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Leben und Wirken von Ellen G. White

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    Die Adventbotschaft in Portland

    Im Juni 1842 gab Herr Miller seine zweite Reihe Vorträge in der Kirche an der Cascostraße in Portland. Es erschien mir als ein großes Vorrecht, diese Vorträge zu besuchen, denn ich war entmutigt worden und fühlte mich nicht vorbereitet, dem Heilande zu begegnen. Diese zweite Reihe Vorträge erregte viel mehr Aufsehen in der Stadt als die erste. Mit wenigen Ausnahmen schlossen die verschiedenen Gemeinschaften ihre Kirchentüren vor Herrn Miller. In vielen Predigten von den verschiedenen Kanzeln wurde versucht, die angeblichen fanatischen Irrtümer des Vortragenden bloßzustellen; aber Scharen aufmerksamer Zuhörer besuchten seine Versammlungen, und viele waren nicht imstande, das Haus zu betreten. Die Versammelten waren ungewöhnlich ruhig und aufmerksam.LW 27.3

    Herr Miller benutzte in seinen Predigten keine blumenreiche Sprache, noch waren sie Meisterstücke der Redekunst; aber er führte klare und überraschende Tatsachen vor, die seine Zuhörer aus ihrer Gleichgültigkeit aufrüttelten. Er unterstützte in seiner Vorführung seine Aussagen und Theorien durch Schriftbeweise. Eine überzeugende Macht begleitete seine Worte und schien sie als die Sprache der Wahrheit zu stempeln.LW 28.1

    Er war höflich und sympathisch. Wenn jeder Sitz im Hause voll war und der Platz um das Rednerpult ganz besetzt zu sein schien, habe ich ihn das Pult verlassen und den Gang hinuntergehen und einen schwachen alten Mann oder eine Frau bei der Hand nehmen sehen, um einen Sitz für sie zu suchen, worauf er dann zurückging und mit der Predigt fortfuhr. Er wurde mit Recht “Vater Miller” genannt, denn er hatte ein wachsames Auge auf die, die unter seine Obhut kamen; er war liebevoll in seinem Wesen und hatte ein angenehmen Temperament und ein weiches Herz.LW 28.2

    Er war ein interessanter Redner, und seine Ermahnungen an Christusbekenner wie auch an Unbußfertige waren treffend und kräftig. Manchmal durchdrang ein so tiefer Ernst seine Versammlungen, dass es schmerzlich empfunden wurde. Ein Gefühl von der drohenden Krisis menschlicher Ereignisse lagerte auf den Gemütern der lauschenden Menge. Viele gaben der durch den Geist Gottes gewirkten Überzeugung nach. Grauhaarige Männer und betagte Frauen suchten mit zitternden Schritten die Bußbank auf; Personen im kräftigsten Mannesalter wie auch die Jugend und die Kinder wurden tief bewegt. Seufzen und die Stimme des Weinens und des Lobes Gottes vermischten sich am Gebetsaltar.LW 28.3

    Ich glaubte den ernsten Worten des Knechtes Gottes, und es schmerzte mein Herz, wenn sie Widerstand fanden oder zum Gegenstande von Späßen gemacht wurden. Ich besuchte die Versammlungen häufig und glaubte, dass Jesus bald in den Wolken des Himmels kommen werde; und meine große Sehnsucht war, bereit zu sein, ihm zu begegnen. Ich dachte beständig über Herzensreinheit nach. Mich verlangte vor allem danach, dieses großen Segens teilhaftig zu werden zu fühlen, dass ich ganz von Gott angenommen sei.LW 29.1

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