Loading...
Larger font
Smaller font
Copy
Print
Contents

Leben und Wirken von Ellen G. White

 - Contents
  • Results
  • Related
  • Featured
No results found for: "".
  • Weighted Relevancy
  • Content Sequence
  • Relevancy
  • Earliest First
  • Latest First
    Larger font
    Smaller font
    Copy
    Print
    Contents

    Das Vorübergehen der Zeit

    Das harrende Volk Gottes näherte sich der Stunde, da sie in froher Hoffnung erwarteten, ihre Freude durch das Kommen des Heilandes vollkommen gemacht zu sehen. Aber die Zeit verstrich wiederum, ohne durch die Wiederkunft Christi gekennzeichnet zu sein. Es war eine bittere Enttäuschung, welche die kleine Herde erlebte, deren Glauben so stark und deren Hoffnung so groß gewesen war. Aber es überraschte uns, dass wir uns so frei im Herrn fühlten und dass wir von seiner Stärke und Gnade so fest gestützt wurden.LW 67.3

    Die Erfahrung von früheren Jahren wiederholte sich jedoch in noch größerem Maße. Eine große Anzahl sagten ihrem Glauben ab. Einige, die sehr zuversichtlich gewesen waren, waren in ihrem Stolze so gekränkt worden, dass sie gern aus der Welt hätten fliehen mögen. Sie klagten wie Jona über Gott und wollten lieber den Tod als das Leben. Diejenigen, die ihren Glauben auf die Beweisführung anderer und nicht auf das Wort Gottes gebaut hatten, standen nun ebenso bereit, ihre Ansicht von neuem zu ändern. Diese zweite große Prüfung offenbarte eine Masse wertlosen Getriebes, das in den starken Strom des Adventglaubens hineingezogen und eine Zeitlang mit den wahren Gläubigen und ernsten Arbeitern getragen worden war.LW 68.1

    Wir waren enttäuscht, aber nicht entmutigt. Wir beschlossen, uns des Murrens über die harte Probe, durch die uns der Herr von den Schlacken reinigte und wie Gold in dem Schmelzofen läuterte, zu enthalten; uns dem Reinigungsprozess, den Gott als notwendig für uns erachtete, geduldig unterzuordnen und in stiller Hoffnung auf den Heiland zu harren, um seine geprüften und getreuen Kinder zu erretten.LW 68.2

    Wir waren fest in dem Glauben, dass die Predigt von der bestimmten Zeit von Gott sei. Dies war es, was die Menschen veranlasste, die Bibel fleißig zu erforschen und Wahrheiten zu entdecken, die sie nie vorher erkannt hatten. Jona wurde von Gott gesandt, auf den Straßen Ninives zu verkünden, dass in vierzig Tagen die Stadt untergehen werde; aber Gott nahm die Demütigung der Bewohner Ninives an und verlängerte ihre Gnadenzeit. Aber die Botschaft, welche Jona brachte, war von Gott gesandt, und Ninive wurde nach seinem Willen geprüft. Die Welt sah unsere Hoffnung als eine Täuschung und unsere Enttäuschung als den aus jener Täuschung springenden Fehlschlag an; aber obgleich wir uns in bezug auf das Ereignis getäuscht hatten, das zu jener Zeit stattfinden sollte, so war doch in Wirklichkeit kein Versehen vorhanden betreffs des Gesichtes, das zu verziehen schien.LW 68.3

    Diejenigen, die das Kommen des Herrn erwartet hatten, waren nicht ohne Trost. Sie hatten in ihrem Forschen des Wortes wertvolle Kenntnis erlangt. Der Erlösungsplan wurde von ihnen besser verstanden. Jeden Tag entdeckten sie neue Schönheiten auf den heiligen Blättern und wie in dem Ganzen eine wunderbare Harmonie herrschte, eine Schriftstelle die andere erklärte und kein überflüssiges Wort gebraucht wurde.LW 69.1

    Unsere Enttäuschung war nicht so groß wie die der Jünger. Als der Menschensohn siegreich in Jerusalem einzog, erwarteten sie, dass er als König gekrönt werde. Das Volk scharte sich von allen Seiten zusammen und rief: “Hosianna dem Sohn Davids!” Und als die Priester und die Obersten Jesum ersuchten, die Menge zum Schweigen zu bringen, erklärte er, dass, wo diese schwiegen, selbst die Steine schreien würden, denn die Prophezeiung müsse erfüllt werden. In ein paar Tagen jedoch sahen diese selbigen Jünger ihren geliebten Meister, von dem sie glaubten, dass er auf Davids Thron regieren werde, an das grausame Kreuz über den spottenden, höhnenden Pharisäern angeschlagen. Ihre großen Hoffnungen waren zunichte, und die Dunkelheit des Todes umfing sie. Aber Christus blieb seinen Versprechungen treu. Süß war der Trost, den er seinem Volke gab, und groß der Lohn für die Aufrichtigen und die Getreuen.LW 69.2

    Herr Miller und diejenigen, die sich mit ihm verbunden hatten, glaubten, die in Daniel 8,14 erwähnte Reinigung oder Weihe des Heiligtums bedeute die Reinigung der Erde durch Feuer, ehe sie als Wohnplatz der Heiligen hergerichtet werden würde. Dies sollte beim zweiten Kommen Christi stattfinden, und deshalb erwarteten wir dieses Ereignis am Ende der 2300 Tage oder Jahre. Aber nach unserer Enttäuschung wurde die Heilige Schrift mit Gebet und ernstem Nachdenken sorgfältig erforscht, und nach einer Zeit der Unschlüssigkeit strömte das Licht in unsere Dunkelheit, und Zweifel und Ungewissheit wurden hinweggefegt.LW 70.1

    Anstatt dass die Prophezeiungen in Daniel 8,14 sich auf die Reinigung der Erde bezog, war es jetzt klar, dass die auf das Schlusswerk unsers Hohenpriesters im Himmel hindeutete, auf den Abschluss der Versöhnung und auf die Vorbereitung des Volkes, am Tage seiner Wiederkunft bestehen zu können.LW 70.2

    Larger font
    Smaller font
    Copy
    Print
    Contents