Wieder betraten Mose und Aaron die stattlichen Hallen des ägyptischen Königspalastes. Sie waren umgeben von hohen Säulen mit glitzernden Verzierungen, von kostbaren Gemälden und in Stein gemeißelten Darstellungen der heidnischen Götter. Da standen die beiden Vertreter des versklavten Volkes vor dem Herrscher des damals mächtigsten Reiches und wiederholten den Befehl Gottes, das Volk Israel freizulassen. Als Beweis ihres göttlichen Auftrags verlangte der König ein Wunder. Beide wussten, was sie nun zu tun hatten, denn sie waren unterwiesen worden, wie sie in einem solchen Fall reagieren sollten. Aaron nahm den Stab und warf ihn vor dem Pharao auf die Erde. Da wurde der Stab zur Schlange. Der Herrscher ließ nun seine »Weisen und Zauberer« rufen, von denen auch jeder seinen Stab hinwarf, »da wurden Schlangen daraus; aber Aarons Stab verschlang ihre Stäbe” (2. Mose 7,11.12). Darauf erklärte der König entschiedener als zuvor, seine Zauberer hätten ebenso viel Macht wie Mose und Aaron. Er beschuldigte die Diener des Herrn, Betrüger zu sein, und fühlte sich in seinem Widerstand gegen ihre Forderungen völlig sicher. Doch obwohl er ihre Botschaft verachtete, wurde er durch Gottes Macht daran gehindert, ihnen persönlich zu schaden. WAB 242.3
Die Wunder vor den Augen des Pharao geschahen durch die Hand Gottes - nicht durch irgendeinen Einfluss oder eine Macht, die Mose und Aaron besaßen. Diese Zeichen und Wunder sollten den König davon überzeugen, dass der große »Ich bin” (2. Mose 3,14 Elb.) Mose gesandt hatte und es seine Pflicht und Schuldigkeit war, die Israeliten ziehen zu lassen, damit sie dem lebendigen Gott dienen konnten. Auch die Zauberer ließen Zeichen und Wunder geschehen. Aber das vollbrachten sie nicht nur aufgrund eigener Geschicklichkeit, sondern durch die Kraft ihres Gottes, nämlich Satans, der ihnen half, das Wirken Jahwes nachzuahmen. WAB 243.1