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Frühe Schriften von Ellen G. White

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    Kapitel 4: Das erste Kommen Christi

    Ich wurde in die Zeit zurückversetzt, da Jesus die menschliche Natur auf sich nahm, sich selbst erniedrigte und die Versuchungen Satans erduldete. Seine Geburt ereignete sich ohne weltliche Pracht. Er wurde in einem Stall geboren, eine Futterkrippe war seine Wiege. Und doch wurde seine Geburt mehr geehrt als die irgendeines Menschenkindes. Engel vom Himmel benachrichtigten die Hirten von dem Kommen Jesu, und Licht und Herrlichkeit von Gott begleitete ihr Zeugnis. Die himmlischen Heerscharen spielten auf ihren Harfen und priesen Gott. Sie verkündigten triumphierend das Kommen des Sohnes Gottes auf eine gefallene Welt, um das Werk der Erlösung zu vollbringen und durch seinen Tod den Menschen Frieden, Glück und ewiges Leben zu bringen. Gott ehrte die Ankunft seines Sohnes und Engel beteten ihn an.FS 139.1

    Bei seiner Taufe schwebten Engel Gottes über ihm; der Heilige Geist kam herab in der Gestalt einer Taube und ließ sich auf ihm nieder. Als das Volk höchst verwundert dastand und die Augen auf ihn richtete, da wurde die Stimme des Vaters vom Himmel gehört, die sagte: “Du bist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.”FS 139.2

    Johannes war nicht sicher, ob der, der zu ihm kam, um im Jordan getauft zu werden, der Heiland sei; aber Gott hatte ihm ein Zeichen verheißen, an dem er das Lamm Gottes erkennen sollte. Jenes Zeichen wurde gegeben, als die himmlische Taube auf Jesus ruhen blieb und die Herrlichkeit Gottes ihn umleuchtete. Johannes streckte seine Hand aus, wies auf Jesus und rief mit lauter Stimme: “Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt!” Johannes 1,29.FS 139.3

    Johannes sagte seinen Jüngern, daß Jesus der verheißene Messias, der Heiland der Welt sei. Als sein Werk zu Ende ging, belehrte er sie, auf Jesus zu sehen und ihm als dem großen Lehrer zu folgen. Das Leben des Johannes war voller Kummer und Selbstverleugnung. Er verkündigte den ersten Advent Christi, aber es war ihm nicht erlaubt, Zeuge seiner Wunder zu sein und sich der Macht zu erfreuen, die sich in Jesus offenbarte. Johannes wußte, daß, wenn Jesus als Lehrer auftreten würde, er selbst sterben müsse. Seine Stimme wurde, außer in der Wüste, selten vernommen. Sein Leben war einsam. Er hing nicht an der Familie seines Vaters, um sich ihres Umganges zu erfreuen, sondern verließ sie, um seine Mission zu erfüllen. Scharen verließen die geschäftigen Städte und Dörfer und versammelten sich in der Wüste, um die Worte des wunderbaren Propheten zu hören. Johannes legte die Axt an die Wurzel des Baumes. Er tadelte die Sünde ohne Furcht vor den Folgen und bereitete den Weg für das Lamm Gottes.FS 140.1

    Herodes wurde tief bewegt, als er dem kraftvollen, treffenden Zeugnis des Johannes lauschte und fragte mit tiefem Interesse, was er tun müsse, um sein Jünger zu werden. Johannes wußte davon, daß Herodes die Frau seines Bruders heiraten wollte, während ihr Mann noch am Leben war. Gewissenhaft sagte er ihm, daß dies nicht dem Gesetz entspräche. Herodes war aber nicht bereit, ein Opfer zu bringen. Er heiratete die Frau seines Bruders, und durch sie dazu veranlaßt, ergriff er Johannes und legte ihn ins Gefängnis, war aber willens, ihn wieder freizulassen. Während Johannes sich dort befand, hörte er durch seine Jünger von den mächtigen Werken Jesu. Er konnte seinen köstlichen Worten nicht lauschen, aber seine Jünger berichteten ihm davon und trösteten ihn mit dem, was sie gehört hatten. Bald wurde Johannes auf Veranlassung der Frau des Herodes enthauptet. Ich sah, daß der geringste Jünger, der Jesus nachfolgte, Zeuge seiner Wunder war und die trostreichen Worte hörte, die von seinen Lippen fielen, größer war als Johannes der Täufer; das heißt, er war erhabener und mehr geehrt und hatte im Leben mehr Freude.FS 140.2

    Johannes kam im Geist und in der Kraft des Elia, um den ersten Advent Christi zu verkündigen. Ich wurde auf die letzten Tage verwiesen und sah, daß Johannes die Gläubigen darstellte, die im Geist und in der Kraft des Elia vorwärtsgehen, um den Tag des Zornes Gottes und den zweiten Advent Christi zu verkündigen.FS 141.1

    Nach seiner Taufe im Jordan wurde “Jesus vom Geist in die Wüste geführt, damit er von dem Teufel versuchte würde.” Der Heilige Geist hatte ihn für diese besondere Zeit der starken Versuchungen vorbereitet. Vierzig Tage lang wurde er von Satan versucht, und in diesen Tagen aß er nichts. Alles um ihn herum war unschön, so daß die menschliche Natur davor zurückschrecken mußte. Er weilte mit den wilden Tieren und dem Teufel an einem düsteren, einsamen Ort. Der Sohn Gottes sah durch Fasten und Leiden bleich und abgezehrt aus. Aber sein Weg war ihm vorgezeichnet, und er mußte das Werk vollbringen, für das er gekommen war.FS 141.2

    Satan nahm den Vorteil wahr, der ihm aus den Leiden des Sohnes Gottes erwuchs, und nahte sich ihm in vielerlei Versuchungen. Er hoffte, den Sieg über ihn zu gewinnen, weil der Sohn Gottes sich zu einem Menschen erniedrigt hatte. Er nahte sich Jesus mit der Versuchung: “Bist du Gottes Sohn, so sprich zu diesem Stein, daß er Brot werde”. Lukas 4,3. Er versuchte Jesus, sich herabzulassen und ihm einen Beweis zu geben, daß er der Messias sei, indem er seine göttliche Macht offenbarte. Jesus antwortete ruhig: “Es steht geschrieben: Der Mensch lebt nicht allein vom Brot, sondern von einem jeden Wort Gottes.” Lukas 4,4.FS 141.3

    Satan versuchte, mit Jesus darüber zu streiten, ob er der Sohn Gottes sei. Er verwies auf seinen schwachen, leidenden Zustand und behauptete prahlerisch, daß er stärker sei als Jesus. Aber das vom Himmel gesprochene Wort: “Du bist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe” (Matthäus 3,17) war genug, um Jesus durch alle Leiden hindurchzuhelfen. Ich sah, daß Christus nichts zu tun brauchte, um Satan von seiner Macht oder davon, daß er der Heiland der Welt war, zu überzeugen. Satan hatte genügend Beweise von Jesu erhabener Stellung und Macht. Seine Weigerung, die Autorität Christi anzuerkennen, hatte ihn aus dem Himmel ausgeschlossen.FS 141.4

    Satan führte Jesus, um seine eigene Macht zu zeigen, nach Jerusalem, stellte ihn auf eine Zinne des Tempels und versuchte ihn dort. Jesus sollte ihm doch beweisen, daß er der Sohn Gottes sei, indem er sich von der schwindelnden Höhe hinabstürze. Satan kam mit den Worten der Schrift: “Er wird seinen Engeln deinetwegen Befehl geben, und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt.” Psalm 91,11+12. Jesus antwortete und sprach zu ihm: “Wiederum steht auch geschrieben: Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen.” Satan wollte Jesus verführen, sich anmaßend auf die Gnade seines Vaters zu verlassen und sein Leben in Gefahr bringen, ehe seine Mission erfüllt sei. Satan hatte gehofft, daß der Erlösungsplan fehlschlagen würde; doch der Plan war zu tief gelegt, als daß er durch Satan hätte durchkreuzt werden können. Matthäus 4,6.7.FS 142.1

    Christus ist für alle Christen ein Beispiel. Wenn sie versucht oder ihre Rechte bestritten werden, so sollten sie es geduldig ertragen. Sie sollten nicht denken, daß sie das Recht hätten, den Herrn anzurufen, seine Macht dazu zu entfalten, daß sie einen Sieg über ihre Feinde erringen möchten, es sei denn, daß Gott dadurch in direkter Weise geehrt und verherrlicht werden kann. Wenn Jesus sich von der Zinne des Tempels herabgestürzt hätte, so hätte er dadurch nicht seinen Vater verherrlicht, denn niemand wäre Zeuge der Tat gewesen außer Satan und den Engeln Gottes. Jesus wäre dabei nur der Versuchung erlegen, seine Macht vor seinem bittersten Feinde zu entfalten. Es wäre eine Herablassung zu dem gewesen, den zu überwinden Jesus gekommen war.FS 142.2

    “Und der Teufel führte ihn auf einen hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt in einem Augenblick und sprach zu ihm: Alle diese Macht will ich dir geben und ihre Herrlichkeit; denn sie ist mir übergeben, und ich gebe sie, wem ich will. Wenn du mich nun anbetest, so soll sie ganz dein sein. Jesus antwortete ihm und sprach: Es steht geschrieben: Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen.” Lukas 4,5-8.FS 143.1

    Satan führte Jesus die Reiche der Welt im anziehendsten Licht vor. Wenn Jesus ihn anbetete, so bot er ihm an, würde er seine Ansprüche auf den Besitz der Erde aufgeben. Satan wußte, daß, wenn der Erlösungsplan zu Ende geführt und Jesus für die Erlösung der Menschen sterben würde, seine eigene Macht beschränkt, am Ende ganz weggenommen und er selbst schließlich vernichtet würde. Es war deshalb sein wohlüberlegter Plan, wenn möglich, die Vollendung des großen Werkes zu verhindern, das der Sohn Gottes nun angefangen hatte. Wenn der Plan, die Menschen zu erlösen, fehlschlüge, so würde Satan das Königreich, das er nun beanspruchte, behalten. Er schmeichelte sich, daß, wenn er Erfolg hätte, er dem Gott des Himmels zum Trotz regieren würde.FS 143.2

    Satan frohlockte, als Jesus seine Macht und Herrlichkeit ablegte und den Himmel verließ. Er dachte, daß der Sohn Gottes dann in seine Macht gegeben wäre. Beim heiligen Paar im Paradies war es ihm so leicht gelungen, sie zu Fall zu bringen, daß er hoffte, durch seine satanische Macht und List selbst den Sohn Gottes zu überwinden und dadurch sein eigenes Leben und sein Reich zu retten. Wenn er Jesus versuchen könnte, vom Willen seines Vaters abzuweichen, so würde er sein Ziel erreicht haben. Aber Jesus trat dem Versucher mit dem Verweis entgegen: “Weg mit dir, Satan!” Er beugte sich nur vor seinem Vater. Satan beanspruchte die Reiche der Erde als sein Eigentum und gab Jesus zu verstehen, daß er sich alle seine Leiden ersparen könnte und er es nicht nötig hätte zu sterben, um die Reiche dieser Welt zu erlangen. Wenn er ihn anbetete, so könnte er alle Reiche der Erde haben und die Ehre, über sie zu herrschen. Doch Jesus war standhaft. Er wußte, daß die Zeit käme, in der er durch sein eigenes Leben die Welt von Satans Herrschaft erlösen würde und nach einer bestimmten Zeit alles im Himmel und auf Erden ihm untertan wäre. Er entschied sich für sein Leben des Leidens und für seinen schrecklichen Tod als den von seinem Vater vorgezeichneten Weg, um rechtmäßiger Erbe der Reiche der Erde zu werden und sie zum ewigen Besitz zu erhalten. Auch Satan wird dann in seine Hände gegeben, um durch den Tod vernichtet zu werden, damit er niemals wieder Jesus oder die Heiligen in der Herrlichkeit beunruhige.FS 143.3

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