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Leben und Wirken von Ellen G. White

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    Arbeit und Erziehung

    “Wir sind um unsere Schulen Tag und Nacht sehr besorgt gewesen. Wie sollen sie geleitet werden? Und was soll die Erziehung und Ausbildung der Jugend sein? Wo soll unsere australasische Bibelschule errichtet werden? Ich wurde heute morgen um ein Uhr aufgeweckt, und es lag eine schwere Bürde auf meiner Seele. Der Gegenstand der Erziehung ist mir von verschiedenen Richtungen, von verschiedenen Gesichtspunkten, durch viele Illustrationen und besondere Bestimmungen betreffs dieses und jenes Punktes vorgeführt worden. Ich fühle in der Tat, dass wir viel zu lernen haben. Wir sind unwissend betreffs vieler Dinge.LW 399.1

    “Beim Schreiben und Sprechen über das Leben Johannis des Täufers und das Leben Christi habe ich versucht, das vorzuführen, was mir über die Erziehung unserer Jugend gezeigt worden ist. Wir sind es Gott schuldig, diesen Gegenstand unparteiisch zu betrachten, denn er ist es wert, von jeder Seite genau und kritisch untersucht zu werden ...LW 399.2

    “Diejenigen, die vorgeben, die Wahrheit zu kennen und das in dieser Zeit zu verrichtende große Werk zu verstehen, sollen sich Gott mit Seele, Leib und Geist weihen. In ihrem Herzen, in ihrer Kleidung, in ihrer Sprache, in jeder Beziehung sollen sie von den Moden und Handlungen der Welt getrennt sein. Sie sollen ein besonderes und heiliges Volk sein. Es ist nicht ihre Kleidung, die sie zu besonderen Leute macht, sondern weil sie ein besonderes und heiliges Volk sind, können sie der Welt nicht ähnlich sein.LW 399.3

    “Viele welche meinen, dass sie in den Himmel kommen werden, sind von der Welt geblendet. Ihre Ideen von dem, was eine religiöse Erziehung und religiöse Disziplin bedeutet, sind unbestimmt und beruhen nur auf Mutmaßungen. Es gibt viele, die keine intelligente Hoffnung haben und die ein großes Risiko übernehmen, indem sie in ihrem Essen, Trinken und Kleiden gerade das tun, was Jesus ihnen zu tun verboten hat, und sich auf verschiedene Weise mit der Welt verbinden. Sie haben noch die ernsten Lehren zu lernen, die dem geistlichen Wachstum so nötig sind, nämlich aus der Welt herauszugehen und abgesondert zu sein. Das Herz ist geteilt; der fleischliche Geist verlangt in so mannigfacher Weise nach Gleichstellung und Ähnlichkeit mit der Welt, so dass die Unterscheidungsmerkmale von der Welt kaum zu erkennen sind. Geld, das Geld Gottes, wird ausgegeben, damit man wie die Welt erscheint; die religiöse Erfahrung wird von Weltlichkeit befleckt, und der Beweis der Jüngerschaft — Christi Ähnlichkeit in Selbstverleugnung und im Kreuztragen — kann von der Welt und dem Weltall des Himmels nicht gesehen werden ...LW 400.1

    “Nie kann der Jugend in diesem oder in irgendeinem andern Lande die gehörige Erziehung gegeben werden, es sei denn, dass man sie von den Städten weit fortnimmt. Die Sitten und Gewohnheiten in den Städten machen die Gemüter der Jugend unfähig, die Wahrheit aufzunehmen. Das Trinken berauschender Getränke, das Rauchen, Spielen, Pferderennen, der Theaterbesuch und die große Wichtigkeit, die den Feiertagen beigemessen wird, sind alles Formen von Götzendienst, ein Opfer auf Götzenaltären ...LW 400.2

    “Es ist nicht der richtige Plan, Schulgebäude da zu errichten, wo die Schüler beständig die falschen Gebräuche, die ihre Erziehung während ihrer kurzen oder längeren Lebenszeit geformt haben, vor Augen haben ... Würden Schulen in den Städten oder innerhalb weniger Meilen von denselben errichtet, so würde es äußerst schwierig sein, dem Einfluss der früheren Erziehung, welche die Schüler betreffs dieser Feiertage und der damit verbundenen Gebräuche, wie Pferderennen, Wetten und das Ausschreiben von Preisen erhalten haben, entgegenzuwirken. Selbst die Atmosphäre in diesen Städten ist voll giftiger Malaria ...LW 401.1

    “Wir werden es nötig finden, unsere Schulen außerhalb der Städte und fern von denselben zu gründen, jedoch nicht so weit entfernt, dass sie nicht mit ihnen in Berührung sein können, um ihnen Gutes zu tun und das Licht inmitten der moralischen Finsternis leuchten zu lassen. Schüler müssen unter die günstigsten Verhältnisse gebracht werden, damit sehr vielem von ihrer Erziehung, die sie erhalten haben, entgegengewirkt werden kann ...LW 401.2

    “Wir haben in diesem Lande Schulen nötig, um unsere Kinder und unsere jungen Leute zu erziehen, dass sie Meister der Arbeit und nicht Sklaven der Arbeit sein werden. Unwissenheit und Trägheit werden nicht ein einziges Glied der menschlichen Familie erheben. Unwissenheit wird das Los des schwer Arbeitenden nicht erleichtern. Möge der Arbeiter erkennen, welchen Vorteil er aus der niedrigsten Beschäftigung gewinnen kann, wenn er die ihm von Gott verliehenen Fähigkeiten benutzt. Auf diese Weise kann er ein Erzieher werden und andere die Kunst lehren, Arbeit intelligent zu verrichten. Er kann verstehen, was es bedeutet, Gott von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüte und von allen Kräften zu lieben. Aus Liebe zu Gott sollen die Körperkräfte in seinen Dienst gestellt werden. Der Herr beanspruch die Körperkräfte, und ihr könnt eure Liebe zu ihm bekunden, indem ihr eure Körperkräfte recht gebraucht und gerade die Arbeit tut, die getan werden soll. Bei Gott ist kein Ansehen der Person ...LW 401.3

    “Es muss in der Welt eine große Menge schwere, anstrengende Arbeit getan werden, und derjenige, der arbeitet, ohne die ihm von Gott verliehenen Kräfte des Verstandes, des Herzens und der Seele zu benutzen, der nur die Körperkraft allein benutzt, macht die Arbeit zu einer ermüdenden Last und Bürde. Es gibt Menschen von Verstand und Herz und Seele, die die Arbeit als eine Plackerei betrachten und sich ihr mit selbstzufriedener Unwissenheit hingeben und gedankenlos dahinarbeiten, ohne ihre geistigen Fähigkeiten anzustrengen, um bessere Arbeit zu verrichten.LW 402.1

    “Die niedrigste Arbeit kann wissenschaftlich verrichtet werden, und wenn alle sie in diesem Lichte betrachten würden, würden sie das Edle der Arbeit erkennen. Herz und Seele muss in irgendwelche Arbeit gelegt werden, dann wird sich Frohsinn und Tüchtigkeit zeigen. In länglichen und mechanischen Arbeiten können die Menschen Gott den Beweis geben, dass sie die ihnen geschenkten körperlichen Kräfte und geistigen Fähigkeiten schätzen. Die ausgebildete Fähigkeit sollte benutzt werden, bessere Arbeitsmethoden zu ersinnen. Dies ist gerade was der Herr verlangt. Irgendeine Arbeit, die getan werden muss ist ehrbar. Das Gesetz Gottes sollte zur Regel der Handlungen gemacht werden. Und es veredelt und heiligt alle Arbeit. Treue im Verrichten einer jeden Pflicht veredelt die Arbeit und offenbart einen Charakter, den Gott billigen kann ...LW 402.2

    “Es sollten Schulen da gegründet werden, wo in der Natur so viel wie möglich gefunden wird, was die Sinne erfreut und die Szenerie mannigfaltig gestaltet. Während wir das Falsche und das Künstliche meiden, Pferderennen, Kartenspielen, Lotterien, Wettkämpfe, das Trinken berauschender Getränke und den Gebrauch von Tabak verwerfen, müssen wir Vergnügungsquellen beschaffen, die rein und edel und erhebend sind. Wir sollten für unsere Schule eine Lage wählen, die von den Städten entfernt ist, wo das Auge nicht fortwährend auf den Wohnungen der Menschen, sondern auf den Werken Gottes ruht, wo sie interessante Plätze besuchen können von einem andern Charakter, wie die Stadt sie bietet. Unsere Schüler sollten an einen Platz gebracht werden, wo die Natur zu ihren Sinnen sprechen kann, und in deren Stimme sie die Stimme Gottes hören können. Sie sollten da sein, wo sie auf seine wunderbaren Werke schauen und wo sie durch die Natur ihren Schöpfer erkennen können ...LW 402.3

    “Körperliche Beschäftigung für die Jugend ist notwendig. Der Geist sollte nicht beständig angestrengt und dabei die körperliche Kraft vernachlässigt werden. Unwissenheit betreffs der Physiologie und Vernachlässigung der Beobachtung der Gesundheitsgesetze haben viele in das Grab gebracht, die am Leben hätten bleiben können, um intelligent zu arbeiten und zu studieren. Die gehörige Übung des Geistes und des Körpers wird alle Kräfte einwickeln und stärken. Sowohl der Geist wie der Körper bleiben erhalten und werden imstande sein, mannigfache Arbeit zu verrichten. Prediger und Lehrer müssen dieses lernen, und sie müssen es auch tun. Der gehörige Gebrauch ihrer physischen Kraft sowohl wie ihrer Geisteskräfte wird die Blutzirkulation gleichmäßig machen und jedes Organ der menschlichen Maschinerie in Ordnung halten. Der Geist wird oft missbrauch, er wird oft bis zum Wahnsinn getrieben durch das Verfolgen eines gewissen Gedankenganges; die Überanstrengung der Gehirnkraft und die Vernachlässigung der körperliche Organe verursachen krankhafte Zustände im Körpersystem. Eine jede Fähigkeit des Geistes kann mit verhältnismäßiger Sicherheit benutzt werden, wenn die Körperkräfte in gleicher Weise angestrengt werden und der Gedankengang geändert wird. Wir haben einen Wechsel in der Beschäftigung nötig, und die Natur ist ein lebendiger, gesunder Lehrer ...LW 403.1

    “Angewohnheiten des Fleißes werden sich der Jugend als eine wichtige Hilfe erweisen, um der Versuchung zu widerstehen. Hier öffnet sich für die Betätigung ihrer eingeschlossenen Energien ein Feld, und wenn sich diese Betätigung nicht auf nützliche Beschäftigung erstreckt, wird sich die den jungen Leuten und ihren Lehrern als eine beständige Quelle der Prüfung erweisen. Es können viele Arten von Arbeit, die verschiedenen Personen angepasst sind, geplant werden. Aber das Bearbeiten des Bodens wird dem Arbeiter besonderen Segen bringen. Es herrscht für die Bearbeitung des Bodens ein großer Mangel an intelligenten Leuten, die in dieser Arbeit gründlich sind. Diese Kenntnis wird für die zu einem Geschäft notwendige Ausbildung oder Brauchbarkeit in irgendwelcher Richtung kein Hindernis bilden. Um die Ertragsfähigkeit des Bodens zu entwickeln, sind Überlegung und Intelligenz notwendig. Es wird nicht nur die Muskeln, sondern auch die Fähigkeit zum Studieren entwickeln, weil die Tätigkeit des Gehirns und der Muskeln ausgeglichen wird. Wir sollten die Jugend so erziehen, dass sie es liebt, den Boden zu bearbeiten, und Freude daran findet, ihn zu verbessern. Die Hoffnung für den Fortschritt des Werkes Gottes in diesem Lande liegt darin, dass ein neuer moralischer Geschmack an der Liebe zur Arbeit geschaffen wird, der den Geist und den Charakter umbildet ...LW 404.1

    “Die in Australien zu gründende Schule sollte die Frage der industriellen Arbeit in der Vordergrund stellen und die Tatsache offenbaren, dass in dem Plane Gottes für jeden Menschen körperliche Arbeit ihren Platz hat und dass sein Segen sie begleiten wird. Die Schulen, die von denen gegründet werden, die die Wahrheit für diese Zeit lehren und ausleben, sollten so geführt werden, dass sie zu allen Arten von praktischer Arbeit frische und neue Aufmunterung geben. Es wird viel da sein, was die Lehrer prüfen wird, aber es wird ein großer und edler Zweck erreicht, wenn Schüler fühlen werden, dass Liebe zu Gott nicht nur durch Hingabe des Herzens, des Gemütes und der Seele, sondern auch durch einen geschickten, weisen Gebrauch ihrer Kräfte bekundet wird. Sie werden viel weniger Versuchungen haben, und inmitten der falschen Theorien und modernen Gebräuche der Welt wird von ihnen durch ihr Wort und ihr Beispiel ein Licht ausstrahlen ...LW 405.1

    “Es mag gefragt werden: Wie kann der Weisheit bekommen, der den Pflug hält und den Ochsen treibt? — So er sie suchet wie Silber und sie forschet wie Schätze. Also unterweist ihn sein Gott zum Rechten und lehret ihn. ‘Solches geschieht auch vom Herrn Zebaoth; denn sein Rat ist wunderbarlich, und führet es herrlich hinaus.’LW 405.2

    “Er, der Adam und Eva im Garten Eden unterwies, wie sie den Garten bewahren sollten, wird Menschen heute unterweisen. Es ist Weisheit für den da, der den Pflug hält und den Samen pflanzt und sät. Die Erde birgt ihre Schätze, und der Herr möchte, dass Tausende und Zehntausende, die in den Städten zusammengedrängt sind auf eine Gelegenheit warten, eine Kleinigkeit zu verdienen, den Boden bearbeiten. In vielen Fällen wird jene Kleinigkeit nicht in Brot umgesetzt, sondern geht in die Geldschublade des Getränkeverkäufers, um das zu erlangen, das die Vernunft des im Ebenbilde Gottes geschaffenen Menschen zerstört. Diejenigen, die ihre Familien nach dem Lande nehmen werden, nehmen sie dahin, wo sie weniger Versuchungen ausgesetzt sind. Die Kinder, die bei ihren Eltern sind, die Gott lieben und fürchten, haben in jeder Hinsicht eine viel bessere Gelegenheit, von dem großen Lehrer zu lernen, der die Quelle und der Ursprung der Weisheit ist. Sie befinden sich in einer viel günstigeren Lage, um für das Himmelreich bereit zu werden.”1Special Testimonies on Education 84-104.LW 405.3

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