Die Magier konnten nicht wirklich aus ihren Stöcken Schlangen machen, aber durch Magie konnten sie mithilfe des großen Betrügers diesen Anschein erwecken. Es überstieg Satans Macht, die Stäbe in lebende Schlangen zu verwandeln. Wohl besitzt der Fürst des Bösen alle Weisheit und Macht eines abgefallenen Engels, doch er verfügt über keine Schöpferkraft und kann kein Leben verleihen. Das ist allein Gottes Vorrecht. Aber Satan tat alles, was in seiner Macht stand, und vollzog eine Fälschung. Für das menschliche Auge wurden die Stäbe zu Schlangen. Das glaubten auch der Pharao und alle, die am Hof waren. Nichts im Aussehen unterschied diese Gegenstände von der Schlange, die Mose hervorgebracht hatte. Obwohl Gott die vorgetäuschten Schlangen von der echten verschlingen ließ, wurde das vom Pharao nicht als Wirken der Macht Gottes angesehen, sondern als Ergebnis einer Art Zauberei, die der seiner Diener überlegen war. WAB 243.2
Der Pharao wollte seine Halsstarrigkeit gegenüber dem göttlichen Befehl rechtfertigen und suchte deshalb nach einem Vorwand, um die Wunder, die Gott durch Mose vollbrachte, abzuwerten. Satan lieferte ihm genau das, was sich der Pharao wünschte. Mit den Schlangen, die Satan durch die Zauberer hervorbrachte, veranlasste er die Ägypter zu glauben, Mose und Aaron seien auch nur Magier und Zauberer. Ihre Botschaft verdiene keine Beachtung, da sie nicht von einem höheren Wesen stamme. Satans Fälschung erfüllte somit ihren Zweck: Sie bestärkte die Ägypter in ihrer Rebellion gegen Gott und verhärtete das Herz des Pharao wider jede bessere Erkenntnis. Satan hoffte außerdem, Moses und Aarons Glauben an den göttlichen Ursprung ihres Auftrags zu erschüttern. Dann könnten seine Handlanger die Oberhand behalten. Er wollte auf keinen Fall, dass Israel aus der Sklaverei befreit werde, um dem lebendigen Gott zu dienen. WAB 244.1
Aber der Fürst des Bösen hatte noch einen tieferen Grund, warum er seine Wunder durch die Magier wirkte. Er wusste genau: Wenn Mose die Fesseln der Sklaverei lösen und die Israeliten befreien könnte, würde er ein Bild für Christus werden, der einmal die Herrschaft der Sünde durchbrechen und die menschliche Familie erlösen sollte. Satan wusste, dass machtvolle Wunder geschehen werden, wenn Christus auf die Erde kommt. Das wäre für die Welt der Beweis, dass ihn Gott gesandt hatte. Darum bangte er um seine Macht. Indem er die Werke nachahmte, die Gott durch Mose vollbrachte, hoffte er, nicht nur Israels Befreiung zu verhindern, sondern auch über künftige Zeiten hinweg seinen Einfluss auszuüben, um den Glauben an die Wunder, die Christus wirken werde, zu vernichten. Satan versucht ständig, dessen Werk nachzuahmen und seine eigene Macht und seine Ansprüche durchzusetzen. Er bringt Menschen dazu, göttliche Wunder als das Ergebnis menschlicher Geschicklichkeit und Macht anzusehen. Auf diese Weise zerstört er in vielen den Glauben an Christus als den Sohn Gottes und verleitet sie, die durch den Erlösungsplan angebotene Gnade zurückzuweisen. WAB 244.2