen Christus als unseren persönlichen Erlöser annehmen, denn sonst gelingt es uns nicht, die Sünde zu überwinden. Es reicht nicht aus, wenn wir beobachten, dass unsere Mitmenschen und Freunde in ihm ihren persönlichen Erlöser gefunden haben, und wir selbst halten einen sicheren Abstand von ihm und nehmen seine vergebende Liebe nicht an. Wir müssen daran glauben, dass uns Gott auserwählt hat, um durch den Glauben errettet zu werden. Es geschieht durch die Gnade Gottes und das Wirken des Heiligen Geistes, und wir sollten Gott loben und preisen für diese wunderbare Gabe und die unverdiente Zuwendung.ICP2 139.2

    Durch die Liebe Gottes wird die Seele zu Christus hingezogen, liebevoll angenommen und zu Gott zurückgebracht. Durch das Werk des Geistes wird die Beziehung zwischen Gott und dem Sünder erneuert. Der Vater sagt: “Ich werde ihr Gott sein und sie werden mein Volk sein. Ich werde ihnen mit Liebe begegnen und meine Freude über sie ausgießen. Sie werden mein besonderer Schatz sein, denn dieses Volk, das ich mir bereitet habe, soll meinen Ruhm verkündigen.” The Signs of the Times, 2. Januar 1893; Our High Calling 77.ICP2 139.3

    Glaube und Gefühl unterscheiden sich deutlich voneinander — Gefühl und Glaube sind so weit voneinander entfernt wie der Osten vom Westen. Der Glaube hängt nicht von Gefühlen ab. Wir sollten uns täglich Gott übergeben und fest daran glauben, dass Christus unsere Übergabe richtig versteht, ohne erst danach zu forschen, ob unsere Gefühle auch mit unserem Glauben übereinstimmen. Haben wir nicht die Zusicherung, dass unser himmlischer Vater viel mehr bereit ist, uns den Heiligen Geist zu geben, als Eltern bereit sind, ihre Kinder zu beschenken? Wir sollten uns einfach darauf verlassen, dass jedes Gebet, das wir zu Gottes Thron emporsenden, beantwortet wird, weil seine Verheißungen zuverlässig sind. Auch wenn wir bedrückt und traurig sind, dürfen wir in unserem Herzen zu Gottes Lob singen, denn dadurch verschwinden die dunklen Wolken, die Schatten vergehen und wir finden zurück in das helle Licht seiner Gegenwart. Manuskript 75, 1893; Our High Calling 120.ICP2 139.4

    Keine Stimmungsangelegenheit — Viele verbringen lange Jahre in Zweifel und Dunkelheit, weil sie nicht die Gefühle haben, die sie sich wünschen. Aber Gefühle haben mit Glauben nichts zu tun. Der Glaube, der durch die Liebe entsteht und die Seele reinigt, ist keine Stimmungsangelegenheit, sondern ein festes Vertrauen darauf, dass Gott das, was er zusagt, auch erfüllen wird. Wir können unser Herz zum Glauben erziehen und es lehren, sich auf die Verheißungen Gottes zu verlassen. Das Wort Gottes sagt uns, dass wir “aus dem Glauben leben” werden (Römer 1,17) und nicht durch Gefühle. The Youth’s Instructor, 8. Juli 1897; Our High Calling 119.ICP2 140.1

    Verlasst euch nicht auf Gefühle — Wir müssen alles ablegen, was auf Misstrauen und einen Mangel an Glauben schließen lässt. Stattdessen brauchen wir ein einfaches Leben und kindliches Vertrauen in Jesus und wir dürfen uns nicht auf Gefühle verlassen, sondern nur auf den Glauben. Entehrt Jesus nicht dadurch, dass ihr seinen Verheißungen misstraut. Er erwartet von uns einen unerschütterlichen Glauben. Brief 49, 1888; Our High Calling 119.ICP2 140.2

    Handelt zuversichtlich im Glauben — Blickt auf Jesus und nähert euch ihm im stillen Gebet und nehmt seine Kraft in Anspruch, auch wenn ihr keine besonderen Gefühle habt. Vertraut darauf, dass jedes eurer Gebete am Thron Gottes gehört wird und dass der Eine, dessen Verheißungen immer zutreffen, bestimmt darauf antwortet. Geht euren Weg und singt in eurem Herzen, auch wenn ihr belastet und traurig seid. Ich sage euch das aus eigner Erfahrung: Es wird wieder hell, die Freude kommt zurück und die Wolken und die trübe Stimmung verschwinden. Wir treten aus dem bedrückenden Schatten wieder hinaus in das helle Licht seiner Gegenwart. Brief 7, 1892; Selected Messages II, 242.243.ICP2 140.3

    Glaube ist das Zeichen wahren Christentums — Wenn du Hilfe und Trost bekommst, dann singe zum Lob Gottes und rede mit ihm. So kann zwischen dir und ihm eine Freundschaft entstehen. Du wirst lernen, dich auf ihn zu verlassen. Du wirst einen Glauben entwickeln, der auf Gott vertraut, egal ob dir nach Vertrauen zumute ist oder nicht. Bedenke, dass Gefühle kein Beweis dafür sind, dass du ein Christ bist. Ein bedingungsloser Glaube an Gott zeigt, dass du sein Kind bist. Vertraue auf ihn, er wird dich nie enttäuschen. Er sagt: “... ich komme zu euch. Es ist noch eine kleine Zeit, dann wird mich die Welt nicht mehr sehen, denn ich lebe und ihr sollt auch leben.” Johannes 14,18.19. Wir können Christus nicht persönlich sehen, aber wir nehmen ihn durch den Glauben wahr. Unser Glaube ergreift die Verheißungen. In dieser Weise führte Enoch sein Leben mit Gott. Manuskript 27, 1901.ICP2 141.1

    Glauben ist eine Tatsache — Mose dachte nicht nur an Gott, er sah ihn. Er hatte eine lebendige Vorstellung von ihm und verlor ihn nie aus den Augen. Moses Glauben war keine Vermutung, sondern eine Tatsache. Er glaubte, dass Gott in besonderer Weise an seinem Leben Anteil nahm, und er akzeptierte Gottes Herrschaft in allen Einzelheiten. Er vertraute auch darauf, dass er ihm die Kraft geben würde, der Versuchung zu widerstehen. Education 63 (1903).ICP2 141.2

    Glaube an Christus, nicht an sein Gewand — Als er vorbeiging, gelang es ihr (der kranken Frau), den Saum seines Gewands zu berühren. Im selben Augenblick wusste sie, dass sie geheilt war. Ihr Glaube richtete sich jedoch nicht auf das Gewand, sondern auf den, der es trug. Auf diese eine kleine Berührung konzentrierte sich ihr ganzer Glaube und sofort verschwanden ihre Schmerzen und ihre Schwäche. Sie spürte, wie die Gesundheit wie ein Strom in jede Faser ihres Körpers zurückkehrte. Das Gefühl vollkommener Gesundheit kam über sie. “Und sogleich versiegte die Quelle ihres Blutes, und sie spürte es am Leibe, dass sie von ihrer Plage geheilt war.” Markus 5,29; Brief 111, 1904.ICP2 141.3

    Nicht an Dinge glauben — Das Gewand Christi hatte keine heilende Kraft. Es lag an ihrem Glauben an den, der das Gewand trug, dass sie wieder gesund wurde. Manuskript 105, 1901.ICP2 142.1

    Glaube kann unterscheiden — Der Glaube ist das Medium, durch das wir Wahrheit oder Irrtum in uns aufnehmen. Es handelt sich dabei immer um die gleiche seelische oder geistige Reaktion, aber es spielt eine entscheidende Rolle, ob wir dem Wort Gottes glauben oder den Erfindungen von Menschen. Als Christus sich dem Apostel Paulus offenbarte und er davon überzeugt wurde, dass er in den Gläubigen eigentlich Christus verfolgte, nahm er die Wahrheit von Jesus an. Die umwandelnde Kraft Christi wurde in seinem Denken und in seinem Charakter sichtbar. Er wurde ein neuer Mensch. Er nahm die Wahrheit so uneingeschränkt an, dass keine Macht der Erde oder der Hölle seinen Glauben erschüttern konnte. The Signs of the Times, 5. Juni 1893; Selected Messages I, 346.ICP2 142.2

    Glaube hat große heilende Kraft — Der Glaube ist mächtiger als der Tod. Wenn wir Kranke dazu bringen können, die Augen im Glauben auf den großen Arzt zu richten, werden wir wunderbare Ergebnisse erzielen. Der Glaube gibt dem Körper und der Seele neue Lebenskraft. The Ministry of Healing 62 (1905).ICP2 142.3

    Tägliche Ausübung des Glaubens — Ich stelle fest, dass ich jeden Tag aufs Neue den guten Kampf des Glaubens kämpfen muss. Ich muss meinen Glauben ausüben, unabhängig von meinen Gefühlen. Ich muss darauf vertrauen, dass der Herr mich hört und mir antwortet und mich segnet. Glaube ist kein himmelhoch jauchzendes Gefühl, sondern man nimmt Gott einfach beim Wort und glaubt daran, dass er seine Verheißungen erfüllen wird, weil er das gesagt hat. Brief 49, 1888; Our High Calling 119.ICP2 142.4

    Glaube ist aktiv — Wenn wir nach Golgatha blicken, dann nicht weil wir dort eine Beruhigung für unsere Seele finden, wenn wir unsere Glaubenspflichten nicht richtig erfüllen. Wir dürfen nicht einschlafen, sondern unser Glaube an Jesus muss wachsen. Wir brauchen einen aktiven Glauben, der die Seele von dem Belag der Eigensucht reinigt. Wenn wir uns Christus im Glauben zuwenden, ist das nur der Anfang.ICP2 143.1

    Jeder Mensch hat schlechte, sündige Eigenschaften, die er überwinden muss. Jede Seele muss den Kampf des Glaubens ausfechten. Ein Nachfolger Christi darf in geschäftlichen Dingen niemand übervorteilen und hartherzig und lieblos sein. Er darf keine grobe Sprache sprechen, keinen übertriebenen äußerlichen Aufwand betreiben und sollte sich nicht selbst überschätzen. Er darf weder arrogant sein noch verletzende Reden führen oder andere kritisieren und verurteilen. Manuskript 16, 1890; The S.D.A. Bible Commentary VI, 1111.ICP2 143.2

    Glaube verändert das Leben — Durch den Glauben verändert sich das Leben. Wenn Wahrheit und Licht in unserer Reichweite sind und wir uns weigern zu sehen und zu hören, dann lehnen wir sie in Wirklichkeit ab und ziehen bewusst die Dunkelheit dem Licht vor. The Great Controversy 597 (1888).ICP2 143.3

    Echter Glaube ist erfolgreich — Wir werden Erfolg haben, wenn wir im Glauben vorangehen und den ernsthaften Willen haben, den Auftrag Gottes vernünftig auszuführen. Wir dürfen uns nicht behindern lassen durch Menschen, die gerne die negativen Seiten einer Sache hervorheben. Sie haben nur wenig Glauben. Gottes missionarisches Werk muss durch Menschen mit einem großen Glauben vorangetrieben werden und ständig an Kraft und Wirksamkeit zunehmen. Brief 233, 1904.ICP2 143.4

    Glauben reinigt die Seele — Glauben, lebendigen Glauben brauchen wir, einen Glauben, der durch die Liebe wirksam ist und die Seele rein macht. Wir müssen lernen, alles im Glauben dem Herrn zu übergeben. Ein ernsthafter, unkomplizierter Glaube ist wichtig, denn die größte Last in unserem Leben sind wir uns selbst. Wenn wir nicht in der Schule Christi lernen, sanftmütig und demütig zu sein, werden wir wunderbare Gelegenheiten verpassen, Christus wirklich kennen zu lernen und ihm nahe zu kommen. Das Ich ist das Schwierigste, womit wir fertig werden müssen. Wenn wir unsere Lasten ablegen, dürfen wir nicht vergessen, auch unser Ich Jesus zu Füßen zu legen.ICP2 143.5

    Übergib dich Jesus und lasse dich von ihm formen und zurechtbiegen, damit du zu seiner Ehre ein brauchbares Gefäß wirst. Deine Versuchungen, deine Gedanken und deine Gefühle musst du am Fuße des Kreuzes ablegen. Dann ist deine Seele bereit, sich von Gott leiten zu lassen und auf ihn zu hören. Jesus wird dich mit Wasser versorgen, das aus dem Strom Gottes fließt. Unter dem mildernden, verändernden Einfluss seines Geistes werden deine Kälte und Lustlosigkeit verschwinden. Christus wird in dir wirken wie eine Wasserquelle, die hervorquillt zum ewigen Leben. Brief 57, 1887.ICP2 144.1

    Glauben eröffnet das Geheimnis eines erfolgreichen Lebens — Echter Glaube und ernsthaftes Gebet sind ein starkes Gespann! Sie sind die beiden Arme, mit denen der Mensch die Macht der göttlichen Liebe für sich einfangen kann. Glaube ist Vertrauen auf Gott in der Zuversicht, dass er weiß, was für uns das Beste ist. So führt er uns dahin, dass wir statt unserer eigenen Wege seine Wege gehen wollen. Statt unserer Unwissenheit nehmen wir seine Weisheit an, statt unserer Schwachheit seine Kraft und statt unserer Sündigkeit seine Gerechtigkeit. Unser Leben und unser Ich gehören ihm bereits, aber durch den Glauben akzeptieren wir diese Eigentumsverhältnisse und nehmen den Segen, der darin liegt, für uns in Anspruch. Wahrheit, ein ordentlicher Lebenswandel und Reinheit sind das Geheimnis eines erfolgreichen Lebens. Durch den Glauben gewinnen wir diese Eigenschaften. Jeder gute Gedanke und jede gute Absicht sind eine Gabe Gottes, und allein der Glaube kann in unserem Leben wirkliches Wachstum und echten Erfolg bewirken. Gospel Workers 259 (1915).ICP2 144.2

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