Loading...
Larger font
Smaller font
Copy
Print
Contents

Glaube und Werke

 - Contents
  • Results
  • Related
  • Featured
No results found for: "".
  • Weighted Relevancy
  • Content Sequence
  • Relevancy
  • Earliest First
  • Latest First
    Larger font
    Smaller font
    Copy
    Print
    Contents

    Vorwort

    Die Wahrheiten der Gerechtigkeit aus dem Glauben, der Rechtfertigung und der Heiligung, sind lebenswichtig für jeden Christen. Daher ist es angebracht, neben der Bibel auf Ellen G. White, die Botin des Herrn, zu hören, die diese Themen in vielen Jahren ihres Wirkens immer wieder darlegte.GW 7.1

    Um einen Überblick über ihre Aussagen zu vermitteln, haben die Treuhänder des Ellen G. White Estate in diesem Buch zwanzig Beiträge aus den Jahren 1881 bis 1899 zusammengestellt, die größtenteils in der Gemeindezeitschrift Advent Review and Sabbath Herald veröffentlicht wurden. Obwohl sie oft ähnlich argumentierte, wenn sie sich zu unterschiedlichen Zeiten über diese Wahrheiten äußerte, gewinnen wir doch wertvolle Einsichten, wenn wir ihre Predigten, Artikel und Manuskripte in der Reihenfolge ihrer Entstehung lesen. Deshalb sind sie hier in chronologischer Reihenfolge aufgeführt, meist in voller Länge. Aus anderen wird nur der Hauptteil zum Thema Glaube und Werke zitiert. Die Zwischenüberschriften wurden vom Ellen G. White Estate ergänzt.GW 7.2

    Diese Zusammenstellung erhebt keinesfalls Anspruch auf Vollständigkeit. Ellen White behandelte das Thema der Gerechtigkeit aus dem Glauben und die Rolle der Werke bei unserer Erlösung in vielen ihrer Predigten, Artikel und Bücher. In Für die Gemeinde geschrieben, Band 1, finden sich eine ganze Reihe weiterer Beiträge dazu.1Siehe die Abschnitte “Christus und das Gesetz” (S. 223ff.), “Christus, der unsere Sünden trägt” (S. 324ff.) und “Christus unsere Gerechtigkeit” (S. 370ff.) Die Grundzüge dieser Lehre sind so einfach, dass man zu ihrer Erläuterung kein ausführliches Werk von Ellen White braucht.2Eine Analyse ihrer Aussagen findet sich in W. W. Whidden, Was Ellen White über Erlösung schreibt, Advent-Verlag, Lüneburg 2000.GW 7.3

    Worum es bei der Auseinandersetzung um diese Wahrheiten geht, wird besonders in einem Manuskript von 1890 deutlich, das in der kritischen Periode nach der Generalkonferenz von Minneapolis 1888 niedergeschrieben wurde, als die Gemeindeglieder “in großer Gefahr standen, über Glaube und Werke falsche Positionen einzunehmen”.3Ellen G. White, Manuskript 23, 1891. Dieser Beitrag wurde deshalb den anderen vorangestellt.GW 8.1

    Der Erlösungsplan gründet sich auf das stellvertretende Opfer Christi am Kreuz und dessen Annahme seitens der Menschen allein durch den Glauben. Diese Lehre wurde durch das Opfersystem im Volk Israel sowie von den Propheten und Aposteln gelehrt. Die Menschen sollten verstehen, dass wir durch Christus aus Gnade aufgrund eines lebendigen Glaubens erlöst werden, der zu Werken der Liebe führt.GW 8.2

    In allen Zeitaltern — beginnend mit Kain — hat Satan den göttlichen Weg zur Erlösung zu verdrehen versucht. Er verleitete die Menschen zu der Annahme, sie müssten sich ihre Erlösung — zumindest zum Teil — durch eigene Werke verdienen, Bußübungen verrichten, Pilgerreisen unternehmen, Opfer leisten oder aus eigener Anstrengung ein gutes und tugendhaftes Leben führen. Viele bekennende Nachfolger Christi vertreten praktisch die Meinung, Erlösung geschehe zum Teil durch den Glauben an Christi Opfer auf Golgatha und zum Teil durch menschliche Anstrengungen.GW 8.3

    Als die frühen Siebenten-Tags-Adventisten die Ansprüche des unveränderlichen Gesetzes Gottes erkannten, kamen gesetzliche Tendenzen auf, die bei vielen zu einer verkrüppelten christlichen Erfahrung führten. Viele verloren Christus und seine Erlösung aus den Augen.4So Ellen G. White in Brief 57, 1895; zitiert u. a. in (Testimonies to Ministers and Gospel Workers 92); auf Deutsch zitiert in Christus kommt bald, Advent-Verlag, Lüneburg 1994, und Arthur G. Daniells, Christus unsere Gerechtigkeit, Advent-Verlag, Hamburg [1965/84], 16. Andererseits kamen falsche Ansichten über Heiligung und Sündlosigkeit unter einigen Adventisten auf.5Siehe Ellen G. White, “Sanctification”, Advent Review and Sabbath Herald, 18. Januar 1881, zitiert in The Sanctified Life, Kap. 1; auf Deutsch in Biblische Heiligung, Advent-Verlag, Hamburg [1973], Kap. 1. Dies ist der Hintergrund vieler Aussagen Ellen Whites über Glaube und Werke, Rechtfertigung und Heiligung.GW 8.4

    Ungefähr in der Mitte der beiden Jahrzehnte, die ihre Beiträge in diesem Buch umfassen, wurde in Minneapolis (Minnesota) die Generalkonferenz-Vollversammlung von 1888 mit vorausgehender Predigertagung abgehalten. Bei diesen Versammlungen wurde die Botschaft der Gerechtigkeit aus dem Glauben an Christus besonders betont.6Siehe dazu George Knight, Es war nicht immer so, Advent-Verlag, Lüneburg 2002, 85f. Ellen White bezeichnete das als die Wiederbelebung lebenswichtiger Wahrheiten, die weitgehend in Vergessenheit geraten waren. Bei der Konferenz selbst äußerte sie sich nicht zu diesem Thema. Ihr Anliegen war es vielmehr, dass die Anwesenden ihre Herzen dem Licht aus Gottes Wort öffnen sollten, wie es von den Brüdern Ellet J. Waggoner und Alonzo T. Jones präsentiert wurde. Die Aufnahme dieser neuen Betonung der Gerechtigkeit aus Glauben war jedoch geteilt: Manche Prediger nahmen sie froh und vollständig an, andere verhielten sich abwartend, manche lehnten sie ab.GW 9.1

    Durch Predigten in den Gemeinden, auf Prediger- und Zeltversammlungen von Waggoner, Jones und Ellen White nach dieser Konferenz sowie ihre zahlreichen Artikel wurden die Adventisten allgemein zu einem klareren Verständnis und zur Annahme der Gerechtigkeit aus dem Glauben geführt. Auch viele derer, die die Botschaft in Minneapolis abgelehnt hatten, nahmen sie nun an und machten — wie die anderen — eine neue und herrliche Erfahrung mit Jesus Christus.7Zu ihnen gehörte leider Ludwig R. Conradi, Leiter des adventistischen Werkes in Deutschland von 1891 bis 1922 nicht. Er besuchte als Delegierter die Generalkonferenz 1888 und war einer der entschiedensten Gegner der Botschaften von Waggoner und Jones (siehe LeRoy E. Froom, Movement of Destiny, Review and Herald, Washington D.C., 1971, 677-679).GW 9.2

    Wir können die Erfahrungen der Heilsgewissheit, der Geborgenheit und des Sieges aus der Annahme der Gerechtigkeit Christi heute erleben und morgen durch mangelndes Vertrauen, unvollständige Übergabe, Sorglosigkeit oder Überheblichkeit wieder verlieren — oder dadurch, dass wir uns in endlose Diskussionen über theologische Feinheiten verwickeln lassen. Ellen White stellte damals fest:GW 9.3

    Viele begehen den Irrtum zu versuchen, die feinen Unterschiede zwischen Rechtfertigung und Heiligung exakt definieren zu wollen. In die Definition dieser zwei Begriffe lassen sie oft ihre eigenen Ideen und Spekulationen einfließen. Warum sollten wir versuchen, hinsichtlich der wichtigen Frage der Gerechtigkeit aus dem Glauben exakter zu sein, als es die Inspiration [durch den Heiligen Geist] selbst ist? Warum sollten wir versuchen, jeden kleinsten Punkt auszuarbeiten, als ob die Erlösung davon abhinge, dass wir alle genau dasselbe Verständnis dieser Angelegenheit haben? Es können nicht alle dieselbe Sichtweise besitzen.8Manuskript 21, 1891; zitiert im The S.D.A. Bible Commentary VI, 1072.GW 10.1

    Wir hoffen, dass die verschiedenen Zugänge zu den Wahrheiten, die von Ellen White präsentiert werden, das wichtige Thema der Gerechtigkeit aus dem Glauben und des Verhältnisses zwischen Glauben und Werken klar, ausgewogen und unkompliziert erscheinen lassen.GW 10.2

    Die Herausgeber der deutschsprachigen Ausgabe

    Larger font
    Smaller font
    Copy
    Print
    Contents