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Frühe Schriften von Ellen G. White

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    Kapitel 26: Die Hoffnung der Gemeinde1The Review and Herald, 10. Juni 1852.

    Als ich mich kürzlich umschaute, um die demütigen Nachfolger des demütigen und sanftmütigen Heilands zu finden, wurde mein Gemüt sehr bewegt. Viele, die bekennen, auf das baldige Kommen Christi zu warten, passen sich dieser Welt an und suchen ernstlicher ihren Beifall als die Anerkennung Gottes. Sie sind kalt und förmlich wie die Namenschristen, von denen sie sich kurz vorher absonderten. Die Worte, die an die Gemeinde zu Laodizea gerichtet sind, beschreiben ihren gegenwärtigen Zustand aufs deutlichste. Siehe Offenbarung 3,14-20. Sie sind “weder kalt noch warm”, sondern “lau”. Wenn sie nicht den Rat des “treuen und wahrhaftigen Zeugen” beachten, ernstlich Buße tun und Gold kaufen, “das im Feuer geläutert ist”, “weiße Kleider” und “Augensalbe”, so will er sie ausspeien aus seinem Mund.FS 98.1

    Die Zeit ist gekommen, wo ein großer Teil derjenigen, die einmal in der Aussicht auf das baldige Kommen des Herrn vor Freude jauchzten, sich in demselben Zustand befinden wie die Kirchen und die Welt, von denen sie einst für ihren Glauben an das Kommen Jesu verspottet wurden, die alle möglichen Lügen verbreiteten, um Vorurteil gegen sie zu erregen und ihren Einfluß zu zerstören. Wenn nun jemand nach dem lebendigen Gott verlangt, nach Gerechtigkeit hungert und dürstet und Gott ihn seine Kraft fühlen läßt und das Verlangen seiner Seele stillt, indem er seine Liebe in sein Herz ausgießt, und er durch sein Lob Gott verherrlicht, so wird er oft von denen, die bekennen, an das nahe Kommen des Herrn zu glauben, als Verführter angesehen und beschuldigt, unter dem Einfluß von Hypnose zu stehen oder einen bösen Geist zu haben.FS 98.2

    Viele von diesen bekenntlichen Christen kleiden sich, reden und handeln wie die Welt; das einzige, woran man sie erkennen kann, ist ihr Bekenntnis. Obgleich sie vorgeben, auf Christus zu warten, dreht sich ihre Unterhaltung nicht um himmlische, sondern um irdische Dinge. Wie müssen die beschaffen sein, die “mit heiligem Wandel und gottseligem Wesen” bekennen, zu “warten und zu beschleunigen die Zukunft des Tages des Herrn”? Siehe 2.Petrus 3,11. “Ein jeglicher, der solche Hoffnung hat zu ihm, der reinigt sich, gleichwie er auch rein ist.” 1.Johannes 3,3. Aber es ist offensichtlich, daß viele, die den Namen “Adventist” tragen, mehr darüber nachdenken, wie sie ihre Leiber schmücken und in den Augen der Welt schön erscheinen können, als aus dem Worte Gottes zu lernen, wie sie Gottes Beifall erlangen können.FS 99.1

    Wie wäre es nun, wenn Jesus, unser Vorbild, unter ihnen und den bekenntlichen Christen im allgemeinen wie bei seinem ersten Kommen erscheinen würde? Er wurde in einem Stall geboren. Folgt ihm durch sein Leben und sein Predigtamt. Er war ein Mann der Leiden und mit Schmerzen bekannt. Diese bekenntlichen Christen würden sich für den sanftmütigen und demütigen Heiland schämen, der ein einfaches Gewand ohne Naht trug und nichts hatte, da er sein Haupt hinlegte. Sein fleckenloses, selbstverleugnendes Leben würde sie verdammen, seine heilige Würde würde ein schmerzlicher Vorwurf für ihren Leichtsinn und ihr eitles Gelächter sein, seine reine Rede, in der kein Falsch ist, würde ihrer weltlichen und lüsternen Unterhaltung Einhalt tun, seine Auslegung der ungeschminkten, einschneidenden Wahrheit würde ihren wahren Charakter offenbaren. Sie würden wünschen, das sanftmütige Vorbild des liebevollen Heilands sobald wie möglich aus dem Wege zu schaffen. Sie würden die ersten sein, die versuchten, ihn in seinen Reden zu fangen und den Ruf erheben: “Kreuzige ihn! Kreuzige ihn!” Johannes 19,6.FS 99.2

    Laßt uns Jesus folgen, wie er so demütig in Jerusalem einzog, als die Menge der Jünger Gott mit lauter Stimme lobte und pries und rief: “Gelobt sei, der da kommt, der König, in dem Namen des Herrn! Friede sei im Himmel und Ehre in der Höhe!” “Und einige Pharisäer in der Menge sprachen zu ihm: Meister, weise doch deine Jünger zurecht. Er antwortete und sprach: Ich sage euch: Wo diese schweigen werden, so werden die Steine schreien.” Lukas 19,37-40. Ein großer Teil derer, die vorgeben, auf Christus zu warten, wäre ebenso bereit wie die Pharisäer, den Jüngern Schweigen zu gebieten, und würde ohne Zweifel den Ruf erheben: “Fanatismus! Magnetismus! Mesmerismus!” Ebenso sind die Jünger, die ihre Kleider ausbreiteten und Palmzweige auf den Weg streuten, für verrückt und überspannt erkärt worden. Doch Gott will kein Volk auf Erden haben, das kalt und tot ist, sondern das ihn loben und verherrlichen kann. Er will von etlichen Ehre empfangen, und wenn seine Auserwählten, die seine Gebote halten, schweigen, so werden die Steine schreien.FS 100.1

    Jesus kommt, aber nicht wie bei seinem ersten Kommen als ein Kind in Bethlehem, nicht wie er zu Jerusalem einzog, als die Jünger mit lauter Stimme Gott priesen und Hosianna riefen, sondern in der Herrlichkeit des Vaters und mit dem ganzen Gefolge der heiligen Engel, die ihn auf seinem Weg zur Erde begleiten. Der ganze Himmel wird von den Engeln verlassen sein, während die wartenden Heiligen nach ihm ausschauen und zum Himmel blicken, wie es die Männer von Galiläa taten, als er vom Ölberg zum Himmel fuhr. Dann werden nur die, die heilig sind, die ganz dem sanftmütigen Vorbild nachgefolgt sind, mit Freuden ausrufen: “Siehe, das ist unser Gott, auf den wir harren, und er wird uns helfen!” Jesaja 25,9. Sie werden verwandelt werden “in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune”, der Posaune, die die schlafenden Heiligen aufweckt und sie aus ihren staubigen Betten hervorruft; sie werden mit Unsterblichkeit bekleidet werden und rufen: “Sieg! Sieg über Tod und Grab!” Die verwandelten Heiligen werden dann zugleich mit den Engeln dem Herrn entgegengerückt werden in der Luft, um niemals mehr von dem, den sie lieben, getrennt zu werden.FS 100.2

    Sollten wir mit solcher Aussicht vor uns, solch herrlicher Hoffnung, solcher Erlösung, die Christus uns durch sein eigenes Blut erworben hat, schweigen? Sollten wir nicht auch Gott mit lauter Stimme preisen, wie die Jünger dies taten, als Jesus in Jerusalem einzog? Ist unsere Aussicht nicht viel herrlicher, als es die ihrige war? Wer sollte uns dann hindern, Gott mit lauter Stimme zu verherrlichen, wenn wir eine solche Hoffnung der Unsterblichkeit und Herrlichkeit haben? Wir haben die Kräfte der zukünftigen Welt geschmeckt und verlangen nach mehr. Mein ganzes Wesen sehnt sich nach dem lebendigen Gott, und ich will nicht zufrieden sein, bis ich mit seiner ganzen Fülle erfüllt bin.FS 101.1

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