Loading...
Larger font
Smaller font
Copy
Print
Contents

Frühe Schriften von Ellen G. White

 - Contents
  • Results
  • Related
  • Featured
No results found for: "".
  • Weighted Relevancy
  • Content Sequence
  • Relevancy
  • Earliest First
  • Latest First
    Larger font
    Smaller font
    Copy
    Print
    Contents

    Kapitel 26: Eine andere Darstellung

    Es wurde mir das Interesse gezeigt, das der ganze Himmel an dem Werk hatte, das auf Erden vor sich ging. Jesus beauftragte einen mächtigen Engel, hinabzusteigen und die Bewohner der Erde zu warnen, damit sie sich auf sein Wiedererscheinen vorbereiten möchten. Als der Engel die Gegenwart Jesu im Himmel verließ, ging ein außerordentlich helles und strahlendes Licht vor ihm her. Es wurde mir gesagt, daß sein Werk darin bestehe, die Erde mit seiner Herrlichkeit zu erleuchten und die Menschen vor dem kommenden Zorn Gottes zu warnen. Viele nahmen das Licht an. Manche von diesen schienen sehr feierlich und ernst, während andere freudig und hingerissen waren. Alle, die das Licht annahmen, wandten ihre Angesichter zum Himmel und verherrlichten Gott. Obgleich es über alle ausgegossen war, kamen manche zwar unter seinen Einfluß, nahmen es aber nicht von Herzen an. Viele wurden mit großem Zorn erfüllt. Prediger und Volk schlossen sich mit Bösewichten zusammen und widerstanden trotzig dem Licht, das der mächtige Engel ausgoß. Aber alle, die es annahmen, zogen sich von der Welt zurück und wurden eng miteinander verbunden.FS 231.2

    Satan und seine Engel waren sehr damit beschäftigt, die Gemüter so vieler als möglich von dem Lichte abzuwenden. Die Schar, die es verwarf, wurde in Finsternis gelassen. Ich sah, wie der Engel Gottes mit großem Interesse Gottes bekenntliches Volk betrachtete, um den Charakter aufzuzeichnen, den sie entwickelten, als ihnen die himmlische Botschaft dargestellt wurde. Und als sehr viele, die vorgaben, Jesus zu lieben, sich mit Spott, Hohn und Haß von der himmlischen Botschaft abwandten, schrieb ein Engel, der ein Pergament in der Hand hielt, einen Bericht über dieses schändliche Tun. Der ganze Himmel war mit Unwillen darüber erfüllt, daß Jesus von seinen bekenntlichen Nachfolgern so geringgeschätzt wurde.FS 232.1

    Ich sah die Enttäuschung der Gläubigen, als sie ihren Herrn nicht zur erwarteten Zeit sahen. Es war aber Gottes Absicht gewesen, die Zukunft zu verbergen und sein Volk an einen Punkt zu bringen, an dem es sich entscheiden mußte. Ohne die Verkündigung der bestimmten Zeit für das Kommen Christi wäre das von Gott beabsichtigte Werk nicht ausgeführt worden. Satan verführte viele dazu, die Ereignisse, die mit dem Gericht und dem Ende der Gnadenzeit verbunden sind, weit in der Zukunft zu suchen. Es war notwendig, daß die Menschen dazu gebracht wurden, ernstlich danach zu trachten, sich in der gegenwärtigen Zeit vorzubereiten.FS 232.2

    Als die Zeit vorüberging, schlossen sich jene, die das Licht des Engels nicht vollständig angenommen hatten, mit denen zusammen, die die Botschaft verachteten. Sie wandten sich mit Spott gegen die Enttäuschten. Engel zeichneten den Zustand der bekenntlichen Nachfolger Christi auf. Das Verstreichen der festgesetzten Zeit hatte sie geprüft und erprobt, und viele waren auf der Waage gewogen und zu leicht erfunden worden. Sie beanspruchten laut, Christen zu sein, aber sie folgten in fast keinem Punkt Christus nach. Satan frohlockte über den Zustand der bekenntlichen Nachfolger Jesu. Er hatte sie in seinen Schlingen. Er hatte die Mehrzahl dazu gebracht, den schmalen Pfad zu verlassen. Sie versuchten nun, auf anderen Wegen in den Himmel zu gelangen. Engel sahen die Reinen und Heiligen mit den Sündern und weltliebenden Heuchlern in Zion vermischt. Die Engel hatten über die treuen Jünger Jesu gewacht; aber die Verdorbenen begannen, auf die Heiligen einzuwirken. Die Herzen der Gläubigen brannten vor Verlangen, Jesus zu sehen, doch wurde ihnen von ihren bekenntlichen Brüdern verboten, von seinem Kommen zu sprechen. Engel schauten auf die Szene herab und hatten Mitgefühl mit den Übrigen, die die Erscheinung ihres Herrn liebten.FS 233.1

    Ein anderer mächtiger Engel wurde beauftragt, zur Erde hinabzusteigen. Jesus gab ihm ein Schreiben in die Hand. Als er zur Erde niederkam, rief er: “Babylon ist gefallen! Sie ist gefallen!” Dann sah ich, wie die Enttäuschten wieder ihre Augen zum Himmel erhoben und voll Glauben und Hoffnung nach der Erscheinung ihres Herrn ausschauten. Aber viele schienen in einem stumpfen Zustand zu verbleiben, als ob sie schliefen; ich konnte aber den Ausdruck tiefen Kummers auf ihren Angesichtern sehen. Die Enttäuschten erkannten aus der Schrift, daß sie in der Zeit der Verzögerung lebten und geduldig auf die Erfüllung der Prophezeiung warten mußten. Dieselbe Beweisführung, die sie veranlaßt hatte, ihren Herrn im Jahr 1843 zu erwarten, führte sie nun dazu, ihn 1844 zu erwarten. Ich sah aber, daß die Mehrheit nicht mehr jene Kraft besaß, die ihren Glauben im Jahr 1843 ausgezeichnet hatte. Ihre Enttäuschung hatte ihren Glauben gedämpft.FS 233.2

    Als sich das Volk Gottes zum Ruf des zweiten Engels vereinigte, zeichneten himmlische Heerscharen mit außerordentlichem Interesse die Auswirkung der Botschaft auf. Sie sahen viele, die den Namen Christi trugen, sich mit Spott und Verachtung gegen die wenden, die enttäuscht worden waren. Als die spottenden Worte fielen: “Ihr seid ja nicht aufgefahren”, schrieb ein Engel sie nieder. Der Engel sagte: “Sie verspotten Gott.” Ich wurde auf eine ähnliche Sünde in alter Zeit verwiesen. Elia war in den Himmel aufgenommen worden, sein Mantel war auf Elisa gefallen. Dann kamen gottlose Jugendliche, die von ihren Eltern gelernt hatten, den Mann Gottes zu verachten, folgten Elisa nach und riefen höhnisch: “Kahlkopf, fahre auf! Kahlkopf, fahre auf!” Da sie seinen Knecht beleidigten, beleidigten sie Gott, und die Strafe dafür traf sie sofort. Ebenso werden die, die über den Gedanken vom Auffahren der Heiligen gespottet und gehöhnt haben, vom Zorn Gottes heimgesucht werden. Dann werden sie erfahren müssen, daß es keine Kleinigkeit ist, seinem Schöpfer gegenüber leichtfertig daherzureden.FS 234.1

    Jesus beauftragte andere Engel, schnell hinzufliegen, um den ermatteten Glauben seines Volkes zu beleben und zu stärken und sie vorzubereiten, die Botschaft des zweiten Engels und die wichtige Bewegung, die bald im Himmel vor sich gehen sollte, zu verstehen. Ich sah, daß diese Engel große Kraft und viel Licht von Jesus empfingen und schnell zur Erde flogen, um ihren Auftrag auszuführen, dem zweiten Engel in seiner Botschaft zu helfen. Als der Engel rief: “Siehe, der Bräutigam kommt! Geht aus, ihm entgegen!” (Matthäus 25,6), schien ein großes Licht auf das Volk Gottes. Dann sah ich, wie sich diese Enttäuschten erhoben und in Übereinstimmung mit dem zweiten Engel verkündigten: “Siehe, der Bräutigam kommt! Geht aus, ihm entgegen!” Das Licht der Engel durchdrang überall die Finsternis. Satan und seine Engel suchten die Ausbreitung des Lichtes und seine beabsichtigte Wirkung zu verhindern. Sie stritten sich mit den Engeln des Himmels und sagten, daß Gott sein Volk getäuscht habe und daß sie mit all ihrem Licht und ihrer Macht die Welt nicht glauben machen könnten, daß Christus komme. Aber obwohl Satan versuchte, den Weg zu versperren und das Denken der Menschen vom Licht abzuwenden, setzten die Engel Gottes ihr Werk fort.FS 234.2

    Jene, die das Licht annahmen, schienen sehr glücklich zu sein. Sie schauten mit Ausdauer zum Himmel und sehnten sich nach dem Erscheinen Jesu. Manche weinten und beteten in großer Qual. Ihre Augen schienen auf sich selbst gerichtet zu sein. Sie wagten nicht, aufwärts zu blicken. Da zerteilte ein Licht vom Himmel die Finsternis vor ihnen, und ihre Augen, die sie entmutigt auf sich selbst gerichtet hatten, wurden nach oben gerichtet. Jeder ihrer Gesichtszüge drückte Dankbarkeit und heilige Freude aus. Jesus und alle Heerscharen der Engel blickten mit Wohlgefallen auf die treuen, wartenden Menschen.FS 235.1

    Wer das Licht der ersten Engelsbotschaft verwarf und ihm widerstand, verlor das Licht der zweiten und konnte keinen Nutzen von der Macht und Herrlichkeit haben, die die Botschaft begleitete: “Siehe, der Bräutigam kommt!” Matthäus 25,6. Jesus wandte sich finster von ihnen ab, denn sie hatten ihn für gering geachtet und verworfen. Wer die Botschaft annahm, wurde in eine Wolke der Herrlichkeit gehüllt. Diese Menschen fürchteten sich sehr, Gott zu beleidigen. Sie wachten und beteten, um seinen Willen zu erkennen. Ich sah, daß Satan und seine Engel danach trachteten, dieses göttliche Licht vom Volk Gottes wegzunehmen. Aber solange die Wartenden das Licht liebten und ihre Augen von der Welt abgewandt und auf Jesus gerichtet hielten, hatte Satan keine Macht, sie seiner kostbaren Strahlen zu berauben. Die vom Himmel gegebene Botschaft versetzte Satan und seine Engel in Zorn und führte diejenigen, die vorgaben, Jesus zu lieben, aber sein Kommen verachteten, dazu, die treuen, gläubigen Menschen zu verspotten. Aber ein Engel zeichnete jede Geringschätzung, jede Vernachlässigung und jedes Unrecht auf, das die Kinder Gottes von ihren bekenntlichen Brüdern erdulden mußten.FS 235.2

    Sehr viele erhoben ihre Stimme zu dem Ruf: “Siehe, der Bräutigam kommt!” Sie verließen ihre Brüder, die die Erscheinung Jesu nicht liebten und nicht dulden wollten, daß sie immer wieder über seine Wiederkunft sprachen. Ich sah, daß Jesus sein Angesicht von denen abwandte, die sein Kommen verwarfen und verachteten. Dann gebot er Engeln, sein Volk aus den Unreinen herauszuführen, damit es nicht verunreinigt werden möchte. Die Menschen, die der Botschaft gehorsam waren, traten frei auf und schlossen sich zusammen. Ein heiliges Licht schien auf sie. Sie entsagten der Welt, opferten ihre irdischen Interessen, gaben ihre irdischen Schätze auf und richteten ihre sehnsuchtsvollen Blicke zum Himmel in der Erwartung, ihren geliebten Befreier zu sehen. Ein heiliges Licht glänzte auf ihren Angesichtern, was von der Freude und dem Frieden zeugte, der in ihnen wohnte. Jesus gebot seinen Engeln, hinzugehen und sie zu stärken, denn die Stunde ihrer Prüfung brach herein. Ich sah, daß diese Wartenden noch nicht so geprüft waren, wie sie geprüft werden mußten. Sie waren nicht frei von Irrtümern. Ich sah die Gnade und die Güte Gottes darin, daß er dem Volk auf Erden eine Warnung und wiederholte Botschaften sandte, um es zu einer sorgfältigen Erforschung des Herzens und zum Studium der Schrift zu führen. Sie sollten selbst die Irrtümer ablegen, die von den Heiden und Papisten weitergegeben worden waren. Durch diese Botschaften führte Gott seine Kinder heraus, damit er in größerer Kraft für sie wirken kann und sie alle seine Gebote halten können.FS 236.1

    Larger font
    Smaller font
    Copy
    Print
    Contents