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Frühe Schriften von Ellen G. White

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    Kapitel 17: Der große Abfall

    Ich wurde in die Zeit versetzt, als heidnische Götzendiener die Christen grausam verfolgten und töteten. Das Blut floß in Strömen. Die Edlen, die Gelehrten und das gewöhnliche Volk wurden ohne Gnade erschlagen. Reiche Familien wurden arm gemacht, weil sie ihre Religion nicht aufgeben wollten. Aber trotz der Verfolgungen und der Leiden, die diese Christen erduldeten, wollten sie ihre Grundsätze nicht verwässern. Sie hielten ihre Religion rein. Ich sah, daß Satan wegen ihrer Leiden triumphierte. Aber Gott schaute mit Wohlgefallen auf seine treuen Märtyrer. Die Christen, die in dieser gefahrvollen Zeit lebten, liebte er sehr, weil sie willig waren, um seinetwillen zu leiden. Jedes Leid, das sie erduldeten, vermehrte ihren Lohn im Himmel.FS 195.2

    Doch obgleich Satan sich über die Leiden der Heiligen freute, war er doch nicht zufrieden. Er wollte sowohl den Geist als auch den Körper unter Kontrolle haben. Die Leiden, die sie erduldeten, trieben sie nur noch näher zum Herrn und führten sie dazu, einander zu lieben. Sie bewirkten, daß sie sich mehr denn je fürchteten, den Herrn zu betrüben. Satan wollte sehr, daß sie sich das Mißfallen Gottes zuzögen; dann würden sie ihre Stärke, ihren Mut und ihre Festigkeit verlieren. Obgleich Tausende erschlagen wurden, standen andere auf, um ihre Stelle einzunehmen. Satan sah, daß er seine Untertanen verlor, denn obgleich sie Verfolgung und Tod erlitten, hatten sie doch die Zusicherung Jesu Christi, daß sie Untertanen seines Reiches waren. Satan machte deshalb Pläne, um erfolgreicher gegen die Herrschaft Gottes zu kämpfen und die Gemeinde zu überwinden. Er brachte die heidnischen Götzendiener dazu, einen Teil des christlichen Glaubens anzunehmen. Sie bekannten, an die Kreuzigung und Auferstehung Christi zu glauben, und hatten vor, sich den Nachfolgern Jesu anzuschließen, ohne jedoch eine Veränderung ihres Herzens erfahren zu haben. O, welch schreckliche Gefahr für die Gemeinde! Es war eine Zeit geistiger Angst. Manche dachten, wenn sie nachgäben und sich mit diesen Götzendienern, die einen Teil des christlichen Glaubens angenommen hatten, vereinigten, könnte dies das Mittel zu deren völliger Bekehrung werden. Satan versuchte, die Lehren der Bibel zu verdrehen.FS 195.3

    Ich sah, daß schließlich die christlichen Grundsätze herabgesetzt wurden und die Heiden sich mit den Christen vereinigten. Obwohl diese Götzenanbeter vorgaben, bekehrt zu sein, brachten sie doch ihren Götzendienst mit in die Gemeinde, sie vertauschten nur die Gegenstände ihrer Anbetung mit Bildern der Heiligen, ja selbst mit solchen von Jesus und Maria, seiner Mutter. In dem Ausmaß, in dem sich die Nachfolger Christi mit ihnen vereinigten, wurde die christliche Religion verdorben. Die Gemeinde verlor ihre Reinheit und Kraft. Manche weigerten sich, sich mit ihnen zu vereinigen. Solche bewahrten ihre Reinheit und dienten Gott allein. Sie wollten sich nicht vor irgendeinem Bild beugen, weder dessen, was oben im Himmel, noch dessen, was unten auf der Erde war.FS 196.1

    Satan frohlockte über den Fall so vieler. Dann stachelte er die gefallene Kirche auf, jene, die die Reinheit ihrer Religion bewahren wollten, zu zwingen, sich entweder ihren Zeremonien zu beugen und die Bilder anzubeten oder getötet zu werden. Die Feuer der Verfolgung wurden wieder gegen die wahre Gemeinde Christi entzündet, und Millionen wurden ohne Gnade hingeschlachtet.FS 196.2

    Dies wurde mir in folgender Weise vorgeführt: Eine große Schar heidnischer Götzendiener trug ein schwarzes Banner, auf dem Bilder der Sonne, des Mondes und der Sterne waren. Diese Schar schien sehr heftig und zornig zu sein. Dann wurde mir eine andere Schar gezeigt, die ein reines weißes Banner trug, auf dem geschrieben stand: “Reinheit und Heiligkeit dem Herrn!” Ihre Angesichter trugen den Ausdruck von Festigkeit und himmlischer Ergebung. Ich sah, wie sich die heidnischen Götzendiener ihnen näherten. Es fand ein großes Blutvergießen statt. Die Christen starben vor ihnen dahin, doch schloß die Christenschar sich umso dichter zusammen und hielt das Banner nur noch fester. So viele auch fielen, es sammelten sich andere um das Banner und nahmen ihre Plätze ein.FS 197.1

    Ich sah, wie sich die Schar der Götzendiener beriet. Da sie die Christen nicht unterwerfen konnten, vereinbarten sie einen anderen Plan. Ich sah, daß sie ihr Banner niederließen und sich dann der standhaften Christenschar näherten, um ihnen Vorschläge zu machen. Zuerst wurden ihre Vorschläge gänzlich abgelehnt. Dann sah ich die Christenschar sich beraten. Manche sagten, daß sie ihr Banner auch niederlassen, die Vorschläge annehmen und ihr Leben retten wollten; schließlich könnten sie wieder Kraft erlangen und ihr Banner unter den Heiden hochheben. Einige jedoch wollten diesem Plan nicht zustimmen, sondern waren fest entschlossen, lieber ihr Banner hochzuhalten und zu sterben, als es zu senken. Dann sah ich, wie viele ihr Banner niederließen und sich mit den Heiden vereinigten; aber die Festen und Standhaften ergriffen es wieder und hielten es hoch. Ich sah, daß fortwährend einzelne die Schar derer verließen, die das weiße Banner trugen. Sie vereinigten sich mit den Götzendienern unter dem schwarzen Banner, um die zu verfolgen, die das weiße trugen. Viele wurden erschlagen; dennoch wurde das weiße Banner hochgehalten, und es standen immer Gläubige auf, die sich darum sammelten.FS 197.2

    Die Juden, die zuerst den Zorn der Heiden gegen Jesus erregten, sollten nicht ungestraft entkommen. Als Pilatus im Gerichtssaal zögerte, Jesus zu verdammen, schrien die rasenden Juden: “Sein Blut komme über uns und unsere Kinder!” Matthäus 27,25. Die jüdische Nation hat die Erfüllung dieses schrecklichen Fluches, den sie auf ihr eigenes Haupt herabrief, erfahren. Die Heiden und sogenannten Christen waren ihre Feinde. Solche bekenntlichen Christen dachten in ihrem Eifer für Christus, den die Juden gekreuzigt hatten, je mehr Leiden sie über diese bringen würden, desto wohlgefälliger sei es vor Gott. Es wurden deshalb viele der ungläubigen Juden getötet, während andere von Ort zu Ort getrieben und auf jede erdenkliche Weise gequält wurden.FS 198.1

    Das Blut Christi und seiner Jünger, die sie dem Tode überliefert hatten, kam über sie, und sie wurden mit schrecklichen Gerichten heimgesucht. Der Fluch Gottes verfolgte sie, und sie wurden den Heiden und Christen zu einem Sprichwort und zur Verachtung. Sie wurden entehrt, gemieden und gehaßt, als ob ihnen das Kainszeichen aufgedrückt wäre. Doch ich sah, daß Gott dieses Volk wunderbar erhalten und es über die ganze Welt zerstreut hat, damit man an ihm sehen möge, wie es in besonderer Weise vom Fluch Gottes heimgesucht ist. Ich sah, daß Gott die Juden als Nation verworfen hat; daß aber doch einzelne unter ihnen sich bekehren und imstande sein werden, die Decke von ihren Herzen wegzuziehen und zu erkennen, daß sich die Prophezeiung über ihr Volk erfüllt hat. Sie werden Jesus als den Heiland der Welt annehmen und die große Sünde ihrer Nation sehen, die ihn verwarf und kreuzigte.FS 198.2

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