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Leben und Wirken von Ellen G. White

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    Anhalten an Gott

    Als ich so nachdachte, kam mir ein Teil des zu Rochester, N. Y., am 25. Dezember 1865 gegebenen Gesichtes wie ein Blitzstrahl in Erinnerung, und ich erzählte es sofort meinem Manne:LW 201.1

    Es wurde mir eine Gruppe Bäume gezeigt, die nahe beisammen standen und einen Kreis bildeten. An den Bäumen empor und über denselben wand sich eine Weinrebe, welche die Spitzen der Bäume bedeckte und auf ihnen ruhte und eine Laube bildete. Bald sah ich die Bäume hin und her wiegen, als ob sie von einem gewaltigen Winde bewegt wurden. Ein Zweig der Weinrebe nach dem andern wurde von seiner Stütze geschüttelt, bis die Weinrebe von den Bäumen losgeschüttelt wurde, ausgenommen einiger weniger Ranken, die sich an den niederen Zweigen festgehalten hatten. Eine Person näherte sich dann und löste die übrigen sich noch festhaltenden Ranken der Weinrebe, so dass sie auf der Erde hingestreckt lag.LW 201.2

    Viele gingen vorüber und schauten sie mitleidig an, und ich wartete ängstlich auf eine freundliche Hand, die sie aufrichten würde; aber es wurde ihr keine Hilfe angeboten. Ich fragte, warum keine Hand die Weinrebe emporrichte. Dann sah ich, wie ein Engel zu der scheinbar verlassenen Weinrebe kam. Er breitete seine Arme aus und hielt sie unter die Weinrebe und hob sie empor, so dass sie aufrecht stand, und sagte: “Richte dich gen Himmel auf, und lass deine Ranken sich um Gott winden. Du bist von menschlicher Stütze losgelöst. Du kannst in der Kraft Gottes stehen und ohne diese Stütze gedeihen. Lehne dich allein an Gott an, so wirst du nie vergeblich lehnen oder davon losgelöst werden.”LW 201.3

    Als ich sah, wie für die vernachlässigte Weinrebe gesorgt wurde, fühlte ich unaussprechliche Erleichterung, erhebende Freude. Ich wandte mich an den Engel und fragte, was diese Dinge zu bedeuten hätten. Er sagte: “Du bist diese Weinrebe. Du wirst all dieses durchmachen, und dann, wenn diese Dinge geschehen, wirst du das Symbol der Weinrebe völlig verstehen. Gott wird dir eine gegenwärtige Hilfe in der Zeit der Not sein.”LW 202.1

    Von dieser Zeit an war mir meine Pflicht klar, und ich hatte nie größere Freiheit, dem Volke mein Zeugnis zu verkündigen. Nachdem wir von Monterey nach Battle Creek zurückkehrt waren, hielt ich es für meine Pflicht, in der Stärke Gottes voranzugehen und mich von den Verdächtigungen und den zu unserm Schaden verbreiteten Gerüchten zu befreien. Ich verkündigte mein Zeugnis und erzählte Dinge, die mir aus dem vergangenen Leben einiger, die zugegen waren, gezeigt worden waren, und ich warnte sie vor der Gefahr, in welcher sie sich befanden, und strafte sie um ihrer falschen Handlungsweise willen. Ich sagte, dass ich in äußerst unangenehme Lagen gebracht worden sei. Wenn Familien und Personen mir im Gesicht vorgeführt wurden, war es häufig der Fall, dass das, was mir in bezug auf sie gezeigt wurde, von persönlicher Natur war und geheime Sünden tadelte. Ich habe mit einigen monatelang gearbeitet wegen Sünden, von denen andere nichts wussten. Wenn meine Brüder diese Personen traurig sehen und sie in bezug auf ihre Annahme bei Gott Zweifel ausdrücken hören, wie auch Gefühle der Niedergeschlagenheit, haben sie mich getadelt, als ob ich Schuld daran trage, dass sie sich in Prüfung befinden.LW 202.2

    Diejenigen, die mich in dieser Weise tadelten, waren gänzlich unbekannt mit dem, worüber sie sprachen. Ich protestierte dagegen, dass Personen sich als Inquisitoren über meine Handlungsweise setzten. Es ist mir die unangenehme Pflicht aufgetragen worden, geheime Sünden zu tadeln. Würde ich, um Verdacht und Eifersucht zu verhüten, eine volle Erklärung meiner Handlungsweise geben und das veröffentlichen, was geheim gehalten werden sollte, so würde ich gegen Gott sündigen und den Personen Unrecht zufügen. Ich muss persönlichen Tadel persönlicher Sünden für mich selbst behalten und sie in meiner eigenen Brust verschließen. Mögen andere richten, wie sie wollen, nie werde ich das Zutrauen, das die Irrenden und Reumütigen in mich setzen, missbrauchen, oder andern das offenbaren, was nur vor die gebracht werden sollte, die schuldig sind. Ich sagte den Versammelten, dass sie ihre Hände davontun und mich freilassen müssten, in der Furcht Gottes zu handeln.LW 203.1

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