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Ruf an die Jugend

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    Kapitel 134: Literarische Gesellschaften

    Es wird oft gefragt: Sind literarische Gesellschaften unsrer Jugend von Nutzen? Um diese Frage genau beantworten zu können, sollten wir nicht nur die bekundete Absicht solcher Gesellschaften, sondern vor allem den Einfluß, den sie erfahrungsgemäß in Wirklichkeit ausüben, betrachten. Die Vervollkommnung des Geistes ist eine Pflicht, die wir uns selbst, der Allgemeinheit und Gott gegenüber schulden. Wir dürfen aber niemals solche Mittel zur Ausbildung des Verstandes anwenden, die auf Kosten der sittlichen und geistlichen Kraft gehen. Nur durch gleichmäßige Entwicklung unsrer geistigen und sittlichen Fähigkeiten können wir die Vollkommenheit beider erreichen. Gewährleisten die literarischen Gesellschaften, wie sie allgemein aufgezogen sind, diese Ergebnisse?RJ 250.4

    Literarische Gesellschaften üben im allgemeinen einen Einfluß aus, der zu ihrem Namen im Widerspruch steht. Wie sie gewöhnlich gestaltet werden, sind sie für die Jugend zum Schaden; denn Satan ist dabei und drückt ihnen seinen Stempel auf. Alles, was Männer männlich und Frauen fraulich macht, wird vom Charakter Jesu ausgestrahlt. Je weniger in solchen Gesellschaften von Christus spürbar wird, desto weniger verfeinernd, läuternd und veredelnd wirken sie; aber das sollten sie eigentlich doch. Wenn Weltmenschen diese Versammlungen so leiten, daß sie ihren Wünschen entsprechen, wird der Geist Jesu Christi ausgeschlossen. Der Sinn wird von ernsthafter Überlegung abgelenkt, von Gott losgelöst und vom Wirklichen und Wichtigen zum Wesenlosen und Oberflächlichen gedrängt. Literarische Gesellschaft — wenn doch dieser Name ihren wahren Charakter ausdrücken würde! Was hat die Spreu mit dem Weizen zu tun?RJ 250.5

    Die Absichten und Ziele, die zur Bildung von literarischen Gesellschaften führten, mögen durchaus gut gewesen sein; wenn aber nicht die göttliche Weisheit diese Organisationen beaufsichtigt, wird das Böse triumphieren. Das Gottlose und Ungläubige im Herzen und im Leben wird meistens Eingang finden und die wichtigsten Positionen beherrschen. Regeln und Statuten mögen geeignet sein, jeden verderblichen Einfluß abzuschwächen; aber Satan, ein kluger Feldherr, liegt auf der Lauer, die Gesellschaft seinen Plänen zugänglich zu machen, und es gelingt ihm nur zu oft. Der große Gegner findet leicht Zugang zu denen, die er früher schon beherrschte, und durch sie führt er seine Absichten aus. Verschiedenartiger Zeitvertreib wird eingeschaltet, um die Versammlungen für Weltmenschen interessant und anziehend zu machen, und darum werden die Abende der so genannten literarischen Gesellschaft zu oft zu entsittlichenden theatralischen Aufführungen und billigen Albernheiten herabgewürdigt. Das befriedigt wohl den natürlichen Menschen, der sich in Gegnerschaft zu Gott befindet; solche Veranstaltungen aber stärken weder den Verstand noch festigen sie das moralische Empfinden.RJ 251.1

    Die Verbindung Gottesfürchtiger mit Ungläubigen in solchen Gesellschaften macht aus Sündern keine Heiligen. Wenn sich das Volk Gottes aus freien Stücken mit weltlich gesinnten, ungeheiligten Menschen vereinigt und ihnen den Vorzug gibt, dann wird es durch den unheiligen Einfluß, unter den es sich gestellt hat, vom Herrn fortgeführt. Für kurze Zeit mag nichts ernsthaft dagegen einzuwenden sein; die Gemüter aber, die nicht unter die Herrschaft des Geistes Gottes gebracht worden sind, werden immer weniger bereit, Wahrheit und Gerechtigkeit in sich aufzunehmen. Wenn sie früher ein Verlangen nach geistlichen Dingen gehabt hätten, hätten sie ihren Platz in den Reihen Jesu Christi eingenommen. Die beiden großen Gruppen werden von verschiedenen Herren beherrscht und sind gegensätzlich in ihren Zielen, Hoffnungen, in Geschmack und Wünschen. Die Nachfolger Christi freuen sich über nüchterne, vernünftige, erhabene Gegenstände ihrer Betrachtung; dagegen können diejenigen, die keine Vorliebe für heilige Dinge haben, keine Freude an solchen Versammlungen empfinden, wenn nicht das Oberflächliche und Phantastische ein wesentlicher Zug solcher Veranstaltungen ist. Nach und nach wird das geistliche Element dem gottlosen weichen, und das Bemühen um harmonische Grundsätze, die ihrem Wesen nach gegnerisch sind, wird erfolglos bleiben.RJ 251.2

    Es sind Anstrengungen gemacht worden, einen Plan zur Gründung eines literarischen Zirkels aufzustellen, der für alle Teilnehmer von Nutzen sein könnte, eines Zirkels, in dem alle Teilnehmer aus sittlicher Verantwortlichkeit daraus machen, was er sein soll, und das Böse meiden, das solche Gesellschaften oft zu einer Gefahr für religiöse Grundsätze macht. Menschen mit Besonnenheit und klugem Urteil, die in lebendiger Beziehung zum Himmel stehen, die böse Richtung erkennen und, vom Satan nicht betrogen, den Weg der Rechtschaffenheit zielbewußt verfolgen und das Banner des Heilandes hochhalten — solche Menschen sind nötig, einen literarischen Zirkel zu beaufsichtigen. Solch Einfluß wird Achtung gebieten und die Zusammenkünfte eher zum Segen als zum Fluch werden lassen.RJ 252.1

    Wenn sich Männer und Frauen reiferen Alters mit der Jugend vereinigen, um einen solchen literarischen Zirkel zu gründen und zu leiten, dann kann dieser ebenso interessant wie nützlich sein. Wenn aber diese Versammlungen in Scherz und rohe Späße ausarten, dann sind sie alles andere, nur nicht literarisch oder erhebend. Sie erniedrigen den Geist und das sittliche Gefühl.RJ 252.2

    Bibellesungen, kritische Untersuchungen biblischer Themen, literarische Abhandlungen über Themen, die den Geist bereichern und Wissen vermitteln können, das Studium der Weissagungen oder der köstlichen Lehren Jesu Christi, — das alles eignet sich zur Entwicklung geistiger Kräfte und vermehrt geistliches Empfinden. Gute Schriftkenntnis schärft das Unterscheidungsvermögen und festigt die Seele gegen die Angriffe Satans.RJ 252.3

    Wenige Menschen machen sich klar, daß sie die Pflicht haben, ihre Gedanken und ihre Einbildungskraft zu überwachen. Es ist schwierig, einen ungeschulten Geist auf bestimmte nützliche Themen zu konzentrieren. Wenn aber die Gedanken nicht richtig gelenkt werden, kann sich der Glaube in der Seele nicht entfalten. Der Geist muß ausschließlich mit heiligen und ewigen Dingen beschäftigt sein, oder er wird von seichten und oberflächlichen Gedanken überwuchert. Sowohl die Verstandeskräfte als auch die sittlichen Kräfte müssen geleitet werden; sie werden gestärkt und verbessert durch Übung.RJ 252.4

    Der Verstand und auch das Herz müssen zum Dienst Gottes geheiligt werden. Der Herr hat ein Anrecht auf alles, was unser ist. Der Nachfolger Christi sollte nicht irgendwelchen Gelüsten nachgeben oder sich an Unternehmungen beteiligen, so harmlos und lobenswert sie auch erscheinen mögen, von denen ihm sein erleuchtetes Gewissen sagt, daß er Schaden an seinem geistlichen Leben erleiden wird. Jeder Christ sollte sich beherzt gegen die Flut des Bösen wenden und unsre Jugend vor den Einflüssen retten helfen, die sie ins Verderben zu treiben suchen. Möge Gott uns helfen, den Damm gegen den Strom zu halten!RJ 252.5

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